Ein Leaker hat nun erste Bilder einer bisher unbekannten DJI Drohne veröffentlicht. Dabei soll es sich um ein neues Modell der Matrice Serie handeln. Außerdem macht sich die Quelle Gedanken über mögliche Features und technischen Daten der erwarteten Inspire 3 Serie.
Im Hause von DJI scheint es derzeit wieder ordentlich zu rumoren, wenn man die steigende Anzahl Leaks und Informationshäppchen zusammenzählt, die aktuell stückhaft ihren Weg ins Internet finden.
Das wird nicht mehr all zu lange auf die DJI Mini 3 warten dürften, haben wir bereits berichtet. Nun scheinen auch die neuen Modelle im Profi- und Enterprise-Segment in den Fokus zu rücken.
Bilder sollen DJI M400 RTK (oder M30) zeigen
Die Matrice Serie von DJI gilt schon seit Jahren als Arbeitspferd unter den zivilen Drohnen und wird weltweit für verschiedenste Zwecke in gewerblichen Bereich eingesetzt, wenn es nicht umbedingt primär um die Filmproduktion geht.
Aktuell ist die M300 RTK das Spitzenmodell der Matrice-Serie. Mit ihrem Launch im Mai 2020 hat das Modell nun aber ebenfalls bald zwei Jahre auf dem Buckel. Dass hier also bald eine Nachfolgerin oder eine Ergänzung innerhalb der Serie auf den Markt kommt, ist damit durchsuch plausibel.
Der gut informierte DJI-Leaker OsitaLV hat nun erste Bilder einer neuen Drohne von DJI veröffentlicht, die ohne Frage der Enterprise-Serie zugeordnet werden darf.
Es handelt sich erneut um ein Quadcopter-Design, bei dem die hinteren Propeller ebenfalls nach unten zeigen, so wie DJI es mit der M300 RTK eingeführt hatte. Das Design erinnert dabei an ein Patent, über das wir bereits im April 2021 berichteten, dessen Inhalt damals aber der Mavic 3 zugeschrieben wurde. Jetzt dürfte klar sein, dass DJI die beschriebene Technologie in der neuen Matrice Drohne nutzen wird.
Zu erkennen ist auch eine Vielzahl an Sensoren, die rund um das Hauptgehäuse verteilt sind. Das lässt auf erweiterte Hinderniserkennung und damit auch auf neue autonome Fähigkeiten schließen.
An der Front ist eine neue Zenmuse-Payload zu erkennen, die der derzeitigen Zenmuse H20T optisch nahe kommt. Hier scheinen Zoom- sowie Weitwinkelkamera, Laserdistanzmesser und IR-Kamera in einem Gehäuse Platz zu finden.
Die M400 RTK ist außerdem faltbar und erinnert mit ihrem gesamten Design stark an die Mavic 3 Familie (zum Testbericht). Dass DJI seine Design-Sprache für seine kommenden Drohnen an das aktuelle Flaggschiffmodell im Consumer-Segment anpasst, ist nicht ganz unwahrscheinlich. Auch auf den vermeintlichen Bildern der DJI Mini 3 waren viele Elemente der Mavic 3 wiederzuerkennen.
Damit einher geht eine weitere interessante Sache: Laut OsitaLV könnte die „M400 RTK“ auch einen anderen Namen bekommen: Mavic Enterprise Max. Auch die Bezeichnung Matrice 30 (M30) steht mit Raum.
Im Gegensatz zur aktuellen M300 RTK könnte das neue Modell etwas kleiner und leichter ausfallen. Besonders für EU-Piloten interessant, angeblich soll das Gewicht unter 4 kg liegen. Damit wäre dann eine wichtige Voraussetzung für die Einordnung in die C2 Drohnenklasse erfüllt.
Weiterhin spricht der zweite Leaker davon, dass die neue Drohne (M400 RTK / M30 / Mavic Enterprise Max) mit der neuen DJI RC Plus Fernsteuerung kompatibel sein soll, die vor Kurzem im Kontext der Agras T40 / T20p Drohnen vorgestellt wurde.
Weiterhin wird in diesem Zusammenhang ein Patent interessant, über das wir euch bereits im August 2021 berichtet haben. Das Dokument zeigt eine automatisierte Dockingstation von DJI. Mit dem Bild der neuen Drohne, ergibt sich nun ein plausibles Gesamtbild: Zusammen mit der Kameraausrüstung, einer kompakte Bauart und einem automatischen Dock wäre die neue Drohne die nahezu perfekte Ergänzung für das DJI-Portfolio im Sicherheitsumfeld oder in der industriellen Überwachungsbranche.
