Drohne fliegen bei hohen Temperaturen: Das solltet ihr beachten
Immer heißere Sommer sorgen auch in Deutschland und Europa für Rekordwerte bei den Temperaturen im Freien. Aber auch im Urlaub sind hohe Außentemperaturen keine Seltenheit, vor allem wenn es euch in den Süden verschlägt. Worauf man als Drohnenpilote dabei achten sollte, haben wir euch kurz zusammengefasst.
Wie bei allen Hobbys, die vom Wetter abhängig sind, stellen nicht nur Sturm und Regen ein Hindernis da. Auch zu hohe Temperaturen können einem den Spaß verderben, wenn man mit der Drohne unterwegs ist.
Damit ihr und eure Drohne gut durch den heißen Sommer und/oder den Urlaub kommt, haben wir euch einige Tipps zusammengefasst.
Technische Temperaturgrenzen der Drohne kennen
Wie bei allen technischen Geräten, haben auch Drohnen einen zugelassenen Temperaturbereich innerhalb dessen sie verwendet werden dürfen. Man spricht auch von der zulässigen Betriebstemperatur. Ist es wärmer oder kälter, solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr den Flug wirklich antretet. Ihr betreibt eure Drohne in diesem Moment nämlich außerhalb der Herstellervorgaben mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.
Zu beachten ist dabei auch, dass sich die Temperaturen in der Höhe von den Temperaturen am Boden unterscheiden.
Für einen Überblick haben wir euch die Herstellerangaben zur Betriebstemperatur für aktuelle Drohnenmodelle aufgelistet:
Modell | Betriebstemperaturbereich |
Autel EVO 2 | -10 °C bis 40 °C |
Autel EVO Lite | 0 °C bis 40 °C |
Autel EVO Nano | 0 °C bis 40 °C |
DJI Mini 3 Pro | -10 °C bis 40 °C |
DJI Mini 3 | -10 °C bis 40 °C |
DJI Mini 2 | 0 °C bis 40 °C |
DJI Mini SE | 0 °C bis 40 °C |
DJI Mavic 3 Serie | -10 °C bis 40 °C |
DJI Air 2S | 0 °C bis 40 °C |
DJI Avata | -10 °C bis +40 °C |
DJI FPV Drone | -10 °C bis 40 °C |
DJI FPV Drone | -10 °C bis 40 °C |
DJI P4P V2.0 | 0 °C bis 40 °C |
Hubsan Zino Mini Pro | 0 °C bis 50 °C |
Hubsan Ace | -5 °C bis 40 °C |
Angaben ohne Gewähr.
Das Zubehör nicht vergessen
Am Boden haben Piloten in der Regel ihren Controller und ggf. auch ihr Smartphone in Betrieb, wenn die Drohne geflogen wird. Auch diese Geräte besitzen eine maximale zugelassene Betriebstemperatur, die unbedingt beachtet werden sollte.
Wichtig ist, dass ihr auch im Blick habt, dass die maximale Betriebstemperatur von Drohne und Controller nicht selten voneinander abweichen kann. Auch hier lohnt also ein Blick ins Handbuch.
An heißen Tagen sind es vor allem diese Geräte, die großen Belastungen ausgesetzt sind, weil sie zum einen nah am Boden beim Piloten verweilen, wo es in der Regel besonders warm ist, zum anderen heizen sich die Komponenten durch den Betrieb weiter zusätzlich auf. Bei Überschreitung der maximale internen Betriebstemperatur kann es hier zum Neustart des Gerätes kommen. iPhones beispielsweise sind dann eine ganze Zeit nicht nutzbar und es erscheint nur ein Screen, der auf eine notwendige Abkühlphase hinweist. Die direkte Sonneneinstrahlung auf die Geräte ist also zu vermeiden.
Besonders bei hohen Temperaturen sind korrekte RTH-Einstellungen damit absolute Pflicht, um im Notfall die Drohne nicht durch einen Signalabriss zu verlieren.
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Das Auto ist des Akkus Feind
Wer viel unterwegs ist, nutzt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Auto, um an schöne Orte zu kommen, an denen sich ein Aufstieg mit der Drohne lohnt. Gerade an heißen Tagen erreichen die Innenräume von Autos und Wohnmobilen teils extreme Temperaturen. Vor diesen müsst ihr besonders die Flugakkus effektiv schützen, um einen Schaden zu vermeiden.
Bei den meisten Drohnenherstellern steht diese Art der Lagerung sogar explizit als Verbot in der Betriebsanleitung. DJI schreibt dazu in seinen Sicherheitsvorschriften für die DJI Mini 3 Pro (zu unserem Testbericht) beispielsweise: „DO NOT leave the batteries near heat sources such as a furnace or heater or inside a vehicle on a hot day.“ (DE: „Lassen Sie die Batterien NICHT in der Nähe von Wärmequellen wie Öfen oder Heizungen oder in einem einem Fahrzeug an einem heißen Tag.“)
Das heißt auch: Wenn eure Drohne sich in einem warmen Kofferraum aufgeheizt hat, lasst das Fluggerät, das Zubehör und den Akku vor dem Flug genügend abkühlen, sodass kein zusätzlicher Stress für das Gerät entsteht.
