Die meisten neuen Drohnen bringen ihre Besonderheiten und Eigenheiten mit sich – das ist auch bei der DJI Avata 2 nicht anders. Wir haben alle Fragen und spezielle Eigenschaften der neuen Avata 2 für euch in diesen FAQ gesammelt.
Die neue DJI Avata 2 ist die dritte reine FPV-Drohne von DJI und kombiniert dynamische FPV-Action mit einer leistungsstarken Kamera, um ganz einfach Aufnahmen aus völlig neuen Perspektiven zu ermöglichen. Mit neuem Funksystem und geringerem Gewicht will die neue Generation überzeugen.
In diesem Artikel haben wir alle Fragen gesammelt, die uns bereits von euch erreicht haben oder die für uns selbst während der Verwendung der neuen Drohne aufgekommen sind. Natürlich liefern wir euch auch die passenden Antworten dazu.
Tipp: Hier findet ihr unseren ausführlichen Testbericht der DJI Avata 2!
Inhalt
Fragen zur Kamera der DJI Avata 2
Im ersten Block behandeln wir Fragen rund um die Kamera sowie die Foto- und Videofunktionen der DJI Avata.
Die neue Kamera wird von DJI als FC8485 bezeichnet.
Nein, das ist der Mavic 3 bzw. Mavic 3 Cine (zum Testbericht) und der Mavic 3 Pro Serie (Testbericht) vorbehalten.
Bei der Avata 2 nutzt DJI einen Kamerasensor, der mit der Quad Bayer Coding Technologie (QBC) arbeitet. Dieser Sensor kann in zwei verschiedenen Modi betrieben werden.
Im sogenannten Pixel Binning Modus werden jeweils vier im Quadrat zusammenliegende Pixel gemeinsam ausgelesen und agieren als „ein großes Pixel“. Das funktioniert, weil der Sensor für jeweils vier Pixel einen gemeinsamen Farbfilter verwendet. In diesem Modus ist der Sensor deutlich lichtempfindlicher und Aufnahmen rauschen weniger bei geringem Restlicht. Dafür steht dann nur noch ein Viertel der ursprünglichen Auflösung zur Verfügung (12 statt 48 MP).
Die Avata nutzt für Standbilder und Videos ausschließlich diesen Modus. Der Remosaic-Modus, bei dem jedes Pixel nachträglich individuell behandelt wird und bei dem ein Bild mit 48 MP entsteht, wird bei der Avata 2 derzeit nicht verwendet.
Ja.
Wichtig ist aber zu wissen: Die 12 MP bekommt ihr im normalen Fotomodus nur, wenn ihr eure Fotos im 4:3-Format schießt. Wer auf 16:9 wechselt, „schneidet“ natürlich einen Teil des Sensorfeldes ab. Diese Aufnahmen haben dann etwas über 9 MP (4000 × 2256 Pixel).
Gar nicht. Das Objektiv hat eine fixe Blende von f/2.8.
Nein, die Avata macht nur einfache Standbilder.
Nein, einzelne Bilder werden immer in JPEG gespeichert.
Ja, die Avata 2 nimmt standardmäßig Videos mit erweitertem Dynamikumfang auf (HDR).
Ja, die Avata 2 bietet mit dem flachen D-Log M Farbprofil die Möglichkeit Videos mit 10 Bit Farbtiefe aufzuzeichnen.
Ja, das Bild wird elektronisch mithilfe von RockSteady 3.0+ stabilisiert. Außerdem kann HorizonSteady alternativ aktiviert werden, um das Videomaterial stets am echten Horizont auszurichten.
Eine mechanische Stabilisierung mit einem Gimbal gibt es nur auf der Neigungsachse. Das vorhandene 1-Achsen-Gimbal wird zudem zur Neigungsanpassung (Kameranstellwinkel) verwendet.
Fragen zum Controller und Funksystem
In diesem Block geht es um die Fernsteuerung und das Funksystem der DJI Avata 2.
Aktuell wird die neue DJI RC Motion 3 unterstützt. Ferner kann der DJI FPV Remote Controller 3 verwendet werden.
Der DJI Motion Controller ist eine alternative Art, eine FPV-Drohne zu steuern. Anstatt einer Fernsteuerung mit zwei Knüppeln zur Steuerung der Flugrichtung setzt der Motion Controller auf Bewegungssensoren.
Die Drohne kann so mit nur einer Hand gesteuert werden. Alle Richtungsänderungen werden durch einfache Bewegungen der Hand durchgeführt. Die Drohne folgt dabei einem virtuellen Kreis, den der Pilot mit dem Motion Controller frei bewegen kann. Die Darstellung des Kreises erfolgt direkt im OSD der FPV-Brille.
Es kommt das O4 System zum Einsatz, um Bild und Steuerbefehle zu übertragen.
