Nahaufnahme der DJI Mini 4 Pro im Flug

Test: DJI Mini 4 Pro – Besser als die Mini 3 Pro, aber…

Publiziert von Nils Waldmann

am

Mit der DJI Mini 4 Pro schickt DJI seine neueste Mini-Drohne ins Rennen. Ein verbessertes Kamerasystem, kluge Design-Anpassungen und neue Sensoren sollen Piloten davon überzeugen, zuzugreifen. Wir haben die DJI Mini 4 Pro im Detail für euch getestet und verraten euch, ob das Konzept aufgeht.

Die DJI Mini 4 Pro tritt in große Fußstapfen: Die DJI Mini 3 Pro (zum Testbericht) dürfte eines der beliebtesten Modelle von DJI im Consumer-Segment (gewesen) sein. Das hatte die dritte Mini-Generation dem großen Kameraupgrade, den Sprung auf O3 und natürlich vor allem ihren Sensoren zu verdanken, die bei den vorherigen Mini-Modellen fehlten.

Mit diesem Gesamtpaket wurde eine Drohne, die zu ihrer Zeit sogar der DJI Air 2S ein Stück weit den Kampf ansagte. Dass die Änderungen, welche die Mini 4 Pro mitbringt, nicht ganz so radikal ausfallen würden, war bereits im Vorfeld abzusehen. Bleibt die Frage: Kann die DJI Mini 4 Pro trotzdem überzeugen? Das klären wir im folgenden Artikel.

Am Anfang des Artikels möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis. Wir haben die DJI Mini 4 Pro im  „Fly More Combo“ zusammen mit der DJI RC 2 getestet.

Kamera: Bekannter Sensor, neuer Chip, viele Vorteile

Steigen direkt mit dem wichtigsten Thema ein. Die Kamera wurde rein auf den verwendeten CMOS-Sensor bezogen gegenüber der DJI Mini 3 Pro nicht verändert. Es kommt also weiter der bekannte 1/1,3-Zoll-Sensor mit einem 24-mm-Objektiv und einer Lichtstärke von f/1,7 zum Einsatz. Die native Auflösung beträgt durch den Quad-Bayer-Filter wieder 48 MP.

Kamera der DJI Mini 4 Pro in der Nahaufnahme
Das Herzstück: Die überarbeitete Kamera.

Die DJI Mini 4 Pro hat aber ein neues Bildverarbeitungssystem (Image Processing System, kurz IPS) an Bord und damit gehen eine Menge an Verbesserungen einher, die auf den ersten Blick nicht direkt ersichtlich sind.

Dank Dual-Native-ISO-Fähigkeit kann auch die DJI Mini 4 Pro wieder „natives“ HDR-Video aufzeichnen. Dazu nimmt der Sensor pro Videoframe zwei unterschiedlich belichtete Bilder auf und setzt diese zu einem Frame mit erhöhtem Dynamikumfang zusammen. Soweit ist das nicht neu. Mit dem neuen IPS der DJI Mini 4 Pro fällt jedoch die Begrenzung bei 4K auf 30 fps weg, die es bei der Mini 3 Pro noch gab. Ihr könnt also ab sofort 4K-HDR mit 60 fps aufzeichnen.

Kamera Close Up der Min i 4 Pro
Der 1/1,3″-Sensor muss sich erneut beweisen.

Weitere Verbesserungen gibt es im Bereich 10-Bit-Aufzeichnung. Die Mini 4 Pro kann ab sofort auch DLog-M als flaches Log-Profil mit 10 Bit Farbtiefe oder alternativ HLG für „echtes“ 10-Bit-HDR verwenden. Das ist vor allem für Freunde der Nachbearbeitung ein großes Plus gegenüber der Mini 3 Pro.

Das neue IPS sorgt auch für ein Upgrade der Zeitlupenfunktion. Die Mini 4 Pro kann erstmals für eine Drohne der Mini-Serie nun Slo-Mo in 4K mit bis zu 100 fps aufzeichnen. Wird Full-HD gewählt, sind sogar bis zu 200 fps drin (Mini 3 Pro: max 120 fps). Das ist aber noch nicht alles: Auch hier stehen ab sofort HLG und Dlog-M zur Verfügung.

Im Bereich der Fotografie gibt es ebenfalls einige Neuerungen, die zunächst etwas untergehen. Das Wichtigste zuerst: Der 48-MP-Modus ist endlich „vollständig„. Das heißt, ihr könnt für Intervallaufnahmen, automatische Belichtungsreihen (AEB) oder Burst-Shoots nun zwischen 12 MP und 48 MP umschalten. Damit wird die Mini 4 Pro im Fotobereich noch einmal deutlich flexibler einsetzbar.

True Vertical Shooting für Hochkantaufnahmen im 9:16-Format ist natürlich auch bei der Mini 4 Pro wieder mit an Bord. Damit ist die kleine Drohne in dieser Disziplin sogar der teureren DJI Air 3 (Testbericht) überlegen, welche Hochkantaufnahmen digital zuschneidet und damit auf 2,7K begrenzt ist.

Apropos 2,7K-Auflösung: Diese hat DJI bei der Mini 4 Pro gegenüber der Vorgängerin ersatzlos gestrichen. Das ist schade, denn in manchen Situationen war 2,7K durchaus sinnvoll.

Wichtige Anpassung an der Optik

Auch wenn die Kameras von DJI Mini 3 Pro und der neuen DJI Mini 4 Pro vermeintlich gleich aussehen, wurde auch hier ein wichtiges Detail angepasst. Das Objektiv und die Einfallöffnung der Filter wurde im Vergleich zur Vorgängerin sichtbar vergrößert.

