DJI RC Pro und RC-N1 Controller 1

Test: DJI RC Pro Fernsteuerung – Ihre 1.000 Euro wert?

Publiziert von Nils Waldmann

am

DJI RC Pro – so nennt sich DJIs neue Luxus-Fernsteuerung, die Piloten ein besonderes Fluggefühl in die Hände legen soll. Wir haben den knapp 1.000 Euro teuren Premium-Controller für euch getestet und verraten euch, ob sich der Kauf lohnt.

Die DJI RC Pro ist die offizielle Nachfolgerin des DJI Smart Controllers, welcher bereits im Januar 2019 auf den Markt kam.

Nach knapp 3 Jahren ist es also Zeit für die nächste Generation von DJIs Luxus-Controller. Von einigen wird die RC Pro deshalb inoffiziell auch als Smart Controller V2 bezeichnet.

Dabei scheint es auf den ersten, flüchtigen Blick gar nicht all zu viele Unterschiede zwischen der RC Pro und dem Smart Controller zu geben.

Tatsächlich hat sich unter der Haube aber viel getan – aber der Reihe nach.

DJI RC Pro: Neues Design mit altem Charme?

Wer die DJI RC Pro bisher lediglich online angesehen und neben sich den Smart Controller der ersten Generation liegen hat, könnte auf die Idee kommen, dass beide Modelle äußerlich identisch sind. Das ist aber tatsächlich nicht der Fall, denn DJI hat das Gehäuse der DJI RC Pro in vielen Aspekten verändert und damit in unsern Augen noch besser gemacht.

Die neuen Status-LEDs
Die neuen Status-LEDs in grün.

Den Anfang macht hier die Form des Gehäuses. Die RC Pro ist einige Millimeter höher, was den stärker ausgeprägten Griffen für die Finger auf der Rückseite geschuldet ist. Außerdem ist der Controller ein ganze Stück „tiefer“ (oder höher, wenn man beide Controller auf ihre Unterkante stellt). Das sorgt dafür, dass auch die Hand mehr Platz hat. Nutzer mit größeren Händen sollte das entgegenkommen. Wer kleinere Hände hat, hält die DJI RC Pro hingegen ebenfalls weiterhin gut in der Hand.

Ebenfalls erneuert wurde die Gummierung der Griffe auf der Rückseite. Diese ist nun etwas rauher und bietet einen besseren Halt, als der Smart Controller. Außerdem ist zu hoffen, dass sich dieses neue Gummi etwas weniger stark über den Zeitverlauf abnutzt. Hier hat der Smart Controller bei intensiver Nutzung die meisten Gebrauchsspuren bekommen.

Alles in allem spielen die Veränderungen der in unseren Augen noch einmal deutlich optimierten Ergonomie der Fernsteuerung in die Karten. Damit lassen sich viele Akkus am Stück fliegen, ohne dass es irgendwie umkomfortabel wird. Diese Verbesserung ergibt sich für uns bereits im direkten Vergleich mit dem ebenfalls guten DJI Smart Controller. Wer von dem neuen Standardcontroller (RC-N1) auf die DJI RC Pro wechselt, erfährt noch einmal einen stärkeren (positiven) Unterschied.

Optisch am auffälligsten wurden natürlich die nun voneinander entkoppelten und frei positionierbaren Antennen verändert. Im Handling ein wenig umkomfortabler als die große Antenneneinheit am Smart Controller, aber das ist sicher auch Geschmackssache. Zum Transport werden die Steuerknüppel wieder abgeschraubt und finden ihren Platz in einer Mulde auf der Rückseite – jetzt aber nicht mehr durch die umgeklappte Antenne gegen Verlust geschützt.

Wie man es bei einer Fernsteuerung in diesem Preissegment erwarten kann, ist die Verarbeitungsqualität des Produktes auf hohem Niveau. Zwar besteht der Controller äußerlich – wie auch die anderen Modelle – aus Kunststoff, das tut der hochwertigen Haptik aber keinen Abbruch.

DJI RC Pro- Rückseite Draufsicht
Die neue Gummierung der Griffe fühlt sich sehr gut an.

