DJI Mobilfunk-Dongle 2 in der DJI Air 3 Drohne eingesetzt

DJI Mobilfunk-Dongle 2: Alles über 4G für DJI Drohnen (Kosten)

Publiziert von Nils Waldmann

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Mehr Reichweite für Drohnen: Genau das verspricht DJI mit dem neuen Mobilfunk-Dongle 2, welches ab sofort auch in Deutschland und Europa an den Start geht. Wir erklären euch, was das 4G-Modul für DJI-Drohnen kann und worauf ihr achten müsst.

Bisher waren die EU und USA außen vor, wenn es um den Betrieb von DJI Drohnen über das Mobilfunknetzwerk (4G / LTE) ging. Lediglich in seinem Heimatland China und einigen anderen Teilen Asiens bietet der Drohnenhersteller diese „Reichweitenoptimierung“ schon länger an.

Mit dem DJI Mobilfunk-Dongle 2 ändert sich das ab sofort und auch ihr könnt kompatible Drohnen jetzt mit einer Mobilfunkverbindung als Backup ausrüsten. Wie das geht, erklären wir euch im Folgenden.

Was ist das DJI Mobilfunk-Dongle 2?

Das DJI Mobilfunk-Dongle 2 ist ein kleines Zusatzmodul, welches ein Mobilfunkmodem enthält. Die Idee dahinter ist einfach: Sollte die direkte OcuSync-Funkverbindung gestört werden oder ganz ausfallen, wird die Steuerung und Bildübertragung über das Mobilfunknetz (3G und 4G/LTE) fortgesetzt.

DJI Mobilfunk-Dongle 2 Frontansicht auf weißem HintergrundBildquelle: DJI | ©
Das neue 4G-Modem für DJI Drohnen.

Im Grund erhöht das DJI Mobilfunk-Dongle 2 die Funkreichweite der Drohne weit über das bisher Mögliche hinaus, sofern am Standort des Piloten UND der Drohne entsprechende 4G-Abdeckung gegeben ist.

Das DJI Mobilfunk-Dongle 2 ist die zweite Generation dieses Funkmoduls, welche jetzt auch in Deutschland verfügbar ist und funktioniert. DJI selbst nennt die gesamte Technologie offiziell „Enhanced Transmission“ oder „Verbesserte Übertragung“. Das Mobilfunk-Dongle wird manchmal auch als Cellular Dongle bezeichnet.

All diese Begriffe meinen am Ende dasselbe: Die Steuerung der Drohne über das Internet.

Wie funktioniert DJI Enhanced Transmission?

Während eure Drohne im Standardfall direkt über Funk (OcuSync) mit dem Controller kommuniziert, geht das Signal bei der Verwendung von Enhanced Transmission einen „Umweg“ über das Internet.

Es ist daher unerlässlich, dass nicht nur die Drohne mit dem 4G-Netz verbunden ist, auch der Controller muss online sein. Im Falle der DJI RC-N2 kann die Verbindung direkt über das zur Steuerung genutzte Smartphone hergestellt werden. Wenn ihr einen DJI RC2 Controller (Testbericht) verwendet, müsst ihr diesen per WLAN über die Hotspot-Funktion eures Smartphones ins Internet bringen.

Die Kommunikation zwischen Controller und Drohne läuft im 4G-Modus dann über zentrale Server, die von DJI speziell für diesen Dienst bereitgestellt werden. Es handelt sich also nicht um eine „direkte“ Verbindung zwischen Drohne und Controller, wie bei OcuSync.

Welche Drohnen sind mit dem 4G-Modul kompatibel?

Im Consumer-Segment gibt es derzeit zwei Modelle, die zusammen mit „Enhanced Transmission“, also die Steuerung über 4G unterstützen:

  • DJI Air 3S
  • DJI Air 3
  • DJI Mini 4 Pro

Bei der DJI Air 3 (Testbericht) kann das Modul jetzt einfach in einen Schacht auf der Oberseite der Drohne eingesetzt werden und verschwindet vollständig im Gehäuse. Das geringe Gewicht von nur 11,5 g, welches das DJI Mobilfunk-Dongle 2 zusätzlich mitbringt, hat bei der Air 3 keine Auswirkungen auf die C1-Klassifizierung.

DJI Mobilfunk-Dongle 2 in der DJI Air 3 Drohne eingesetztBildquelle: DJI | ©
In der Air 3 verschwindet das Dongle unter einem Deckel.

Bei der DJI Mini 4 Pro (Testbericht) ist das Ganze etwas aufwendiger. Hier bietet DJI eine separate Halterung an, sodass das 4G-Modul auf dem Rücken der Drohne befestigt werden kann. Die Verbindung zur Mini 4 Pro läuft dann über USB. Da die Drohne mit Halterung und DJI Mobilfunk-Dongle 2 jedoch die 250-g-Grenze überschreitet, muss vorher zwingend eine Umstellung auf eine C1-Zertifizierung durchgeführt werden (mit allen Konsequenzen).

