Der neue Vorbau der DJI Mini 3 im Detail

Test: DJI Mini 3 – Kein „Pro“ und trotzdem gut?

Publiziert von Nils Waldmann

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Die DJI Mini 3 ist ab sofort der neue Einstieg in die Welt der DJI-Drohnen. Mit einem leicht überarbeiteten Design und einigen Änderungen im Funktionsumfang platziert der Drohnenhersteller das neue Modell am unteren Preisende seines Portfolios. Ob das „Abspec(k)en“ der Mini 3 Pro eine gute Idee war, haben wir im folgenden Test für euch geprüft.

Hatte man noch vor rund einem Jahr das Gefühl, DJI wäre gerade auf dem Kurs sein Portfolio an verschiedenen Modellen und Drohnenserien merklich zu verschlanken, sind in diesem Jahr wieder deutlich mehr Modelle und somit Kaufoptionen hinzugekommen.

Die DJI Mini 3 ist der letzte Schritt in dieser Strategie und das Modell dürfte gleichzeitig die letzte neue Drohne im Jahr 2022 sein, die wir von DJI zu sehen bekommen.

In diesem Artikel betrachten wir die neue DJI Mini 3 im Detail. Da das Modell einen Großteil seiner Eigenschaften mit der DJI Mini 3 Pro teilt, verweisen wir an dieser Stelle schon einmal auf unseren Testbericht der DJI Mini 3 Pro. Alle Aspekte in Hinblick auf Funktionen, Design und Flugperformance sind für die DJI Mini 3 nämlich ebenfalls gültig – so viel sei bereits verraten.

Am Anfang des Testberichtes möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis. Wir haben die DJI Mini 3 im Fly Combo mit der DJI RC Fernsteuerung getestet.

DJI Mini 3: Die richtige Einordnung

Bevor wir uns in die Details werfen, wollen wir die neue DJI Mini 3 noch richtig für euch einordnen. Die Entscheidung, bereits im Mai 2022 die DJI Mini 3 Pro zu veröffentlichen und damit zunächst die Drohnen-Enthusiasten glücklich zu machen, stieß nicht bei allen Kunden auf Gegenliebe. Im Gegensatz zur DJI Mini 2 (zu unserem Testbericht) stieg der Preis der DJI Mini 3 Pro aufgrund der Vielzahl an zusätzlichen Funktionen und allgemein besseren technischen Daten merklich an. Wer gehofft hatte, im gewohnten Kostenrahmen um die 500 Euro auf die dritte Mini-Generation upgraden zu können, wurde enttäuscht.

Der neue Vorbau der DJI Mini 3 im Detail

Wenn ihr zu dieser Gruppe gehört, also weiter von der DJI Mini 2 oder gar der Mavic Mini auf ein neueres Modell umsteigen wollt und DJI bisher treu geblieben seid, dann ist jetzt euer Moment gekommen. Die neue DJI Mini 3 ist in unseren Augen nämlich genau das: Die eigentliche Nachfolgerin der DJI Mini 2.

Die neue Drohne ist günstiger als die DJI Mini 3 Pro, sie kommt aber auch mit einer ganzen Reihe an abgeänderten oder eingeschränkten Funktionen. Es gilt damit also weiterhin: Wer die Features der DJI Mini 3 Pro will, muss auch die DJI Mini 3 Pro bezahlen. Trotzdem ist die DJI Mini 3 ein ordentliches Upgrade gegenüber der DJI Mini 2. Aber der Reihe nach.

Pro-Kamera mit eingeschränkten Funktionen?

Die beste Nachricht für Interessenten der neuen DJI Mini 3 zuerst: Die neue Drohne hat exakt dieselbe Kamera an Bord, wie die umfangreichere Pro-Variante. Das heißt, ihr bekommt hier weiterhin den sehr guten 1/1,3-Zoll-CMOS-Sensor, der auch an dunklen Tagen gute Bilder liefert.