Kameras der DJI Mini 4 Pro und DJI Mini 3 Pro im Vergleich
Die DJI Mini 4 Pro kommt mit einer größeren Linse. (L: Mini 3 Pro, R: Mini 4 Pro)

Im selben Moment hat man die Tiefe der Filteraufsätze dünner gestaltet. Diese Kombination wirkt sich positiv auf eine geringere Vignettierung (also den Abfall der Bildhelligkeit zu den Ecken des Bildes) aus, die man bei der DJI Mini 3 Pro offenbar recht deutlich digital korrigiert hat.

Diese Änderung bedingt aber auch, dass die Filter der DJI Mini 3 Pro nicht mit der DJI Mini 4 Pro kompatibel sind. Kurz um: Auch das Kameragehäuse und optische System wurde angepasst.

Mini 4 Pro kommt mit cleveren Design-Tweaks

Grundsätzlich übernimmt die DJI Mini 4 Pro viele Elemente ihrer Vorgängerin. Natürlich wiegt auch diese Mini-Drohne wieder unter 250 g, um von den international weniger strengen Regelungen zu profitieren (dazu unten etwas mehr oder alle Details hier lesen).

Die vier Weitwinkelkameras der Mini 4 Pro im Detail fotografiert.
Die neuen Sensoren bestimmten das Design der Drohne maßgeblich.

Durch das neue Sensorsystem hat die Oberseite die markanteste Änderung erfahren. Damit die neuen vier Weitwinkelkameras Platz finden, wurde der Aufbau der Drohne neu gestaltet. Es gibt aber noch einige andere clevere Anpassungen, die DJI untergebracht hat.

Ab sofort hat die Drohne wieder zwei Füße an ihren vorderen Armen, die für einen sicheren Stand am Boden sorgen und die Kamera schützen. Ein Kippen nach vorn wird so effektiv verhindert. Im gleichen Atemzug wandern die beiden Signal-LEDs von der Front an die hinteren Propellerarme. Das gefällt uns subjektiv etwas besser. Denn wenn man die Drohne auf Sicht fliegt, sind diese in der Regel häufiger sichtbar.

Neue Füße an der Front der DJI Mini 4 Pro
Die Mini 4 Pro steht an der Front jezt stabiler.

Des Weiteren wurde der microSD-Kartenslot verbessert. Die Speicherkarte steht nun ein My weiter heraus und ist damit viel leichter zu entnehmen. Das Gefummel wie bei der DJI Mini 3 Pro fällt damit weg.

Tipp: Hier findet ihr passende Speicherkarte für die Mini 4 Pro.

Zudem kehrt man zur guten Manier der DJI Mini 2 (zum Testbericht) zurück und spendiert der DJI Mini 4 Pro wieder einen Propellerhalter. Diese besteht nun aus einem grau-transparenten Kunststoff und hält die Propeller im zusammengefalteten Zustand sicher an Ort und Stelle. Das Anlegen klappt nach ein wenig Übung erstaunlich einfach (anders als bei der Mini 2).

Natürlich wurde durch die neue Form des Vorbaus auch das Gimbalcover angepasst. Auch dieses lässt sich jetzt sehr einfach anbringen, bringt aber einen negativen Aspekt mit sich: Die Kamera wird nicht mehr präzise im Cover fixiert und kann sich im Cover bewegen. Wenn man die Drohne schüttelt, klappert die Kamera somit ein wenig im Cover umher. Im direkten Vergleich bevorzugen wir hier das etwas fummelige, aber sicher arretierende Cover der Mini 3 Pro.

Gimbalcover der Mini 4 im Detail
Einfach anzubringen, aber nicht ganz optimales Design.

Weiter geht es mit dem Kühlsystem der Drohne. Im Detail beschäftigen wir uns damit etwas weiter unten. So viel sei bereits gesagt: Die Mini 4 Pro hat größere Kühlöffnungen – und das zahlt sich aus.

Insgesamt gefällt und das neue Design der Mini 4 Pro optisch ein wenig besser als bei der Vorgängerin. Das liegt vor allem daran, dass die Sensorkameras jetzt zu einer eher abgerundeten und damit aerodynamischer wirkenden Gesamtgestaltung der Drohne führen.

Lieferumfang: Das bekommt ihr für’s Geld

Die DJI Mini 4 Pro wird in drei verschiedenen Paketen ausgeliefert: Standard Combo mit DJI RC-N2, Standard Combo mit DJI RC 2 und das Fly More Combo mit DJI RC 2 Fernsteuerung.

Im Fly More Combo befinden sich die folgenden Komponenten:

  • DJI Mini 4 Pro Drohne
  • DJI RC2 Controller
  • 3x Flugakku
  • Gimbalcover
  • Propellerhalter
  • 1x USB-Kabel
  • 6x Propellerpaar
  • Charging Hub für 3 Akkus
  • Umhängetasche

Die Umhängetasche ist erneut gut verarbeitet und hat im Gegensatz zur Tasche der Mavic 3 Pro (Testbericht) und DJI Air 3 (Testbericht) erfreulicherweise wieder einen umlaufenden Reißverschluss, der die Tasche vollständig verschließen kann.

Neue Sensoren und ActiveTrack 360°: Lohnenswert?

Neben dem neuen IPS ist das neue Sensorsystem der Mini 4 Pro ganz offensichtlich eines der wichtigsten Features zur Abgrenzung von den älteren Mini-Drohnen.

Erstmals bringt DJI das von der Mavic 3 Pro (Testbericht) und DJI Air 3 (Testbericht) bekannte Kamerasystem besteht aus vier Weitwinkelkameras sowie zwei Kameras und einem TOF-/IR-Sensor am Boden zum Einsatz. In der Konsequenz erreicht die Mini 4 Pro damit als erste Vertreterin ihrer Serie eine allseitige Hinderniserkennung. Das bedeutet, es werden Objekte über, unter, neben, vor und hinter der Kamera visuelle wahrgenommen.