DJI gibt die maximale Reichweite des Gesamtsystems (Video- und Control-Link) mit 10 km unter CE-Bedingungen an. Interferenzen können die Reichweite in der Praxis jedoch limitieren.
Nein.
Ja, aber nur in Verbindung mit dem DJI FPV Remote Controller 3. Mit der DJI RC Motion 3 stehen lediglich der Normal- und der Sport-Modus zur Verfügung.
Nein, derzeit nicht. Es funktionieren aktuell nur die neuen DJI Goggles 3.
Allgemeine Fragen zum Betrieb der DJI Avata 2
Im nächsten Teil haben wir allgemeine Fragen für euch zusammengestellt.
Die Drohne wiegt mit Akku, Propellern und microSD-Karte ungefähr 377 g.
Das kommt darauf an, was ihr beschädigt habt. Natürlich lassen sich die Propeller einfach tauschen. Macht ihr hingegen etwas an der Elektronik kaputt, hilft nur eine professionelle Reparatur bei DJI oder einem autorisierten Servicepartner.
Wir wissen zwar nicht, wie ihr auf diese Idee kommt: Aber nein – ganz sicher nicht. Wenn das Teil ins Wasser fällt, ist es sogar ziemlich sicher kaputt.
Ja. DJI bietet auch für die DJI Avata 2 seinen DJI Care Referesh Schutz an. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
Nein, leider nicht. Der Akku hat zwar dieselbe Systemspannung (4S), kommt aber in einer völlig anderen Form daher.
Das kommt stark auf euer Flugverhalten an. Wer langsam mit der DJI Avata 2 umherfliegt, um gemütlich Aufnahmen zu machen, kann realistisch bis zu 18 Minuten in der Luft verbringen.
Wer umher rast und auf maximale Dynamik aus ist, bekommt den Akku auch in 7 bis 10 Minuten leer gelutscht. Die Wahrheit liegt für die meisten Piloten wohl irgendwo dazwischen.
DJI gibt offiziell bis zu 23 Minuten Flugzeit an.
Nein. Da sowohl die Drohne, als auch das optionale 3-Wege-Ladehub über einen USB-C-Anschluss verfügt, braucht ihr ein eigenes USB Power Delivery Ladegerät.
Ja, das ist kein Problem. Wichtig ist nur, dass das Ladegerät USB Power Delivery unterstützt, damit die maximale Ladeleistung erreicht wird. Die Drohne oder das Lade-Hub nehmen sich dabei immer so viel Leistung, wie sie benötigen. Das offizielle DJI-Ladegerät für die DJI Avata hat 65 W Leistung.
Ja.
DJI gibt eine maximale Kapazität von 512 GB an. Welche Speicherkarten besonders gut geeignet sind, lest ihr hier.
Nein.
Ja, die Avata 2 besitzt eine C1-Label. Mehr Details dazu findet ihr hier.
Zu diesem Thema haben wir einen separaten Artikel geschrieben. Und ja: Eine Versicherung ist Pflicht.
Ja, die Drohne hat ebenfalls einen GPS-Empfänger an Bord. Damit kann das Fluggerät im N-/S-Modus beim Loslassen aller Knüppel selbstständig auf der Stelle schweben.
Ein spezieller Brems-Button (Emergency Brake-Button) am Controller sorgt außerdem dafür, dass die Drohne im Flug sofort in den stabilisierten Schwebeflug übergeht.
Ja, das funktioniert. Es ist sogar auswählbar, ob beim Abheben nur an Bord der Drohne aufgezeichnet werden soll oder ob die Aufnahme in der FPV-Brille zusätzlich gestartet werden soll. Wer ausreichend Speicherplatz in Form von microSD-Karten eingeschoben hat, sollte diese Funktion am besten direkt im Menü anschalten. So kann man das Starten der Aufnahme gar nicht vergessen.
Einstellungen -> Kamera -> Erweiterte Kameraeinstellungen -> Beide / Fluggerät / Goggles
Einstellungen -> Kamera -> Erweiterte Kameraeinstellungen -> Autom. Aufnahme beim Start -> Ein
Nein, zumindest nicht in der EU. Hier ist zwingend eine zweite Person erforderlich, die als sogenannter „Spotter“ auf die Umgebung aufpassen und die Drohne stets im Blick behält. Sie muss den Piloten jederzeit vor potenziellen Gefahren warnen können, während dieser die Brille trägt und darüber die Drohne steuert.
Ferner sind alle weiteren Vorgaben zur Drohnenbetreiberregistrierung (eID) und Ablegen der nötigen Kenntnisnachweise zu beachten.
