Die Kamera der M3 Classic im Flug aufgenommen

Was die DJI Air 3 für Mini 3 Pro & Mavic 3 Classic bedeutet (Kamera, Gewicht, Flugzeit & Preise)

Publiziert von Nils Waldmann

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Die DJI Air 3 ist derzeit in aller Munde und wird von vielen Piloten mit Spannung erwartet. Aufgrund des höheren Alters fiel die Vorgängerin DJI Air 2S bei der Wahl einer Drohne bei einigen Piloten durchs Raster. Mit einer neuen Air-Drohne ändert sich das. Wir diskutieren, wie DJI die Air 3 im Vergleich zur DJI Mini 3 Pro und Mavic 3 Classic positioniert.

Wer auf der Suche nach einer neuen Kameradrohne ist und sich die meiste Zeit in der EU aufhält, dürfte ganz oben auf der Liste mit Must-Have-Features eine entsprechende Cx-Klassifizierung nach einer der neuen Drohnenklassen stehen haben.

Das hat DJI natürlich bereits lange im Blick und bietet mit der Mavic 3 (Testbericht) und der Mavic 3 Classic (Testbericht) entsprechende Modelle der C1-Klasse an. Wer diesem ganzen Thema bisher aus dem Weg gehen wollte, griff zu einer Drohne mit einer Masse von unter 250 g, wie der DJI Mini 3 Pro (Testbericht).

Da sowohl die M3 Classic als auch die Mini 3 Pro derzeit zu den sehr beliebten Modellen gehören, haben wir im Folgenden unsere Einordnung auf Basis der bisher bekannten Details und daraus abgeleiteten Schätzungen zur DJI Air 3 für euch zusammengefasst.

DJI Air 3: Differenzierung über die Kamera?

Wer sich für die Mini 3 Pro entschieden hat, fliegt mit einem soliden 1/1,3-Zoll-Sensor durch die Welt und erfreut sich schöner Aufnahmen. Die Drohne bietet dank 10-Bit-DLog auch Flexibilität bei der Nachbearbeitung des Materials.

Der kleinen Mini-Serie steht die Mavic 3 Classic am anderen Ende der Skala gegenüber. Hier bringt DJI die potente 4/3-Zoll-Kamera inklusive Hasselblad-Farbtechnologie und einem Objektiv mit variabler Blende zum Einsatz. Auch unterstützt die Mavic 3 Classic HLG-Video sowie Videoauflösungen von bis zu 5,1K.

Die Mini 3 Pro hat der Mavic 3 Classic dafür ihren „True Vertical Shooting“-Modus voraus, der ohne Qualitätverlust Hochkantaufnahmen für Social Media ermöglicht. Beiden Drohnen teilen sich hingegen die Tatsache, dass die auf ein Weitwinkelobjektiv mit 24 mm fixiert sind.

Jetzt drängt die DJI Air 3 mit ihrer Dual-Kamera bestehend aus 24-mm-Weitwinkel- und 70-mm-Telekamera auf den Markt. Die verwendeten Kamerasensoren der DJI Air 3 sind bisher noch unbekannt.

Die offene Frage nach dem CMOS-Sensor

Von der Mavic 3 Pro (Testbericht) wissen wir, dass hier für die 70-mm-Kamera ein 1/1,3-Zoll-Sensor zum Einsatz kommt (wie bei der Mini 3 Pro). Es liegt nahe, dass DJI diese Kamera auch für die Air 3 Serie übernehmen könnte.

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Das letzte Detailbild der Air 3 Kamera zeigt relativ gut, dass die beiden Kameras etwa den gleichen Platz im neuen Doppelgehäuse zu haben scheinen. Zieht man dieses Foto und die Annahme eines 1/1,3-Zoll-Sensors für die Telekamera als Grundlage heran, könnte DJI bei dem neuen Air-Modell von dem bisherigen 1-Zoll-Sensor in der Air 2S (Testbericht) Abstand nehmen und beide Kameras mit 1/1,3-Zoll-Sensoren ausstatten.

Die neue 1-Zoll-Kamera der Air 2S
Die Kamera der DJI Air 2S im Detail.