Dass die DJI RC Pro knapp 50g schwerer ist als der Smart Controller, fällt bei der Bedienung im Übrigen nicht weiter auf. Der knapp 680g, sollte man sich auf längeren Wanderungen aber ohne Frage bewusst sein. Ach ja, die Status-LEDs leuchten nun im Normalfall grün statt weiß.

Knöpfen, Buttons und Rädchen: Eine Offenbarung

Natürlich besteht die DJI RC Pro nicht nur aus Gehäuse. Das Wichtigste sind selbstverständlich die Steuerknüppel für die vier Steuerkanäle sowie die zusätzlichen Buttons und Stellräder. Allgemein hat sich von der Anzahl der Eingabemöglichkeiten im Vergleich zum Smart Controller nichts verändert.

Tipp: Wie ihr die Knüppel der DJI RC Pro richtig kalibriert, lest ihr in dieser Anleitung.

Das heißt, auf der Vorderseite finden sich die zwei Steuerknüppel, der Power-Knopf, der Flugmodus-Schalter, der Pausen-Button, der RTH-Button sowie das Joystick. Links und rechts außen sind außerdem der FN- und der Zurück-Knopf untergebracht.

Bei den Buttons bleibt alles beim Alten
Die Gimbals sind nun markiert.

An der Stirn haben wir weiterhin die beiden Schultertasten für die Video- und Fotoaufnahme. An der Unterseite sind die C1 und C2 Tasten platziert, die für eine Vielzahl von Funktionen frei belegt werden können. Also wie gesagt: Alles beim Alten.

Das gilt aber nur für die Positionen und die Anzahl der Knöpfe. DJI hat sämtliche wichtigen Buttons nämlich noch einmal überarbeitet und mit neuen Schaltern versehen. Das Resultat: Vor allem die Schultertasen und die C1/C2-Buttons haben eine starke Aufwertung in Bezug auf Druckpunkt und Feedback erhalten. Speziell die neue Foto-Auslöser ist mit der neuen zweistufigen Schaltereinheit nun eine echte Offenbarung. Das Fokussieren und Auslösen geht damit traumhaft genau.

In dieser Hinsicht ist die DJI RC Pro eines dieser Produkte, die eine Sache noch besser macht, von der man vorher (Smart Controller) jedoch nicht wusste, dass sie ein Problem war. Wer den direkten Vergleich hat, weiß schnell was wir meinen.

DJI RC Pro mit neuem Antennendesign
Die Schultertasten sind auf einem neuen Niveau.

Die Steuerknüppel haben neue Gimbals bekommen, die sich präzise bedienen lassen. Außerdem hat DJI nun auf jeder Achse eine kleine Skala für den Ausschlag der Knüppel eingeprägt. Der Durchmesser des Gewindes der einzelnen Knüppel ist dabei leider ordentlich geschrumpft. Das macht zwar im Betrieb keinen Unterschied, die alten Knüppel des Smart Controllers erweckten aber mehr Vertrauen.

Neuer SoC und Android 10: Blitzschnell

Ein beinahe riesiges Update hat die Hardware der DJI RC Pro erhalten. Hier setzt DJI nun auf einen Snapdragon 865 SoC (System-on-a-Chip) mit einer Adreno 650 GPU. Dabei handelt es sich um eine 8-Core-CPU der Kryo 585 Serie mit 4x 1,8-GHz-Kernen, 3x 2,42 GHz-Kernen und einem 2,84-GHz-Kern. Die GPU taktet mit 587 MHz. Darüber hinaus hat die DJI RC Pro nun üppige 5560 MB Arbeitsspeicher an Bord.

Außerdem bringt das SoC native Unterstützung für Bluetooth 5.1 sowie WiFi 6 mit. GPS, GLONASS und Galileo werden für die Positionsbestimmung unterstützt. Derselbe Chip kommt beispielsweise auch im Samsung Galaxy S10 Smartphone* zum Einsatz.

