Mit der DJI Mavic 3 Thermal (kurz Mavic 3T oder M3T) verspricht DJI maximale Flexibilität für das Enterprise-Segment, ohne bei der Qualität oder der Handhabung Abstriche machen zu müssen. Wir haben die neue Drohne mit Wärmebildkamera für euch getestet.
Die Mavic 3 Enterprise Serie besteht mittlerweile aus drei verschiedenen Modellen, die allesamt auf der Mavic 3 Serie aus dem Consumer-Segment fußen. Die Drohnen richtet sich an professionelle Anwender aus den Bereichen Inspektion, Vermessung und natürlich Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (B.O.S.).
Die M3T bringt als einziges der drei neuen Enterprise-Modelle eine Wärmebildkamera mit, was die Drohne vor allem für die Einsatzfelder Inspektion, Analyse und sämtliche SAR-Anwendungen interessant macht.
Im folgenden Testbericht wollen wir euch neben einer Vorstellung der verschiedenen Features unsere Erfahrungen mit an die Hand geben, um eine möglichst gute Grundlage für eure Investition zu haben.
Am Anfang des Testberichtes möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis. Wir haben die DJI Mavic 3 Thermal mit der DJI RC Pro Enterprise Fernsteuerung getestet.
Inhalt
Kurzer Blick auf’s Portfolio
Wie eingangs bereits erwähnt, bietet DJI mittlerweile drei verschiedene Modelle an, die alle der Mavic 3 Enterprise Serie zugeordnet werden. Zunächst wurden die Mavic 3 Enterprise (M3E) und die Mavic 3 Thermal (M3T) vorgestellt.
Einige Wochen später kam dann als Ersatz für die Phantom 4 Multispectral zusätzlich noch die Mavic 3 Multispectral (kurz Mavic 3M) auf den Markt. Dieses Spezialmodell ist vollständig auf die Vegetationsanalyse fokussiert und damit im Gegensatz zur M3E und M3T weniger breit einsetzbar.
Alle Drohnen teilen sich dabei den gleichen Rumpf inklusive Antrieb und grundlegende Ausstattungsmerkmale, wie einen Erweiterungsport für Zusatzmodule.
In diesem Testbericht wollen wir uns auf die Mavic 3 Thermal konzentrieren. Wer mehr über die Unterschiede zur Mavic 3E erfahren möchte, sollte unbedingt einen Blick in unseren ausführlichen Vergleich (M3T vs. M3E) werfen.
Tipp: Alle wichtigen Fragen und die passenden Antworten zur Mavic 3 Enterprise Familie findet ihr in unseren umfangreichen FAQ.
Mavic 3T: Kompaktes Design für viel Flexibilität
Grundsätzlich führt DJI mit der Mavic 3 Thermal – und der M3 Enterprise Serie im allgemeinen – fort, was man bereits bei der Vorgängerin begonnen hatte. Das bedeutet, dass die Mavic 3 Thermal die komplette DNA der äußert fähigen Mavic 3 Serie aus dem Consumer-Segment erbt.
In wenigen Sätzen ausgedrückt, bedeutet das, dass auch die M3T sich sehr kompakt zusammenfalten lässt und lästiges Demontieren der Luftschrauben für den Transport dank Klapppropeller entfällt. Auch sämtliche Sensoren zur Erkennung ihrer Umwelt und zur Vermeidung von Kollisionen übernimmt die M3T damit.
Das geringe Gewicht von 920 g erlaubt bei Bedarf das problemlose Transportieren im Rucksack, sollte das Einsatzgebiet einmal nicht so einfach mit einem Fahrzeug erreichbar sein. Das klingt zunächst nach einer Kleinigkeit, ist im alltäglichen Gebrauch aber ein riesengroßer Vorteil. Im Gegensatz zu einem UAV der >5-kg-Klasse, lässt sich der Startpunkt für die Mavic 3T damit flexibel wählen und auch der Start aus der Hand ist im Ausnahmefall kein Problem (auch wenn sich das aus Sicherheitsgründen nicht empfiehlt).