Auch die Dual-Native-ISO-Funktion bleibt der DJI Mini 3 erhalten. Einfach gesagt: Auch die einfache Mini 3 kann in den unteren Framerates (in der App mit einem Sternchen gekennzeichnet) HDR-Video aufnehmen. Dual-Native-ISO bedeutet dabei, dass bereits der Bildsensor ein und dasselbe mit zwei verschiedenen Sensorempfindlichkeiten aufnimmt, woraus sich zwei unterschiedlich belichtete Bilder ergeben, die zu einem Hochkontrast-Frame zusammengesetzt werden können.

Die Kamera der DJI Mini 3 in der Detailaufnahme
Die Kameraeinheit übernimmt die Mini 3 von der großen Schwester.

Selbstverständlich ist die Kamera auch weiter mit einem mechanischen 3-Achsen-Gimbal stabilisiert und selbst True Vertical Shooting, also das Drehen der gesamten Kamera um 90°, um Hochkantaufnahmen machen zu können, bleiben der DJI Mini 3 erhalten.

Das Objektiv ist mit einer Brennweite von 24 mm (35-mm-Äquivalent) und einer fixen Blende von f/1,7 ebenfalls identisch, wie bei der großen Schwester.

Kommt so langsam die Frage auf: Wo ist der Haken? Nun ja, einen Haken gibt es nicht direkt. DJI verweist die DJI Mini 3 gegenüber der DJI Mini 3 Pro aber klar auf ihre Plätze:

Zum Ersten kann die DJI Mini 3 selbstverständlich ebenfalls 4K-Video aufzeichnen, die maximale Bildwiederholungszahl ist aber auf 30 fps limitiert. In dieser Hinsicht zieht sich also mit der DJI Mini 2 gleich. Auch wenn man nicht vergessen darf, dass diese 4K30fps in der Mini 3 durch einen viel potenteren Sensor aufgezeichnet werden. In 2,7K und 1080p stehen aber bei Bedarf bis zu 60 fps bereit.

Ebenfalls entfallen ist der Kamera die Möglichkeit, Videos mit einer erweiterten Farbtiefe von 10 Bit aufzuzeichnen und so mit dem flachen D-Cinelike Farbprofil auf die Speicherkarte zu schreiben, um später mehr Flexibilität bei der Post Production zu haben.

Damit einer geht ein weiterer Einschnitt im Bereich der Videocodierung. Während ihr bei der DJI Mini 3 Pro die Wahl habt, ob in H.264 oder H.265 aufgezeichnet wird, ist die DJI Mini 3 auf H.264 verhaftet. Auch die maximale Videobitrate ist mit 100 MBit/s niedriger als bei der DJI Mini 3 Pro (max. 150 MBit/s).

Mini 3 Drohne im Flug von schräg unten fotgrafiert

Im Bereich der Standbilder fällt im Übrigen die 48-MP-Option weg, auch wenn wir uns ziemlich sicher sind, dass im Inneren der neuen Drohne der gleiche Quad-Bayer-Sensor steckt. Hier müsst ihr also mit 12-MP-Fotos auskommen, die aber weiterhin auch in DNG-RAW geschossen werden können.

Alles in allem sind diese Beschränkungen aber keine Überraschung, denn DJI verstand es bereits in der Vergangenheit dafür zu sorgen, dass sich die eigenen Produkte möglichst wenig in die Quere kommen bzw. in ihren Funktionen überschneiden.

Nichtsdestotrotz verfügt die neue DJI Mini 3 zusammengefasst über eine sehr gute Kamera. Lediglich den höheren 4K-Framerates (48/50/60p) trauern wird tatsächlich hinterher.

DJI Mini 3: Lieferumfang & Combos

Wie es sich für jedes neue DJI Produkt gehört, gibt es die Mini 3 wieder in verschiedenen Sets mit verschiedenen Lieferumfängen zu kaufen. Während es die DJI Mini 3 Pro bisher in unterschiedlichen Paketen stets mit separatem Fly More Kit zu kaufen gab, ändert DJI seine Strategie diesbezüglich bei der DJI Mini 3 und legt Drohne und Zubehörset wieder fest in ein Bundle zusammen.