NameDJI RC ProDJI Smart Controller
ModellRM-510RM-500
SoCQualcomm Snapdragon 865Rockchip RK3399
CPUQualcomm Kryo 585ARM Cortex-A72 / ARM Cortex-A53
CPU-Kerne1x 2,84 GHz / 3x 2,42 GHz / 4x 1.80 GHz2x 1,80 GHz / 4x 1,42 GHz
GPUQualcomm Adreno 650 ARM Mali-T860
RAM5,69 GB (LPDDR4X?) [6 GB]3,855 GB (LPDDR3?) [4 GB]

In Kombination mit der neuen Hardware liefert DJI seine neue Fernsteuerung nun mit Android 10 als Betriebssystem aus. Das ist zwar nicht die neuste Version, Android 10 gilt aber allgemein als stabil und DJI hatte bereits viel Zeit die DJI Fly App auf diese Android-Version zu optimieren.

Schmeißt man all das in einen Topf, kommt dabei eine sehr flüssig zu bedienende DJI RC Pro raus. Apps starten im Vergleich zum Smart Controller spürbar schneller und auch der Bootvorgang an sich, ist noch einmal verkürzt.

Als Standardbrowser ist jetzt übrigens Firefox mit an Bord. Weitere Android Apps lassen sich – auf eigene Gefahr – natürlich nach Belieben installieren.

Da wir gerade ohnehin schon tief in den Details stecken: Wir haben aus Interesse einige Benchmark auf der DJI RC Pro durchgeführt und diese mit der Leistung des Smart Controllers verglichen. Dabei wird schnell deutlich, welch große Leistungsdifferenz zwischen beiden Generationen liegt.

NameDJI RC ProDJI Smart Controller
Geekbench 5 (CPU) - Single Core931254
Geekbench 5 (CPU) - Multi Core3305675
Geekbench 5 (Compute) - Vulkan3244-
Geekbench 5 (Compute) - OpenCL3198-
Passmark 10 - System112942800
Passmark 10- CPU-Tests52951320
Passmark 10- Memory-Tests264438969
Passmark 10- Disk-Tests391386848
Passmark 10- 2D5520010672
Passmark 10- 3D2884910092

Wer Freude daran hat, kann dieselben Benchmarks ja einmal auf dem eigenen Smartphone ausführen oder sich entsprechende Vergleichswerte im Netz suchen.

OcuSync 3.0+ (O3+) und 4G-Option

Einher mit der höheren Rechenleistung geht die volle Unterstützung für das neue O3+ Funkprotokoll (OcuSyn 3.0+) von DJI. Die RC Pro kann damit erstmals den Live-Feed aus der Drohnenkamera mit bis zu 60 fps bei 1080p-Auflösung übertragen.

Der neue High-FPS-Modus von O3+ wird dabei natürlich nur aktiviert, sobald die ausgewählte Aufnahmeoption höher als 30 fps liegt. Das heißt, die Bildrate des Live-Feeds passt sich dann bis zu 60 fps an die Framerate der Drohnenkamera an. Den Unterschied zwischen 30 fps und 60 fps merkt man dabei sehr deutlich auch in de Live-Übertragung.

Um all das zu bewerkstelligen kommt die neue Hardware gerade recht. Denn wie wir bereits wissen, wir der Smart Controller aufgrund seiner begrenzten Rechenleistung keinen O3+-Support bekommen. Das gefällt vielen bisherigen Smart Controller Kunden ganz sicher nicht. Unsere Leistungsmessungen zeigen aber leider objektiv auf: Gegenüber der DJI RC Pro geht dem Smart Controller die Puste schnell aus.

Neben den vier Antennen für O3+, hat die RC Pro noch Antennen für WiFi 6 und natürlich Bluetooth verbaut. Außerdem ist der Controller für ein 4G/LTE-Modem vorbereitet. Die passende Antenne dafür ist ebenfalls bereits verbaut. Um ein solches Modul nachzurüsten, muss lediglich eine Klappe auf der Rückseite abgeschraubt werden. Hier versteckt sich ein USB Type C Anschluss sowie das Antennenkabel für den LTE-Betrieb.

In Verbindung mit dem 4G-Dongle für die Mavic 3 soll somit unabhängig von der O3+ Reichweite auch über das Internet geflogen werden können. Ob und wann es diese Technologie auch nach Europa schafft, ist aber offen. Die Hardware ist in jedem Fall schon einmal vorbereitet, was gut ist.