Die neuen Sensorkameras auf der Oberseite der Mini 4 Pro in der Nahaufnahme
Die vier neuen Kameras sitzen im „Kopf“ der Drohne.

Mit diesen neuen Sensordaten und dem neuen SoC stellt man der Mini 4 Pro das bekannte APAS 5.0 System zur Verfügung, das initial mit der Mavic 3 eingeführt wurde. Das heißt, die Mini 4 kann jetzt automatisch in allen Richtungen Hindernissen ausweichen.

Um die neuen Fähigkeiten zu demonstrieren, hat DJI der Drohne obendrein eine neue ActiveTrack-Version zur Motivverfolgung verpasst. Das Ganze nennt sich nun ActiveTrack 360° und erlaubt die Definition eines Flugpfades während der Verfolgung. Alle Details zur Funktionsweise von ActiveTrack 360° lest ihr in unserem AT360-Guide! Die weiteren bekannten Funktionen, der FocusTrack-Suite sowie MasterShots und QuickShots sind natürlich ebenfalls wieder verfügbar.

Active Track 360 Personenverfolgung mit markierter Person
Die Bedienung des neuen ActiveTrack 360° ist wirklich einfach umgesetzt.

Dabei gibt es einen großen Unterschied zur DJI Mini 3 Pro: Ab sofort gibt es keine Begrenzung der Framerate auf maximal 30 fps mehr, wenn ihr FocusTrack verwendet. Auch 4K mit 60 fps sind damit endlich möglich.

In unseren Tests macht APAS 5.0 einen guten Job und weicht auch im Wald, Büschen und Bäumen erstaunlich präzise aus. Manchmal muss die Drohne aber etwas nachdenken, bevor sie einen konkreten Pfad einschlägt. Gerade wenn das Motiv eher langsam geht, zögert die DJI Mini 4 Pro gelegentlich. Bei schnelleren Verfolgungen, z.B. auf dem Rad, klappt das Ganze ziemlich flüssig.

ActiveTrack 360° funktioniert insgesamt sehr gut und lässt damit mehr Kreativität zu. Wer bereits ActiveTrack 5.0 bedient hat, ist sofort mit der neuen Funktion vertraut. Bei der Verfolgung von Fahrzeugen verhält sich AT360° im Übrigen identisch zur Profilauswahl von AT 5.0. In unseren Augen ist das neue System gesamtheitlich also ein echter Mehrwert.

DJI RC 2 und Mini 4 Pro: Wieder ein gutes Team

DJI spendiert der DJI Mini 4 Pro außerdem ein Upgrade auf das neue O4-Funksystem (OcuSync 4.0). Damit gehen mehrere Vorteile einher. Zum einen kann der Live-Feed nun erstmals mit 1080p bei bis zu 60 fps übertragen werden.

Zum anderen hat die Drohne mehr Antennen an Bord, sodass das Signal stabiler übertragen werden kann. Insgesamt vier Antennen werden nun auch auf Seite des Fluggerätes für die Kommunikation verwendet. Die maximale Reichweite liegt theoretisch bei 10 km unter EU-Bedingungen.

Die DJI RC 2 und die Mini 4 Pro liegen nebeneinander.
Gutes Team: DJI RC 2 und Mini 4 Pro.

Im Betrieb liefert O4 bei Verschattung länger ein gutes Bild und weniger Artefakte. Auf dem freien Feld sind die Unterschiede im Hinblick auf die Signalstabilität im Vergleich zu O3 für den Normalanwender aber eher weniger merkbar.

Mit dem Sprung auf OcuSync 4.0 wird die DJI Mini 4 Pro somit auch zusammen mit der DJI RC-N2 (Smartphone-Controller) oder in unserem Fall mit der neuen DJI RC 2 Fernsteuerung mit integriertem Display ausgeliefert.

Wie genau die DJI RC 2 performt, lest ihr in unserem ausführlichen Testbericht des Controllers. Die Kombination aus DJI Mini 4 Pro und DJI RC 2 ergibt wenig verwunderlich wieder ein gutes Team, mit dem das Fliegen Spaß macht.

Schade: Kein DJI RC Pro Support

Durch den Wechsel auf O4 gibt es jedoch auch zwei negative Aspekte zu beleuchten. Zum einen schauen Besitzer der DJI RC Pro Fernsteuerung (zum Testbericht) in die Röhre. Hier gibt es keine Kompatibilität und es ist bisher auch unsicher, ob DJI die DJI RC Pro mit O4 kompatibel machen kann. Das ist für Käufer eines 1.000-Euro-Controllers von dem man sich mehr als zwei Jahre Zukunftssicherheit erhofft hat, mindestens ernüchternd.

DJI Goggles Intgegra, DJI RC Motion 2 und DJI Mini 3 Pro liegen auf Holzbrettern
FPV wird jetzt auch auf der DJI Mini 4 Pro unterstützt.

Außerdem fehlte der DJI Mini 4 Pro initial die Möglichkeit, auch als FPV-Drohne geflogen zu werden. Die DJI Mini 3 Pro hatte hierzu ein Update erhalten und lässt sich so mit den DJI Goggles 2 oder den DJI Googles Integra (Testbericht) verbinden und im FPV-Modus betreiben.

Da die DJI Air 3 ebenfalls eine entsprechende Software-Erweiterung bekommen hat, war es bis zum v01.00.0300 Update der Mini 4 Pro nur eine Frage der Zeit und DJI mach den FPV-Flug jetzt auch mit der Mini 4 Pro möglich.