Auf dem deutschen Markt ergeben sich dadurch gleich fünf verschiedenen Optionen (alle Preisangaben = UVP-Preise):

  • DJI Mini 3 (nur Drohne): 489 Euro
  • DJI Mini 3 (mit DJI RC-N1 Controller): 579 Euro
  • DJI Mini 3 (DJI RC): 749 Euro
  • DJI Mini 3 Fly More Combo (mit DJI RC-N1 Controller): 768 Euro
  • DJI Mini 3 Fly More Combo (DJI RC): 983 Euro

Die Fly More Combos enthalten dabei gegenüber den normalen Paketen stets zusätzlich die Schultertasche, die Zwei-Wege-Ladestation und zwei weitere Flugakkus.

Hinweis: Zum Verkaufsstart im Dezember 2022 sind laut DJI nur die beiden Fly More Combo Varianten verfügbar, die restlichen drei Optionen sollen Anfang 2023 folgen.

Sensoren adé: Voller Verzicht auf Hinderniserkennung

Die oben angesprochenen Punkte bei der Kameraausstattung sind aber nicht die einzigen Funktionen, die im Vergleich zur DJI Mini 3 Pro verändert worden sind. In Sachen Sensorausstattung zur Erkennung von Objekten und Hindernisse fällt die neue DJI Mini 3 quasi auf die Minimalausstattung zurück. Konkrete bedeutet das: keine Hinderniserkennung mehr für die Front und die Rückseite. Lediglich eine Kamera auf der Unterseite für die visuelle Positionierung bleibt der Drohne erhalten.

Die DJI Mini 3 frontal fotografiert
An der Front gibt es nun keine Sensoren mehr.

An sich kann man auf diese Funktionen verzichten, die DJI Mini 2 macht es ja vor, dass es auch ohne geht. Käufer der DJI Mini 3 müssen sich aber bewusst sein, dass zusammen mit den Sensoren an Front und Heck jedoch weitere Funktionen, wie MasterShots und die gesamten FocusTrack-Tools ebenfalls über Bord gehen.

Die DJI Mini 3 kann zwar QuickShots (jedoch kein Asteroid) und Panoramen aufnehmen, automatische Motivverfolgung oder Timelapse-Videos bleiben aber der DJI Mini 3 Pro vorbehalten.

Im Grunde bewegt sich die DJI Mini 3 in dieser Disziplin so ziemlich auf dem Level der DJI Mini 2.

Flugperformance: Hält die länger durch?

Durch den Wegfall einiger Bauteile des Hinderniserkennungssystems ist die DJI Mini 3 gegenüber der DJI Mini 3 Pro aber in einer Disziplin im Vorteil: weniger Elektronik an Bord und der sich daraus ergebenden Flugzeit.

Beide Modelle nutzen denselben Flugakku mit 18,1 Wh (7,38 V / 2.453 mAh). Die DJI Mini 3 macht aus dieser Energie nun laut DJI aber bis zu 38 Minuten Flugzeit, während die Mini 3 Pro nur bis zu 34 Minuten in der Luft bleibt.

Bei unseren Testflügen ist das kleine Plus in der Praxis nur geringfügig merkbar gewesen. Wer allerdings den direkten Vergleich mit einer DJI Mini 2 anstellt (max. 31 Minuten) spürt das Upgrade auf die DJI Mini 3 im Hinblick auf die Flugzeit bereits deutlich.

Eine weite Sache machte sich aber ebenfalls erkennbar – zumindest für uns als Piloten, die in diesem Jahr fast ausschließlich Drohnen mit O3-Funksystem geflogen sind: Die Mini 3 macht den Schritt zurück und setzt wieder auf OcuSync 2.0. Um konform mit seiner neuen, gekürzten Namensgebung zu sein, nennt DJI dieses jetzt aber O2.