Im Übrigen geht das Herunterladen von Aufnahmen zwischen Mavic 3 und RC Pro knapp drei Mal so schnell, wie mit dem Standard RC-N1 Controller.

Display: Hell und kontrastreich

Wer die DJI RC Pro das erste Mal in der Hand hält, wirft den Blick natürlich direkt auf das integrierte 5,5-Zoll-Display. Das ist in Anbetracht anderer Smart Controller mit integriertem Display von Autel oder Yuneec zwar nicht riesig, reicht aber vollkommen aus. Man muss sich aber damit abfinden, dass einige Piloten mit dem RC-N1 Controller durch größere Smartphone-Displays ein größeres Bild nutzen können.

Das Display ist sehr hell und kontrastreich
Das Display macht weiterhin eine gute Figur.

Auch die DJI RC Pro setzt weiterhin auf eine Auflösung von 1920×1080 Pixel – also Full-HD. Damit ergibt sich ein sehr detailreiches Bild mit etwa 400 PPI.

In Sachen Helligkeit und Kontrast haben wir keinen Unterschied zum Smart Controller festgestellt. Für eine professionelle Messung fehlt uns an dieser Stelle aber auch das Werkzeug. Insgesamt ist das Display der RC Pro damit aber ebenfalls sehr gut lesbar, auch wenn die Sonne scheint.

Die höhere Refreshrate im 60-fps-Modus ist natürlich eine willkommene Ergänzung.

Drohnen-Kompatibilität: Im Ausbau

Es ist fest damit zu rechnen, dass DJI seine neue Premium-Fernsteuerung in Zukunft mit weiteren Drohnen kompatibel machen wird. Wir gehen davon aus, dass sich dies vorerst auf Modelle beschränken wird, die die DJI Fly App nutzen. Denn somit ist das passende Aircraft Management bereits direkt in die App von DJI integriert.

Der Zeit ist die DJI RC Pro mit folgenden Drohnen kompatibel:

Erste Berichte über Kompatibilität mit der DJI Air 2S (zum Testbericht) sind bereits aufgetaucht. Mit dem Update v1.5.8 für die DJI Fly App und der Mavic 3 Firmware v01.00.0500 soll die DJI Air 2S auch offiziell mit der DJI RC Pro verbunden werden können.

Technische Daten der DJI RC Pro

Im Folgenden haben wir euch noch einmal die wichtigsten technischen Daten der neuen Fernsteuerung zusammengestellt:

DrohneMavic 3, Mavic 3 Cine, Mavic 3 Classic, Mavic 3 Pro, Mavi 3 Pro Cine, DJI Air 2S, DJI Mini 3 Pro
NameRM510
FunksystemOcusync 3.0+ (O3+)
Antennen2 Stück, frei positionierter
SteuerungMode 1 - 4
Status-LEDsJa
USBUSB Type C
Abnehmbare SteuerknüppelJa, verstaubar
Flugmodi-SchalterCine, Normal, Sport
Sonstige ButtonsRTH, Pause-Taste, Power, 2x Auslöser, 2x Button C1/C2, FN-Taste, Back-Taste, 5D-Joystick
Drehrad2x, Gimbalsteuerung / Belichtung
VideoausgängeJa, microHDMI
AkkuIntegriert (7,2 V / 5000 mAh)
SmartphonehalterungNein
DisplayJa, Full-HD mit 60 fps, 1000 cd/m2
Kompatible AppDJI Fly
SonstigesGPS + GLONASS + Galileo, microSD-Slot, WiFi 6, Bluetooth 5.1
Preis999 Euro (UVP)
BezugAmazon.de*

Akkulaufzeit, Ladeoptionen, Schnittstellen und Kühlung

In Sachen Akkulaufzeit gibt DJI nun eine Betriebsdauer von bis zu 3h an. Das sind 30 Minuten mehr als beim Smart Controller, was wir vor allem dem sparsameren SoC zu verdanken haben. Die Akkukapazität bleibt mit 5000 mAh bei 7,2 V unterdessen identisch.