Ja, die Drohne ist mit der DJI Fly App kompatibel. Darüber lassen sich Firmware-Updates einspielen, Videos übertragen und bearbeiten. Außerdem kann das Live-Bild der Brille auch für Zuschauer auf dem Smartphone und Tablet mit DJI Fly App anzeigen. Die Verbindung zur Videobrille erfolgt über USB Type C.
Nein, zumindest nicht in der Art und Weise, wie die meisten anderen Kameradrohnen sie zum Beispiel an den Frontarmen haben. Die Drohne hat auf dem Rücken lediglich eine LED, die den Betriebsstatus anzeigt.
Unter dem Begriff Easy Acro hat DJI neue Flugfunktionen eingeführt mit denen die Avata 2 aus Knopfdruck Stunts und Flugmanöver, wie Rollen oder Überschläge durchführen kann.
Der Turtle Modus kann eine auf dem Rücken liegende Drohne wieder aufrichten. So könnt ihr mit etwas Glück nach einem Crash, der auf dem Kopf endete, direkt wieder durchstarten.
Fragen zu den DJI Goggles 3
Hier sind alle Fragen zu der nächsten Generation von DJIs Videobrille, den DJI Goggles 3, zusammengefasst.
Nein, die DJI Goggles 3 ist die neuere FPV-Brillengeneration. Beide Brillen teilen sich einige Gemeinsamkeiten, sind grundsätzlich jedoch unterschiedlich aufgebaut. Hier findet ihr einen detaillierten Vergleich.
Ja, der Akku der Videobrille ist, wie bei den DJI Goggles Integra, in das Stirnband integriert.
Mit zwei kleinen Kameras an der Front der Brille, kann der Pilot mithilfe von Real View ab sofort seine Umwelt wahrnehmen, ohne die Brille vom Kopf zu nehmen.
Dazu tippt man rechts zweimal etwas stärker gegen die Seite der Googles 3 und schon wird Real View aktiviert.
Ja, sofern eure Gesichtsform ein relativ nahes Anliegen der Brille erlaubt. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1) Eure Sehschwäche wird von der integrierten Dioptriekorrektur (+2 D bis -6 D) abgedeckt und ihr könnt die Videobrille ohne extra Sehhilfe nutzen.
2) Alternativ liegen zwei Linsen bei, die zusammen mit eurer eigenen Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinse) getragen werden können.
Nein, das hat DJI auch bei der dritten Generation gut gelöst. Die Brille hat um die Gesichtsauflage herum Öffnungen für den Luftaustausch und einen kleinen Ventilator, der die Luft aktiv umwälzt. So wird die Luftfeuchtigkeit in dem Bereich zwischen Gesicht und Objekten gut reguliert und es kommt in der Regel nicht zum Beschlagen des Screens.
Die Goggles 3 nutzen erneut zwei kleine micro-OLED-Panels mit einer Diagonale von 0,49 Zoll. Die Bildauflösung pro Auge beträgt 1080p.
Die Framerates der Übertragung sind grundsätzlich gleich geblieben. Im normalen Modus beträgt diese 60 fps, im Low-Latency-Modus sind es 100 fps.
Die Latenz sinkt durch die neue O4-Übertragung etwas weiter. Im normalen Modus sind es erneut 40 ms, im LL-Modus schaffen es die Goggles 3 auf bis zu 24 ms herunter.
Der DVR (Digital Video Recorder) der FPV-Brille zeichnet immer mit H.264 auf. Die Auflösung ist auf 1920 x 1080 Pixel fixiert. Lediglich die Bildwiederholungszahl passt sich, je nach gewählter Kameraeinstellung, auf 30, 50 oder 60 fps an. Die Bitrate der internen Aufzeichnungen beträgt circa 20 MBit/s.
Nein, die Drohne kann nur in H.264 aufzeichnen.
Nein, die Avata 2 ist derzeit nur mit den DJI Goggles 3 kompatibel.
Nein, derzeit nicht.
Ja, das funktioniert (ein Update ist erforderlich).
Schlusswort
Wir hoffen euch haben unsere ausführlichen FAQ zur neuen DJI Avata 2 FPV-Drohne gefallen und eure Frage konnte durch einen der genannten Punkte beantwortet werden.
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Hi,
in den Dokumenten zur Avata2 lese ich immer ‚Sensoren nach unten und hinten‘
Wozu?
Nach unten ist klar – genaue Höhe usw.
Aber wozu Sensoren nach hinten? Da steht immer – zur genaueren Positionierung. Aber der Pilot bekommt die Daten der hinteren Sensoren doch garnicht angezeigt, oder?
Piept die Drohne beim Rückwärtsflug?
Hi Mirko,
soweit ich das gerade im Kopf habe, zeigt die Avata 2 doch im OSD die Entfernung auch zu Hindernissen hinter sich visuell an, oder?
Grüße,
Nils