Auch der gesamte Antriebsstrang kommt 1:1 von der Mavic 3 Kameradrohne, was auch bedeutet, dass die Akkus zwischen beiden Plattformen beliebig getauscht werden können. Aufgrund des etwas höheren Gewichtes der Enterprise-Variante, fällt die Flugzeit mit maximal 45 Minuten genau eine Minute geringer aus, als bei der normalen Mavic 3 (zum Testbericht).
Auf einen automatisch beheizbaren Akku für Einsätze bei besonders niedrigen Temperaturen, muss die Mavic 3T leider verzichten. Dieses Feature ließ sich beim Vorgängermodelle Mavic 2 Enterprise (Advanced) noch mit einer speziellen Akkuvariante nachrüsten. Das ist bei der Mavic 3 Enterprise Familie nicht mehr möglich. Trotzdem ist der mögliche Temperaturbereich mit -10 °C bis 40 °C nicht zu knapp bemessen. Wer aber häufiger vorhat, die Drohne bei sehr niedrigen Temperaturen zu betreiben, könnte mit der Matrice 30T ggf. die bessere Wahl treffen, da die Akkus hier standardmäßig beheizbar sind.
Der Erweiterungsport (PSDK-Port) findet sich weiter auf der Oberseite. Hier können Zusatzmodule mit zwei Schrauben befestigt werden. Die M3E-Serie nutzt einen USB-Type-C-Stecker für die Module und ist mit dem Zubehör der Mavic 2 Enterprise-Familie inkompatibel.
In Bezug auf die Verarbeitungsqualität liefert DJI bei der Mavic 3 Thermal erneut, wie gewohnt, ein hochwertig verarbeitetes UAV. Der Klappmechanismus arbeitet präzise und sämtliche Komponenten sind passgenau zusammengesetzt, sodass Käufer ein wertiges Gefühl vermittelt bekommen. Dasselbe gilt im Übrigen auch für den zugehörigen DJI RC Pro Enterprise Controller.
Die M3T-Kamera(s) im Detail
Das Herzstück der Mavic 3 Thermal ist natürlich die neue Payload, die gleich drei verschiedene Kameras in einem Modul zusammenfasst. Dieses wird von einem 3-Achsen-Gimbal stabilisiert und sorgt damit stets für ruhige Bilder, was besonders bei höheren Zoomstufen wichtig wird.
Die M3T hat als Standard eine Weitwinkelkamera an Bord. Diese nutzt einen 1/2-Zoll-Sensor mit bis zu 48 MP Auflösung und ein Objektiv mit einer Brennweite von 24 mm und einer fixen Blende von f/2,8.
Als zweite Option bietet die Mavic 3T eine Telekamera, die auf einem 1/2-Zoll-CMOS-Sensor basiert und mit 12 MP arbeitet. Als Objektiv kommt auch hier eine Festbrennweite mit jedoch 162 mm zum Einsatz. Damit entspricht die Vergrößerung gegenüber der Weitwinkelkamera in etwa 7x.
Auf beiden Sichtbildkameras können selbstverständlich Videos mit wahlweise Full-HD oder 4K aufgezeichnet werden. Die maximale Videobitrate ist dabei auf 85 MBit/s beschränkt und als Codec steht lediglich H.264 zur Verfügung.
Die Mavic 3 Thermal ist als einzige Variante der M3E-Serie mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist. Diese löst mit 640 × 512 Pixeln auf und unterstützt eine Bildwiederholungsrate von 30 Hz. Die Empfindlichkeit des IR-Sensors beträgt ≤50 mK bei einer Blende von f/1,1. Damit müsst ihr bei Reisen außerhalb der EU auf eventuelle Dual-Use-Richtlinien achtgeben.
