Die Mavic Mini Drohne von DJI hat ein ganz bestimmtes Ziel: Die magische Gewichtsgrenze von 250 Gramm unterbieten und Kunden somit in vielen Ländern der Welt einen Einsatz mit weniger rechtlichen Auflagen ermöglichen. Was die Drohne dafür opfert und wie sich der kleine Quadcopter im Allgemeinen schlägt, lest ihr im folgenden Test.
Mit der Vorstellung der Mavic Mini Drohne hat DJI die Drohnenkategorie der Mini-Drohnen komplett neu gedacht. Erstmals stand das Gewicht einer Drohne zentral im Fokus. Das liegt vor allem daran, dass in vielen Ländern Fluggeräte unter 250 Gramm rechtlich als „Spielzeug“ angesehen werden und somit nicht unter die üblichen Regulierungen für Drohnen fallen. Wie das in Deutschland aussieht, haben wir bereits detailliert für euch erörtert.
Neben ihren ultra-leichten Ansprüchen ist die Mavic Mini aber auch zugleich die Nachfolgerin der beliebten DJI Spark – DJIs bis dahin kleinsten und kompaktesten Drohne. DJI räumt mit der Mavic Mini also auch gleichzeitig in seinem Portfolio auf und vereint alle aktuellen Modelle im Hobbysegment unter der Mavic-Familie. Wie sich Spark und Mavic Mini in den technischen Details gegenüberstehen, könnt ihr euch in unserem Vergleich der beiden Modelle ansehen.
Am Anfang des Testberichtes möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis. Wir haben das Fly More Combo der Mavic Mini getestet.
Hinweis: Mit der DJI Mini 2 hat DJI bereits den Nachfolger der DJI Mavic Mini vorgestellt. Unseren ausführlichen Testbericht dazu findet ihr hier.
Inhalt
Mavic Mini – Die kleinste in der Runde
Die Mavic Mini Drohne ist ohne Frage die kleinste und kompakteste Drohne, die DJI bisher unter eigenem Namen auf den Markt gebracht hat. Dabei lassen wir die von Ryze vertriebene Tello Drohne einmal außen vor.
Gleichzeitig bildet die Mavic Mini auch den Einstieg in die Drohnenwelt von DJI. Sie ist sozusagen gleichermaßen die leichteste und auch günstigste Drohne, die DJI seinen Kunden aktuell anbietet. Wer es ultra-kompakt will, der greift aktuell bei DJI also ohne direkte Umwege zur Mavic Mini.
Für alle, die kein Problem damit haben, das doppelte Gewicht mit sich herumzutragen, gibt es die Mavic Air 2. Diese Drohne richtet sich aber ohne Frage an einen anderen Käuferkreis – was sich auch im Kaufpreis bemerkbar macht. Alle Informationen zur Mavic Air 2 findet ihr in unserem ausführlichen Testbericht.
Zwar immer noch Teil des Hobby-Segments von DJI, trotzdem aber in einer ganz anderen Liga, gibt es zu dem noch die Mavic 2 Serie mit ihrer Zoom- und Pro-Variante. Außerdem vertreibt DJI weiterhin die neu aufgelegte DJI P4P V2.0 im ikonischen Stil der Ur-Phantom.
Nachdem wir uns nun einen Überblick über die Einordnung der Mavic Mini im aktuellen DJI-Portfolio verschafft haben, geht es im Folgenden ausschließlich um die Mavic Mini. Denn deshalb seid ihr ja hier!
Design: Extrem kompakt
Die Mavic Mini ist klein. Sehr klein. Und sie ist leicht. Sehr leicht. Wer zuvor mit einer DJI Spark unterwegs war, der wird im ersten Moment überrascht sein, wie filigran sich die Mavic Mini in den Händen anfühlt. Das liegt vor allem an den extrem gewichtsoptimierten Propellerarmen und den dünnen Rotorblättern, die nun über ein Zwei-Schrauben-System anstatt eines Click-Mechanismus fixiert werden.
Äußerlich sieht die Mavic Mini aus wie eine stark geschrumpfte Version der Mavic 2 Pro. Lediglich die Farbe des grauen Kunststoff-Frames ist deutlich heller. DJI hat sich hier für eine Abstufung der Helligkeit zwischen Mavic Mini, Mavic Air 2 und Mavic 2 (Pro) entschieden. Wenn man einmal die Chance hat, alle drei Drohnen nebeneinander zu sehen, ergibt das schon ein ziemlich stimmiges Gesamtbild, was da aus der Feder der Design-Abteilung von DJI entsprungen ist.