Außerdem gilt: Nach dem Flug den Akku unbedingt abkühlen lassen und nicht direkt ins Ladegerät stecken. Auch gelten für jeden Flugakku bestimmte Temperaturbereich in denen die Zellen geladen werden dürfen. Auch das direkte Verstauen in der Tasche oder im Koffer ist keine gute Idee. Lieber den Flugakku einige Zeit abkühlen lassen. Dazu zählt auch, den Akku nach dem Flug am besten aus der ebenfalls aufgewärmten Drohne zu entfernen. So kühlen beide Komponenten schneller ab.
Heiß und feucht
Gerade in tropischen Gebieten gesellt sich zu den hohen Temperaturen auch noch eine hohe relative Luftfeuchtigkeit. Das Problem daran ist, dass warme Luft besonders große Mengen an Wassertröpfchen aufnehmen kann.
Diese legen sich dann unter anderem im Flug auf die Drohne und die Kamera und können dort kondensieren. Auch für die Luftfeuchtigkeit machen die Hersteller deshalb meist entsprechende Vorschriften.
Wichtig ist, dass ihr eurer Flugvorhaben bei Kondensatbildung noch mal hinterfragt. In der Regel bekommt man das sehr schnell mit, weil die Linse der Kamera eine der Fläche ist, die zeitnah beschlägt.
Nach dem Flug in einem solchen Gebiet sollte die Drohne außerdem mit einem weichen Tuch abgetrocknet werden, bevor ihr diese entsprechend wieder in ihre Tasche verstaut.
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Staub ≠ ungut
Wenn es heiß ist, stehen die Chancen „gut“, dass auch der Boden entsprechend wenig Feuchtigkeit besitzt. Dann wird ein normaler Waldboden schnell zur staubigen Piste. Auf den ersten Blick ist das oft gar nicht erkennbar, doch spätestes wenn die Rotoren zum Start anlaufen, steht man in einer Staubwolke.
Was für den Piloten weniger schlimm ist, ist für die Drohne unter anderem sehr schlecht. Die meisten Consumer-Drohnen weisen keine entsprechende Schutzart (IP-Rating) gegen das Eindringen von Staub auf. Dieser dringt dabei bis in die Lager der Motoren vor und sorgt hier über die Zeit für unnötige verschleiß. Auch kann das aktive Kühlsystem vieler Drohnen (integrierter Lüfter) den Staub in das Innere saugen und hier für unnötige Ablagerungen sorgen, die über die Dauer den Luftdurchsatz verschlechtern und die Kühlung negativ beeinflussen können.
Die akuteste Gefahr geht aber von vollgestaubten Kamerasensoren für die Hinderniserkennung aus. Bedeutet konkret: Besser ein Landing-Pad (hier haben wir eines getestet) verwenden, um die Aufwirbelnden von Bodenstaub minimal zu halten.
Waldbrandgefahr!
Auch in Deutschland und Mitteleuropa häufen sich leider Waldbrände durch die langen Trockenperioden. Als Drohnenpilot muss man sich im Klaren darüber sein, dass sich eine Drohne aufgrund der Lithium-Polymere-Zellen im Inneren des Flugakkus bei einem Absturz „wunderbar“ als Zündquelle für ein größeres Feuer eignet.
Es ist also dringend geraten, die Umgebung genau unter die Lupe zunehmen und nur dort zu fliegen, wo ein durch einen Crash entzündeter LiPo kein größeres Inferno auslösen kann. Im Zweifelsfall lieber auf Nummer sicher gehen und wo anders fliegen. Denn häufig sind besonders schöne Flugspots abgelegen und es dauert ggf. sehr lange bis Hilfe kommt – dann kann es bei einem Flächenbrand schon zu spät sein.
Denkt auch an euch und andere
An heißen Tagen immer genügend Getränke dabei haben und den Controller nur in die Hand nehmen, wenn man gut hydriert ist. Dehydration äußert sich ja bekanntermaßen in verschiedensten Symptome. Und solche Dinge wie Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, körperliche Schwäche oder Schwindel sind keine guten Voraussetzungen, um eine Drohne zu steuern. Ganz davon abgesehen, ist ein Flüssigkeitsmangel natürlich in der Regel auch nicht besonders gesund.
Des Weiteren ist bei gutem Wetter häufig viel los. Oftmals auch an Spots, an denen ihr vielleicht sonst alleine für euch dem Drohnenfliegen nachgehen könnt. Das bedeutet also, noch einmal verstärkt auf die Umgebung und andere Menschen und Haustiere zu achten.
Außerdem gehen besonders heiße Tage nicht selten mit guten Bedingungen für andere Flugsportler einher. Auch im Luftraum ist daher erhöhte Aufmerksamkeit gefragt, um plötzlich auftauchende Glider oder Segler nicht zu gefährden – die sind nämlich lautlos unterwegs und kündigen sich nicht durch ein Motorengeräusch vorab an.
Weitere Gedanken dazu findet ihr bei den Kollegen von Dronewatch, die sich mit dem Thema schon früher auseinandergesetzt haben.
Schlusswort
Wir hoffen, euch haben die aufgeführten Punkte einige Ansatzpunkte gegeben, was insbesondere bei hohen Temperaturen beim Flug mit der Drohne zu beachten ist und ihr kommt damit gut durch die heiße Zeit des Jahres.
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