So „laut“ ist die DJI Mini 4 Pro

Im Folgenden ein Vergleich des Betriebsgeräusches mit der DJI Mini 2 und der DJI Mini 3 Pro. Die Entfernung beträgt circa 1 Meter von der Drohne mit einer Mikrofonhöhe von circa 20 cm. Die Drohne startet und hebt auf circa 1,2 Meter über dem Boden ab und schwebt dort.

DJI Mini 2 Geräuschemission:

DJI Mini 3 Pro Geräuschemission:

DJI Mini 4 Pro Geräuschemission:

Nicht deutlich anders als die Mini 3 Pro, damit aber immer noch angenehm „leise“ im Vergleich zu größeren UAVs.

Bitrate-Analyse: So sieht’s im Detail aus

Natürlich haben wir auch bei der vierten Mini-Generation einen genauen Blick hinter die Kulissen der erstellten Videos geworfen. Dazu wurden entsprechende Testaufnahmen sowohl mit H.264 und H.265 Codec erstellt.

H.264 steht also Codec nur für Aufnahmen im 8-Bit-Farbraum zur Verfügung. Wenn ihr im neuen DLog-M- oder in HLG-Modus mit 10 Bit Farbtiefe aufnehmen wollt, wird automatisch auf H.265 gewechselt.

HDR-Video zeichnet die DJI Mini 3 Pro automatisch auf (via Dual-Native-ISO). Im Gegensatz zur DJI Mini 3 Pro wird dieses in der DJI Fly App nicht mehr durch ein kleines „HQ-Symbol“ neben dem fps-Wert angezeigt. Als Besonderheit im Vergleich zur Mini 3 Pro ist noch einmal zu erwähnen, dass die DJI Mini 4 Pro kein 2,7K-Video mehr unterstützt.

Videomodus

4K – H.264 – 8 Bit („Normal)

Modus4K / 60p4K / 50p4K / 48p4K / 30p4K / 25p4K / 24p
Auflösung3840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 2160
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50 fps29,97 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate151 MBit/s151 MBit/s152 MBit/s121 MBit/s120 MBit/s121 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main@L5.2 (H.264)Main@L5.2 (H.264)Main@L5.2 (H.264)Main@L5.2 (H.264)Main@L5.2 (H.264)Main@L5.2 (H.264)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

1080p – H.264 – 8 Bit („Normal)

Modus1080p / 60p1080p / 50p1080p / 48p1080p / 30p1080p / 25p1080p / 24p
Auflösung1920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 1080
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate80,5 MBit/s80,9 MBit/s80,4 MBit/s50,2 MBit/s50,7 MBit/s50,5 MBit/s
Encoding Profile (Codec)High@L5.2 (H.264)High@L5.2 (H.264)High@L5.2 (H.264)High@L5.2 (H.264)High@L5.2 (H.264)High@L5.2 (H.264)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

4K – H.265 – 8 Bit („Normal)

Modus4K / 60p4K / 50p4K / 48p4K / 30p4K / 25p4K / 24p
Auflösung3840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 2160
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate130 MBit/s131 MBit/s130 MBit/s90,5 MBit/s90,4 MBit/s90,8 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

1080p – H.265 – 8 Bit („Normal)

Modus1080p / 60p1080p / 50p1080p / 48p1080p / 30p1080p / 25p1080p / 24p
Auflösung1920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 1080
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate60,1 MBit/s50,3 MBit/s50,2 MBit/s35,3 MBit/s35,2 MBit/s35,4 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)Main@L5.0 (H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

4K – H.265 – 10 Bit (DLog-M)

Modus4K / 60p4K / 50p4K / 48p4K / 30p4K / 25p4K / 24p
Auflösung3840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 2160
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate130 MBit/s131 MBit/s130 MBit/s90,5 MBit/s90,4 MBit/s90,7 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

1080p – H.265 – 10 Bit (DLog-M)

Modus1080p / 60p1080p / 50p1080p / 48p1080p / 30p1080p / 25p1080p / 24p
Auflösung1920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 1080
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate60,1 MBit/s50,2 MBit/s50,2 MBit/s35,4 MBit/s35,2 MBit/s35,3 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

4K – H.265 – 10 Bit (HLG)

Modus4K / 60p4K / 50p4K / 48p4K / 30p4K / 25p4K / 24p
Auflösung3840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 21603840 x 2160
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate130 MBit/s130 MBit/s130 MBit/s90,7 MBit/s90,3 MBit/s90,6 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

1080p – H.265 – 10 Bit (HLG)

Modus1080p / 60p1080p / 50p1080p / 48p1080p / 30p1080p / 25p1080p / 24p
Auflösung1920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 1080
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate60,0 MBit/s50,2 MBit/s50,0 MBit/s35,2 MBit/s35,1 MBit/s35,2 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)Main10@L5.0 (H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

Slow-Motion (High-FPS-Modus)

SloMo-Aufnahmen werden auch bei der DJI Mini 4 Pro in die Länge gestreckt. Das bedeutet, wenn ihr ein Video mit 100 fps (4K) aufnehmt mit 10 Sekunden Dauer aufzeichnet, hat die entstandene Videodatei eine Länge von 40 Sekunden und eine Framerate von 25 fps. Im Schnitt lässt sich das natürlich beliebig anpassen.