Zoom, Zoom, Zoom
Um auch für Notfalleinsätze, wie die Suche nach vermissten Personen, gewappnet zu sein, hat DJI der Mavic 3 Thermal zusätzlichen Digitalzoom spendiert. Im Sichtbildbereich kann die Drohne von 1x bis maximale 56x über Hybridzoom vergrößern. Dieser setzt sich dann aus maximal 7x optischem Zoom (Telekamera) und bis zu 10x Digitalzoom zusammen. Die Wärmebildkamera erlaubt bis zu 28x Digitalzoom.
Besonders gelungen ist DJI die Synchronisation von IR- und RGB-Bild. Obwohl alle drei Kameras verschieden Brennweiten benutzen, lassen sich die Zoomstufen automatisch so aufeinander abstimmen, dass der Bildausschnitt für RGB und IR stets identisch bleibt („Link Zoom“). Das ist bei Verwendung der Side-by-Side-Ansicht eine merkliche Erleichterung und hilft sehr bei der Orientierung im Bild. Bei Bedarf können IR- und Sichtbild aber selbstverständlich auch in unterschiedlichen Zoomstufen verwendet werden.
Die Mavic 3T hat dank der zwei Sichtbildkameras sogar die wertvolle Option, blitzschnell zwischen gezoomten Sichtbild und der Weitwinkelansicht umzuschalten und zeigt markiert im Weitwinkelbild dann den Bereich auf welchen der Zoom eingeschränkt ist. Damit kann man als Pilot zügig von einem Gesamtbild der Lage am Boden zum Detail wechseln (und genauso schnell zurück).
Mithilfe von Stecknadeln lassen sich dann an beliebigen Stellen im Bild POIs setzen, die dank Augmented Reality (AR) im weiteren Flugverlauf im Livefeed auf dem Controller ersichtlich bleiben. Damit lässt sich ein großes Areal übersichtlich nach Personen oder Gegenständen absuchen und potenziell interessante Positionen können direkt markiert werden. Hier arbeiten Software und Hardware wirklich gut zusammen.
Das bekommt ihr für euer Geld
Wie man es aus dem Enterprise-Segment von DJI gewohnt sind, kommt auch die Mavic 3T ab Werk in einem robusten Hartschalenkoffer. Hier findet auch sämtliches Zubehör, wie zusätzliche Akkus und sogar optional erworbene Zusatzmodule Platz. Dieser ist dazu mit einem Inlay ausgestattet, das exakte Aussparungen für die einzelnen Komponenten besitzt, um diese bestmöglich zu schützen.
Wer es auf die Spitze treiben will, bekommt in dem Koffer bis zu acht Flugakkus unter – 7 davon in speziellen Fächern und einer direkt in der Drohne.
Folgende Komponenten sind im Standardfall im Lieferumfang enthalten:
- Mavic 3T Drohne (Modell: M3T)
- DJI RC Pro Enterprise Controller (Modell: RM510B)
- 6x Luftschrauben
- 1x Intelligent Flight Battery
- 100-W-Ladegerät
- Robuster Hartschalenkoffer
- microSD-Karte
- Gimbal-Cover
- USB-Kabel A zu Type C
- USB-Kabel Type C zu Type C
- Netzkabel (5 Stück in der EU-Version)
DJI RC Pro Enterprise sorgt für hohen Komfort
Alle Modelle der M3-Enterprise-Familie werden dabei ausschließlich mit der DJI RC Pro Enterprise als Controller ausgeliefert. Dabei handelt es sich um Grunde um die bekannte DJI RC Pro (zu unserem Testbericht) bloß mit einigen wenigen Anpassungen für den Enterprise-Einsatz.
Bis auf den Enterprise-Schriftzug auf der Rückseite, zwei Symbole neben den einzeln ausrichtbaren Antennen und der unterschiedlichen Beschriftung des Flugmodusschalters (F/N/S statt C/N/S) sieht man äußerlich wenig Differenzen zwischen den beiden Versionen des DJI RC Pro Controllers.