Eine Alternative könnten zwei 1-Zoll-Chips sein. Das scheint uns auf Basis der bisher geleakten Fotos der Drohne aber am verfügbaren Platz im Kameragehäuse zu scheitern. Eine Mischung von einem 1-Zoll- und einem 1/1,3-Zoll-Chip halten wir aufgrund der Positionierung der Objektive (etwa 50:50) für eher unwahrscheinlich.

Zurück auf 4K für mehr Abstand zur Mavic 3 Classic?

Diese Theorie weitergedacht, sehen wir in der Air 3 vielleicht die erste Kamera auf Basis eines 1/1,3-Zoll-Sensors mit 5K-Fähigkeiten. Alternativ könnte DJI aber in der Air 3 Serie auch vollständig von 5K-Video abrücken und dieses Merkmal als eindeutige Differenzierung gegenüber der Mavic 3 Serie verwenden.

Damit lägen Mini 3 Pro und Air 3 in Bezug auf die 24-mm-Kamera dann auch auf einmal auf Augenhöhe. Die Mavic 3 Classic hingegen würde sich deutlich absetzen und wäre durch ihre variable Blende (f/2,8 bis f/11) gegenüber den anderen beiden Modell vor allem für Fotografen im Vorteil.

Für welchen Weg sich DJI am Ende entscheidet, bleibt bis zu detaillierten Leaks oder der offiziellen Vorstellung aber weiterhin offen. Wir halten eine stärkere Abgrenzung zur Mavic 3 aber für wahrscheinlich.

C1-Label: Gleichziehen mit Mavic 3 Classic?

Egal, ob man derzeit zur Mini 3 Pro oder Mavic 3 Classic greift (oder bereits gegriffen hat): Die Regelungen in der EU erlauben in beiden Fällen einen Betrieb in der Kategorie OPEN A1, die die meiste Flexibilität bietet.

Es gibt zwar noch keine konkreten Informationen dazu, wir sind uns aber sehr sicher, dass die DJI Air 3 ebenfalls nach der C1-Drohnenklasse zertifiziert sein wird. (Alles andere wäre Unsinn und das Gewicht für C1 stimmt auch – dazu unten mehr.) Damit wären alle drei Drohnen in Bezug auf die Regelungen praktisch gleichwertig betreibbar.

Am Ende dürfte es auf diesen Faktor also (endlich) nicht mehr ankommen.

Air 3: Mehr Flugzeit als Mavic 3 Pro?

Das Gewicht der DJI Air 3 ist bisher noch unbekannt. Wir trauen uns aber einmal eine grobe Überschlagsrechnung. Die DJI Air 2S bringt mit Propellern und Akku 595 g auf die Waage.

Durch die Leaks der offiziellen Marketing-Bilder kennen wir bereits die wichtigsten Details des neuen Flugakkus der DJI Air 3. Dieser wird erstmals 62,6 Wh speichern können. Von den Akkus der Mavic 3, Mini 3 und Air 2S Serien wissen wir, dass Verhältnisse von 4,4 bis 4,8 g/Wh die Regel sind. Da DJI bei der Air 3 auch hier erstmals einen 4S-Antrieb einsetzen wird, sind 4,4 g/Wh eher plausibel.

Daraus ergibt sich ein überschlagendes Akkugewicht von etwa 275 Gramm (=4,4 g/Wh * 62,6 Wh). Zum Vergleich: Der Akku der DJI Air 2S wiegt 198 g. Dazu kommt noch die Tatsache, dass die neue Kameraeinheit schwerer sein dürfte, als die Kamera der Air 2S.

Insgesamt könnte die Air 3 also irgendwo zwischen 100 und 150 Gramm schwerer werden als ihre Vorgängerin. Das bedeutet, ein Gesamtgewicht der DJI Air 3 zwischen 695 und 745 Gramm dürfte realistisch sein.

Gegenüber dem Akku der DJI Air 2S (41,4 Wh, neues Modell) kann der Air 3 Akku mit 62,6 Wh also erstaunliche 51 % mehr Energie speichern. Ohne Ausgleich für das Mehrgewicht der Air 3 würde sich damit auf Basis der Flugzeit der Air 2S (31 Minuten) eine Flugdauer von knapp 47 Minuten ergeben.

