Mit der neuen Mini 2 Drohne hat der Drohnenhersteller DJI nach nur knapp einem Jahr bereits eine Nachfolgerin der beliebten Mavic Mini Drohne vorgestellt. Wir zeigen euch, was die Hauptunterschiede zwischen den beiden Mavic Mini Generationen sind und wieso ein Griff zur älteren Mavic Mini sich noch lohnen kann.
Die DJI Mini 2 Drohne kam für viele Käufer der Mavic Mini (1. Gen) sicherlich ein wenig überraschend. Zugegeben: Auch wir haben uns zunächst über das Update von DJIs Ultra-Leicht-Drohne nach nicht einmal 12 Monaten gewundert.
Nichts desto trotz bringt das neue Modelle einige überzeugende Features mit, die die Drohne ohne Frage zu einem interessanten Upgrade machen.
Im folgenden Artikel haben wir die beiden Mavic Mini Generationen für euch miteinander verglichen, um euch bei eurer Kaufentscheidung zu unterstützen. Trotz der neuen Updates behält die Mavic Mini weiterhin ihren Charme und könnte für einige Piloten eine gute Alternative sein.
Hinweis: Wie die neue Mini 2 gegenüber der Mavic Air 2 Drohne dasteht, lest ihr hier.
Inhalt
Hello, 4K: Die Kamera der DJI Mini 2
Über das wichtigste und auffälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen der 1. und der 2. Generation der Mavic Mini brauchen und wollen wir gar nicht lange herumreden: Die DJI Mini 2 hat eine neue Kamera bekommen. Damit ist es nun auch möglich Videos in 4K-Auflösung aufzuzeichnen. Bei der Mavic Mini der ersten Generation ist die Videoauflösung auf 2,7K begrenzt.
Bei der maximalen Framerate hat sich hingegen nichts getan: Beide Drohnen liefern 30 fps in der maximalen Auflösung. Die DJI Mini 2 kann im 2,7K-Modus ebenfalls 30 fps aufnehmen, in Full-HD sind es weiterhin 60 fps.
Update 5. Januar 2020: DJI hat mit dem Firmware-Update v01.02.0100 einige neue Funktionen für die Mini 2 Drohne ergänzt. Dazu zählen nun unter anderem auch weitere Frameraten für den 2,7K-Aufnahmemodus der Drohne. Somit kann die neue Kompaktdrohne von DJI nun auch 2,7K mit 48 fps, 50 fps und sogar mit 60 fps aufzeichnen. Das ist besonders für diejenigen interessant, die gerne auch einmal eine Zeitlupensequenz in ihre Videos einbauen wollen und dabei nicht ganz auf 1080p zurückfallen möchten.
Beim Codec verwendet DJI auch bei der zweiten Mavic Mini weiterhin H.264. Die Komprimierung des Materials in H.265 ist damit nach wie vor den teureren Modellen der Mavic Air 2 (Testbericht) und Mavic 2 Serie vorbehalten. Für Hobbyfilmer und Urlaubsvideos aber absolut kein Beinbruch.
Viel wichtiger ist hingegen, dass mit der steigenden Videoauflösung auch die maximale Videobitrate der Mini 2 Kamera auf 100 MBit/s ansteigt. Das ist ein deutliches Plus gegenüber den 40 MBit/s der Mavic Mini und macht sich in mehr Videodetails bemerkbar.
Beim Gimbal gibt es hingegen keine größeren Änderungen: Beide Drohnen setzen auf eine mechanische Stabilisierung der Kamera mit 3 Achsen und entsprechend damit dem aktuellen Stand der Technik.
Name | DJI Mini 2 | Mavic Mini |
---|---|---|
Sensorgröße | 1/2,3 Zoll | 1/2,3 Zoll |
Native Auflösung | 12 MP | 12 MP |
Max Videoauflösung | 4K | 2,7K |
Max. Framerate 4K | 30 fps | - |
Max. Framerate 2,7K | 30 fps | 30 fps |
Max Bitrate | 100 MBit/s | 40 Mbit/s |
Codec | H.264 | H.264 |
Gimbal | 3 Achsen | 3 Achsen |
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Design und Flugperformance
Man erkennt der DJI Mini 2 ihre direkte Verwandtschaft zur Mavic Mini ohne Zweifel an. DJI hat den überwiegenden Teil des Frames identisch gelassen. Einige Akzente setzen die DJI Mini 2 jedoch von der Mavic Mini ab. Dazu gehört der 4K-Schriftzug an der Kamera und die orangen Spitzen der Propeller.
Außerdem versteckt sich hinter der „Kofferraumklappe“ nun ein USB Type C Port anstelle der in die Tage gekommenen microUSB-Schnittstelle der Mavic Mini 1. Die Mini 2 hat zusätzlich eine neue LED-Leuchte an der Front, die sich über die App steuern lässt. Außerdem ist die hintere LED nun gleichzeitig auch ein Button, der den QuickTransfer Modus aktiviert.