Ein erstes Foto der Drohne im Flug wurde nun ebenfalls bereits veröffentlicht:
Auf der groben Launch-Roadmap für DJI Produkte in 2022 tauchte eine neue Matrice Drohne bisher nicht auf. Wann es also soweit ist, dass wir die M300 RTK Nachfolgerin (oder Ergänzung) offiziell zu sehen bekommen, bleibt offen.
Globe-Flight.de
Cam for Pro.com
So könnte die Inspire 3 ausgestattet sein
Die neue Inspire 3 Drohne wird hingegen sehr wohl seit geraumer Zeit erwartet und ist für viele Drohnen-Fans in 2022 bereits fest eingeplant.
Zu letzt hatte eine Nachricht von DJI an seine Händler einen Launch in 2022 indirekt bestätigt, indem die aktuelle Inspire 2 Familie abgekündigt wurde.
Erneut ist es OsitaLV der nun mit einer seiner Konzeptzeichnungen konkreter wird und erstmals über technische Daten und Funktionen der Drohne spricht. Dabei muss man direkt vorwegschicken, dass diese Konzepte ebenfalls auf Annahme basieren. Durch den guten Draht ins DJI Headquarter, haben sich diese Konzepte in der Vergangenheit häufig jedoch zumindest als teilweise zutreffend herausgestellt.
Los geht’s mit der Kamera: Hier erwartet der Leaker eine Kamera mit Super35- oder Vollformatsensor. Das aktuelle Spitzenmodell in Form der Zemuse X7 an der Inspire 2 hat einen Super 35 Sensor. Die neuen X9-Gimbals der Ronin 4D Kinokamera arbeitet hingegen mit Vollformatsensoren. Dass eine X9 Kamera auch an der Inspire 3 zum Einsatz kommen könnte, liegt daher nicht all zu fern. Beim Objektiv könnten wir erstmals stufenlos verstellbare Blenden zu sehen bekommen.
Gepaart soll die Kamera mit der Fähigkeit werden, RAW-Video (ProRes Raw?) sowie ProRes 4444XQ und 422HQ aufnehmen zu können. Das RAW-Versprechen hat DJI zu letzt bei der Ronin 4D zurückgezogen. Es wird also spannend, ob die Inspire 3 hier einen anderen Weg geht. ProRes 422HQ kennen Piloten der Mavic 3 Cine bereits gut. Umgesetzt wird das Ganze wohlmöglich in dem CineCore 3.1, der sich um das Encoding und weitere Bildaufgaben kümmern soll.
Bei Auflösung und Framerates steht 8K auf der Tagesordnung. Sehr wahrscheinlich abhängig von der eingesetzten Zenmuse-Kamera sollen hier 8K mit 75 fps, 6K mit bis zu 100 fps und 4K mit 200 fps möglich sein. OsitaLV erwähnt außerdem eine „No Crop“-Funktion, mit der sich scheinbar die volle Sensorfläche auslesen lassen soll.
Weitere Funktionen umfassen die neue O4 Bildübertragung (OcuSync 4.0), die die Steuerung mit zwei Fernsteuerungen zulässt (Pilot und Kameramann). Dazu kommt die Synchronisierung des Time Codes mit anderen Kameras am Set sowie die Möglichkeit das Live-Bild auf einem mobilen Monitordisplay direkt an den Regisseur am Set zu senden.
In Sachen autonome Flugeigenschaften scheint die Inspire 3 ein großes Update gegenüber ihrer in die Jahre gekommenen Vorgängerin zu erhalten. Geht es nach dem Leaker, so steht APAS Pro zum automatischen Ausweichen von Hindernissen auf dem Plan. Außerdem soll die Drohne eine Steuerung mit hoher Genauigkeit bekommen (in beengten Verhältnissen besonders wichtig).
Last but not least, könnte die Inspire 3 offenbar erstmals einen faltbaren Rahmen erhalten. Es bleibt also spannend, ob der bisher für die Inspire-Serie so charakteristische Transformer-Modus für das Landegestell entfällt.
Erwartet wird die Inspire 3 Serie aktuell im Q3 oder Q4 2022. In einer im letzten Jahr veröffentlichten Produkt-Roadmap ist die Drohne für September 2022 eingetragen. Ob sich diese Angaben bewahrheiten, müssen folgende Leaks zeigen.
Quelle: OsitaLV via Twitter (M400 RTK), OsitaLV via Twitter (Inspire 3)