Pilot steuert eine Drohne

Zukunftsberuf: Drohnenpilot – Aufgaben und Perspektiven

Publiziert von Nils Waldmann

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Wer würde nicht gerne sein Hobby zum Beruf machen? Für viele klingt der Beruf Drohnenpilot daher mehr als attraktiv. In diesem Artikel beleuchten wir das Berufsprofil des Drohnenpiloten etwas genauer, das sich durch das Zusammentreffen von Digitalisierung und Drohnentechnologie erst formt.

Der Job des Drohnenpiloten, oft auch Drone Operator oder UAV Operator genannt, kommt gerade erst in Fahrt. Mit der stetig wachsenden Verbreitung der Drohnentechnologie, ist auch immer mehr Personal gefragt, dass die neue Technologie sicher bedienen kann.

Mehr als Grund genug, sich ein wenig mit dem Thema Drohnenpilot als Beruf zu beschäftigen. Denn eines dürfte klar sein: Sobald die letzten gesetzlichen Hürden Fallen und es ein stabiles Rahmenwerk für die Verwendung von Drohnen im Alltag gibt, wird auch die Nachfrage nach entsprechend qualifizierten Personal explodieren.

Was genau macht ein Drohnenpilot?

Die Berufsbezeichnung „Drohnenpilot“ ist kein geschützter oder genau definierter Begriff. Im eigentlichen Sinne bezeichnet dieser Titel den Steuerer eines unbemannten Luftfahrzeuges (Drohne, UAV, UAS).

Wie der Pilot in einem bemannten Flugzeug oder Helikopter, ist der Drohnenpilot während es gesamten Fluges für die Aktionen der Drohne verantwortlich. Das gilt sowohl für die manuelle Steuerung, als auch für die Ausführung automatischer Flugmaneuver, dessen Ausführung stets durch den Piloten überwacht und bei Bedarf abgebrochen korrigiert werden. Natürlich planen sie die Flugmissionen auch im Vorfeld und müssen sich um nötige Genehmigungen kümmern.

Photogrammetrie App Pix4Dcapture Drohnen AppsBildquelle: Pix4D | ©
Auch die Planung von Flugmissionen gehört zur Aufgabe eines Drohnenpiloten (hier mit Pix4D).

In der erweiterten Praxis haben Drohnenpiloten aber noch deutlich mehr Aufgaben und müssen deutlich breitere Kompetenzen als „nur“ das Steuern der Drohne aufweisen. So ist es oft unerlässlich sich genau mit der Technik der Drohne, inklusive Flight Controller* Einstellungen, dem Antriebssystem und natürlich der Spannungsversorgung auszukennen, um Fehler zu diagnostizieren und abstellen zu können.

Auch sind viele Drohnenpiloten gleichzeitig Kameramann und steuern eine an der Drohne angebrachte Kamera, um damit Standbilder zu schießen oder Videomaterial aufzunehmen. Wenn du dich auf die Erstellung von Luftbildern und -videos fokussierst, rückt dieser künstlerische Aspekt in den Vordergrund, das gekonnte Steuern deiner Drohne ist dann eine Basisvoraussetzung. Auch der anschließende Videoschnitt muss beherrscht werden, um ein runde Produkt abzuliefern (Hier findest du die besten Videoschnittprogramme für Drohnenvideos).

Geht es um die Inspektion von Windräder, Funkmasten oder gar Brücken ist nicht nur ein sehr genaues Manövrieren der Drohne unerlässlich, auch muss das aufgezeichnete oder via Telemetrie übertragene Bildmaterial gedeutet und interpretiert werden. Nur so können Handlungsempfehlungen und nötige Wartungsmissionen abgeleitet werden.

Ein weiterer Tätigkeitsbereich von Drohnenpiloten ist er Sicherheitssektor. Hier musst du mit der Drohne große Areale überwachen oder gar Verdächtige oder Kriminelle mit der Drohne aufspüren oder Informationen über deren Aufenthaltsort sammeln (dafür ist natürlich ein entsprechendes Mandat einer Behörde notwendig). Natürlich kommen Drohnen auch bei der Feuerwehr zum Einsatz, um die Ausbreitung und die Art eines Brandes zu bewerten. Über das Fliegen der Drohne hinaus musst du hierfür also auch Bilder von Wärmebildkameras deuten können.

Es wird somit deutlich: Das Steuern der Drohne ist nur ein Mittel zum Zweck. Interessant wirst du als Drohnenpilot, wenn du das eigentliche Werkzeuge, was die Drohne durch die Luft befördert (Kamera*, Nachtsichtgeräte, Wärmebildkamera) beherrscht oder dich besonders gut mit der Drohnentechnologie an sich auskennst und diese warten oder weiterentwickeln kannst.

Warum wird dieser Beruf immer wichtiger?

Auch wenn viele Firmen daran arbeiten ihre Drohnen möglichst autonom agieren zu lassen, so wir es in den meisten Fällen immer noch ein Mensch sein, der die kritischen Entscheidungen über die Handlung der Maschine am Himmel trifft.

Mit der steigenden Verbreitung von Drohnen und darauf basierenden Dienstleistungen, wird auch mehr Personal benötigt, dass die neue Technologie beherrscht oder gar für völlig neue Zwecke einsetzen und somit erst Produkte und Services entwickelt.

