Mavic 3 und Mavic 3 Cine von oben

DJI Mavic 3 und Mavic 3 Cine: Was ist der Unterschied?

Publiziert von Nils Waldmann

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DJI hat seine neue Highend-Drohne Mavic 3 in zwei verschiedenen Varianten auf den Markt gebracht. Wir erklären euch, worin sich die beiden Modell genau unterscheiden und für wen sich welches Modell eignet.

Die DJI Mavic 3 ist da. Und mit dem neuen Produkt stehen einige Interessenten vor der Frage: Welches Modell soll ich kaufen und warum gibt es überhaupt zwei Versionen der Mavic 3?

Diese Fragen wollen wir im folgenden Artikel für euch klären und zeigen euch, was sich DJI bei der Aufspaltung der neuen Modellreihe gedacht hat. Außerdem geben wir eine Empfehlung ab, wer sich aus unsere Sicht für welches Modell entscheiden sollte.

Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht der DJI Mavic 3 findet ihr direkt hier. Wer sich für den Testbericht der Mavic 3 Cine interessiert, liest direkt hier.

Mavic 3 vs. Mavic 3 Cine – Darum gibt es zwei Versionen

Hinweis: Dieser Artikel behält im Grunde auch für die Mavic 3 Pro und die Mavic 3 Pro Cine weiterhin seine Gültigkeit – von der zusätzlichen Kamera des Nachfolgemodells einmal abgesehen.

DJI hat seine neue Mavic 3 Drohne ein gutes Stück weiter in die Pro-Richtung bewegt. Die Drohne zählt also nicht mehr unbedingt den Normalanwender als Zielgruppe, sonder richtet sich an Enthusiasten, semi-professionelle sowie professionelle Anwender. Das ist ein Unterschied zur Mavic 2 Serie, die zwar auch bereits das Highend-Modell der Mavic Reihe bildete, aber trotzdem noch relativ klar an Hobby-Piloten gerichtet war. Das galt in unseren Augen auch immer für die teurer Mavic 2 Pro.

Mavic 3 und Mavic 3 Cine - Ausgeklappt und zusammengeklappt

Da es auch innerhalb dieser neuen Zielgruppe deutliche Unterschiede gibt, was die Anforderungen an eine Drohne angeht, hat man sich bei DJI entschieden, die Mavic 3 in zwei verschiedenen Varianten auf den Markt zu bringen.

Es handelt sich dabei um die Mavic 3 (Modell L2A) und die Mavic 3 Cine (Modell L2P).

Was ist der Unterschied zwischen der Standard- und der Cine-Version?

Grundlegend sind beide Varianten der Mavic 3 nahezu vollständig identisch. Es gibt also keine Unterschiede, was die Hardware, wie beispielsweise die Kamera oder den Antrieb angeht. Auch die Akkus und das Funksystem sind bei beiden Modell exakt gleich.

Die Mavic 3 darf als Grundversion der neue Drohnen verstanden werden. Diese Variante deckt wohl die Anforderungen der allermeisten Anwender ab und bietet Zugriff auf alle neuen Funktionen, die mit der M3-Serie eingeführt wurden. Das ist sehr positiv, denn DJI verkneift sich damit ein aufdringliches „Upselling“ auf die Cine-Variante.

Die Mavic 3 Cine ist in dieser Hinsicht also eher eine Spezialvariante, welche professionelle Filmemacher und Hardcore-Enthusiasten in den Fokus nimmt, die das letzte Detail aus ihren Videoaufnahmen herausholen wollen.

Mavic 3 Kameraobjektive im Detail
Die Kamera beider Varianten ist identisch.

Dazu verfügt die Cine-Version über zwei zusätzliche Features, die Hand in Hand miteinander gehen. Zum einen hat DJI die Mavic 3 Cine mit einer schnellen internen SSD (Solid State Drive) ausgestattet, die direkt in der Drohne verbaut ist. Diese hat eine Speicherkapazität von 1 TB (1000 GB / ca. 935 GB nutzbar) und bietet damit viel Platz für Aufnahmen.

Die Geschwindigkeit der SSD wird für das eigentliche Aushängeschild der Mavic 3 Cine benötigt: Aufnahmen im Apple ProRes 422 HQ Codec. Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung versteckt sich ein professioneller Videocodec, der es im Falle der Hasselblad-Kamera erlaubt Aufnahmen in 5,1K mit bis zu 50 fps und einer Farbtiefe von 10 Bit zu erstellen.

Seit dem Update auf v01.00.0700 werden nun auch die Codecs ProRes 422 und ProRes 422 LT als weitere Alternativen unterstützt.