Was bedeutet das in der Praxis? Statt 1080p/30 fps für den Live-Videofeed gibt es jetzt nur noch 720p/30fps auf den Bildschirm. Damit kann man leben, wir sprechen ja von einer Einsteigerdrohne. Was aber manchmal etwas irritierend ist, ist die etwas höhere Signalverzögerung. Die hatte DJI mit O3 nämlich auf wunderbare 120 ms heruntergedrückt (mit der DJI RC). Bei der DJI Mini 3 sind es wieder 200 ms. Das ist jetzt nicht schlecht, der Unterschied ist aber tatsächlich spürbar.

Wir haben sogar gezielt noch einmal die DJI Mini 2 zusammen mit dem DJI Smart Controller herausgeholt und das Verhalten verglichen. Die DJI Mini 2 setzt nämlich auch auf OcuSync 2.0. Tatsächlich ist die Latenz hier ähnlich hoch.

Wie ordnet ihr das Ganze jetzt für euch ein? Ganz einfach: Früher (vor O3/O3+) waren 200 ms erste Liga und auch heute kann man damit normal und gut fliegen. Im direkten Vergleich zu O3 in der DJI Mini 3 Pro ist der Sprung zwischen den OcuSync-Generationen aber merklich. Kurz um: Es geht besser als bei der DJI Mini 3, die Performance ist über eine Einsteigerdrohne aber auch in diesem Punkt okay.

Da auch die DJI Mini 3 natürlich über die DJI Fly App gesteuert wird, kommen Käufer der Drohne erneut in den Genuss der mittlerweile gut ausgereiften App-Plattform. Als Controller kann wahlweise die DJI RC (zum Testbericht) oder der DJI RC-N1 Controller in Verbindung mit einem Smartphone verwendet werden. Hier bleibt also alles beim Alten.

Nicht verschweigen wollen wir, dass DJI bei der neuen Variante die Art und Weise gegenüber der Mini 3 Pro angepasst hat, wie die Drohne auf den Boden gestellt wird. Neu sind hier zwei Füße an den Spitzen der Vorderarme, die die Drohne stabil auf dem Boden stehen lassen – ganze ähnlich wie bei der DJI Mini 2. Dafür braucht die Mini 3 (ohne Pro) aber auch insgesamt eine größere Auflagefläche als ihre große Schwester.

Bitrate-Analyse: Schlechter als die Mini 3 Pro?

Auch bei der DJI Mini 3 haben wir natürlich einen genaueren Blick auf die erstellten Videoaufnahmen geworfen und unterschiedlichen Videomodi mit Testaufnahmen für euch analysiert. Das ist bei der Mini 3 dabei dieses Mal nur halb so aufwendig gewesen, wie bei der DJI Mini 3 Pro. Durch den fehlenden Support für H.265 und die fehlenden Framerates oberhalb von 30 fps (in 4K) ergeben sich nämlich deutlich weniger zu testende Kombinationen. Auf geht’s.

Wie immer gilt: Wer nur einen groben Überblick über die Drohne gewinnen möchte, kann diesen Teil natürlich überspringen.

4K / H.264 / 8 Bit

Modus4K / 30p4K / 25p4K / 24p
Auflösung3840 x 21603840 x 21603840 x 2160
Ratio16:916:916:9
Avg. Framerate29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate100 MBit/s98,2 MBit/s93,8 MBit/s
Encoding Profile (Codec)Main@L5.1 (H.264)Main@L5.1 (H.264)Main@L5.1 (H.264)
InterlacingProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:0

2,7K / H.264 / 8 Bit

Modus2,7K / 60p2,7K / 50p2,7K / 48p2,7K / 30p2,7K / 25p2,7K / 24p
Auflösung2720 x 15302720 x 15302720 x 15302720 x 15302720 x 15302720 x 1530
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50 fps47,925 fps29,970 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate80 MBit/s80 MBit/s80 MBit/s40 MBit/s40 MBit/s40 MBit/s
Encoding Profile (Codec)High@L5.1 (H.264)High@L5.1 (H.264)High@L5.1 (H.264)High@L5.0 (H.264)High@L5.0 (H.264)High@L5.0 (H.264)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

