Unterseite mit Sensoren der Mavic 3

DJI Mavic 3: Diese 5 wichtigen Features fehlen (noch)

Publiziert von Nils Waldmann

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Mit der Vorstellung der Mavic 3 vor genau einer Woche hat der Kamera- und Drohnenhersteller DJI dem Warten vieler Drohnenfans ein Ende bereitet. Die neue Drohne kommt mit einer neuen Dual-Kamera, mehr Flugzeit und 5K-Fähigkeiten. Doch auf einige Dingen müssen Käufer aktuell noch warten.

Die Mavic 3 löst endgültig die bisherige Highend-Plattform der Mavic 2 Serie ab. Nach knapp drei Jahren geht die Mavic 2 Pro (und natürlich auch die Zoom-Variante) damit offiziell in Rente. Zusammen mit der Drohne kommt außerdem die nächste Generation des Smart Controllers mit dem Namen DJI RC Pro auf den Markt. Was ihr darüber wissen müsst, haben wir hier gesammelt.

Doch wer zum aktuellen Zeitpunkt zur Mavic 3 greift, muss sich bewusst sein, dass noch nicht alle Funktionen vollständig zur Verfügung stehen. Dabei sind nicht nur Kleinigkeiten betroffen. Wir erklären euch, auf was ihr derzeit noch verzichtet und wann die Funktionen nachgeliefert werden.

Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht der DJI Mavic 3 findet ihr direkt hier. Wer sich für den Testbericht der Mavic 3 Cine interessiert, liest direkt hier.

Update: Mittlerweile hat DJI alle fehlenden Funktionen per Firmware-Update nachgeliefert und die Mavic 3 entsprechend um die versprochenen Funktionen und darüber hinaus ergänzt. Der Inhalt dieses Artikels bleibt als Dokumentation weiter verfügbar.

Fünf Funktionen, die erst später kommen

Bereits zum Launch der Mavic 3 stand fest: Die Drohne kann aktuell noch nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen. Zwar ist die Hardware natürlich vollständig, aber die Software hat noch einige Funktionslücken. Dieses Vorgehen hat DJI einiges an Kritik eingebracht, weil manche Interessenten sich als „Beta-Tester“ eines Highend-Produktes fühlten.

Dabei muss man aber direkt vorwegsagen: Die Mavic 3 ist schon in dem jetzigen Zustand ihrer Vorgängerin in so ziemlich allen Punkten überlegen. Die Hauptfeatures, wie die Kamera oder die Hindernisvermeidung durch das neue Sensorsystem sind von den fehlenden Features zum Glück auch gar nicht betroffen.

Wer also aktuell zur Mavic 3 oder Mavic 3 Cine greift, kann die Drohne also ganz normal zum Filmen und Fotografieren verwenden. Hier gibt es keine Einschränkungen (abgesehen vom Panorama-Modus). Für wen sich ein Upgrade lohnt, lest ihr hier.

Einige Funktionen wurden von DJI aber bereits mit der offiziellen Pressemitteilung zur Vorstellung der neuen Drohne in die Zukunft verschoben. Hier ist die vollständige Liste.

ActiveTrack 5.0

Update 10.12.2021: ActiveTrack 5.0 steht mit der Firmware v01.00.0400 in Verbindung mit der DJI Fly App v1.5.4 ab sofort zur Verfügung.

Update: 31.05.2022: Die Firmware v01.00.0700 brachte eine Erweiterung von ActiveTrack 5.0 mit dem sogenannte „Niftfy-Modus“ (auf deutsch:“eleganter Modus“). Mehr zu dem Nifty-Modus lest ihr hier.

Ganz oben und wahrscheinlich der schmerzlichste Punkt: ActiveTrack 5.0 steht bisher noch nicht zur Verfügung. Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich DJIs Technologie zur autonomen Verfolgung von Objekten bzw. Motiven. Die Drohne erlaubt dabei das einfache Auswählen eines Objektes (bewegt oder unbewegt) und kann dieses dann einfach nur im Bild behalten (POI) oder aktiv verfolgen.

Bisher (also bis ActiveTrack 4.0) reagierte die Drohne dabei vor allem, wenn das Objekt sich auf die Drohne zu bewegte oder sich von dieser weg bewegte. Die vorherige Distanz wurde dann durch entsprechende Positionsänderungen des Fluggerätes wieder hergestellt. Seitliche Bewegungen des Objektes ließen die Drohne aber meist auf der Stelle schweben, natürlich verfolgte die Kamera das Motiv weiter.