Während die Mavic Mini beispielsweise den Klappmechanismus für die Propellerarme und das allgemeine Design der Kamera von der Mavic 2 geerbt hat, musste sich DJI aufgrund der geringen Größe für den Flugakku etwas Neues einfallen lassen. Dieser wird nun nicht mehr von oben in eine Öffnung in den Rahmen gesetzt und vervollständigt diesen. Stattdessen gibt es eine Art Kofferraumklappe, hinter der sich das Akkufach befindet. Das ist ziemlich praktisch, denn man kann den Akku so auch ganz einfach wechseln, wenn die Propellerarme eingeklappt sind – das funktioniert bei der Mavic 2 und der Mavic Air 2 zum Beispiel nicht.
Mit diesem Design wandert auch der Power-Knopf, der sonst Teil des Flugakkus ist, von der Ober- auf die Unterseite. Die Akkus selbst besitzen keine Status-LEDs. Diese finden sich an der Drohne selbst in Form von vier weißen LED-Leuchten am Boden der Drohne.
Auch bei den LEDs zur Signalisierung des Flugstatus hat DJI ordentlich abgespeckt. Anstatt jedem Propellerarm eine LED zu spendieren, gibt es nur noch eine längliche LED unter dem Akkufach auf der Rückseite. Hier findet sich auch der Slot für die microSD-Karte und – leider noch – eine microUSB-Schnittstelle.
Bei der Verarbeitungsqualität hat DJI keine merklichen Abstriche gemacht. Die Drohne wirkt hochwertig konstruiert und montiert. Das geringe Gewicht von nur 249 Gramm sorgt jedoch automatisch dafür, dass man das Gefühl hat, „nicht viel in der Hand zu haben“. Aber das ist in diesem Fall ja genau richtig so. Hier braucht man als Käufer also keine Angst haben, denn man bekommt in unseren Augen trotzdem die DJI-typische Qualität.
Mavic Mini Kamera: Endlich ein 3-Achsen-Gimbal
Auch bei der Mavic Mini steht natürlich die Kamera im Fokus. Denn wenn diese Drohne nicht als „Immer-Dabei-Schnappschuss-Drohne“ konzipiert wurde, dann fällt uns aktuell kein anderes Modell ein, das näher an diesen Titel herankommen würde.
Die Kamera hat im Vergleich zur DJI Spark ein ordentliches Upgrade erfahren. Zwar setzt DJI weiterhin auf einen 1/2,3-Zoll Kamerasensor mit einer nativen Auflösung von 12 MP, dafür ist dieser nun endlich mit einem 3-Achsen-Gimbal ausgestattet. Damit wirken die Aufnahmen ohne Beachtung der veränderten Auflösung gleich deutlich professioneller als mit der 2-Achsen-Stabilisierung der DJI Spark.
Auch bei der Auflösung hat DJI noch einmal an der Performance-Schraube gedreht. Die Mavic Mini kann nun immerhin 2,7K mit bis zu 30 fps aufnehmen. In Full-HD sind nun bis zu 60 fps möglich. Als Videocodec kommt ausnahmslos H.264 zum Einsatz und die Bitrate ist auf 40 MBit/s begrenzt. Zum Vergleich: Die DJI Spark konnte maximal und ausschließlich 1080p bei 30 fps mit höchstens 24 MBit/s aufzeichnen.
Die Mavic Mini bringt somit deutlich mehr Videofunktionen mit an den Tisch und durch die vollständig manuelle Steuerung der Kameraeinstellungen lassen sich bei Bedarf auch anspruchsvollere Fotos und Videos umsetzen.
Apropos Fotos: Hier hat der Pilot die Wahl zwischen Aufnahmen im 4:3- (4000×3000) oder 16:9-Format (4000×2250). Leider kann die Mavic Mini Bilder nur im JPEG-Format schießen und abspeichern. Das nimmt natürlich ein wenig Spielraum bei einer potenziellen Nachbearbeitung der Aufnahmen. Auf der anderen Seite richtet sich die Drohne natürlich an ein Kundensegment, das sich in der Regel eher seltener mit dem zusätzlichen Aufwand der Foto-Nachbearbeitung belasten dürfte. Für Schnappschüsse im Urlaub reicht das JPEG-Format und die Fotoauflösung natürlich völlig aus.