1080p / H.264 / 8 Bit

Modus1080p / 60p1080p / 50p1080p / 48p1080p / 30p1080p / 25p1080p / 24p
Auflösung1920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 10801920 x 1080
Ratio16:916:916:916:916:916:9
Avg. Framerate59,94 fps50,00 fps47,952 fps29,97 fps25 fps23,976 fps
Avg. Bitrate32,3 MBit/s38,5 MBit/s36,9 MBit/s26,3 MBit/s19,3 MBit/s18,6 MBit/s
Encoding Profile (Codec)High@L5.0 (H.264)High@L4.2 (H.264)High@L4.2 (H.264)High@L4.0 (H.264)High@L4.0 (H.264)High@L4.0 (H.264)
InterlacingProgressivProgressivProgressivProgressivProgressivProgressiv
Farbraum8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV8 Bit / YUV
Sub-Sampling4:2:04:2:04:2:04:2:04:2:04:2:0

Insgesamt gibt es bei den Messungen keine großen Überraschungen. Die Bitrate des 4K-Materials ist gegenüber der Mini 3 Pro ein wenig eingeschränkt. Interessant ist auch, dass die Mini 3 Videos in 2,7K in einer anderen Auflösung (2720 x 1530 Pixel), als die Pro-Variante (2688 x 1512 Pixel) aufnimmt. Vor allem bei den 2,7K-Aufnahmen mit 24, 25 und 30 fps weisen die Aufnahmen ebenfalls eine geringere Bitrate als bei der Mini 3 Pro auf.

Alles in allem liefert die neue Einsteigerdrohne aber auch in dieser Disziplin, was der Hersteller verspricht.

Was die DJI Mini 3 besser machen könnte

Insgesamt macht auch die DJI Mini 3 eine gute Figur, wenn man sie als Upgrade für die DJI Mini 2 versteht. Es gibt aber auch hier einige Punkte, die das Modell in unseren Augen besser machen könnte, die wir euch nicht verschweigen wollen. Einige dieser Themen haben wir dabei schon im Kontext der DJI Mini 3 Pro kritisiert.

Hardware:

Akkuschacht: Der neue Akkuschacht erlaubt das Herausnehmen des Flugakkus nur, wenn mindestens die hinteren Propellerarme ausgeklappt werden. Das ist zum schnellen Entnehmen des Akkus etwas umständlich. Bei der DJI Mini 2 ging das komfortabler.

Kein Netzteil im Lieferumfang: Keines der Sets (nicht einmal die Fly More Combos!) hat ein passendes Ladegerät im Lieferumfang. Das mag bei Smartphones ja mittlerweile normal sein. Ein Power Delivery fähiges Steckernetzteil dürften aber bisher die wenigsten Nutzer zu Hause rumliegen haben. Aus unserer Sicht hätte das zumindest bei den beiden Paketen mit Fernsteuerung (RC-N1 und DJI RC) mit in den Lieferumgang gehört.

Kamera steht hervor: Im Vergleich zu den vorhergehenden Modellen ist die Kamera der Mini 3 relativ exponiert. Stürzt das gute Stück aber einmal unbeabsichtigt auf die Front, dürfte die Kamera schnell den Kürzeren ziehen oder das Gimbal beschädigt werden. Dank der fehlenden Hindernissensoren kein ganz unwahrscheinliches Szenario. Ein triftiger Grund, sich für Care Refresh zu entscheiden.

Kein Air Sense: Die Erkennung von bemannten Flugzeugen über einen ADS-B Empfänger fehlt der DJI Mini 3 Pro.