Im Enterprise-Segment rüstet DJI außerdem folgende Modelle aus:

  • DJI Matrice 3D
  • DJI Dock 2

Wie viel Datenvolumen verbraucht das DJI Mobilfunk-Dongle 2?

Sobald der Funklink rein über die 4G-Verbindung ausgeführt wird, kommunizieren Drohne und Controller rein über das Internet. Dabei werden natürlich Daten über das LTE-Netz eures Mobilfunkanbieters hin- und hergeschickt, wodurch Datenvolumen eures Tarifes beansprucht wird.

Erste Versuche mit dem System zeigen, dass ihr etwa mit 1 GB Datenvolumen pro 30 Minuten Flugzeit rechnen müsst. Anders ausgedrückt: Bei reiner Übertragung über das System sind 2 GB pro Stunde realistisch.

Welche Kosten fallen für den Drohnenflug über das LTE-Netz an?

Grundsätzlich habt ihr drei Arten von Kosten, die ihr berücksichtigen müsst, wenn ihr mit dem Gedanken spielt auf den 4G-Link zu upgraden.

  1. Anschaffungskosten: Die Kosten für das DJI Mobilfunk-Dongle 2 und die eventuell notwendige Halterung liegen auf der Hand. Das Dongle 2 kostet selbst 149 Euro (UVP).
  2. Mobilfunktarif: Das System benötigt eine SIM-Karte mit entsprechendem Tarif, der LTE unterstützt und genügend Datenvolumen bietet. Hier macht eine Flatrate aus zwei Gründen Sinn: Kostenkontrolle und Ausfallsicherheit während des Fluges.
  3. Service-Abonnement: Auch die Server, welche DJI für den Dienst bereithalten muss, sind nicht umsonst. Daher ist ab dem zweiten Nutzungsjahr mit einer Service-Gebühr zu rechnen. Das erste Jahr ist die Nutzung des „Enhanced Transmission“-Dienstes jedoch erst einmal umsonst.

Beim passende Mobilfunktarif kann die Nutzung eines Tarifes mit viel Datenvolumen / Flatrate in Verbindung mit einer zweiten SIM-Karte sinnvoll sein. Bei der Telekom heißt so etwas z.B. „Multi Sim“ und erlaubt die Nutzung desselben Tarifes / Datenvolumens mit zwei Geräten. Denn ihr müsst bedenken: Auch euer Controller muss während des gesamten Fluges online sein.

Für wen eignet sich das Upgrade auf das DJI Mobilfunk-Dongle 2?

Bleibt die Frage zu klären: Wem nützt das Ganze jetzt eigentlich?

Wir sehen hier vor allem drei Zielgruppen bzw. Anwendungsbereiche für Enhanced Transmission:

  1. Professionelle Anwender, die in Umgebungen unterwegs sind, in denen der normale Funklink nicht die gewünschte Leistung liefert.
  2. Enthusiasten, die vorn dabei sein wollen, wenn es um die neuste Technologie geht.
  3. Anwendungen, bei denen BVLOS gefragt ist (Achtung: keine OPEN-Kategorie mehr!)

Benötigt der „normale Drohnenpilot“ ein Upgrade auf ein 4G-Backup? Unserer Meinung nach eher nicht. Gerade mit O4 ist die Übertragung aufgrund der zusätzlich verbauten Antennen mittlerweile so robust, dass die Verbindung normalerweise deutlich weiter reicht, wie es der rechtliche Rahmen zulässt.

Welche Mobilfunkstandards unterstützt das Cellular Dongle?

Zum Schluss noch einige technische Details zu dem neuen DJI Mobilfunk-Dongle 2 für alle Interessierten:

Das DJI Mobilfunk-Dongle 2 nimmt nur nano-SIM-Karten auf. Einen eSIM-Support gibt es nicht.

Folgende Mobilfunkstandards werden unterstützt:

  • TDD-LTE: B34/B38/B39/B40/B41(194M)
  • FDD-LTE: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B13/B18/B19/B20/B25/B26/B28/B66/B71
  • WCDMA: B1/B2/B4/B5/B6/B8/B19

Damit ist das verbaute Modem in der Lage, zu allen gängigen Mobilfunkanbietern in Deutschland eine 4G-Verbindung herzustellen. Im Notfall kann das Dongle im Übrigen auch auf das 3G-Netz zurückgreifen. Das erkennt ihr am Gerät, wenn die Status-LED nicht grün, sondern blau leuchtet.

Schlusswort

Wir hoffen, euch hat dieser Artikel einen Überblick über die neue 4G-Option über das DJI Mobilfunk-Dongle 2 gegeben.

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils. Ich bin Modellbauer seit frühen Kindertagen. Meinen ersten Multicopter habe ich bereits im Jahr 2012 gebastelt und bin FPV-Pilot der ersten Stunde. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Bereich Drohnen & UAVs berichte und teste ich auf Drone-Zone.de die neuesten Drohnen, Kameratechnologie sowie interessantes Drohnenzubehör.

Bildquellen

  • DJI Mobilfunk-Dongle 2 Frontansicht: DJI | ©
  • DJI Mobilfunk-Dongle 2 in der DJI Air 3 – Image Source DJI: DJI | ©

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