4K-Auflösung

Modus4K / 100 fps (Normal)4K / 100 fps (DLog-M)4K / 100 fps (HLG)
Auflösung3840 x 21603840 x 21603840 x 2160
Ratio16:916:916:9
Avg. Framerate100 fps100 fps100 fps
Avg. Bitrate150,4 MBit/s150 MBit/s150 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main@L5.0@High(H.265)Main10@L5.0@High(H.265)Main10@L5.0@High(H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / BT.2020 (HLG)
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:0

1080p-Auflösung

Modus1080p / 200p (AVC)1080p / 100p (AVC)1080p / 200p (HVEC)1080p / 100p (HVEC)1080p / 200p (DLog-M)1080p / 100p (DLog-M)1080p / 200p (HLG)1080p / 100p (HLG)
Auflösung1920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 1080
Ratio16:916:916:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate100 fps100 fps200 fps100 fps200 fps200 fps200 fps100 fps
Avg. Bitrate130,4 MBit/s150,8 MBit/s150,4 MBit/s150,4 MBit/s150,4 MBit/s150,0 MBit/s150,4 MBit/s150,0 MBit/s
Encoding Profile (Codec)High@L5.2 (H.264)High@L5.2 (H.264)Main@L5.0@High (H.265)Main@L5.0@High (H.265)Main10@L5.0@High (H.265)Main10@L5.0@High (H.265)Main10@L5.0@High (H.265)Main10@L5.0@High (H.265)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / YUV10 Bit / BT.2020 (HLG)10 Bit / BT.2020 (HLG)
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

Kurz zusammen gefasst: Beim Coding in H.264 erreicht die DJI Mini 4 Pro durchschnittlich höhere Bitraten als die DJI Mini 3 Pro, in H.265 liegen beide Drohnen auf Augenhöhe. Die maximale Bitrate von 150 MBit/s erreicht ihr vor allem in 4K mit hohen Framerates (48 fps und aufwärts) in H.264 sowie bei der Aufnahme im Slow-Motion-Modus.

Mit H.265-Codec ist abseits der Slow-Motion-Aufnahmen die Obergrenze bei etwa 130 MBit/s erreicht. Insgesamt leistet der neue SoC der Mini 4 Pro in dieser Disziplin also einen guten Dienst und holt in H.264 noch einige MBit/s gegenüber der Vorgängerin raus.

Dynamikumfang und Low-Light-Performance

Weiterhin haben wir einen Blick auf den Dynamikumfang und die Low-Light-Abbildeleistung der neuen Kamera geworfen und dafür zum Vergleich die DJI Mini 3 Pro herangezogen.

Bei der Dynamic Range haben wir sowohl den Foto- als auch den Videomodus betrachtet. Beim Videomodus wurden dafür einzelne Frames aus den Videos extrahiert.

Hinweis: Alle Bilder wurden für die Darstellung im Web komprimiert / verkleinert. Die grundsätzliche Idee sollte aber auch mit diesen Versionen transportiert werden.

Standbilder – HDR

DJI Mini 3 Pro

12 MP Standbild, JPEG

HDR-Beispiel Einzelbild Mini 3 Pro - 12 MP
Mini 3 Pro – 12 MP – 4:3

48 MP Standbild, JPEG

HDR-Beispiel Einzelbild Mini 3 Pro - 48 MP
Mini 3 Pro – 48 MP – 4:3

DJI Mini 4 Pro

12 MP Standbild, JPEG

HDR-Beispiel Einzelbild Mini 4 Pro - 12 MP
Mini 4 Pro – 12 MP – 4:3

48 MP Standbild, JPEG

HDR-Beispiel Einzelbild Mini 4 Pro - 48 MP
Mini 4 Pro – 48 MP – 4:3

In beiden Auflösungen hat die Mini 4 Pro bessere Chancen die Kontraste in den dunklen Bereichen bei direktem Gegenlicht durch die Sonne zu erhalten. Vor allem rund um die Wolken bilde die überarbeitete Kamera die Wolken schärfer ab. Das Bild der Mini 4 Pro ist dafür jedoch etwas dunkler.

Durch den Quad-Bayer-Filter sind die 48-MP-Aufnahmen natürlich weiterhin generell etwas weniger belichtet, als im 12-MP-Modus, da durch das fehlende Pixel-Binning im 48-MP-Betrieb weniger Licht pro Pixel eingefangen wird.

Video – HDR

Wir haben für den folgenden Vergleich jeweils ein 4K-Video mit 30 fps aufgenommen, sodass beide Drohne Dual-Native-ISO für einen erhöhten Dynamikumfang nutzen konnten. Zusätzlich wurde als neue HDR-Option noch HLG-Video mit der Mini 4 Pro aufgenommen (ebenfalls 4K/30fps). Hier bekommt man natürlich das beste Ergebnis.

Hinweis: Da sich Fotos mit REC.2020-Farbraum (HLG) im Web eher problematisch darstellen lassen, verzichten wir an dieser Stelle auf die Abbildung.

DJI Mini 3 Pro

4K / 30 fps („HQ-Framerate“), 8 Bit

HDR-Beispiel aus Video im 8 Bit REC.709 Format - Mini 3 Pro
REC.709 / 4K 30 fps

DJI Mini 4 Pro

4K / 30 fps, 8 Bit

HDR-Beispiel aus Video im 8 Bit REC.709 Format - Mini 4 Pro
REC.709 / 4K 30 fps

In dieser Disziplin erkennt man, dass die DJI Mini 4 Pro tendenziell ein wenig „wärmere“ Bild produziert (Farbtemperatur bei beiden Drohnen auf 5500K fixiert). Rund um die Wolken (helle Bereiche) zeichnet die Drohne ebenfalls etwas schärfer. Insgesamt steht die Mini 3 Pro aber weiterhin gut da.

