Das Unternehmen Wibotic hat in einer neuen Investitionsrunde insgesamt 5,7 Millionen US-$ eingesammelt, um die Produktentwicklung und das Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Wibotic vertreibt Wireless Charging Lösungen für Drohnen und Roboter.
Um Drohnen effizient einsetzen zu können, sind ab einer bestimmten Anzahl an Luftfahrzeugen in jedem Fall autonome System notwendig, die sich um Routineaufgaben kümmern. Dazu zählt beispielsweise das Aufladen und Überwachen der Flugakkus.
Genau in diesem Feld hat sich das US-Unternehmene Wibotic spezialisiert. Mit einem speziellen Verfahren können Drohnen drahtlos wiederaufgeladen werden. Wibotic richtet seine Lösungen vor allem an industrielle Nutzer.
Wibotic lädt Drohnen drahtlos wieder auf
Die Idee hinter dem Wibotic System dürfte vielen bekannt vorkommen: Auch moderne Smartphones lassen sich bereits ohne Kabelkontakt durch Wireless Charging wieder aufladen.
Dasselbe Prinzip verwendet die Lösung von Wibotic, um Drohnen und andere Roboter möglichst einfach wiederaufzuladen und so die ständige Betriebsbereitschaft sicherzustellen.
Der Unterschied zum Smartphone-Ladegerät liegt dabei aber klar auf der Hand: Damit das System sinnvoll verwendbar ist, müssen die Ladeleistungen um ein Vielfaches höher liegen.
Um auch Flugakkus von größeren Drohnen wiederaufladen zu können, stellt die aktuell stärkste Variante bis zu 300 Watt drahtlos bereit.
Wibotic nutzt spezielles Ladeverfahren
Die Wireless Charing Lösungen stehen fast alle vor einem Problem: Die Effizienz der Energieübertragung zwischen der Senderspule und der Empfängerspule nimmt mit zunehmendem Abstand der beiden Komponenten stark ab.
Wibotic hat nach eigenen Angaben ein System entwickelt, dass die Energieübertragung immer optimal an die aktuellen Verhältnisse – zum Beispiel den Abstand oder die Positionierung der Spulen zu einander – anpasst. So soll die Effizienz deutlich höher liegen als bei reinen induktiven Wireless Charging Lösungen.
Um eine Drohne mit dem Ladeverfahren von Wibotic auszurüsten, trägt die Drohne selbst ein spezielles Ladegerät sowie die entsprechende Empfängerspule mit sich. Die Spule wird dabei meist an einem der Füße befestigt, um bei einer Landung möglichst nah über der Senderspule positioniert werden zu können.
Das Ladegerät wandelt die Hochfrequenzsignale dann in einen Ladestrom für die Flugakkus um. Geladen werden können alle üblichen Lithium-Akkus sowie einige andere Akkutypen. Für mehrzellige LiPo-Akkus steht auch ein optionaler Balancer bereit.
Drohnenflotten und Akkumanagement inklusive
Die Wibotic Lösung richtet sich dabei ganz klar an professionellen Anwender, die mehrere Drohnen oder ganze Flotten in einem Regelbetrieb verwalten.
Dabei kann eine Drohne zum Beispiel verschiedenen Landingpads mit Wibotic Technologie anfliegen, um Wegpunkte entlang einer größere Strecke abzuarbeiten und so zwischendurch aufzutanken.
Außerdem können mehrere Drohnen natürlich abwechselnd ein und dieselbe Ladestation verwenden.
Das Produkt des Unternehmens kann außerdem Telemetriedaten zu den verbundenen Akkus über die Hochfrequenzverbindung zurück an die Basisstation senden. So lassen sich alle wichtigen Parameter des Ladevorgangs und des Akkus selbst überwachen und protokollieren. Dazu verfügt das System über eine Ethernet-Schnittstelle, um die Senderstation aus der Ferne verwalten zu können.
Die in der aktuellen Investitionsrunde eingesammelten Gelder stammen im Übrigen von den Kapitalgebern Junson Capital, SV Tech Ventures, Rolling Bay Ventures, Aves Capital, The W Fund und WRF Capital.
Quelle: Wibotic