Wen interessiert, was die Kamera der Mavic Mini kann und wie die Ergebnisse aussehen, dem empfehlen wir, dringend einen Blick in unseren Kameravergleich zwischen Mavic Mini, Mavic Air 2 und Mavic 2 Pro zu werfen. Hier haben wir uns detailliert mit allen drei Kameras beschäftigt und ersparen euch an dieser Stelle eine langwierige Wiederholung.
Kurz und knapp zusammengefasst: Die Kamera der Mavic Mini macht bei Tageslicht schöne Aufnahmen für das Fotoalbum oder Social Media. Die Videos in 2,7K sehen auch auf einem 4K-TV gut aus. Wer einfach nur in die Welt der Kameradrohnen eintauchen will, der wird mit der Kameraleistung der Mavic Mini zufrieden sein.
Controller: Jetzt mit Kabel
Die Mavic Mini wird nun standardmäßig mit einem Controller ausgeliefert. Das war bei der DJI Spark noch anders. Das Vorgängermodell kam in der kleinen Variante ohne eine eigene Fernsteuerung und nutzte die DJI Go 4 App und den Touchscreen des Telefons als Eingabegerät für die Steuerung.
Diese Option fehlt nun bei der Mavic Mini. Dafür ist nun im Standardset und natürlich im Fly More Combo ein Controller enthalten. Dieser verbindet sich via WiFi mit der Mavic Mini. Das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut. Hier hat DJI im Vergleich zur Spark definitiv am WiFi-Übertragungssystem gearbeitet. Wer die Reaktionsfreudigkeit und die Performance von OcuSync 2.0 gewohnt ist, darf aber auch von der Mavic Mini nicht zu viel erwarten. Um die legalen Grenzen (Flug mit direkter Sicht) auszureizen, reicht aber auch das WiFi-System der Mavic Mini locker aus. Der Video-Livestream zum Controller ist bei der Mavic Mini auf 720p beschränkt.
Die beiden Antennen lassen sich im Übrigen für den Transport erneut nah an den Controller anlegen, sodass auch dieser kompakt zu verstauen ist. Das ist ziemlich praktisch.
Viel wichtiger ist für uns jedoch, dass DJI nun endlich auch bei seiner kleinsten Drohnenserie auf eine Kabelverbindung zwischen Controller und Smartphone setzt. Das spart Akku und eine Menge Nerven. Zum Hintergrund: Bei der DJI Spark wurden sowohl Controller und Smartphone als auch Smartphone und Drohne per WiFi verbunden.
Der Controller ist außerdem ein wenig besser gestaltet und hat nun beispielsweise auch abnehmbare Steuerknüppel, die beim Transport an der Unterseite der Fernsteuerung verstaut werden können, damit sie nicht verloren gehen.
Das Smartphone mit einer Länge von maximal 160 mm und einer Dicke von 6,5 bis 8,5 mm wird in die ausklappbare Halterung unter dem Controller eingeklemmt. Dieses Design ist uns bereits von der DJI Spark und der Mavic 2 Serie bekannt. Das neue Design des Controllers der Mavic Air 2 (Smartphone oberhalb des Controllers) gefällt uns nach wie vor besser.
Insgesamt liegt der Controller gut in der Hand und tut was er soll, nämlich eine intuitive Steuerung der Mavic Mini zuzulassen. Insgesamt ist die Fernsteuerung dazu recht minimalistisch ausgestattet: Es gibt einen Button für RTH, einen Power-Knopf, einen Auslöser für die Fotofunktion und einen REC-Button für die Videoaufnahme. Außerdem ist auf der linken Seite ein Drehrad zur Neigung des Kamerawinkels vorhanden.
Der Controller hat natürlich einen integrierten Akku, der über eine Kapazität von 2.600 mAh verfügt. Aufgeladen wird dieser über die seitlich eingelassene USB-Schnittstelle, die im Betrieb die Verbindung zum Smartphone herstellt. Dazu liegen Adapter auf Apple Lightning, USB Type C und microUSB bei.