Der größte Unterschied zur Consumer-Variante ist, dass die DJI RC Pro zur Kommunikation mit der Drohne auf O3 Enterprise setzt, welche die ausgetauschten Daten automatisch mit AES 256 Bit verschlüsselt.
Als App-Plattform kommt auf der DJI RC Pro Enterprise natürlich DJI Pilot 2 zum Einsatz. Die App wird mittlerweile exklusiv für DJIs eigene Controller entwickelt und steht deshalb auch nicht mehr für Smartphones zur Verfügung.
Wie auch die Standardversion der DJI RC Pro bekommt ihr mit dieser Fernsteuerung ein hochwertig verarbeitetes Gerät in die Hand, das mit einem hellen Display bestechen kann und wirklich gute Druckpunkte für alle Knöpfe und Buttons mitbringt. Die Hardware im Inneren ist ebenfalls schnell genug und die Pilot 2 App läuft auch bei aktivierter Cloud-Anbindung mit FlightHub 2 stets flüssig.
DJI Pilot 2 als treuer Begleiter
Über die neue DJI Pilot 2 App haben wir bereits einige Worte verloren. Die neue Softwareplattform wurde initial mit der Matrice 30 Serie eingeführt und bedient mittlerweile alle aktuellen Drohnen aus dem Enterprise-Segment.
Einen genauen Überblick über den Aufbau und die Funktionen haben wir euch in der folgenden Videotour zusammengefasst:
Die App besticht in unseren Augen vor allem durch einen durchdachten Aufbau der Menüs und das wirklich nützliche Menü für den Vorflug-Check, in dem sich bereits alle wichtigen Parameter für den folgenden Flug auf einen Blick einstellen lassen.
Natürlich können die Optionen später auch in den dedizierten Menüs in der Kameraansicht verändert werden. Eine solche kompakte Zusammenfassung aller wichtigen Werte würden wir uns im Consumer-Segment ebenfalls für die Mavic 3 wünschen.
DJI Mavic 3 Thermal: IR-Features für Profis
Wie im oberen Teil über die Kamera bereits angesprochen, wird die Mavic 3 Thermal mit einer hochauflösenden IR-Kamera geliefert, die dank 40 mm Brennweite (35-mm-Äquivalent) einen ausreichend breiten Bildbereich analysieren kann.
Neben den schon genannten Funktionen zum digitalen Vergrößern des IR-Bildes kann die Kamera in Verbindung mit der Pilot 2 App diverse Analysen durchführen.
Für die Temperaturmessung stehen dabei zwei Messbereiche zur Verfügung. Dabei wird der Sensor einmal normal und einmal mit Verstärkung ausgelesen. Bei hoher Verstärkung beträgt der abbildbare Temperaturbereich -20 °C bis 150 °C (Genauigkeit ±2 °C). Alternativ kann der Sensor auch im Bereich von 0 °C bis 500 °C (Genauigkeit ±2 %) ausgelesen werden. Hier kommt es auf den Anwendungsfall an (Personensuche vs. Suche nach Glutnestern bei einem Brand).
Paletten: Die Qual der Wahl
Selbstverständlich lassen sich diverse Paletten zur Visualisierung der unterschiedlichen Temperaturbereiche auswählen. Diese können auch konfiguriert werden. Standardmäßig bringt die folgenden Paletten mit. Weiß heiß, Schwarz heiß, Tönung, Eisenrot, Heißes Eisen, Arktisch, Medizinisch, Fulgurit, Regenbogen 1 und Regenbogen 2.
Außerdem können auch Isotherme genutzt werden. Das ist eine Messfunktion für die radiometrische Bildanalyse, die einen bestimmten Temperaturbereich noch einmal deutlicher optisch vom Rest der Palette abhebt.
