Ein neues DJI Patent gibt uns weitere Einblicke in welche Richtung der Drohnenhersteller seine Enterprise-Produkte entwickeln könnte. Das neue Dokument zeigt das erste Drohnen-Hub von DJI. Eine Lösung, die Drohnen für den automatisierten Betrieb bereit macht.
Ein Drohnen-Hub – teilweise auch als „Drone in a box“ (Drohne in einer Kiste) oder Drohnen Dock bezeichnet – ist eine Lösung, die beim Automatisieren der vielen manuellen Tätigkeiten helfen soll, die beim Einsatz von Drohnen heutzutage anfallen.
Entsprechende Lösungen gibt bereits von diversen Drittanbietern. Auch Skydio hat für seine Skydio 2 Plattform ein solches Produkt im Angebot. DJI könnte zukünftig ebenfalls entsprechende Produkte anbieten.
Drohnen-Hub wird in DJI Patent beschrieben
Dass DJI nicht müde wird ständig neue Erfindungen und Produktideen zu patentieren, ist bereits hinlänglich bekannt. Lange nicht alle diese Ideen schaffen es später als fertiges Produkt auf den Markt. Einige Details aus den Patenten finden sich aber durchaus in Produkten wieder, die die Endkunden in die Hände bekommen.
Die nun veröffentlichte Patentschrift beschreibt ein Drohnen-Hub, also einer Art Dockingstation für Drohnen. Das Patent mit der Nummer CN113184209A wurde dabei bereits im September 2017 zur Anmeldung gebracht.
Veröffentlicht wurden Details aus dem Dokument nun direkt durch zwei typischerweise gut informierte Quellen in der Drohnenbranche: OsitaLV und KANZHAJI.
Im Grunde wundert es aber wenig, dass auch DJI als Marktführer im Drohnensegment für Enterprise-Anwendungen über ein Drohnen-Hub nachdenkt.
Automatisierung ist wichtiger Schritt zur Integration
Die Bilder in dem Patentdokument zeigen eine Box, die an der oberen Seite zwei Flügeltüren hat. Diese lassen sich öffnen und schließen, um die Drohne im geparkten Zustand zu schützen bzw. um den Himmel für den Startvorgang freizugeben.
Zu erkennen sind diverse Öffnungen zur Kühlung der Komponenten. Dazu gehört auch eine aktive Belüftung mit Ventilatoren. Das Konzept deutet auf Betriebsumgebungen mit höheren Außentemperaturen hin.
Es scheint außerdem ein Kommunikationssystem zwischen Drohne und dem Dock zu geben. Auf den Zeichnungen ist eine Drohne zu erkennen, die der Matrice 200 Serie sehr ähnlich sieht. Das Drohnen-Hub dürfte sich also vor allem an die größeren Enterprise-Drohnen richten – was Sinn macht.
Generell ist das Automatisierungspotenzial in Verbindung mit entsprechenden Hub-Lösungen groß. Aktuell verhindern die vielen manuellen Schritte, wie die Startvorbereitung, das Wechseln der Akkus, das Aufladen leerer Akkus und auch das Suchen passender Landepunkt, noch weitestgehend den vollständig autarken Betrieb vieler Enterprise-Drohnen. (Von rechtlichen Aspekten einmal abgesehen.)
Eine vollintegrierte Lösung von DJI für seine bereits große Flotte an Enterprise-Drohnen im Feld, dürfte sicherlich das Interesse des einen oder anderen Kunden wecken.
Noch scheint das Dock von DJI aber lediglich auf dem Papier zu existieren. Und das Alter des Patents lässt keine Schlüsse zu, die direkt für einen anstehenden Release eines entsprechenden Drohnen-Hubs sprechen.
Quelle: OsitaLV via Twitter, KANHZAJI