Einrichtung: Bevor es los geht
Im Gegensatz zu anderen Drohnen von DJI gibt es bei der Mavic Mini eigentlich nicht viel zu tun, um den Jungfernflug anzutreten. Na gut, die Flugakkus sollten aufgeladen werden. Das passiert im Falle des Fly More Combos mit dem beiliegenden Drei-Fach-Ladegerät, das gleichzeitig auch als Powerbank genutzt werden kann.
Die Propeller der Drohne sind pro Antrieb als Einzelblätter ausgeführt und kommen bereits montiert an der Drohne. Dieses System hat den Vorteil, dass bei einem Missgeschick auch nur eine Seite des Propellerflügels getauscht werden kann. Dafür sind die Propeller beim Transport schwer zu bändigen und baumeln dauernd hin und her.
Letztendlich muss für den Betrieb aber lediglich die DJI Fly App installiert werden. Danach werden Smartphone und Controller via USB miteinander verbunden. Die Fly App erkennt den Controller und leitet den Nutzer dann durch den Pairing-Prozess zwischen Controller und Drohne. Dazu wird die Drohne durch langes Drücken der Powertaste auf der Unterseite in den Binding-Modus geschaltet und anschließend vom Controller gefunden.
Es ist zu empfehlen, alle verfügbaren Updates einzuspielen, wenn ihr das Gerät erstmals in Betrieb nehmt. Hier nicht vergessen, auch alle vorhandenen Akkus entsprechend zu aktualisieren, da wie bei DJI üblich die aktuelle Software separat auf jeden Akku gespielt werden muss. Nachdem etwaige Updates erledigt sind, unbedingt noch eure gewünschte maximale Flughöhe und Reichweite einstellen und die RTH-Höhe entsprechend eures Fluggebietes setzen.
DJI Fly App: Intuitiv und schlank
Die DJI Fly App wurde erstmalig mit der Mavic Mini veröffentlicht und stellt DJIs neue App-Plattform für Consumer-Drohnen dar. Mittlerweile kann auch die Mavic Air 2 mit der Fly App genutzt werden.
Insgesamt ist die Fly App eine sehr gute Partnerin für die ebenfalls schlank gehaltene Mavic Mini. Die Oberfläche ist im Vergleich zur altbekannten Go 4 App deutlich aufgeräumter und alle Video- und Fotomodi sind nun in einem übersichtlichen Menü direkt neben dem Auslöser an der rechten Seite der App zusammengefasst.
Für Anfänger ist die Fly App definitiv ein echter Segen, denn die Go 4 App konnte mit ihren vielen Einstellungen und Untermenüs für Beginner ohne Frage herausfordernd wirken. Profis werden in der Fly App vielleicht einige Funktionen vermissen. DJI arbeitet aber relativ kontinuierlich am Ausbau der DJI Fly App und regelmäßige Feature-Updates lassen den Graben zwischen Fly App und Go 4 App immer kleiner werden.
Wir haben uns mittlerweile mit dem schlichten und gut zu bedienenden Design der Fly App angefreundet und glauben, dass DJI gerade im Segment der Mavic Mini seinen Kunden einen großen Dienst mit seiner modernen Drohnen-App erweist.
Mavic Mini Performance: Kleiner Floh
Kommen wir zur wichtigsten Frage: Wie fliegt sich eine DJI Drohne mit einem Gewicht von nur 249 Gramm? Die Antwort ist fast langweilig: Eigentlich genau so wie alle anderen Modelle von DJI auch. Und das ist erstaunlich.
Die Mavic Mini ist für ihre Größe und Motorisierung erstaunlich flink. Kein Vergleich zur Vorgängerin der Spark. Dabei reden wir nicht von der Maximalgeschwindigkeit, denn diese ist tatsächlich ein wenig geringer als bei der Spark (46,8 vs. 50 km/h). Die Mavic Mini fühlt sich dafür agiler an, was natürlich dem geringen Gewicht zu verdanken ist.
Dieses hat aber noch einen ganz anderen, viel wichtigeren Vorteil: Die Flugzeit pro Akkuladung der Mavic Mini liegt Welten über der ihrer Vorgängerin. Bei der Spark war realistisch mit ein wenig Puffer nach maximal 13 Minuten Ende. Die Mavic Mini soll laut DJI bis zu 30 Minuten durchhalten. Wir haben mit Puffer knapp 24 bis 25 Minuten Flugspaß gemessen. Das macht die Mavic Mini Drohne vor allem als Reise-Drohne wirklich interessant. Denn theoretisch kommt man so für wenige Schnappschüsse auch mit einem Akku über den Tag und muss nur wenig Zeug mitschleppen.
