LUTs sind für professionelle Filmemacher, die mit ihrer Drohne die Welt von oben erkunden, heute kaum noch wegzudenken. Außerdem sind LUTs ein wichtiges Tool bei der Postproduktion von Videos. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du LUTs verwenden kannst, um deine Videos noch besser zu machen.
Die meisten Drohnenpiloten dürften sich in der Regel nie mit einer Nachbearbeitung ihrer Drohnen-Videos beschäftigen.
Viel zu aufwändig oder zeitintensiv kann die Bearbeitung von Filmmaterial sein.
Sogenannte LUTs helfen dir dabei, das Color Grading deiner Aufnahmen in wenigen Schritten zu erledigen und somit viel Zeit in der manuelle Farbanpassung deiner Aufnahmen zu sparen.
Inhalt
Was sind LUTs?
Das Kürzel LUT steht für Look Up Table (oder Lookup Tabelle) und ist ein Wort aus der Informatik, das eine Übersetzungstabelle beschreibt. Oft ist auch von 3DLUT, 3D LUT oder 3D Lookup Table die Rede.
Im Sinne der Videobearbeitung handelt es sich bei LUTs um kleine Dateien, die ein bestimmtes Farbschema in Tabellenform enthalten. Jeder Farbe (oder jedem Farbbereich) auf der Input-Seite wird eine andere Farbe (oder Farbbereich) auf der Output-Seite zugewiesen.
Legst du also ein LUT über dein Videomaterial, so werden alle Farben entsprechend der Lookup Tabelle verschoben oder angepasst. Das funktioniert auf schnellen Computern selbst mit 4K-Auflösung in Echtzeit.
Übliche Dateiendungen für LUT-Datein sind im Übrigen *.lut oder *.cube. Letzteres ist ein LUT-Standard vom Adobe.
Warum solltest du LUTs verwenden?
Das manuelle Color Grading – so nennt sich die Farbanpassung von Videomaterial nach der Aufnahme – kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Jede Grundfarbe muss in der Regel separat angepasst werden, bis die Komposition des Bildes dem Bearbeitet gefällt bzw. den angestrebten Zweck erfüllt.
LUTs machen es dem Anwender hier einfacher. Es gibt eine Vielzahl an kostenfreien und kostenpflichtigen LUTs oder LUT-Paketen zu kaufen, die dir diese Arbeite bereits abgenommen haben. Du suchst zum Beispiel nach einem cinematisch-wirkendem Bild mit dramatischen Kontrasten? Kein Problem. Mit einer passenden LUT, ist das in wenigen Klicks erledigt.
Look Up Tables sind dabei auch oft ein guter Startpunkt. Du kannst auch bei aktivierter Anpassung via LUT natürlich noch deine eigenen zusätzlichen Color Grading Einstellungen tätigen. So musst du dich nicht vollständig auf die vorgefertigte Optik einer fertigen LUT verlassen.
Macht die Post-Production von Drohnen-Videos Sinn?
Wer heut zu Tage Filme mit mehreren Kameramodellen dreht (egal ob Drohnenkamera oder am Boden), der kommt um die Nachbearbeitung und ein Color Grading seiner Videoclips in der Regel nicht herum.
Das liegt ganz einfach daran, dass viele Kameras oft mit unterschiedlichen Farbenprofilen arbeiten und das fertig geschnittene Projekt dann deutliche Farbsprünge aufweist.
In unseren Augen ist die Post Production daher immer dann Pflicht, wenn mehrere Kameratypen zu einem Gesamtwerk beitragen.
Außerdem dem ist Color Grading ein Muss, wenn eine bestimmte Emotion durch das Farbschema des Videos getroffen werden soll. Hier ist es in der Regel weniger zielführend, die Einstellungen der Kamera an der Drohne soweit zu verbiegen, dass es einigermaßen passt. Lieber sollte in einem Format aufgezeichnet werden, dass viele Farbinformationen aufnimmt, die dann später in der Nachbearbeitung am Computer mit der passenden LUT nachbearbeitet werden (Stichwort: hohe Farbtiefe).