In Sachen Gewicht zählen beide Drohnen zu den extremen Leichtgewichten. So unterbietet auch die neue Mini 2 Drohne die Grenze von 250 Gramm und kann damit in vielen Ländern unter Beachtung weniger restriktiver Auflagen betrieben werden.
Name | DJI Mini 2 | Mavic Mini |
---|---|---|
Abmessungen | 245 × 289 × 56 mm | 245 × 289 × 55 mm |
Abmessungen gefaltet | 138 × 81 × 58 mm | 140 × 81 × 57 mm |
Diagonalabstand | 213 mm | 213 mm |
Gewicht | 249 g | 249 g |
GNSS | GPS + GLONASS + GALILEO | GPS + GLONASS |
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Beim Antrieb hat DJI einige Optimierungen vorgenommen, die sich aber auf Details beschränken mit dem Ziel das Gewicht zu optimieren und den Betrieb effizienter zu gestalten. Auch die Windresistenz wurde erhöht.
Dazu trägt auch der neue Flugakku bei. Dieser setzt nun auf 2S LiPo mit gesteigerter Nennspannung von 7,7 V (3,85 V pro Zelle) anstelle der 7,2 V (3,6 V pro Zelle) bei der ersten Generation mit Li-Ionen-Zellen. Dadurch konnte DJI die Akkukapazität leicht reduzieren, um Gewicht zu sparen, ohne die Energie des Akkus zu reduzieren.
Die Betriebszeit der Mini 2 liegt trotz des besseren Kamerasystems und OcuSync 2.0 weiterhin auf Augenhöhe mit der Mavic Mini, die mit nun sogar bis zu 31 Minuten Flugzeit pro Akku extrem effizient arbeitet.
Name | DJI Mini 2 | Mavic Mini |
---|---|---|
Max. Geschwindigkeit | 57,6 km/h | 46,8 km/h |
Max. Flughöhe | 4.000 m | 3.000 m |
Flugzeit | bis zu 31 Min | bis zu 30 Min |
Flugakku | 2S LiPo / 17,32 Wh (2250 mAh bei 7,7 V) | 2S Li-Ion / 17,28 Wh (2400 mAh bei 7,2 V) |
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Autonomer Flug und Hinderniserkennung
Die Mavic Mini hat in Sachen Hinderniserkennung die absolute Minimalausstattung erhalten. Eigentlich muss man sagen: Hindernisse erkennt die Mavic Mini Gen. 1 überhaupt nicht. Sie kann lediglich die Position mithilfe von zwei nach unten gerichteten Kameras auch ohne GPS-Signal halten. Das funktioniert in Innenräumen erstaunlich gut. Außerdem dienen diese Kameras zur automatischen Landung.
Bei der DJI Mini 2 sieht es genau so aus. Auch hier fehlen erweiterte Sensoren zur Erkennung von Hindernissen. In diesem Punkt nehmen sich die beiden Drohnen also nichts. Wer hier mehr Automatisierung möchte, muss im DJI-Universum zwangsweise zur größeren und teureren Mavic Air 2 greifen (zum Testbericht).
Name | DJI Mini 2 | Mavic Mini |
---|---|---|
Hinderniserkennung | Nein, lediglich Unterseite (Stereokameras) | Nein, lediglich Unterseite (Stereokameras) |
ActiveTrack | Nein | Nein |
LED-Spot Unterseite | Nein | Nein |
APAS | Nein | Nein |
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Fernsteuerung und Funksystem
Beim Funksystem gibt es großen Veränderung. Auch die DJI Mini 2 setzt nun ebenfalls auf das OcuSync 2.0 Protokoll. Das war bisher nur größeren Produktlinien (ab Mavic Air 2) vorbehalten.
DJI geht sogar soweit und übernimmt die Fernsteuerung der Mavic Air 2 (RC231) komplett für die Mini 2. Damit kommen Käufer der neuen Drohne nicht nur in den Genuss von OcuSync 2.0 sondern auch von der über dem Controller angeordneten Smartphone-Halterung. Aus unserer Sicht ein großer Komfortgewinn bei der Steuerung der Drohne.
Die Reichweite des Systems steigt im CE-Modus laut DJI durch das Upgrade auf OcuSync 2.0 stark an. Während die Mavic Mini bis zu 2 km schafft, sollen es bei der DJI Mini 2 bis zu 6 km sein. Im täglichen Betrieb wird sich diese gesteigerte Reichweite auch in einer robusteren Signalübertragung – auch im näheren Bereich – auszeichnen.
Zur Steuerung des gesamten Systems kommt natürlich nach wie vor die DJI Fly App zum Einsatz, die für iOS- und Android-Geräte zur Verfügung steht. Damit baut DJI seine Fly App kontinuierlich aus und bringt immer mehr Drohnen auf die neue Plattform. Übrigens: Die Mavic Mini (1. Generation) war die erste Drohne, die mit der Fly App kompatibel war.