In den folgenden Bereichen kommen Drohnen bereits in mehr oder weniger großem Umfang zum Einsatz:

  • Kreativ: Film- und TV-Produktion, Werbefotografie
  • Bauwesen: Baudokumentation, Vermessung, Kartografie, Bauthermografie
  • Immobilien: Dokumentation von Schäden, Erstellung von Gutachten, Gebäudethermografie
  • Wissenschaft: Meteorologie, Archäologie
  • Sicherheit: Katastrophenschutz, Militär, Polizei und Feuerwehr
  • Transport: Medikamente, Lebensmittel, Waren und Komsumgüter
  • Inspektionen: Brücken, Windräder, Hochspannungsleitungen, Funkmasten, Pipelines, Schornsteine, Tanks, Kanäle (Abwasser oder Brandschutz)
  • Agrarwirtschaft: Bodenstrukturanalyse, Saatplanung, Schädlingsbekämpfung, Rettung von Rehkitzen in der Mähsaison)
  • Transport: Personentransport (z.B. Bell Nexus oder Volocopter 2X)

Der Drohnenmarkt steht also noch ganz am Anfang und bietet riesige Wachstumspotentiale, wie auch eine Studie der europäischen Kommission / SESAR zeigt. Die größte Unbekannte sind die noch eher losen (und an anderen Stellen sehr strammen) gesetzlichen Regulierungen, die wenig Planungssicherheit geben. Die Politik wird hier vom technischen Fortschritt vor sich her getrieben.

Weiterhin ist die wachsende Beliebtheit des neuen Sportart „Drone Racing“ (manchmal auch FPV Racing genannt) ungebrochen. Auch hier braucht es mutige Piloten, die die Renndrohnen über ihre Videobrille* aus der Ich-Perspektive durch einen Parcours steuern. Wie auch im eSport-Segment wird dieser Sportart, welche bereits in verschiedenen Ligen organisiert ist, ein großes wirtschaftliches Potenzial zugeschrieben. Schon jetzt winken den Gewinnern solcher Rennen oder Rennserien große Preisgelder.

Werfen wir einen Blick auf den Logistikbereich, so ergeben sich noch viel größere Möglichkeiten. Diverse Unternehmens, darunter Google (Wing Aviation), Amazon (Prime Air) und Uber (Uber Elevate) arbeiten daran, einen Teil der Warenlogistik in die Luft zu verlegen und von Drohnen abwickeln zu lassen. Auch hier werden fähige Leute benötigt, die die Drohnentechnologie verstehen und deren reibungslosen Betrieb sicherstellen können.

Was verdient man als Drohnenpilot?

Das Einkommen eines Drohnenpiloten lässt sich nur schwer beziffern und ist gänzlich von dem Art und Umfang der Tätigkeit abhängig. Viele Drohnenpiloten sind Freelancer, die ihre Tätigkeiten auf dem Markt anbieten. In der Regel handelt es sich dabei um die Erstellung von Foto- und Videomaterial zu Marketingzwecken oder für Social Media. Dieser Markt ist zwar schon gut besetzt, wird aber wohl auch in Zukunft weiter wachsen.

Als Spezialist mit besonderem Inspektionsequipment und -wissen verdienst du wahrscheinlich aktuell mit am besten als Drohnenpilot. Inspektionen mit der Drohne ersparen Kunden in der Regel deutlich größere Aufwände, sodass das Budget für solche Aufträge oft immer noch beträchtlich ist. Beachte aber, dass du in vielen dieser Situationen als Gutachter oder Spezialist auftrittst und somit auch für deine Inspektionsergebnisse und ggf. daraus entstehen Konsequenzen haften kannst.

Ein anderer Weg mit Drohnen Geld zu verdienen, ist natürlich die Gründung eines eigenen Unternehmens, dass mit Drohnenprodukten Gewinne erzielt. Hier musst du aber gar nicht in der Rolle des Drohnenpiloten tätig sein, sondern hast vielleicht sogar Drohnenpiloten als Angestellte.

Wie kannst du ein Drohnenpilot werden?

Aktuell gibt es (noch) keine besonderen Prüfungen oder Berufsausbildungen, die du ablegen musst, um Geld mit deiner Drohne zu verdienen. Natürlich gelten die Regelungen der Drohnenverordnung und mitunter benötigst du einen Kenntnissnachweis, um deine Drohne nutzen zu dürfen.

Traumberuf Drohnenpilot
Als Drohnenpilot muss man stets den Überblick behalten. Moderne Technik, wie der DJI Smart Controller hilft dabei.

Beachte auf jeden Fall, dass du vor dem Gesetz als Drohnenpilot in gewerblicher Mission als unbemanntes Luftfahrtsystem giltst und somit anderen Rahmenbedingungen gelten, als im Freizeitbetrieb einer Drohne.

Aktuell benötigst du zum erfolgreichen Drohnenpiloten also vor allem eines: Erfahrung im Fliegen einer Drohne. Das bekommt man natürlich nur, wenn man regelmäßig mit seinem Multicopter* unterwegs ist. Auch Flugsimulatoren können dir in der kalten Jahreszeit dabei helfen, deine Flugskills zu verbessern.

Wer mit der Drohne Fotos und Videos für seine Kunden aufnehmen will, der sollte außerdem an einem schönen Portfolio arbeiten und nicht vergessen, sich um Referenzen zu bemühen – auch wenn diese zunächst nicht unbedingt als der lukrativste Auftrag erscheinen mögen.

Schlusswort

Wir hoffen, dir hat unser Artikel zum Themenbereich Drohnenpilot und Jobs in der Drohnenbranche weitergeholfen und du hast vielleicht sogar neue berufliche Perspektiven für dich entdeckt.

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

Bildquellen

  • Photogrammetrie App Pix4Dcapture Drohnen Apps: Pix4D | ©

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