Geladen wird die DJI RC Pro weiterhin über die USB Type C Schnittstelle auf der Unterseite. Maximal genehmigt sich die Fernsteuerung hier 24 Watt, wenn die Quelle 15 V bereitstellen kann. Dann ist der Controller tatsächlich in circa 1,5 Stunden wieder voll. Bei einer USB-Spannung von 12 V dauert es bereits 2 Stunden.

Für den Notfall immer gut zu wissen: Wenn mal kein modernes QC-/PD-Netzteil zur Hand ist, lädt der Controller auch an 5V-USB-Quellen. Dann aber mit maximal 1,7 A (ca. 9 W). Das dauert zwar „ewig“, ist im Ausnahmefall aber besser als Nichts.

microSD-Karten-Slot, USB Type C und microHDMI am neuen DJI Controller
Alle Ports sind auf die Unterseite gewandert.

Bei den Schnittstellen fällt die USB-A-Schnittstelle des Smart Controllers weg. Erweiterungen lassen sich stattdessen über den USB Type C Port anbinden, der auch zum Aufladen verwendet wird. Die alte HDMI-Schnittstelle ist außerdem einem miniHDMI-Port gewichen. Alle Anschlüssen sind nun auf der Unterseite angebracht.

Auch die RC RC Pro hat wieder einen Lüfter verbaut, der die Komponenten im Inneren kühlt. Dieser ist die meiste Zeit deaktiviert, was aktuell sicherlich an den gemäßigten Temperaturen liegt. Insgesamt fällt aber ein verbessertes Kühlverhalten auf: Der Lüfter läuft häufiger konstant mit niedriger Drehzahl und dreht nicht so doll auf, wie die Kühlung des Smart Controllers.

Ein weiter Unterschied zum Smart Controller sei an dieser Stelle nicht verschwiegen: Den zugelassenen Temperaturbereich für den Betrieb hat DJI bei der RC Pro ziemlich eingeschränkt. Statt -20 °C bis 40°C (Smart Controller) listet das Datenblatt nun 0° C bis 40° C. Für den dauerhaften Einsatz in kalten Regionen scheint der Controller also damit nicht ideal zu sein.

Lohnt sich das Upgrade vom Standardcontroller?

Wer aktuell mit dem Gedanken spielt, sich die RC Pro als Upgrade oder Ergänzung für die Mavic 3 mit Standardcontroller (RC-N1 / RC-231) zu kaufen, steht vor einer schwierigen Frage. Denn die DJI RC Pro ist so ziemlich in allen Bereichen besser oder sogar viel besser (Ergonomie, Haptik) als der Standardcontroller.

Ihr bekommt zusätzliche Buttons zur freien Belegung und habt Zugriff auf eine Menge vordefinierte Shortcuts dank des Joysticks des RC Pro. Das wichtigste Feature wird für viele Piloten das zweite Stellrad an der Schulter sein. So können nämlich beispielsweise Kamerablende und Gimbalneigung direkt gesteuert werden. Eine Funktion, die die Standardfernstuerung leider vermissen lässt.

DJI Smart Controller und DJI RC Pro - Front mit aktiviertem Display
Der DJI Smart Controller (l.) und die DJI RC Pro (r.).

Zudem ist natürlich die Integration aller benötigten Komponenten in einem Gerät, weiterhin ein cooles Konzept. Ohne Gefummel mit Smartphone und Kabel ist es einfach deutlich entspannter und wirkt professioneller. Wer es drauf anlegt, ist mit dem Smart Controller in knapp einer Minute in der Luft (vorausgesetzt es steht schnell Satelliten-Empfang bereit).

Aus einer rein funktionalen Perspektive macht das Fliegen mit der DJI RC Pro also deutlich mehr Freude. Wie wir in unserem Testbericht zur Mavic 3 bereits geschrieben haben: Eigentlich ist nur die DJI RC Pro der Mavic 3 wirklich würdig. Umgekehrt formuliert: Der RC-N1 Controller ist auf keinen Fall schlecht, er wird dem Premium-Produkt Mavic 3 in unseren Augen aber nicht so ganz gerecht.

Besser als der Smart Controller?

Bleibt am Ende noch die Frage zu beantworten, die sich viele Besitzer des Smart Controllers aktuell stellen: Ist die DJI RC Pro so viel besser?