Nachtmodus (Low Light)

Der Nachtmodus ist der einzige Modus, der weiterhin auf maximal 30 Bilder pro Sekunde setzt. In diesem Modus kann die Drohne auf eine deutlich gesteigerte Sensorempfindlichkeit bis zu ISO 12.800 zurückgreifen. Im normalen Videomodus ist bei maximal ISO 6.400 Schluss. HLG und DLog-M stehen in diesem Modus nicht zur Verfügung. Der Codec lässt sich aber frei wählen (H.264 / H.265).

Im Folgenden ein Beispiel für Mini 4 Pro mit Nachtmodus und DJI Mini 3 Pro ohne Nachtmodus (Normal, 8 Bit) bei 4K und 30 fps.

DJI Mini 3 Pro

4K / 30 fps („HQ-Framerate“), 8 Bit

Beispiel für den Night Mode auf der Mini 3 Pro
f/1,7, 1/30s, ISO 6.400, Normal

DJI Mini 4 Pro

4K / 30 fps, 8 Bit, Nachtmodus

Beispiel für den Night Mode auf der Mini 4 Pro
f/1,7, 1/30s, ISO 12.800, Night Mode

Der Unterschied durch die weitere ISO-Stufe ist in der Helligkeit sofort sichtbar. Das Bild der Mini 3 Pro rauscht in diesem Szenario sichtbar. Durch die größere Helligkeit bei der vierten Mini-Generation ist auch hier ein leichtes Rauschen erkennbar. Am Beispiel fällt anhand der Struktur des Teppichbodens auf, dass hier ordentlich digital nachgeschärft und entrauscht wird. Für Schnappschüssen sind die Aufnahmen für die Größe der Kamera aber in jedem Fall brauchbar.

Außerdem ist beim Test aufgefallen, dass die Mini 4 Pro im Night Modus bei Dunkelheit wesentlich präziser und schneller mit dem Autofokus ist. Die Mini 3 Pro lieferte erst nach mehreren Fokusversuchen einen scharfen Fokus (über den Autofokus).

Verbesserte Kühlung: Mini 4 Pro hält länger durch

Die DJI Mini 4 Pro übernimmt das passive Kühlsystem von der dritten Generation. Das heißt, auch hier gibt es keinen Lüfter im Inneren, der am Boden für einen ständigen Luftstrom zur Kühlung sorgt.

Kühlöffnungen von Mini 4 Pro und Mini 3 Pro im Größenvergleich
Die Mini 4 Pro (links) hat jetzt „mehr Platz“ zum Atmen.

DJI hat das Kühlsystem gegenüber der DJI Mini 3 Pro aber angepasst und optimiert. Die Drohne hat jetzt größere Lüftungsschlitze / Kühlelement im hinteren Teil der Oberseite. Diese werden im Flug durch die Luftverdrängung der Propeller mit Luft umströmt.

Da es bei der DJI Mini 3 Pro in besonders heißen Regionen (oder an warmen Sommertagen) dazu kommen kann, dass die Drohne bei zu langer Wartezeit am Boden (im eingeschalteten Zustand) aufgrund zu hoher Temperaturen den Start verweigert und sich abschaltet, haben wir bei der Mini 4 Pro für euch nachgemessen.

Der Test ist ein Extrembeispiel: Kein Flugbetrieb, keine Luftbewegung (Innenraum) und gleichzeitiges Aufzeichnen von 4K mit 60 fps sowie Übertragung des Livebildes an den Controller.

Der Zeitraffer der Wärmebildkamera zeigt gut, dass sich die Mini 4 Pro etwas langsamer erwärmt als ihre Vorgängerin. Bei etwa 58 Grad Kühlertemperatur melden sich beide Drohnen dann mit zu hohen Temperaturen.

Folgende Zeiten haben wir bis zur Aktion aufgrund zu hoher Temperaturen gemessen:

  • Mini 3 Pro: 5 Minuten 43 Sekunden
  • Mini 4 Pro: 7 Minuten 50 Sekunden

Das Verhalten der DJI Mini 4 Pro ist hier aber weitaus positiver. Anstelle einfach einen Shutdown inklusive dem Beenden der Aufnahmen einzuleiten (wie bei der Mini 3 Pro), wechselt die neue Drohne in einen ECO-Modus. Dieser reduziert die Bitrate des O4-Links, hält aber die Aufnahmen nicht an. Auch bleibt die Drohne weiter eingeschaltet.

In diesem Punkte sollte es also auch weniger Stress beim Durchführen von Firmware-Updates geben, da die Kühlung der Mini 4 Pro auch am Boden mehr Kapazität mitbringt.

C0-Zertifizierung: Fluch und Segen

Im Gegensatz zu allen bisherigen Mini-Modellen von DJI ist die Mini 4 Pro erstmals offiziell nach der C0-Drohnenklasse zertifiziert. Damit ist die Drohne in Zukunft problemlos in OPEN A1 betreibbar, wenn ihr in der EU unterwegs seid. Das ist erst einmal positiv.

Genau hier findet sich jedoch auch das „aber“ aus dem Titel des Testberichtes wieder: Für C0-Drohnen gilt ein strengeres Höhenlimit von 120 m über dem Startpunkt anstelle der bisherigen 120 m über dem nächsten Punkt auf der Erdoberfläche.

Derzeit gibt es rund um die maximal einstellbare Flughöhe der DJI Mini 4 Pro einige Unklarheiten. Wir haben euch alle Details zu dem Thema separat zusammengefasst. Unser Testmodell ließ sich problemlos über 120 m in der Höhe einstellen (maximal 500 m).

Rein auf die C0-Vorgaben der EU bezogen ist die DJI Mini 4 Pro aber auf eine Flughöhe von 120 m über dem Startpunkt begrenzt und damit gegenüber der DJI Mini 3 Pro im Nachteil, die diese Einschränkung nicht besitzt. Darüber sollte sich jeder Käufer bewusst sein und sein eigenes Flugverhalten auf diese (mögliche) Beschränkung prüfen, um für sich zu bewerten, ob man damit leben kann.

