Jedes Jahr im Frühjahr beginnen die Landwirte mit dem Mähen ihrer Feldern, um unter anderem Futter für ihr Vieh zu produzieren. Dabei kommt es nicht selten zu Kollateralschaden in Form von jungen Rehkitzen, die sich tief im Bewuchs versteckt haben.
Rehkitze fallen Mähwerken zum Opfer
Oft verletzen die Mähmaschinen die Bambis sofort tödlich oder bescheren ihnen einen langen Leidensweg, bis sie von einem Jäger von ihren Qualen erlöst werden.
Für Landwirte ist es oft unmöglich, die jungen Rehe frühzeitig zu erkennen. Im Gegensatz zu ausgewachsenen Tieren, pressen sich Rehkitze beim Nähern des Traktors nämlich häufig zusätzlich ins Gras und werden dabei nahezu unsichtbar. Ein erwachsenes Reh würde in einer solchen Situation eher flüchten.
Drohnenfliegen für den guten Zweck
Die Kollegen von Drohnen.de in Zusammenarbeit mit dem Drohnen-Forum.de haben nun eine ehrenamtliche Hilfsaktion gestartet, die interessierte Landwirte und Drohnenpiloten zusammenführen soll.
Aus der Luft lassen sich die Rehkitze mitunter viel früher erkennen und vom Feld verjagen, bevor der Traktor mit seinem Mähwerkzeug ihre Position erreicht. Landwirte selbst haben nur die Chance durch stichpunktartige Begehungen das Feld nach Tieren zu durchsuchen.
Als Drohnepilot mit einer hochauflösenden Kamera, ist die oberflächliche Suche nach Rehkitzen hingegen auch auf großen Flächen relativ schnell möglich. Wer also z.B. eine DJI Phantom 4*, eine DJI Mavic* oder DJI Mavic 2 Pro / Zoom Drohne* oder ein Modell anderer Hersteller (Yuneec, Autel, etc) fliegt, kann sich überlegen, ob er/sie helfen kann.
Pressen sich die Rehkitze bei hohem Bewuchs jedoch tief ins Gras, so werden Drohnen mit Wärmebildkameras benötigt, um die Tiere zu lokalisieren. Hierfür könnte sich zum zum Beispiel die Mavic 2 Enterprise Dual Drohne* mit HD- und Thermal-Cam eignen. Je nach Flughöhe der Suchmission sind aber auch höher auflösende Thermal-Cams nötig.
Normale Bildkameras haben in einem solchen Fall in der Regel wenig Chance ein Rehkitz aus der Luft zu entdecken.
Wie kannst du teilnehmen?
Du bist ein Drohnenpilot und willst an der Aktion teilnehmen? Dann kannst du im Drohnen-Forum einen eigenen Thread eröffnen und dich auf einer Karte eintragen lassen. So können dich interessiere Landwirte aus der Region kontaktieren.
Alle Infos für ehrenamtliche Bambi-Retter / Drohnenpiloten: Meldung zur Hilfe.
Auch Landwirte haben die Chance konkret in ihrer Umgebung nach Piloten zu suchen.
Alle Infos für interessierte Landwirte: Link zum Verzeichnis
Drone-Zone’s Meinung
Die Aktion ist eine wunderbare Idee. Nicht nur können dadurch unschuldige Tiere vor Verletzungen und Tod bewahrt werden, auch bedeutet die Zusammenarbeit zwischen Drohnenpiloten und Landwirten eine weitere Annäherung.
Drohnen als solches haben in Deutschland keinen besonders guten Ruf, was wahrscheinlich auf einige Einzelfälle an Missachtung von Regeln und Co zurückzuführen ist.
Landwirten die neue Technologie näher zubringen ist mit Sicherheit ein großer Schritt nach vorne, der insgesamt für unser Land nicht schädlich sein kann. In anderen Ländern werden im Agragsektor schon automatisierte Drohnen eingesetzt, um die Qualität des Bodens zu überwachen oder Ackerland regelmäßig automatisiert zu kontrollieren.
Es ist aber auch zu bedenken, dass eine einfache Bildkamera wahrscheinlich nicht zuverlässig genug zur Erkennung von an den Boden gepressten Jungtieren in hohem Gras eingesetzt werden kann. Wer daher eine Drohne ohne Wärmebildkamera besitzt, sollte sich genau überlegen, ob ein Antritt bei der Aktion überhaupt sinnvoll ist.
Eine hohe Fehlerquote kann vorurteilsmäßig auch zu einer negativen Bewertung der Drohnentechnologie führen, was dem Anspruch der Aktion entgegen wirken würde.
Hier können zusätzlich noch unschuldige Rehkitz-Leben gerettet werden!
Quelle: Drohnen.de, Drohnen-Forum.de