Wir haben dazu eine objektive und eine persönliche Antwort. Objektiv: Ja, die Verbesserungen sind an allen Fronten spürbar: Ergonomie, Geschwindigkeit und Button-Feedback sowie 60-fps-Support sprechen eine eindeutige Sprache.

DJI RC Pro und RC-N1 Controller 2
Lohnt sich das Upgrade vom Standardcontroller der Mavic 3?

Unsere persönliche Meinung: Die Frage ist irrelevant. Denn aktuell überschneiden sich die beiden Fernsteuerungen (noch) nicht, was die unterstützen Drohnen angeht. Sobald die DJI RC Pro auch mit anderen Drohnen angeboten werden sollte, würden wir klar zur neueren Fernsteuerung greifen.

Was wir klar bemängeln ist der Preisanstieg. Der Smart Controller kam für 649 Euro (UVP) auf den Markt. Ganze 350 Euro mehr für die DJI RC Pro sind daher schon eine Ansage.

Bezugsquellen

Als einzelnes Produkt:

Fazit

Mit der DJI RC Pro hat DJI vor allem eines geschaffen: Einen Controller, der der neuen Mavic 3 Drohne würdig ist. Dass die teurere Mavic 3 Cine nur mit der Luxus-Fernsteurung ausgeliefert wird, ist dabei für uns absolut nachvollziehbar. Eine Option, die Mavic 3 ebenfalls mit der DJI RC Pro zu kaufen ist bereits in Aussicht gestellt – das ist sehr zu begrüßen.

Bei der Verarbeitungsqualität und dem neuen Ergonomie-Kozept leistet sich DJI keinerlei Fehler und macht die neue Fernsteuerung eigentlich rundum besser. Unser Highlight sind die optimierten Buttons, die nun einen tollen Druckpunkt haben.

Das massive Hardware-Upgrade gegenüber dem Smart Controller ist natürlich auch im alltäglichen Handling spürbar und ermöglicht es, O3+ mit 60 fps zu verwenden.

Zu letzt bleiben also zwei Fragen zu beantworten: Was kostet der Spaß? Und: Lohnt sich das?

Angeboten wird die DJI RC Pro zu einem Einzelpreis von 999 Euro (UVP). Alternativ ist sie im Mavic 3 Cine Premium Combo für 4.799 Euro (UVP) direkt enthalten. Wer jetzt ohnehin direkt zur Mavic 3 Cine (zum Testbericht) greift, wird sich die zweite Frage nicht stellen müssen.

Für diejenigen unter euch, die mit dem Gedanken spielen, die RC Pro als Upgrade für den Standardcontroller der Mavic 3 zu kaufen, ist die Sache schwieriger. Knapp 1.000 Euro sind viel Geld: Dafür bekommt man die DJI Air 2S im Standardcombo. Aber das wisst ihr selber.

Wir wollen es deshalb so formulieren: Wer viel mit der Mavic 3 fliegt, vielleicht sogar beruflich, wird die zusätzliche Flexibilität und die zusätzlichen Tasten schnell nicht mehr vermissen wollen. Insgesamt wirkt das System noch stärker wie aus einem Guss, verglichen mit der Smartphone-Lösung. Für die Hobbypiloten ist und bleibt die DJI RC Pro aber sicherlich Luxus. Und Luxus kann man sich bekanntlich gönnen, muss man aber nicht.

In Anbetracht der wirklich guten Leistung und dem stimmigen Flugvergnügen, bekommt die DJI RC Pro daher unsere Empfehlung.

DJI RC Pro DZ Choice Award Web

Pro

  • sehr gute Ergonomie
  • tolle Buttons mit sauberem Feedback und gutem Druckpunkt
  • hohe Flexibilität durch Shortcuts
  • erneut sehr gutes Display
  • volle O3+ Unterstützung
  • sehr schneller SoC
  • 60 fps Live-Feed

Contra

  • hoher Preis / hoher Aufschlag verglichen mit DJI Smart Controller
  • Fächer für Steuerknüppel nicht mehr so gut geschützt
  • nur für Betrieb ab 0° C offiziell zugelassen

DJI RC Pro: Häufig gestellte Fragen

Was ist die DJ RC Pro?