Dabei sind Bitraten von über 3700 MBit/s möglich (4K DCI bei 120 fps). Zum Vergleich: Die Mavic 3 (Standard) liefert H.264 mit maximal 200 MBit/s und H.265 mit bis zu 140 MBit/s (was für die meisten privaten Zwecke natürlich mehr als ausreichend ist). Das Apple ProRes-Material der M3 Cine spielt dann seine Vorteile aus, wenn die Aufnahmen in der professionelle Post Production verwendet werden. Hier lassen die zusätzlichen Bildinformation, die die ProRes-Videos enthalten, deutlich mehr Flexibilität zum Beispiel beim Color Grading zu. Außerdem kann ProRes von vielen professionellen Videoschnittprogrammen direkt gelesen werden, ohne dass eine aufwändige Decodierung vorab notwendig ist, um flüssig arbeiten zu können. Auf Apple Computern wird ProRes sogar direkt nativ unterstützt.

Der Nachteil: Die Aufnahmen müssen zwingend auf ein schnelles Speichermedium geschrieben werden und bei ProRes in 5K/50p oder 4K/120p reicht die Schreibgeschwindigkeit einer herkömmlichen microSD-Karte bei Weitem nicht mehr aus. Darüber hinaus brauchen Videos in diesem Format pro Minuten ein Vielfaches an Speicherplatz, daher macht die hohe Kapazität des SSD-Speichers der Cine-Version Sinn.

Die Geschwindigkeit der internen SSD gibt DJI im Übrigen mit bis zu 700 MB/s beim Lesen sowie 471 MB/s beim Schreiben an.

Wir haben die interne SSD der Mavic 3 Cine in unserem ausführlichen Testbericht ebenfalls unter die Lupe genommen. Außerdem erfahrt ihr hier alle Details zu Apples ProRes Codec.

In Kürze zusammengefasst: Die Mavic 3 Cine kann zusätzlich Apple ProRes 422 HQ, ProRes 422 und ProRes 422 LT als Codecs nutzen und kommt mit einer internen 1 TB SSD.

Hat die Mavic 3 einen internen Speicher?

Ja, auch die Mavic 3 (nicht Cine) hat einen internen Speicher. Dieser ist, wie bei der Vorgängerin, 8 GB groß. Es handelt sich dabei aber um herkömmlichen Flashspeicher und nicht um schnellen SSD-Speicher.

Beide Varianten der Drohne haben darüber hinaus einen microSD-Slot, der SD-Speicherkarten mit einer Kapazität von bis zu 2 TB unterstützt. Welche Speicherkarten sich dafür konkret eignen, lest ihr hier.

Da die Frage häufiger aufkommt: Die Cine-Version hat die 1-TB-SSD anstelle des 8-GB-Speichers verbaut bekommen. Sie hat also NICHT 1 TB und noch einmal 8 GB Speicher extra an Bord – wozu auch.

Für wen lohnt sich die Mavic 3 Cine?

Der Aufpreis für die Cine-Version, welche aktuell nur im so genannten Cine Premium Combo verkauft wird, ist mehr als deutlich und beträgt happige 2.000 Euro. Bei dieser Differenz überlegen sich Interessenten sicherlich zwei Mal zu welcher Variante sie greifen.

Für uns ist die Sache relativ klar: Wer mit der Drohne in der Erstellung von professionellen Filmaufnahmen sein Geld verdient und das Potenzial von ProRes-Aufnahmen nutzen kann, der wählt die Mavic 3 Cine.

Alle anderen können ohne mit der Wimper zu zucken die Mavic 3 wählen. Egal ob als Standard- oder Fly More Combo.

Mavic 3 und Mavic 3 Cine zusammengeklappt

Das einzige weitere Argument, dass einige von euch mit dem Cine Premium Combi liebäugeln lässt ist der neue DJI RC PRO Controller (Smart Controller V2) und ein weiteres ND-Filterset sowie das 10 GBit/s Highspeed-Kabel zum Anschluss der verbauten SSD an den Rechner.

DJI bietet den Controller aber im Einzelkauf an. Dadurch ergibt sich eine interessante Option. Die Summe aus Drohne im Fly More Combo + DJI RC PRO liegt mit 2799 Euro (UVP) + 999 Euro UVP = 3798 Euro immer noch unter dem Preis des Cine Premium Combos, sodass dies für den einen oder anderen vielleicht eine Alternativ darstellt. Wer auf das weitere ND-Filterset nicht verzichten kann (149 Euro UVP) zahlt dann also insgesamt 3.947 Euro und hat sogar die Auswahl zwischen Standard- und DJI RC PRO Controller, denn ihr habt dann ja beide erworben.