Hand in Hand mit dem neuen Controller geht aber auch, dass das DJI Mini 2 Set insgesamt etwas mehr Platz benötigt, als die Vorgängerin. Das ist auch der Grund, warum die Drohne im Fly More Combo (ob sich das lohnt, lest ihr hier) nun mit einer Umhängetasche anstatt in einem Case geliefert wird. Der neue Controller lässt sich nämlich nicht mehr so kompakt zusammenfalten, wie der Controller der Mavic Mini.
Als Neuerung kommt das Quick Transfer System ins Spiel, was es nun erlaubt, Aufnahmen über eine direkte WiFi-Verbindung zwischen Drohne und Smartphone mit hohen Datenraten zu übertragen. Alle Informationen zu dieser Technologie, findet ihr in unserem separaten Guide.
Apropos Controller: Da DJI der Mini 2 nun endlich Zugriff auf das OcuSync 2.0 System gewährt, steht der Anbindung an den DJI Smart Controller rein technisch nichts mehr im Weg. Ob und wann DJI diese Integration ermöglicht, ist jedoch aktuell noch offen. Wir hoffen es jedoch sehr!
Name | DJI Mini 2 | Mavic Mini |
---|---|---|
System | OcuSync 2.0 | Enhanced WiFi |
Videoqualität Downlink | 720p @ 30 fps | 720p @ 30 fps |
Max Reichweite (CE) | 6 km | 2 km |
Latenz | 200 ms | 170 - 240 ms |
Maximale Bitrate | 8 Mbit/s | 4 MBit/s |
App | DJI Fly App | DJI Fly App |
Bezugsquelle | Amazon.de* | Amazon.de* |
Preise und Verfügbarkeit
Sowohl die DJI Mini 2 als auch die ältere Mavic Mini kommen in zwei Varianten: Als Fly More Combo und als Standardversion ohne ausladendes Zubehörpaket. Alle Details zum Mini 2 Fly More Combo haben wir euch in unserem Guide zum Thema „Lohnt sich das DJI Mini 2 Fly More Combo?“ zusammengefasst. Ein Blick lohnt sich hier auf jeden Fall.
Die DJI Mini 2 kostet in der Standardvariante 448 Euro (UVP). Das Fly More Combo der Mini 2 ist mit 584 Euro (UVP) merkbar teurer.
Die erste Generation der Mavic Mini kostet(e) als Einzelversion 389 Euro. Das Mavic Mini Fly More Combo hat eine Preisschild von 499 Euro (UVP).
Nachdem DJI die DJI Mini 2 nun offiziell als Nachfolgerin der Mavic Mini platziert hat, fallen die Preise der Mavic Mini aber sicher noch einmal spürbar. Auch im Gebrauchtmarkt sorgt das neue Modelle für einen Preisverfall der Ur-Mavic Mini.
Das bring uns zu unserem letzten Punkt…
DJI Mini 2: Unsere Meinung
Nachdem wir uns nun zusammen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der neuen DJI Mini 2 und der Mavic Mini angesehen haben, bleibt noch eine abschließende Frage zu klären: Welche Drohne solltet ihr wählen?
Darauf gibt es natürlich keine pauschale Antwort. In der Regel würden wir Neueinsteigern oder Enthusiasten immer zum neusten Modell einer Drohnenserie raten. Ihr kauft damit die zum Zeitpunkt beste verfügbare Technik und bekommt dafür in der Regel länger Support und Unterstützung durch Updates.
Das soll nicht heißen, dass DJI nun keine Updates mehr für die Mavic Mini veröffentlichen wird. Da die DJI Mini 2 jedoch das neuere Produkt ist, werden Updates und Support hier absolut gesehen aber noch länger zur Verfügung stehen.
Nicht alle unter euch brauchen jedoch unbedingt 4K-Aufnahmen. Und diese Punkt ist die wirkliche Stärke der MM2. Wer sich sagt: „2,7K- oder gar Full-HD-Videos reichen mir vollkommen aus, ich will lediglich eine Drohne unter 250 Gramm AUW“, der hat mit dem Release der DJI Mini 2 nun die Chance eine Mavic Mini zu einem guten Kurs zu ergattern. Damit verzichtet ihr dann aber auch auf das großartige OcuSync 2.0 Update.
Nur weil es nun die Mini 2 gibt, wird die Mavic Mini trotzdem nicht schlechter. In unseren Augen bleibt die Mavic Mini (1. Gen) in den nächsten Monaten eine super Option, um zu einem fairen Preis in das DJI-Universum einzusteigen. Wer mit einem geringen Budget auf der Suche nach eine soliden Drohnenplattform ist, kann also auch nach wie vor zur Mavic Mini greifen.
Alle anderen nehmen die DJI Mini 2. Ist ja klar!
Tipp: Hier geht es zu unserem ausführlichen Testbericht der DJI Mini 2 Drohne!