Software:

Beschränkung auf 30 fps: Während wir mit dem Wechsel auf O2 noch gut leben können, schmerzt es doch sehr, dass höhere 4K-Bildwiederholungsraten als 30 fps der DJI Mini 3 vorenthalten bleiben.

Keine MasterShots: Durch die fehlenden Sensoren geht leider auch die MasterShots-Funktion verloren. Das ist schade, denn damit ließen sich gerade für Anfänger hochwertige Aufnahmen im Handumdrehen erstellen.

Bezugsquelle für die DJI Mini 3

Fazit: Lohnt sich die DJI Mini 3 in der „Sparvariante“?

Wie man die DJI Mini 3 am Ende bewerten soll, hängt am Ende ein wenig von der eingenommenen Perspektive ab. Für uns ist die DJI Mini 3 ohne Pro in erster Linie der direkte Ersatz für die DJI Mini 2, die seit geraumer Zeit das Ende ihres Lebenszyklus erreicht hat.

In diesem Hinblick ist die Mini 3 ein solides Upgrade, das vor allem durch eine viel bessere Kamera inklusive Hochkantaufnahmen punkten kann. Auch das neue Mini 3 Design gefällt uns in der Handhabung deutlich besser und es geht mit höheren Flugzeiten pro Akkuladung einher.

Jedoch kommt DJI nicht ganz so einfach davon, ohne sich den Vergleich mit der DJI Mini 3 Pro gefallen lassen zu müssen. Und hier wurde der Rotstift schon an einigen Stellen so geschickt angesetzt, dass es den einen oder anderen Interessenten sicherlich doch eher Richtung des Pro-Modells treibt. Das ist aus Marketingsicht auch gut nachvollziehbar, für das neue Produkt an sich aber manchmal auch ein wenig schade. Vor allem die auf 30 fps limitierte Framerate in 4K zählen wir in diese Kategorie.

Ansonsten macht die DJI Mini 3, wie auch ihre große Schwester, im Betrieb eine gute Figur und präsentiert sich ausgereift. Am Ende entscheidet in diesem Fall dann knallhart der Preis. Ziehen wir als Vergleichsbasis jeweils das Standard Combo mit dem DJI RC-N1 Controller heran, so kostet die DJI Mini 3 in dieser Variante 579 Euro (UVP). Das ähnliche Paket der DJI Mini 2 wurde für 459 Euro (UVP) angeboten, die DJI Mini 3 Pro kostet hingegen mit ähnlichem Lieferumfang 829 Euro (UVP).

Anders gesagt: Der Aufpreis von DJI Mini 2 zur Mini 3 beträgt damit 120 Euro. Das ist unter Berücksichtigung der allgemeinen Preissteigerungen und der verbesserten Kamera und höheren Laufzeit akzeptabel. Allerdings kostet die Pro-Variante dann auch wiederum „nur“ 250 Euro mehr als die Mini 3 und lockt dann mit 4K/60 fps, Hinderniserkennung, MasterShots, Timelapse und FocusTrack. Eine schwierige Entscheidung für alle, die das Geld ausgeben könnten.

Wer jedoch eine Drohne in der Region bis 600 Euro sucht, bekommt mit dem neuen Einstiegsmodell in Form der DJI Mini 3 ohne Frage wieder eine solide Plattform geboten.

Pro

  • sehr gute Verarbeitung
  • geringes Gewicht (unter 250 g) erlaubt maximal flexiblen Einsatz
  • Kamera macht ausgezeichnete Aufnahmen
  • Dual-Native-ISO & 10 Bit Farbtiefe weiterhin unterstützt
  • kompatibel mit DJI RC
  • hohe Flugdauer pro Akkuladung
  • Einstiegspreis ist fair

Contra

  • keinerlei Hinderniserkennung
  • Verzicht auf Smart-Features, wie MasterShots und FocusTrack
  • Begrenzung des 4K-Videos auf 30 fps nicht wirklich zeitgemäß
  • „Rückschritt“ auf 720p-Livefeed

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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