Vom Punkt zur Fläche
Weiterhin steht nicht nur eine Punktmessung für Temperaturen bereit, die Drohne kann auch eine im Messfeld ausgewählte Fläche in Echtzeit überwachen. Dabei werden für den ausgewählten Bereich stets die Punkte mit Minimal- und die Maximaltemperatur angezeigt. In dieser Konfiguration lässt sich zusätzlich ein Temperaturalarm definieren, bei dem die App einen Hinweis beim Überschreiten der Temperatur gibt. Damit lässt sich dann etwa ein Bereich am Boden überwachen. Sobald eine Person den Sektor betritt, kann die Drohne auf die Körpertemperatur mit einem Temperaturalarm reagieren – vorausgesetzt, der Hintergrund weist weniger Strahlungsintensität für genügend Kontrast auf.
Natürlich lassen sich auch Aufnahmen anfertigen. Videos werden dabei in der nativen Auflösung des IR-Sensors mit 640 × 512 bei 30 fps und einer Bitrate von 6 MBit/s und H.264 codiert. Radiometrische Informationen werden bei Videoaufnahmen natürlich nicht gespeichert.
Radiometrische Auswertung
Bei Einzelbildern ist dies anders. Dieser werden sowohl als JPEG als auch als R-JPEG für die spätere radiometrische Analyse gespeichert. Dafür bietet DJI unter Windows mit dem Thermal Analysis Tool 3 ein separates Werkzeug an.
Mit dieser Software lassen sich die Strahlungsintensitäten der einzelnen Pixel des Sensors im Nachgang genau auswerten. Rechteck- und Kreisflächen lassen sich damit genauso analysieren, wie einzelne Punkte oder Temperaturverläufe entlang einer Linie.
Das Tool erlaubt auch das nachträgliche Ändern der Farbpalette oder die Kompensation von Emissionsgrad, Distanz oder Luftfeuchtigkeit. Am Ende können die Daten in einem Report exportiert werden.
Kurz um: Die Mavic 3 Thermal ist ein vollwertige fliegende IR-Kamera, die anderen Wärmebildkameras in nichts nachsteht (wohl wissend, dass es noch spezialisierte Geräte gibt).
Handling, Betrieb und Erfahrungen: Alles easy?
Wer bereits mit anderen DJI-Drohnen – auch aus dem Consumer-Bereich – unterwegs war, wird sich bei der M3T ebenfalls direkt zu Hause fühlen. Die Drohne ist im Handumdrehen flugbereit, was auch dem schnellen Boot-Vorgang der DJI RC Pro Enterprise zu verdanken ist.
Die allseitige Hinderniserkennung wurde gut in die Pilot 2 App integriert, sodass sich die M3T auch in der Nähe von Hindernissen entspannt fliegen lässt. Manchmal greift die Sicherheitsfunktion ein wenig zu früh ein. Wer aber an Engstellen unterwegs ist, wechselt wahrscheinlich ohnehin besser in den manuellen Flug ohne Kollisions-Assistent oder konfiguriert die Sensoren entsprechend weniger sensibel.
Ansonsten gibt es von der Flugperformance und der Flugdauer nur positive Dinge zu berichten. Realistisch schafft die Mavic 3 Thermal bei etwas sportlicherem Flugverhalten in jedem Fall 35 Minuten in der Luft. Bei Windstille, bei gemächlicher Geschwindigkeit und dem Abfliegen von Waypoints sind sicherlich auch 40+ Minuten drin. Am Ende kommt es immer darauf an, wie weit man den Akku leeren möchte, bevor die Notlandung eingeleitet wird. Botschaft soll hier sein: Der Akku dürfte für die meisten Inspektionsflüge genug Reserven mitbringen.
