Mit dem MSDK stellt DJI eine Schnittstelle für Entwickler von unabhängiger Software und Apps bereit, die es erlaubt, unterschiedliche Drohnenmodelle zu steuern. Auch die Mini 3 Serie soll offenbar bald unterstützt werden.
Im Consumer-Bereich dürften die wenigsten Anwender auf alternative Apps zur Steuerung ihrer Drohne zurückgreifen. Und das, obwohl Drittanwendungen häufig Funktionen bieten, die der Hersteller in seiner offiziellen App selbst nicht unterstützt.
Ein prominentes Beispiel dieser App-Fraktion ist die Anwendung Litchi, die viele Drohnenmodelle von DJI unterstützt und vor allem die günstigeren Drohnen häufig um Features erweitert, die DJI in seinen Apps nicht zur Verfügung stellt.
MSDK 5 soll um neue Drohnen erweitert werden
Ermöglicht wird all dies durch das sogenannte DJI MSDK, was ausgeschrieben für Mobile Software Development Kit steht. Dabei handelt es sich um eine Bibliothek für Entwickler, die über vordefinierte Module die Ansteuerung einzelner Drohnenfunktionen ermöglicht – und das unabhängig von den Apps von DJI.
Die aktuelle MSDK Version 5 wurde initial im Juli 2022 vorgestellt und ist derzeit voll auf das Enterprise-Segment fokussiert. Das heißt, DJI bietet Entwicklern hier Zugriff auf die M300 RTK, die M30 Serie und seit Dezember 2022 auch auf die Mavic 3 Enterprise Familie (M3E, M3T und M3M). MSDK 5 gibt es dabei bis jetzt nur für Android.
Alle bisher unterstützten Consumer-Drohnen werden hingegen noch über das MSDK in der Version 4 abgedeckt. Darunter fallen z.B. die DJI Mini 2 (zum Testbericht), die Mavic 2 Pro/ Zoom oder die DJI Air 2S (zum Testbericht). MSDK 4 steht für Android und iOS bereit.
Im Developer-Forum von DJI wurden nun eine kleine Roadmap für die Unterstützung weiterer Drohnen veröffentlicht – und heiß diskutiert.
DJI Mini 3 (Pro) bekommt Support, Mavic 3 offenbar nicht
MSDK-Support für „neue“ Modelle von DJI lässt nicht selten mehrere Monate oder teilweise mehr als ein Jahr auf sich warten. Das ist zwar nicht schön, aber auch keine Überraschung.
Ein DJI-Mitarbeitet hat jetzt verraten, dass die DJI Mini 3 (Testbericht) und die DJI Mini 3 Pro (Testbericht) noch Anfang des zweiten Quartals 2023 mit dem MSDK 5 verfügbar gemacht werden. Das sind gute Neuigkeiten für alle Anwender, die auf der Suche nach einer ultrakompakten Drohne sind, die sich damit voraussichtlich auch in Zukunft für geplante Flugmissionen einsetzen lassen wird. Die Mini 3 Serie soll dann mit MSDK v5.3.0 für Entwickler verfügbar sein.
Keine guten Neuigkeiten gibt es für Nutzer der Mavic 3 Familie (M3, M3 Cine, M3 Classic). Hier ist offenbar aktuell kein Support für das MSDK geplant, was viele der Nutzer im Forum nicht unbedingt glücklich stimmt.
Man muss der Vollständigkeit aber erwähnen, dass DJI etwa für die DJI Mini 2 ebenfalls nie einen Support geplant hatte, die Drohne aber mit einem MSDK-Update dann doch plötzlich kompatibel gemacht wurde.
Bei der Mavic 3 hinterlässt die fehlende MSDK-Unterstützung bei einigen Anwendern aber einen – nachvollziehbaren – faden Beigeschmack: Denn in der Vergangenheit wurden Consumer-Drohnen bereits ohne Probleme für Kartografie und Co eingesetzt. Das „Aussperren“ der M3 wirkt deshalb für manche Anwender wie ein Schubsen der Käufer in Richtung der teureren Mavic 3 Enterprise Serie.
Übrigens: Für die DJI Avata (Testbericht) und die neue DJI Mini 2 SE gibt es offenbar derzeit ebenfalls keine Pläne, MSDK-Zugriff zu gewähren.
Quelle: DJI Developer Forum
Geht die litchi nun schon auf der Mini 3 pro ??
Wer hat Erfahrung mit der Litchi Pilot Beta Testapp? Läuft bei mir mit DJI RC N1 und Android nicht!