Die DJI RC Pro ist die neue All-in-One-Fernsteuerung für den Consumer-Bereich von DJI.

Welche Drohnen unterstützt die DJI RC Pro?

Aktuell werden die Mavic 3 und die Mavic 3 Cine unterstützt.

Welchen Funkstandard verwendet die DJI RC Pro?

Für die Kommunikation mit der Drohne kommt OcuSync 3.0+ (O3+) zum Einsatz.

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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11 Gedanken zu „Test: DJI RC Pro Fernsteuerung – Ihre 1.000 Euro wert?“

  1. Avatar-Foto

    Sehr guter Bericht über die Fernsteuerung DJI RC Pro.
    In diesem Umfang und in der sehr guten Qualität hatte ich bisher keinen Bericht darüber gefunden.
    Vielen Dank Nils

    Antworten
    • Avatar-Foto

      Hallo Rainer,
      danke für das positive Feedback. Freut mich sehr, dass dir der Artikel weitergeholfen hat.

      Viele Grüße,
      Nils

      Antworten
  2. Avatar-Foto

    Super Bericht, vielen Dank 🤩 dafür, weisst du schon ob die DJI RC Pro mit der DJI mini 2 kompatibel ist, der smart Controller war es ja, danke dir für Infos
    Grüsse
    Gaetano

    Antworten
    • Avatar-Foto

      Hi Gaetano,
      danke für dein positives Feedback.

      Aktuell ist die Mini 2 leider (noch) nicht kompatibel. DJI könnte das sicher technisch einrichten. Ob es kommt, steht aber in den Sternen. Ich hoffe es persönlich ebenfalls sehr!

      Viele Grüße,
      Nils

      Antworten
  3. Avatar-Foto

    vielen Dank 🙏 für die superschnelle Info, ja, wäre super, dann warten wir mal 👌🙋🏻‍♂️🇨🇭
    Grüsse dich
    Gaetano

    Antworten
  4. Avatar-Foto

    Halo zusammen, habe folgende Frage, hat die RC Pro Steuerung für Mavic 3 einen ADs Empfänger und wie stellt man diesen ein oder funktioniert dieser automatisch. ??? Besten Dank für die schnelle Antwort und freundliche Grüsse. Bruno Rüegg

    Antworten
    • Avatar-Foto

      Hallo Bruno,

      meinst du ADS-B (In)? Oder was genau ist ein ADs-Empfänger?

      Falls ADS-B gemeint ist: Das hat in diesem Fall nichts mit der Fernsteuerung zu tun, sondern der Empfänger sitzt in der Mavic 3 selbst. Die Technologie kann über die Fly App aktiviert werden und warnt dann im Rahmen ihrer Möglichkeiten automatisch. Das Ganze nennt sich bei DJI AirSense und man wird beim ersten Start der Mavic 3 gefragt, ob die Technologie aktiviert werden soll.

      Viele Grüße,
      Nils

      Antworten
  5. Avatar-Foto

    Die DJI RC Pro hat eine mini HDMI Ausgang und keinen micro wie im Text beschrieben…..

    Antworten
    • Avatar-Foto

      Hallo Alex,

      hast du natürlich Recht. Danke dir. Ist korrigiert!

      Viele Grüße,
      Nils

      Antworten
  6. Avatar-Foto

    Hallo Nils, super Beitrag wiedermal!
    Meine Frage, und ob du dies wüsstest: HDMI Mini am Kontroller gibt auch Strom ab für ein Wireless HDMI Extender Set? Damit ich ohne HDMI Kabel einen externen Monitor betreiben kann!
    Habe die M3T für unter anderem auch RKRettungen durchzuführen

    Antworten
    • Avatar-Foto

      Hallo Ronnie,

      das wäre mir neu, dass man über die miniHDMI-Schnittstelle auch eine Spannungsversorgung bereitgestellt bekommt. Hätte ich so noch nicht gesehen. In der Regel haben die externen Monitore ja einen eigenen Akku. Entweder spezifische (wie bei einigen DJI Displays) oder Sony NFP.

      Viele Grüße,
      Nils

      Antworten

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