Mit den neuen DJI Goggles 3 bringt DJI seine vierte FPV-Videobrille auf den Markt. Auf den ersten Blick sind nur wenige Unterschiede zu den DJI Goggles 2 zu erkennen. Mehr als Grund genug, die beiden FPV-Brillen einmal genau zu vergleichen. Es gibt mehr Neuerung, als ihr denkt!
Das FPV-Portfolio von DJI wächst auch im Jahr 2024 immer weiter. Mit der Veröffentlichung der DJI Goggles 3 haben FPV-Fans nun sogar die Wahl zwischen vier verschiedenen Brillenmodellen: DJI FPV Goggles V2 (2021), DJI Goggles 2 (2022) und DJI Goggles Integra (2023) sowie den neuen DJI Goggles 3 (2024).
Wichtig ist zu erwähnen, dass die vier Modelle nicht beliebig mit den unterschiedlichen Generationen der DJI FPV-Drohnen kombiniert werden können.
Damit ihr den Überblick behaltet, haben wir die DJI Googles 2 und die DJI Goggles 3 einmal genau miteinander verglichen. Als Referenz nehmen wir außerdem die technischen Daten der älteren DJI FPV Goggles V2 in den Vergleich mit auf.
Tipp: Hier findet ihr unseren ausführlichen Testbericht der DJI Avata 2!
Inhalt
DJI Goggles 3 & DJI Goggles 2: Die größten Unterschiede
In den folgenden Abschnitten haben wir die auch aus unserer Sicht wesentlichen Unterschiede zwischen den Goggles 3 und den Goggles 2 zusammengefasst.
Real View: Goggles 3 bringen Kameras mit
Mit den DJI Goggles 3 bringt DJI auch Real View auf den Markt. Dazu ist die neue Videobrille mit zwei Kameras ausgestattet, die sich auf der Außenseite der Brille auf Höhe der Augen befinden.
Zweimal kräftig gegen die rechte Seite der Brille tippen und Real View startet. Damit habt ihr selbst mit der Brille auf dem Kopf die Möglichkeit einen Blick auf eure Umwelt zu werfen. Das Ganze funktioniert in 2D und in 3D.
Zudem lässt sich Real View auch mit einem Picture-in-Picture-Modus (PiP) aktivieren, um den Live-View der Drohnenkamera parallel im Auge zu behalten.
Real View funktioniert mit einer Auflösung von 720p und 60 fps und ermöglicht einen wirklich brauchbaren, schnellen Blick „durch die Brille“ auf die Geschehnisse vor euch. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase ist im 3D-Modus auch das Umherlaufen mit der Brille bei aktiviertem Real View kein Problem.
Integrierter Akku
Das ohne Frage auffälligste Merkmale ist das Handling des Akkus. Während ihr bei den DJI Goggles 2 ein separates Akkupack (eine kleine Powerbank) verwendet, die per Kabel mit der Brille verbunden wird, ist der Akku bei den Goggles 3 vollständig integriert. Dieses Konzept übernimmt die Videobrille von den DJI Goggles Integra (Testbericht).
Dazu hat DJI das Kopfband überarbeitet und ein zusätzliches Modul entwickelt, welches am Hinterkopf des Trägers sitzt. Über einen Drehmechanismus lässt sich das Kopfband dann spannen und an die Kopfgröße des Piloten anpassen – ähnlich wie bei einem Fahrradhelm.
Der Akku misst knapp 21 Wh und bringt die Laufzeit laut Hersteller nun auf „etwa drei Stunden“. Das ist eine Stunde mehr als bei den DJI Goggles 2.
Wer eine herkömmliche FPV-Brille gewöhnt ist, bei der sich der Akku zumindest einfach am Kopfband fixieren lässt und nicht etwa in die Hosentasche gesteckt werden muss, dürfte sich mit dem Konzept der neuen DJI Goggles3 aber schnell anfreunden.
Klappbare Stirnauflage
Die DJI Goggles 3 verzichten als erste FPV-Brille von DJI auf das Kopfband, welches mittig über den Kopf verläuft.
Stattdessen hat DJI der Brille eine neue Stirnauflage spendiert, welche mit seitlichem Kopfband verbunden ist. Dadurch sitz dieser Verbindungspunkt zwischen vorderem und hinteren Brillenteil (Akku) jetzt höher, wodurch die Brille auch ohne das mittige Band gut auf dem Kopf hält.
Zudem lässt sich der vordere Teil der Videobrille nun ein Stück hochklappen, ohne die Brille vom Kopf nehmen zu müssen. Der gleiche Mechanismus sorgt auch dafür, dass die Brille im Betrieb eng am Gesicht anliegt.