Unterseite mit Sensoren der Mavic 3
Die neuen Sensoren warten mit ActiveTrack 5.0 noch auf ihren „echten“ Einsatzzweck.

Mit ActiveTrack 5.0 will DJI dieses Verhalten verändern und auf sämtliche Bewegungen des Motivs dynamisch reagieren können. Des Weiteren soll die kurzfristige Verdeckung des Motives kein Problem mehr sein. Die Drohne berechnet dazu den wahrscheinlichsten Bewegeungspfad des ausgewählten Objektes und folgt einfach weiter seinen Vorhersagen, bis die Sicht wieder frei ist.

Gepaart mit APAS 5.0 (welches bereits verfügbar ist), soll die Mavic 3 dann außerdem auch in komplexen Umgebungen autonom folgen und Hindernissen ausweichen können.

Es ist aktuell jedoch nicht so, dass gar keine Objektverfolgung möglich ist. Wer die Mavic 3 jetzt kauft, hat Zugriff auf die normalen FocusTrack-Tools – jedoch eben noch nicht mit ActiveTrack 5.0.

QuickShots

Update 24.01.2022: QuickShots stehen mit der Firmware v01.00.0500 in Verbindung mit der DJI Fly App v1.5.8 ab sofort zur Verfügung.

Ja, richtig gelesen. Aus irgendeinem Grund kann die Mavic 3 aktuell noch keine QuickShots erstellen. Wer neu im DJI-Universum ist: Unter dieser Bezeichnung versteht der Hersteller die automatisierte Erstellung kleiner Videoclips mit speziellen Flugmanövern. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.

Aktuell müsst ihr also noch auf Dronie, Helix, Rocket, Circle und Boomerang verzichten. Es wird spannend, ob DJI die Auflösung seiner QuickShots mit der Mavic 3 auf 4K upgradet. Dann hätte sich das Warten auf jeden Fall gelohnt.

MasterShots

Update 10.12.2021: MasterShots stehen mit der Firmware v01.00.0400 in Verbindung mit der DJI Fly App v1.5.4 ab sofort zur Verfügung. Wie nicht anders zu erwarten, liefert die Mavic 3 mit MasterShots nun qualitativ hochwertige Aufnahmen mit nur einem Knopfdruck ab. Die Aufnahmen werden in 4K-Auflösung und mit bis zu 60 fps unterstützt.

Hand in Hand damit geht wohl auch, dass die erstmals mit der DJI Air 2S (zum Testbericht) eingeführte MasterShots Funktion ebenfalls noch nicht verfügbar ist.

MasterShots auf der DJI Air 2S.

Bei MasterShots handelt es sich um eine Art Szenen-Skript mit verschiedenen Kameraeinstellungen. Man kann hier aus verschiedenen Vorlagen wählen. Die Drohne arbeitet dann die verschiedenen Bildeinstellungen und Motive für ein ausgewähltes Objekt ab und erstellt daraus einen fertigen Film. Im Endeffekt also sowas wie QuickShots 2.0. Wer ein DJI Kameraprodukt am Boden verwendet, bekommt in der DJI Mimo App mit den „Stories“ etwas Ähnliches.

Bedeutet: Aktuell müsst ihr eure Aufnahmen mit der Mavic 3 noch selbst machen.

QuickTransfer

Update 24.01.2022: QuickTansfer steht mit der Firmware v01.00.0500 in Verbindung mit der DJI Fly App v1.5.8 ab sofort zur Verfügung. Die Drohne kann jetzt direkt per WiFi mit einem Smartphone verbunden werden, auf dem die aktuellste Version der DJI Fly App installiert ist, um Aufnahmen zügig zu übertragen.

Seit der DJI Mini 2 (zum Testbericht) steht QuickTransfer bereit. Damit lassen sich Aufnahmen direkt von der Speicherkarte der Drohne (oder der internen SSD, wenn das Videoformat stimmt) per WiFi auf das Smartphone übertragen.

Wie QuickTransfer genau funktioniert, haben wir euch in einem separaten Guide beschrieben.