Außerdem hat der Kamera- und Drohnenhersteller bereits angekündigt, die Mavic 3 in bestimmten Regionen auch in einem vierten Set verkaufen zu wollen. Hier werden dann die normale Version der Drohne mit einer DJI RC Pro (zum Testbericht) gepaart. Eine Kombination, die sich viele Käufer wohl bereits ab der ersten Stunde gewünscht haben dürften.

Folgekosten nicht vergessen

Wer sich für die teurer Mavic 3 Cine entscheidet, sollte sich neben den teuren Anschaffungskosten auch über die höheren Folgekosten für die Drohne im Klaren sein. Die erste Situation in der man das zu spüren bekommt: Der Kauf des optionalen DJI Care Refresh Service-Paketes.

Während bei der Mavic 3 für eine 1-jährige Abdeckung 239 Euro (UVP) fällig werden, schlägt 1 Jahr Care Refresh für die M3 Cine direkt mit 349 Euro (UVP) zu Buche. Das ist natürlich damit zu begründen, dass sich die Preise für Care Refresh am Preis des Produktes orientieren.

Wer direkt den 2-Jahres-Plan wählt, muss bei der Cine mit 589 Euro (UVP) statt 379 Euro (UVP) bei der M3 Standard einplanen. Noch deutlicher sind die Unterschiede jedoch, wenn man in die Details des Service-Planes schaut.

Das schlimmste Szenario was hier eintreten kann, ist wohl ein Flyaway der Drohne. Dank des Care Refresh Flyaway-Schutzes, ist auch diese Situation unter bestimmten Voraussetzungen abgedeckt. Der Preis für eine neue Drohne unterscheidet sich dann aber wiederum deutlich. Geht die Mavic 3 verloren, verlangt DJI bei einem berechtigten Flyaway-Anspruch 699 Euro (UVP) für ein neues Gerät. Bei der Mavic 3 Cine sind es hingegen direkt 1139 Euro (UVP).

Damit ist aber noch nicht Schluss. Denn wer mit ProRes filmt, kommt mit Standard-PC-Hardware oft nicht weit. Zum einen ist die benötigte Rechenleistung einzuplanen, um ProRes-Dateien flüssig abspielen und im besten Fall natürlich auch noch bearbeiten bzw. schneiden zu können. Dafür darf es entweder einen potenten Rechner aus dem Windows-Universum sein oder man greift wohl im Bestfall zu einem Mac mit Apple Chip (M-Serie). Diese haben nämlich entsprechende ProRes-Encoder direkt an Bord, um flüssiges Arbeiten mit ProRes-Footage zu ermöglichen.

Weiter geht es mit Speicherplatz. In unserem Testbericht der Cine-Version (siehe unten) haben wir euch den Speicherplatzbedarf für die verschiedenen Aufnahmemodi der Drohne in ProRes ausgerechnet. An dieser Stelle nur ein Beispiel: Für eine Minute 5K/50p-Material werden knapp 19 GB benötigt.

Ihr müsst dann also auch euren gesamten Bearbeitungs-Workflow in Sachen Speicherkapazität für dieses deutlich höheren Volumen fit machen. Das bedeutet, auf jeden Fall: Schnelle SSDs mit entsprechend Kapazität, die für das Schnittprojekt herhalten. Danach ein möglichst großes Archiv, falls ihr alle Rohdaten für zukünftige Anfragen oder Änderungen speichert.

Für viele Profis ist das natürlich kein Gegenargument, denn die Technik ist ohnehin schon im Haus und wartet darauf, von den Mavic 3 Cine Videos gefordert zu werden. Wer aber „bei Null“ startet und direkt zur Cine-Version greift, sollte diese möglicherweise notwendigen Investitionen im Kopf haben.

Mavic 3 Cine im Test

Unseren ausführlichen Testbericht der Mavic 3 Cine Drohne, findet ihr hier. Wir haben uns in diesem Artikel ausdrücklich auf die Unterschiede zur Mavic 3 in der Standardversion (Testbericht) bezogen.

Bezugsquellen

Beide Varianten sind unter anderem bei folgenden Händlern verfügbar:

Schlusswort

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Mavic 3 Cine: Häufig gestellte Fragen

Was ist Apple ProRes?

Unter dem Namen ProRes hat Apple einen hochqualitativen Videocodec für die Verwendung im professionellen Produktionsumfeld entwickelt.

Wie groß ist die interne SSD der Mavic 3 Cine?

Die verbaute SSD der Mavic 3 Cine hat eine Kapazität von 1 TB. Davon sind knapp 935 GB für Aufnahmen nutzbar.

Wie hoch ist die Bitrate von ProRes-Videos der Mavic 3 Cine?

Die maximal Video-Bitrate wird von 4K-Videos mit 120 fps bei etwa 3.700 MBit/s erreicht.

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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