Ein weiterer Vorteil dieser neuen Befestigung: Der Druck des umlaufenden Bandes wird über die Stirn verteilt und wirkt nicht mehr so stark auf die Nase, wie bei den DJI Goggles 2 und den DJI Integra.
Gepaart mit der neuen Gesichtsauflage (Faceplate) aus dünnem, sehr flexiblen Gummi gibt es auch kein „Light Bleeding“ mehr. Das heißt, es scheint deutlich weniger bis kein störendes Außenlicht mehr in die Brille.
OcuSync 4.0: Neuer Funkstandard
Die DJI Goggles 3 setzen ab sofort auf O4 (OcuSync 4.0) zur Übertragung von Bild- und Steuersignalen zwischen Drohne, Controller und Brille.
Ihr bekommt damit weiterhin einen 1080p-Downlink mit bis zu 100 fps im Low-Latency-Modus. Einziger Unterschied: O4 erlaubt im LL-Modus mit 24 ms noch einmal gesenkte Latenzen (Goggles 2: min. 30 ms).
Außerdem steht mit maximal 60 MBit/s eine höhere Bandbreite für die Bildübertragung als bei den Goggles 2 mit O3+ (max. 50 MBit/s zur Verfügung.
Am Ende bringt O4 obendrein mehr theoretische Reichweite von bis zu 10 km (CE). Die Goggles 2 mit der Avata 1 schafft laut Hersteller maximal 2 km. Im Betrieb macht sich das durch eine geringere Störempfindlichkeit bemerkbar.
Bedienung: (Weiterhin) Joystick statt Touch
Bei der Bedienung des OSD-Menüs setzt DJI bei den Goggles 3 wieder auf einen mechanischen Joystick, um durch die einzelnen Unterpunkte und Optionen zu blättern. Dieser befindet sich an der Oberseite der Brille. Damit ist die intuitive Bedienung über das seitlich eingelassenes Touchpanel weiterhin DJI Goggles 2 „vorbehalten“. An dieser Stelle keine Überraschung: DJI war bereits bei der Integra Brille zur Joystick-Bedienung zurückgekehrt.
Im Grunde lässt sich mit beiden Arten von Navigation sicherlich zuverlässig arbeiten. Uns hat das Touchkonzept der DJI Goggles 2 aber hervorragend gefallen.
Wer den DJI RC Motion 3 Controller verwendet, kann das Menü der Brille jetzt außerdem direkt mir dem Motion Controller bedienen.
Sehkorrektur
Selbstverständlich verfügen beide Brillen über eine Option, um die Pupillendistanz an die Anatomie des Trägers anzupassen – die wichtigste Einstellung für eine FPV-Brille. Sowohl die Goggles 3 als auch die Goggles 2 decken einen Bereich von 56 bis 72 mm ab.
Personen, die ansonsten mit einer Sehhilfe unterwegs sind, bekommen bei den DJI Goggles 3 wieder direkt eine Sehkorrektur von -6,0 bis +2,0 Dioptrie geliefert, die fest in die Videobrille integriert ist und sich leicht über zwei Drehräder verstellen lässt.
Der Korrekturbereich ist dabei etwas enger als bei den Goggles 2 (-8,0 bis +2,0 Dioptrie). Für Personen mit anderen Anforderungen, können Kontaktlinse eine Alternative sein.
Displays und FOV
Die gute Nachricht ist: Auch die DJI Goggles 3 haben hochwertige micro-OLED-Displays mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel pro Panel spendiert bekommen und können eine Bildwiederholungsfrequenz von bis zu 100 Hz darstellen.
Der einzige Unterschied: Die DJI Goggles 2 besitzen mit einem FOV von 51° pro Auge ein breiteres Sichtfeld als die DJI Goggles 3 mit 44° FOV. Wie stark sich dieser Unterschied bemerkbar macht, kommt am Ende ein wenig auf die eigene Vorliebe in Bezug auf die Bildabdeckung an. Wer bereits eine DJI Integra Brille (Testbericht) auf dem Kopf hatte, kennt die 44° FOV schon.
Im praktischen Betrieb harmoniert das FOV der Goggles 3 gut mit der Bildabdeckung der Kamera der DJI Avata 2 (zum Testbericht).
Technische Daten im Vergleich
In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten technischen Merkmale der DJI Goggles3, der DJI Goggles 2 sowie der DJI Goggles Integra und den DJI FPV Goggles V2 für einen einfachen Vergleich für euch zusammengefasst.