Die Energie dafür stammt bei der Mavic Mini erstmals aus einem 2S-Li-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 2.400 mAh und einer Energie von 17,28 Wh. Die DJI Spark muss hingegen mit einem 3S-LiPo mit 1400 mAh und 16,87 Wh auskommen. Die Mavic Mini hat also mehr Energie bei deutlich geringerem Gewicht zur Verfügung. (Mehr zu den verschiedenen Lithium-Akkutypen erfahrt ihr hier.)
Worauf Piloten der Mavic Mini hingegen vollständig verzichten müssen, ist ein Hinderniserkennungssystem. Zwar hat die Mavic Mini zwei Aussparungen an der Stirn, die die Stereokameras der Mavic 2 / Mavic Air 2 optisch nachahmen, Sensoren sind hier jedoch nicht verbaut. Das ist ein Downgrade im Vergleich zur Spark, die immerhin frontseitige Hinderniserkennung und -vermeidung an Bord hat. Stereokameras an der Unterseite zur Abstandsmessung für die automatische Landung sowie die visuelle Positionierung in Innenräumen hat die Mavic Mini jedoch.
Diese Entscheidung dürfte bei DJI wohl vor allem durch das streng limitierte Gewicht der Mavic Mini gefallen sein. Wer auf Funktionen, wie ActiveTrack oder andere autonome Flugfunktionen Wert legt, der wird von der Mavic Mini enttäuscht. Diese Drohne richtet sich viel mehr an diejenigen unter euch, die eine einfache fliegende Kamera immer dabei haben wollen.
Das Betriebsgeräusch der Drohne ist im Übrigen relativ unauffällig. Die Mini ist also auf keinen Fall „laut“. Die kleinen Propeller sorgen aber für eine hohe Frequenz der Luftverwirbelungen, was von einigen Menschen als aggressiv wahrgenommen wird. Im direkten Vergleich geben sich Spark und Mavic Mini hier subjektiv aber nicht viel.
Speicherbedarf und Bitraten: Eine Analyse
Zu guter Letzt haben wir uns noch einmal detailliert mit den aufgezeichneten Videos der Mavic Mini Kamera beschäftigt und die Eigenschaften der erstellten Dateien für euch analysiert. Alle Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengetragen.
Modus | 2,7K / 30p | 2,7K / 25p | 2,7K / 24p | 1080p / 60p | 1080p / 50p | 1080p / 48p | 1080p / 30p | 1080p / 25p | 1080p / 24p |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Auflösung | 2720 x 1530 | 2720 x 1530 | 2720 x 1530 | 1920 x 1080 | 1920 x 1080 | 1920 x 1080 | 1920 x 1080 | 1920 x 1080 | 1920 x 1080 |
Ratio | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 |
Avg. Framerate | 29,97 fps | 25 fps | 23,976 fps | 59,94 fps | 50 fps | 47,952 fps | 29,970 fps | 25 fps | 23,976 fps |
Avg. Bitrate | 40 MBit/s | 40 MBit/s | 40,5 MBit/s | 40 MBit/s | 40 MBit/s | 40 MBit/s | 35,4 MBit/s | 35,0 MBit/s | 35,4 MBit/s |
Encoding Profile (Codec) | High@L5.0 (H.264) | High@L5.0 (H.264) | High@L5.0 (H.264) | High@L4.2 (H.264) | High@L4.2 (H.264) | High@L4.2 (H.264) | High@L4.0 (H.264) | High@L4.0 (H.264) | High@L4.0 (H.264) |
Interlacing | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv |
Farbtiefe | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit |
Farbraum | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 |
Sub-Sampling | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 |
Auch wenn die Mavic Mini im Videomodus auf H.264 und eine Bitrate von 40 MBit/s begrenzt ist, so nutzt die Drohne diese zumindest in nahezu allen Aufnahmemodi aus. Für Personen, die lediglich schöne Erinnerungen festhalten wollen, also absolut ausreichend.
Das Fly More Combo: Mehr Akkus und Zubehör
Eigentlich jede DJI Drohne gibt es entweder direkt als Bundle oder mit einem speziellen Zusatzpaket (Mavic 2 Serie) als sogenanntes Fly More Combo. Mit diesem Begriff ist bei DJI eine Version mit mehr Zubehör gemeint, die oft zusätzliche Flugakkus und andere optimale Komponenten enthält.