Gehen wir davon aus, dass DJI durch den Umstieg auf den 4S-Antrieb an anderer Stelle noch etwas Effizienz herauskitzeln konnte, ist es nicht unplausibel, dass die Air 3 etwa genauso lange oder vielleicht sogar etwas länger in der Luft bleiben kann, wie die neue Mavic 3 Pro (max. 43 Minuten).

Damit dürfte die Air 3 die kleine DJI Mini 3 Pro (max. 34 Minuten) ziemlich sicher hinter sich lassen und könnte der Mavic 3 Classic auch in dieser Disziplin die Stirn bieten.

Alles eine Frage des Geldes: Preise im Vergleich

Halten wir bis hierhin fest: Die Cx-Klassifizierung bzw. die Betriebskategorie wird mit OPEN A1 für alle drei Drohnen aller Voraussicht nach dieselbe sein. Und bei der Flugzeit stehen Air 3 und Mavic 3 Classic sehr wahrscheinlich auf einem ähnlichen Treppchen.

Bleibt zur Differenzierung neben der Ausstattung der Kamera, also eigentlich nur noch der Preis übrig. Hier macht es DJI uns zum Glück mittlerweile einfach, denn alle Drohnen werden auf die eine oder andere Weise mit der DJI RC bzw. DJI RC2 angeboten.

Die Preise für die DJI Air 3 kennen wird dabei erst für den UK-Markt und ziehen der Einfachheit halber für diese Einordnung eine 1:1-Umrechnung in Euro heran. Wohl wissend, dass sich die Preise für die EU noch leicht unterscheiden können.

  • DJI Mini 3 Pro (DJI RC) + Mini 3 Fly More Kit: 999 Euro + 189 Euro = 1188 Euro (UVP)
  • DJI Mavic 3 Classic (DJI RC) + Mavic 3 Fly More Set: 1749 Euro + 599 Euro = 2349 Euro (UVP)
  • DJI Air 3 (DJI RC2) Fly More Combo: 1379 Pfund (ca. 1598 Euro ) (Achtung: geleakter UK-Preis)

Damit ergebe sich eine Differenz von knapp 410 Euro zwischen DJI Mini 3 Pro und DJI Air 3. Der Aufpreis zwischen DJI Air 3 und der Mavic 3 Classic läge damit bei 750 Euro.

Werfen wir also alle Faktoren in einen Korb, so bestätigen die Preise unsere Vermutung, dass die Air 3 sich stärker von der Mavic 3 (Classic) abgrenzen will, als von der DJI Mini 3 Pro.

Für Piloten der DJI Mavic 3 Classic bringt die Air 3 daher also sehr wahrscheinlich wenig Unruhe. Wer eine Mini 3 Pro fliegt, wird genau bewerten müssen, ob weitere Features (wie die vermutlich deutlich höhere Flugzeit) oder die zweite Kamera, ein Upgrade rechtfertigen werden.

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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2 Gedanken zu „Was die DJI Air 3 für Mini 3 Pro & Mavic 3 Classic bedeutet (Kamera, Gewicht, Flugzeit & Preise)“

  1. Avatar-Foto

    Ich sehe die Air 3 in erster Linie in Konkurrenz zur Mavic 3 Classic und zwar nicht nur wegen des Preises, sondern wegen der Leistungsdaten. Da steht die Air 3 doch sehr nahe bei der Classic. Ein sehr interessanter Aspekt aber ist die RC2: wird die neue RC2 zukünftig auch mit der Classic oder gar mit der Mini 3 Pro zusammenarbeiten ?? – Viele Drohnenliebhaber haben vermutlich nicht nur 1 Drohne und wären bestimmt froh, wenn sie dennoch nur eine Fernbedienung dafür brauchten. Die Mini 3 Pro ist schon von Größe und Gewicht her eine klassische „Reisedrohne“, die Mavic 3 Classic dagegen mehr eine „Profidrohne“ und daher mM nach dichter an der Air 3.

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      Hallo Jochen,

      danke für deinen Kommentar. Rein preislich hat DJI die Air 3 jetzt aber tatsächlich weiter von der M3 Classic abgesetzt, als von der Mini 3 Pro. Mit deiner Analyse hast du aber vollkommen recht. Hauptunterschied ist hier ganz klar die Kamera. In allen anderen Belangen rückt die Air 3 der M3 Classic mächtig auf den Pelz.

      Viele Grüße,
      Nils

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