Name | DJI Goggles 3 | DJI Goggles 2 | DJI Goggles Integra | DJI FPV Goggles V2 |
---|---|---|---|---|
Displaygröße | 2 x 0,49 Zoll micro-OLED | 2 x 0,49 Zoll micro-OLED | 2 x 0,49 Zoll micro-OLED | 2 x 2 Zoll |
Displayauflösung | 1920 × 1080 Pixel | 1920 × 1080 Pixel | 1920 × 1080 Pixel | 1440 × 810 Pixel |
Bildwiederholungsrate | 100 Hz | 100 Hz | 100 Hz | 144 Hz |
Videomodi | 1080p60 / 1080p100 | 1080p60 / 1080p100 | 1080p60 / 1080p100 | 810p60 / 810p120 |
Frequenzbereich | 2,400-2,4835 GHz / 5,170 -5,250 / 5.725-5.850 GHz | 2.400-2.4835 GHz, 5.725-5.850 GHz | 2.400-2.4835 GHz, 5.725-5.850 GHz | 2.400 - 2.4835 GHz; 5.725-5.850 GHz |
Sendeleistung (2,4 / 5,1 / 5,8 GHz, CE) | <23 dBm; <23 dBm; <14 dBm | <20 dBm; <14 dBm | <20 dBm; <14 dBm | <20 dBm; <14 dBm |
Sichtfeld | 44° | 51° | 44° | 30° bis 54° |
Bildgröße | 50% bis 100% | 50% bis 100% | 50% bis 100% | 50% bis 100% |
Augenabstand | 56 bis 72 mm | 56 bis 72 mm | 56 bis 72 mm | 58 bis 70 mm |
Spannungsversorgung | integrierter Akku (7,2 V, 3000 mAh, 21,6 Wh) | 9 V, DJI Goggles 2 Battery (2S, 1800 mAh, 18 Wh) | integrierter Akku (7,2 V, 2500 mAh, 17,64 Wh) | 9 V, DJI FPV Goggles V2 Battery (2S, 1800 mAh, 18 Wh) |
Speichererweiterung | bis 512 GB | bis 256 GB | bis 512 GB | bis 256 GB |
Gewicht | 470g | 290g | 410g | 420 g |
Preis (UVP) | 659 Euro | 599 Euro | 459 Euro | 569 Euro |
Was kaufen: DJI Goggles 3 oder DJI Goggles 2?
Bleibt am Ende die Frage: Zu welcher Videobrille solltet ihr jetzt greifen?
Die Frage nimmt euch derzeit die Kompatibilität zu den unterstützen Drohnenmodellen ab. Wer die DJI Avata 2 fliegen will, kam anfangs an den DJI Goggles 3 nicht vorbei. Mittlerweile ist die Avata 2 auch mit den Goggles 2 und Goggles Integra kompatibel.
Die „älteren“ Optionen (Avata und DJI FPV Drone) arbeiten hingegen auch mit den DJI Goggles 2 respektive den Goggles Integra zusammen.
Unterm Strich hat DJI die Goggles 3 in vielen Facetten gegenüber den DJI Goggles 2 verbessert. Wobei uns vor allem der deutlich erhöhte Tragekomfort am besten gefällt – aber das mag subjektiv sein.
Kaufoptionen
Angeboten werden die neuen DJI Goggles 3 im Set zusammen mit der Avata 2. In diesem Set ist dann auch die neue DJI RC Motion 3 Fernsteuerung enthalten.
Die Videobrille könnt ihr alternativ auch einzeln ohne Drohne und Controller kaufen. Dann kosten euch die DJI Goggles 3 659 Euro (UVP).
Schlusswort
Wir hoffen, euch hat dieser Vergleich der beiden aktuellen FPV-Videobrillen von DJI geholfen, die Neuerungen der Goggles 3 schnell und einfach zu verstehen.
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Häufig gestellte Fragen zu den DJI Goggle Integra
Die DJI Goggles 3 werden derzeit nur zusammen mit der DJI Avata 2 Drohne angeboten.
Derzeit lassen sich die neuen Goggles 3 mit der DJI Avata 2 Drohne verbinden.
Wie auch bei den DJI Goggles 2 setzen die neuen DJI Goggles 3 auf microOLED-Screens mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel pro Auge.
Ich finde es gut aber welche der Brillen ist jetzt die beste?
L.G. Robert.K.
Hallo Robbi,
sollte das nicht klar geworden sein: Sofern die Geräte entsprechend kompatibel sind: Ganz klar die Goggles 3. :)
Viele Grüße,
Nils