Auch für die Mavic Mini bietet DJI eine Version seines Fly More Combos an, die uns auch für diesen Testbericht vorlag. Diese erweiterte Variante des Lieferumfanges enthält zusätzlich zwei weitere Flugakkus, ein extrem praktisches Hardcase für den Transport sowie ein USB-Netzteil und die Zweiwege-Ladestation für drei Akkus.
Außerdem legt DJI noch die Prop-Guards für die Mavic Mini oben drauf, die die Propeller der Drohne vollständig vor Zusammenstößen mit Gegenständen schützen sollen. Damit lässt sich die kleine Drohne auch ohne größere Sorgen in Innenräumen fliegen, sofern man sich bewusst ist, was man tut. Mit den Propellerschützern ist dann jedoch die Gewichtsgrenze von 250 g gesprengt – in Innenräumen in der Regel rechtlich aber sowieso gegenstandslos.
Interessant ist außerdem, was DJI sich im Falle der Ladestation überlegt hat. Diese bietet Platz für drei Flugakkus. Jeder Akkuschacht hat dazu eine LED-Anzeige mit vier weißen Leuchten, die den Ladestand anzeigt. Denn die Akkus selbst verfügen aus Gewichtsgründen ja selbst über keinen Indikator.
Aufgeladen werden die Akkus mithilfe des 18W USB-Netzteils, das über microUSB verbunden wird. Damit das Füllen der Akkus nicht zu lange dauert, kann das Netzteil und das Hub auf beschleunigtes Laden bis zu 12 V und 2 A zurückgreifen. Die Flugakkus werden dabei sequenziell geladen. Der Wechsel zwischen den Akkus geschieht natürlich automatisch.
Besonders praktisch: Die Ladestation hat auch einen USB A Port, um andere Geräte aufzuladen. Somit kann das gesamte Hub mit drei eingesetzten Flugakkus auch als ziemlich gute dimensionierte Powerbank verwendet werden. Ein Knopf an der Seite der Station ermöglicht außerdem jederzeit die Anzeige der verbliebenen Ladung pro Akku.
In dem schicken Hardcase des Fly More Combos finden außerdem alle Komponenten Platz, die man für den Betrieb benötigt. Die Drohne ist somit vollständig einsatzbereit inklusive Akkuladestation mit drei Akkus und Controller auf nur 26,5 x 19,5 x 9 cm Volumen ziemlich transportabel. Unter dem Controller-Fach befindet sich außerdem noch ein wenig Stauraum für Ersatzpropeller und das Werkzeug oder Adapterkabel.
Im Detail haben wir euch alle Informationen zum Mavic Mini Fly More Combo bereits hier zusammengefasst.
Was die Mavic Mini besser machen könnte
Insgesamt macht die Mavic Mini in unserm Test eine durchweg positive Figur. Wir sind aber stets darauf bedacht, euch den größten Mehrwert mit unseren Testberichten zu liefern. Daher haben wir im Folgenden noch einige Punkte zusammengetragen, die die Mavic Mini in unseren Augen etwas besser machen könnte:
Hardware:
- Frame: Die Frontarme der Drohne sind aufgrund der filigranen Bauweise vor allem bei Torsionsbelastungen ziemlich flexibel. Das hat laut mehrerer Berichte unserer Leser bereits dazu geführt, dass die Propeller den Rumpf der Drohne berühren können. Wir haben dieses Verhalten auch nach einigen Flügen im Sportmodus selbst jedoch nicht reproduzieren können. Theoretisch lässt sich der Frontarm aber soweit in Richtung Kamera verwinden, dass die Propellerspitze die Rumpfspitze berührt.
- Antrieb: Das Wechseln der Propeller ist leider durch das Schraubsystem nicht mehr ohne Werkzeug möglich. DJI liefert zwar einen kleinen Schraubendreher mit, an diesen muss man aber auch denken. Einfach mal schnell Propeller auf dem Flugfeld tauschen, ist so ohne Werkzeug nicht mehr möglich.
- Sensoren: Die fehlende Hinderniserkennung ist schade. Vor allem, da sich die Drohne auch an Beginner richtet, wären grundsätzliche Kollisionsvermeidungsfähigkeiten eigentlich sinnvoll. Hier hatte das Gewicht aber ohne Frage Priorität.