Positiv möchten wir noch hervorheben, dass die gesamte M3E-Reihe nun standardmäßig ein strahlend helles Stroboskop-Beacon mit an Bord hat (siehe Video), das perfekt für Einsätze bei Dämmerung oder Dunkelheit ist, um sicher auf das UAV aufmerksam zu machen. Es gibt auch wieder einen sogenannten Fahndungsmodus, mit dem sich umgekehrt auch alle LEDs an der Drohne deaktivieren lassen, um visuell nicht aufzufallen.
Erweiterungsmodule lassen sich ebenfalls einfach auf der Oberseite der Drone anbringen. Dazu hat die M3T einen PDSK-Port, der unter anderem ein RTK-Modul für zentimetergenaue Positionierung via GNSS oder ein Lautsprechermodul aufnehmen kann. Wir haben uns während unseres Tests ein wenig mit dem Lautsprecher vergnügt und einige Durchsagen abgespielt, die man direkt über das Mikrofon des Controllers am Boden einsprechen kann.
Des Weiteren kann die M3T auch direkt an DJIs Cloud-Plattform angebunden werden, was etwa das direkte Hochladen von Aufnahmen während des Fluges ermöglicht oder ein Livestream des derzeitigen Kamerabildes ins Internet erlaubt. Einen Eindruck von FlightHub 2 in Verbindung mit Mavic 3T könnt ihr euch in unserem Video zur Cloud-Anbindung machen:
Bezugsquellen für die DJI Mavic 3 Thermal
Die Mavic 3 Thermal kann bei folgenden Händlern bezogen werden:
Fazit
Mit der Mavic 3 Thermal hat DJI ohne Frage eine mehr als würdige Nachfolgerin für die Mavic 2 Enterprise Advanced ins Rennen geschickt.
Da als Basis die Mavic 3-Plattform herhält, ist die Flugleistung und Effizienz des Systems als sehr gut zu bewerten. Man kann die Drohne also auch zügig bewegen, wenn es einmal darauf ankommt.
Die drei Kameras werden durch das Gimbal stets sauber stabilisiert, sodass selbst bei etwas Wind im 56x-Hybridzoom kaum etwas von den Bewegungen der Drohne in der Luft zu sehen ist – das ist schon sehr beachtlich.
Als Kernargument bringt die M3T für einen Kauf die integrierte Wärmebildkamera an. Hier hat DJI mit der Pilot 2 App ein echtes Update gegenüber der alten Pilot-Plattform geschaffen und integriert die IR-Kamera nahtlos mit den beiden anderen Sichtbildkameras. Die Bedienung geht dabei nach wenigen Minuten der Orientierung leicht von der Hand. Die Bildqualität sämtlicher Kameras ist einwandfrei. Für Mapping-Aufgaben im sichtbaren Fotobereich ist die M3E aufgrund des mechanischen Verschlusses aber sicherlich die bessere Wahl.
Am Ende schnürt DJI mit der Mavic 3 Thermal in Verbindung mit der DJI RC Pro Enterprise sowie einem Flugkku ein aus unserer Sicht attraktives Paket. Inklusive Hartschalenkoffer kostet euch die Mavic 3T dann ab 5690 Euro (UVP, brutto). In Anbetracht der Fülle an Funktionen, der trotzdem intuitiven Bedienung und der Tatsache, dass die Drohne bereits Cloud-fähig ist (FlightHub 2), in unseren Augen ein fairer Deal.
Pro
- gute Flugperformance und lange Betriebsdauer
- kompakt und einfach zu transportieren
- sehr gute Ausstattung
- hochwertiges Kamerasetup
- bemerkenswerte Zoom-Fähigkeit
- vollwertige Integration der IR-Kamera
- nahtloses Wechseln zwischen IR, Tele und Weitwinkel möglich
- Cloud-Anbindung via FlightHub 2 möglich
- erweiterbar mit RTK-Modul
- wird in stabilem Koffer geliefert
Contra
- keine C1-Zertifizierung
- microSD-Karten-Slot etwas fummelig zu erreichen