Auch auf diese Funktion müsst ihr aktuell noch verzichten. DJI hat aber bereits durchblicken lassen, dass man QuickTransfer für die Mavic 3 noch einmal ordentlich aufgebohrt hat. Die Drohne soll nun den neuen WiFi 6 Standard (ax) unterstützen. Damit sollen Mavic 3 und Smartphone und Fernsteuerung als Mittelsmann direkt kommunizieren können. Und zwar mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit. Bis zu 80 MB/s sollen dann beim Kopieren drin sein. Das kommt bei immer größeren Foto- und Videodateien natürlich gelegen, um die Transferzeiten trotzdem kurzzuhalten.

Panorama

Update 24.01.2022: Der Panorama-Modus steht mit der Firmware v01.00.0500 in Verbindung mit der DJI Fly App v1.5.8 ab sofort zur Verfügung.

Okay, das schmerzt uns zugegebenermaßen fast am meisten. Aktuell gibt es noch keinen Panorama-Modus. Das bedeutet, aktuell setzt die Mavic 3 noch keine großen Bilder aus mehreren Aufnahmen zusammen. Natürlich kommt auch dieses Feature.

DJI OSMO Mobile 2 - 15 Bild Panorama
Eine typische Panorama-Aufnahme (hier von einem Osmo Mobile 2 Gimbal).

Dann will DJI die Funktion aber auch noch besser machen, als wir sie bisher von anderen Drohnen kennen. Die Mavic 3 soll die Bilder dann nämlich direkt an Bord zu einem Panorama zusammensetzen können („Stichting“) – also ganz ohne Beteiligung der Fly App und des Smartphone Prozessors.

Bis zu welcher Auflösung die Drohne Panoramen unterstützen wird, ist aktuell jedoch noch offen.

Mavic 3 „schnell“ auf den Markt geworfen?

Einige Stimmen im Netz werfen DJI aufgrund der fehlenden Funktionen vor, dass die Drohne „vorschnell“ auf den Markt geworfen worden sei. Auch wir können uns prinzipiell der Aussage anschließen, dass ein Premiumprodukt natürlich besser von Anfang an alle Dinge kann, die es können soll.

Von „vorschnell“ kann in Anbetracht der langen Entwicklungs- und Wartezeit aber wohl keine Rede sein. Außerdem leistet die Drohne auch im aktuellen Zustand bereits einen mehr als beachtlichen Job, sodass man aus unserer Sicht auch jetzt schon Zugriff kann. Auch wenn ihr damit DJI natürlich einen gewissen Vertrauensvorschuss gebt, wenn es darum geht, dass die versprochenen Updates auch wirklich zeitnah ausgerollt und die Features nachgeliefert werden.

Da die Mavic 3 Familie für DJI jedoch ein strategisch essenzielles Produkt ist, dürfte das Risiko aber minimal sein, dass die gemachten Versprechungen in diesem Fall nicht eingehalten werden.

Ganz fern liegt die Vermutung aber nicht, dass man hier vor allem aus unternehmerischer Sicht gehandelt und das wichtige Weihnachtsgeschäft 2021 noch in trockene Tücher gebracht hat. Daran ist prinzipiell auch nichts auszusetzen, denn die fehlenden Funktionen sind ja von vornherein transparent gemacht worden.

Im Grunde kann also jeder Interessent nun selbst entscheiden, ob sich das weitere Abwarten lohnt oder ob man doch lieber direkt zugreift.

Wann kommen die fehlenden Features?

Nach aktueller Aussage und Planung von DJI werden alle fünf oben genannten Features am 22. Januar 2022 mit einem großen Firmware-Update für die Drohne nachgeliefert und sollen ab diesem Tag nutzbar sein. (Das Update wurde leicht verzögert am 24. Januar 2022 ausgeliefert.)

Wir werden mit diesem Zeitpunkt auch unseren ausführlichen Testbericht der Mavic 3 noch einmal aktualisieren.

Update: MasterShots, Hyperlapse und ActiveTrack 5.0 stehen mit der Firmware v01.00.0400 in Verbindung mit der DJI Fly App v1.5.4 ab sofort zur Verfügung. QuickShots, Panoramen und QuickTransfer wurden am 24.01.2022 mit der Firmware v01.00.0500 nachgereicht.

Schlusswort

Wir hoffen, euch hat diese Übersicht geholfen, einzuschätzen, wie groß die „Einschränkungen“ durch die noch nicht verfügbaren Funktionen der Mavic 3 für euch persönlich sind, wenn ihr die Drohne heute kauft.

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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3 Gedanken zu „DJI Mavic 3: Diese 5 wichtigen Features fehlen (noch)“

  1. Avatar-Foto

    Wie sieht es mit Waypoint aus?

    Antworten

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