- Schnittstellen: Leider kommt bei der Mavic Mini noch durchgehend microUSB zum Einsatz. Schade in Zeit von bereits guter Verbreitung des USB Type C Standards.
Software:
- Hier haben wir dank der diversen Firmware-Updates seit dem Launch der Mavic Mini nichts (mehr) auszusetzen.
Insgesamt sind die genannten Kritikpunkte aber alle in der einen oder anderen Weise auf das geringe Gewicht der Drohne von unter 250 g zurückzuführen. Und dieses ist für viele Kunden ein wichtiges Kaufargument, das im Umkehrschluss eben einige Abstriche an anderer Stelle bedeutet.
Bezugsquellen
Fazit
Die Mavic Mini ist ohne Frage eine gelungene Drohne, die durch ihre ultra-kompakte Form und das geringe Gewicht von 249g ohne Wenn und Aber ihre Nische gefunden hat.
Für Piloten der Spark Drohne ist die Mavic Mini alleine aufgrund des nun verfügbaren 3-Achsen-Gimbals ohne Nachzudenken ein Upgrade wert. Der neue 2,7K-Videomodus bietet außerdem mehr Flexibilität, sollte man sich für die Nachbearbeitung seiner Videos am Computer oder auf dem Smartphone entscheiden. Das Anheben der Bitrate auf 40 MBit/s ist ein wichtiger Schritt für die insgesamt gesteigerte Qualität der Mavic Mini Videos.
Die gesamte Flugleistung der Drohne ist solide und es macht Spaß, mit dem kleinen Flitzer durch die Luft zu sausen – auch ohne FPV-Blick auf das Smartphone. Die fehlende Hinderniserkennung muss jeder Käufer vorab im Hinterkopf haben. Funktionen, wie die beliebten QuickShots, sind natürlich trotzdem mit an Bord.
Für einen Preis von 399 Euro (UVP) für die Standardvariante bzw. 499 Euro (UVP) für das Fly More Combo, das wir für unseren Test genutzt haben, steht dem Einstieg in die Welt der DJI-Drohnen nichts im Weg. Das kleinste DJI-Modell kommt in unseren Augen somit zu einem sehr fairen Preis. Das Gesamtpaket aus Kamera, geringem Gewicht, guter App und einem Preis von unter 500 Euro bringen der DJI Mavic Mini im Fly More Combo unsere Empfehlung ein.
Pro
- perfekte „Immer-Dabei-Drohne“
- super Verarbeitung
- DJI Fly App sehr intuitiv
- gute Kamera für Schnappschüsse aus der Luft
- super Flugzeit
- fairer Preis
Contra
- leider kein OcuSync 2.0
- keine Hinderniserkennung
- relativ intensives Betriebsgeräusch (hohe Frequenz durch kleine Propeller)
- Propellertausch nur mit Werkzeug
Leider wird nirgendwo erwähnt das man die Mavic Mini, so wie es aussieht nur nach anlegen eines Accounts bei DJI aktiviert bekommt. Das ist für mich ein absoluter Minuspunkt. Deswegen würde ich der Drone die schlechteste Bewertung geben.
Hallo Frank,
danke für deinen Kommentar.
Ja, das haben wir in der Vergangenheit bei anderen DJI-Produkten (Mavic Air 2, Osmo Pocket, Osmo Mobile 2) öfter erwähnt. Es gehört jedoch „leider“ zum DJI-Konzept dazu. Ob sinnvoll oder nicht, darüber kann man vortrefflich streiten. Wie man das für sich bewertet, muss jeder selbst wissen. Ohne Account wäre schöner – ganz klar. Deswegen ist das Produkt in unseren Augen aber nicht automatisch schlecht. Wenn es jedoch für dich ein No-Go-Kriterium ist: Klar, dann fällt die Drohne raus. Das betrifft dann aber auch so ziemlich alle anderen DJI-Produkte.
Viele Grüße,
Nils
Super Beitrag, schön informativ und sachlich, das wichtigste zusammengefasst.
Wir fliegen eine Mavic Mini und eine Mini 2. Beides Super Drohnen für Einsteiger.
Hier sieht man sie auch schön in Action:
https://youtu.be/veRZHNBEqjk