Erwähnt sei auch, dass dieses Limit vom Gesetzgeber und im Falle der Mini 4 Pro nicht von DJI kommt. Wir werden dasselbe auch bei kommenden C0-Drohnen unabhängig vom Hersteller so vorfinden und müssen uns als Piloten wohl (erst einmal) damit abfinden.

Praktische Erfahrungen mit der DJI Mini 4 Pro

Gehen wir noch auf unsere Erfahrungen mit der DJI Mini 4 Pro in der praktischen Verwendung ein. Grundsätzlich unterscheidet sich das neue Modell in der Leichtigkeit der Handhabung wenig von den anderen Mini-Drohnen.

Ausklappen, einschalten, starten. Zusammen mit der DJI RC 2 ist man mit der DJI Mini 4 Pro in knapp einer Minute in der Luft, wenn man es darauf anlegt. Das ist schon fast Spontan-Schnappschuss-tauglich.

Die DJI Mini 4 im Flug vor blauem Himmel
Die DJI Mini 4 Pro ist wieder agil unterwegs.

Die Flugleistung ist für eine Sub-250g-Drohne erneut sehr gut. Der Antrieb ist kraftvoll und im Sport-Modus wird die Drohne sogar richtig flott. Im direkten Vergleich mit der DJI Mini 3 Pro könnt ihr aber dieselbe Leistung erwarten. Auch die Windbeständigkeit liegt weiterhin bei maximal 10,7 m/s.

Wichtig ist noch zu erwähnen: Die DJI Mini 4 Pro kommt mit neuen Akkus. Diese sind zwar grundsätzlich technisch zu den Akkus der Mini 3-Familie kompatibel, es gibt jedoch Einschränkungen. Die neuen Akkus der Mini 4 Pro sind wenige Gramm leichter als die bisherigen Akkus der Mini 3. Das liegt daran, dass die Mini 4 Pro ohne Akku einen Hauch schwerer ist. Um das zu kompensieren und somit die 250-g-Grenze nicht zu verletzen, wurden die Akkus angepasst.

DJI Mini 4 Pro und DJI Mini 3 Pro - Schweben nebeneinander auf einem Feld
DJI Mini 3 Pro und DJI Mini 4 Pro im Synchronflug

Mini 4 Akkus in der Mini 3 fliegen: Kein Problem. Mini 3 Akkus in der Mini 4 Pro fliegen: Technisch kein Problem, aber: Die MTOM wird dann überschritten und die C0-Zertifizierung ungültig.

Auf die Flugzeit haben die neuen Akkus im Übrigen keinen Einfluss. Auch für die Mini 4 Pro werden wieder maximal 34 Minuten angegeben. Wir haben in der Praxis mit dauerhaftem Filmen, viel ActiveTrack-Spielerei und natürlich etwas Sport-Modus auf maximal 27 Minuten gekommen. Das entspricht exakt dem Wert, den wir damals auch bei der Mini 3 Pro erreicht haben.

Die DJI Mini 4 Pro schwebt in der Morgensonne.
Die Morgensonne fällt auf die Mini 4 Pro.

Kurz um: In der Luft macht die DJI Mini 4 Pro eine genauso gute Figur wie ihre Vorgängerin.

Was die DJI Mini 4 Pro besser machen könnte

Insgesamt liefert DJI mit der Mini 4 Pro wieder eine überzeugende Drohne ab. Die Dinge, die uns eher negativ aufgefallen sind, wollen wir euch aber natürlich nicht vorenthalten. Wie häufig gilt: Kritik auf teils hohem Niveau.

Hardware:

Gimbal-Cover arretiert Kamera nicht mehr: Das kann bei Vibrationen während des Transports zu einem Klappern der Kamera im Gimbalcover führen.

Akkuschacht: Der neue Akkuschacht erlaubt das Herausnehmen des Flugakkus nur, wenn mindestens die hinteren Propellerarme leicht weggekappt werden. Das ist zum schnellen Entnehmen des Akkus etwas umständlich. Bei der DJI Mini 2 ging das komfortabler. Durch die neuen Vorderfüße müsst ihr die Arme jetzt noch mehr nach unten drücken als bei der Mini 3 Serie, um den Akku schnell mal im gefalteten Zustand wechseln zu können.

Kamera steht weiter hervor: Wie bei der Mini 3 Serie ist die Kamera der Mini 4 Pro wieder relativ exponiert. Natürlich sollte die Drohne durch das neue APAS 5.0 System nirgends mehr gegen fliegen. Stürzt das gute Stück aber einmal unbeabsichtigt auf die Front, dürfte die Kamera schnell den Kürzeren ziehen oder das Gimbal beschädigt werden. Ein guter Grund sich für Care Refresh zu entscheiden.

Kein Air Sense: Die Erkennung von bemannten Flugzeugen über einen ADS-B Empfänger fehlt auch bei der DJI Mini 4 Pro.

C0-Zertifizierung bringt Limit: Die C0-Zertifizierung sollte eigentlich Vorteile bringen. Durch die Definition der EU-Vorgaben führt sie für Sub-250g-Drohnen aber ein neues Höhenlimit ein (siehe oben). Theoretisch ist die DJI Mini 4 Pro also auf eine Höhe von 120 m über dem Startpunkt beschränkt.

Software:

2,7K-Video fällt weg: Die 2,7K-Video-Option wurde bei der Mini 4 Pro entfernt.

Keine Kompatibilität mit DJI RC Pro: Durch das sehr gute, neue O4-System fehlt jedoch leider die Kompatibilität zur DJI RC Pro Fernsteuerung.

