Über die üblichen Kanäle sind Informationen zu einer neuen Drohne von DJI aufgetaucht: Die DJI Flip soll offenbar eine weitere Mini-Drohne werden, deren Anwendungsbereich sich derzeit noch schwer einordnen lässt.
Wer geglaubt hat, das war’s mit Leaks und neuen Produkten von DJI in diesem Jahr, hat sich getäuscht. Zwar glauben wir derzeit nicht wirklich an weitere große Releases in 2024, trotzdem lassen sich Vorabinformationen damit nicht aufhalten.
DJI Flip in FCC-Datenbank gelistet
Dass es sich bei der DJI Flip um kein fernes Gerücht handelt, klärt ein Blick in die FCC-Datenbank der US-Behörden. Unter der FCC-ID SS3-DF1A0424 ist die neue Drohne hier bereits als Eintrag angelegt.
Es fehlen jedoch derzeit noch weiterführende Dokumente, die diesem Eintrag zugeordnet sind. Alles, was sich bisher an Informationen extrahieren lässt: Die DJI Flip wird im 2,4-GHz-Frequenzspektrum gelistet.
Klar ist damit schon einmal: Die DJI Flip (Modell: DF1A0424) kommt – wann ist jedoch noch völlig offen.
Leaker zeigt erstes Bild der DJI Flip
Der Insider JapserEllens hat unterdessen ein erstes Foto der neuen DJI Drohne veröffentlicht. Das Bild wurde aus der Luft aufgenommen und zeigt eine Person, die die neue Mini-Drohne in der Hand hält. Eine weitere Zeichnung der neuen Drohne verrät etwas mehr über ihren Aufbau.
Was bekommen wir hier zu sehen? Zunächst ist sofort ersichtlich, dass die DJI Flip von ihrer Größe her etwas unterhalb oder gleichauf mit der DJI Mini 4 Pro (Testbericht) liegen dürfte und damit natürlich größer als die DJI Neo (Testbericht) ausfällt.
Zum Gewicht gibt es noch keine Angaben, aber die Vermutung liegt natürlich nahe, dass die DJI Flip eine C0-Drohne mit deutlich unter 250 g MTOM werden muss (mehr dazu unten).
Auffällig ist: Die Propeller der Drohne sind in filigran wirkende Mäntel eingeschlossen, sodass eine Berührung mit den Rotorspitzen verhindert wird. Einen kompletten Käfig, wie bei der DJI Neo gibt es jedoch nicht. Damit ähnelt die Drohne eher dem Aufbau des Frames der Avata-Serie. Auch die Ober- und Unterseite der Antriebe ist durch feine Streben so konstruiert, dass die Propeller nicht berührt werden können.
In der Front ist eine Kamera zu erkennen, die laut dem Insider in der Lage sein soll 4K-Video aufzuzeichnen.
Label verrät Details über Flugakku
Weiterhin hat der Insider bereits das Label mit den regulatorischen Details in Hände bekommen und dieses ebenfalls veröffentlicht. Damit stehen uns einige interessante Informationen zum Flugakku der Drohne bereit.
Demnach wird die DJI Flip auf einen 22,3 Wh großen Akku setzen, der eine Nennspannung von 7,16 V und eine Kapazität von 3300 mAh besitzen soll. Das Akkumodul scheint dabei von unten oben in die Drohne eingesetzt zu werden – ähnlich wie bei der DJI Neo.
Die Daten des Akkus lassen sich in der Regel ganz gut zur groben Schätzung des Gesamtgewichtes der Drohne heranziehen. Eine kleine Rechnung:
Wichtig: Die Werte der DJI Flip sind lediglich eine GROBE Schätzung zur Einordnung.
Modell | DJI Neo | DJI Mini 4 Pro | DJI Flip (Schätzung) | ||
---|---|---|---|---|---|
Gewicht Akku | 45 g | 77,9 g | 89 g | ||
Energieakku | 10,5 Wh | 18,96 Wh | 22,3 Wh | ||
Energiedichte | 4,28 Wh/g | 4,1 Wh/g | 4 Wh/g | ||
Anteil Akkugewicht an MTOM | 33,3 % | 31,2 % | 36 % | ||
MTOM | 135 g | 249 g | < 249 g |
Interessant ist anhand der Vergleichswerte der DJI Mini 4 Pro und der DJI Neo, dass DJI bei der Flip ordentlich am Gewicht der restlichen Drohne optimieren muss, um den Zielwert von 249 g zu erreichen.
Die in der obigen Schätzung verwendeten Werte für die Leistungsdichte des Akkus und den Gewichtsanteil des Akkus an der Gesamtmasse sind bereits eher ambitioniert gewählt.
Bekommt die DJI Flip ein LiDAR?
Damit aber noch nicht genug. Das geleakte Label lüftet noch ein weiteres potenzielles Geheimnis.
In der Mitte des Aufklebers ist in großen Buchstaben „CLASS 1 Consumer Laser Product“ zu lesen. Diesen Hinweis haben wir bei DJI im Consumer-Segment erstmals bei der DJI Air 3S gesehen.
Hier ist der Einsatz von Laserlicht dem in der Stirn verbauten LiDAR-Sensor zu verdanken. Mit diesem kann die Air 3S Hindernisse bei schwachem Licht besser erkennen. Es wird daher sehr spannend, ob DJI es wirklich schafft, diese Technologie auch in eine neue Mini-Drohne, wie die DJI Flip zu verpflanzen, die deutlich kleiner und leicht ist.
Zielgruppe noch etwas diffus
Aktuell wirkt die DJI Flip für uns noch etwas orientierungslos, was die mögliche Zielgruppe der Drohne angeht. Das liegt mit Sicherheit in erster Linie daran, dass derzeit noch wenige Informationen vorliegen.
Trotzdem scheint ein weiteres neues Modell zwischen der DJI Mini Serie und der DJI Neo Familie etwas „zu viel“. Auch wenn wir nicht absprechen wollen, dass auch ein Markt hierfür existieren wird – nur wie groß dieser ist, bleibt fraglich.
Eine andere Option, die wir derzeit für eher unwahrscheinlich halten: Die DJI Flip löst die DJI Mini Serie ab. Da die DJI Mini jedoch eine sehr starke Werbemarke ist und bei vielen mittlerweile stellvertretend für „Drohnen“ steht, würde uns ein solcher Schritt im Marketing von DJI sehr wundern.
Erstes Video zeigt „Flip“-Mechanismus (2. Dezember 2024)
Weiter geht es mit frischen Informationen zur DJI Flip. Der Leaker JasperEllens hat einen kurzen Video-Clip veröffentlicht.
Jetzt wird auch verständlich, wie die neue Mini-Drohne sich zusammenfalten lässt. Ein ausgeklügelter Mechanismus sorgt dafür, dass sich im eingefalteten Zustand alle vier Rotoren übereinander gestapelt befinden.
Die vorderen beiden Antriebe werden einfach zusammengeklappt (ähnlich wie bei der HoverAir X1), die hinteren beiden Rotoren klappen einzeln schräg nach innen ein.
Außerdem wird ersichtlich: Der Akku wird nicht wie oben vermutet von unten, sondern von oben eingesetzt.
Der Insider gibt auch einen Hinweis: Die DJI Flip könnte tatsächlich die „DJI Mini 5“ sein. Bestätigt ist das jedoch derzeit natürlich noch nicht. Es wird spannend!
Quelle: FCCID.io, JasperEllens via X
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 30. November 2024 veröffentlicht und zuletzt am 2. Dezember 2024 aktualisiert.