Für Drohnenfilmer, die nur aus Spaß an der Freude mit ihrer Kamera unterwegs sind, muss ein besonderes Color Grading natürlich nicht immer sein. Hier hilft es oft schon, die integrierten Farbprofile der Drohnenkamera durchzugehen und das passende auszuwählen (falls deine Drohne dir diese Möglichkeit bietet).
Wer Color Grading im Allgemeinen zu aufwändig empfindet, der sollte sich vielleicht einmal mit HDR-Video beschäftigen. Das ist eine andere Möglichkeit, deine Drohnenvideos in einem neuen Licht erscheinen zu lassen. Natürlich lässt sich auch beides kombinieren.
Was braust du zur Bearbeitung deiner Videos mit LUTs?
Wenn du dich dazu entschlossen hast, mit LUTs zu experimentieren, benötigst du zwei Dinge. Zum ersten natürlich eine LUT-Datei. Viele Hersteller von Drohnen stellen entsprechenden LUTs bereit, um Beispielsweise das flache Bild des D-Log M Profils zu neutralen Farben zu machen.
Die DJI Mavic 2 Pro Drohne kann zum Beispiel mit einer Farbtiefe von 10 Bit in D-Log M aufzeichnen. Das bietet eine optimale Ausgangsbasis für ein nachträgliches Color Grading, da du so deutlich mehr Farbinformationen aufzeichnest, als mit einer 8-Bit-Kamera.
Auch eine Google-Suche nach LUT, bringt dir extrem viele Ergebnisse. Viele LUTs sind kostenfrei, ebenso viele Tabellen können aber mitunter nicht wenig Geld kosten. Das soll nicht bedeuten, dass kostenpflichtige LUTs es nicht wert sind – oft ganz im Gegenteil: Das Tool eines professionellen Color Graders an die Hand zu bekommen, kann deine Videos auf ein ganz neues Level heben (zumindest farblich).
Als zweites musst du ein Videoschnittprogramm verwenden, dass LUTs verarbeiten kann. Hier seien an dieser Stelle die drei Hauptverdächtigen genannt: Apple Final Cut X Pro, Adobe Premiere CC und DaVinci Reseolve. Mehr Informationen zu diesen Video Editoren findest du in unserem Videobearbeitungs-Toolguide.
LUT in Final Cut Pro verwenden
In Final Cut Pro X (FCPX) kannst du eine LUT über einen Video-Clip legen, in dem du zunächst den Effekt Browser öffnest (⌘5). In der linken Kategorieleiste des Browsers wähle „Alle“ oder „Farbe“ und verwende du Suche am unteren Rand um nach „LUT“ zu suchen. Der Effekt heißt „Custom LUT“ (auf Deutsch: „XXX LUT).
Wende den Effekt auf eine Clip in deiner Timeline an und wechsele in das Eigenschaftenmenü des LUT-Effekts. Nun wählst du deine LUT-Datei aus, die du dir zuvor heruntergeladen hast. Für unser Beispiel verwenden wir die DLog-M to Rec.709 LUT, die DJI für seine Mavic 2 Pro Drohne bereitstellt. Diese LUT wandelt das D-Log M Profil in den Standard Rec.709 Farbraum um (ein Profil für SDR-Videos). Stelle sicher, dass sowohl bei Input als auch bei Output Rec.709 gewählt ist.
Nun kannst du natürlich noch weitere Effekte auf den Clip anwenden, um weitere manuelle Korrekturen auf Basis des neuen LUT-Profils durchzuführen.
Schlusswort
Wir hoffen, dir hat dieser kurze Überblick zum Thema LUT gefallen und du hast nun eine Idee davon, wie du deine Drohnenvideos ganz einfach in tolle Farben tauchen kannst.
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