Preise und Bezugsquellen

DJI hat die Mini 4 Pro in drei verschiedenen Varianten auf den Markt gebracht und ruft folgende Preise (UVP) auf:

  • DJI Mini 4 Pro Standard Combo mit DJI RC-N2 Controller: 799 Euro
  • DJI Mini 4 Pro Standard Combo mit DJI RC 2 Controller: 999 Euro
  • DJI Mini 4 Pro Fly More Combo mit DJI RC 2 Controller: 1.129 Euro (Lohnt sich das Fly More Combo?)

Die DJI Mini 4 Pro sowie das passende Zubehör könnt ihr unter anderem bei folgenden Partnern kaufen und uns so mit eurem Kauf unterstützen!*

Fazit

Das ist sie also, die DJI Mini 4 Pro. Das neue Modell zusammenfassend zu bewerten, ist einerseits einfach, andererseits macht es uns die Mini 4 Pro nicht leicht.

Das neue Bildverarbeitungssystem in Kombination mit der überarbeiteten Kamera und dem bekannten Sensor liefert sehr gute Aufnahmen. Darauf sollte man sich aber gar nicht unbedingt fokussieren. Viel wichtiger ist: Die DJI Mini 4 Pro hebt im Bereich des kreativen Schaffens fast alle Grenzen auf, mit denen die Mini 3 Pro noch belegt war. Ihr bekommt HLG, DLog-M, könnt FocusTrack mit 60 fps in 4K nutzen und selbst SloMo mit 4K/100 fps und HLG ist auf Wunsch ab sofort möglich.

DJI Mini 4 Pro in der Hand einer Person
Die Mini 4 Pro liegt erneut federleicht in der Hand.

Daran schließen sich die neuen, wirklich gut funktionierenden Sensoren für die Hinderniserkennung an, denen DJI mit dem neuen ActiveTrack 360° auch gleich eine sinnvolle Aufgabe mit auf den Weg gegeben hat. Auch in dieser Disziplin ist die Mini 4 Pro also ihrer Vorgängerin voraus.

Weiterhin hat das Äußere der Drohne viele intelligente Verbesserungen, wenn auch häufig im Detail, erhalten. Gekoppelt mit dem Upgrade auf O4 ist die DJI Mini 4 Pro damit also der DJI Air 3 ziemlich nah auf den Versen.

Soweit alles top. Das einzige Haar in der Suppe – und daran ist DJI nicht einmal selbst Schuld – ist die theoretisch geforderte Begrenzung der Flughöhe auf 120 m über dem Startpunkt (alle aktuellen Infos dazu gibt es hier). Da die Beschränkung bei unserem Exemplar zum Zeitpunkt des Tests nicht vorhanden war, fällt es schwer, diesen Punkt für die Zukunft in das Gesamturteil einzupreisen.

Wer sich der (möglichen) Beschränkung bewusst ist – und diese wird in Zukunft dann ohnehin für alle neuen Modelle aller Hersteller gelten – kann ohne Bedenken zur Mini 4 Pro greifen. In Bezug auf Bildqualität, Videofähigkeiten, Motivverfolgung, Sensorsystem und Funksystem ist die Mini 4 Pro der Mini 3 Pro in vielen wichtigen Punkten überlegen.

Bei einem Preis von 999 Euro (UVP) für das Standard Combo mit DJI RC 2 ist die DJI Mini 4 Pro ein fairer und attraktiver Deal.

Oder anders gesagt: Man muss sich in der persönlichen Verwendung schon sehr an der (möglichen) 120-m-Begrenzung stoßen, um für 100 Euro weniger jetzt noch die in vielen Punkten unterlegene DJI Mini 3 Pro zu kaufen.

DJI Mini 4 Pro DZ Choice Award

Pro

  • klasse Aufzeichnungsqualität
  • echter Autofokus
  • hohe Flugzeit
  • komfortables Design erlaubt schnelles Ausfalten und Starten
  • gutes Upgrade des Sensorsystems
  • ActiveTrack 360° funktioniert gut
  • keine Beschränkung von Funktionen auf 4K30p mehr
  • C0-Klasse (Zukunftssicherheit)
  • Slo-Mo-Modus mit bis zu 100 fps
  • DLog-M und HLG verfügbar
  • fairer Preis
  • FPV-Modus

Contra

  • C0-Klasse (Höhenbeschränkung)
  • Ladegerät fehlt im Lieferumgang
  • kein AirSense
  • Design des Gimbalcovers suboptimal
  • 2,7K-Video ist weggefallen
  • leider nicht mit DJI RC Pro kompatibel

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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1 Gedanke zu „Test: DJI Mini 4 Pro – Besser als die Mini 3 Pro, aber…“

  1. Avatar-Foto

    Liebes Team von Drone-Zone.de,

    ganz herzlichen Dank für den ausführlichen und sehr guten Test der DJI Mini 4 Pro. Klasse!
    Ich habe eine Frage.

    Unter der Überschrift „Neue Sensoren und ActiveTrack 360°: Lohnenswert?“ heisst es:
    „ … Die weiteren bekannten Funktionen, der FocusTrack-Suite sowie MasterShots und QuickShots sind natürlich ebenfalls wieder verfügbar.
    Dabei gibt es einen großen Unterschied zur DJI Mini 3 Pro: Ab sofort gibt es keine Begrenzung der Framerate auf maximal 30 fps mehr, wenn ihr FocusTrack verwendet. Auch 4K mit 60 fps sind damit endlich möglich. …“

    Verstehe ich richtig, dass die DJI Mini 4 Pro QuickShots in 4k mit 60 fps erstellen kann?
    Habt ihr das explizit getestet?

    Besten Dank und viele Grüße

    Antworten

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