Mit der Vorstellung der neuen DJI Mini 3 stellt sich für viele Besitzer der DJI Mini 2 jetzt endgültig die Frage: Lohnt sich ein Upgrade auf das neue Modell? Wir haben beide Drohnen im Detail für euch verglichen.
Mit der DJI Mini 3 Familie geht DJIs Sub-250g-Drohne in die nächste Generation. Bereits die DJI Mini 2 (hier findet ihr unseren Testbericht) hat sich großer Beliebtheit erfreut. Das wundert gemessen an der Leistung im Verhältnis zu den geringen Abmessungen und dem attraktiven Preis wenig. Eine Vielzahl neue Funktionen brachte die DJI Mini 3 Pro (zum Testbericht) mit sich, was man sich jedoch auch mit einem deutlich höheren Preis erkauft.
Die neue DJI Mini 3 (ohne Pro) verspricht attraktive Ausstattung zu einem Preis, den Mini 2 Käufer eher bereit sein dürften zu bezahlen, um ihre Mini 2 in Rente zu schicken. Im Folgenden wollen wir auf die konkreten Unterschiede zwischen DJI Mini 2 und der neuen DJI Mini 3 (ohne Pro) eingehen.
Inhalt
Voller Fokus: Die Kamera der DJI Mini 3
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht der DJI Mini 3 Pro Drohne findet ihr hier.
Natürlich steht auch bei der DJI Mini 3 Pro die Kamera ganz klar im Mittelpunkt, immerhin handelt es sich um neuste DJI-Kameradrohne im Consumer-Segment. Im Vergleich zur DJI Mini 2 hat sich in diesem Punkt einiges getan.
Bei der DJI Mini 2 kam bisher ein 1/2,3-Zoll-Sensor mit einer nativen Auflösung von 12 MP zum Einsatz. Trotz des streng limitierten Gewichtes haben es die Ingenieure bei DJI vollbracht, auch der neuen DJI Mini 3 mit einem größeren 1/1,3″-Sensor auszustatten. Dieser löst ab sofort mit bis zu 12 MP auf. Im Grunde also die gleiche Ausstattung wie bei der teureren DJI Mini 3 Pro.
Ebenfalls Veränderungen gegenüber der DJI Mini 2 gibt es beim Objektiv. Natürlich handelt es sich auch bei der Mini 3 um eine Optik mit Festbrennweite, die ebenfalls 24 mm kurz ist. Über die Lichtstärke der Mini 2 hat sich DJI immer ausgeschwiegen. Bei der neuen DJI Mini 3 Pro kommt ein Objektiv mit einer fixen Blende von f/1.7 zum Einsatz – das dürfte deutlich lichtstärker sein als bei der Vorgängerin.
In Sachen Codec zieht die DJI Mini 3 mit der DJI Mini 2 gleich. Die maximale Videobitrate beziffert DJI auf 100 MBit/s. Die höhere Bitrate von 150 MBit/s bei optionaler Verwendung von H.265 bleiben damit der DJI Mini 3 Pro vorbehalten.
Apropos Video: Diese kann die Mini 3 mit 4K und bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit HRD-Videos aufzunehmen, natürlich aber nur mit 8 Bit Farbtiefe. Das wird durch den neuen Sensor ermöglicht, der „Dual Native ISO“ beherrscht. Im Grunde bringt DJI hier nach dem Sensor zwei unabhängige Signalverstärker zum Einsatz, um unterschiedliche ISO-Werte aufzeichnen zu können. Das ist natürlich interessant für HDR, um eine möglichst hohe nutzbare Differenz zwischen hellen und dunklen Bildelementen abbilden zu können. Während die Framerate also auf dem Niveau der DJI Mini 2 bleibt, gewinnt die DJI Mini 3 HDR-Video hinzu.
Im Hinblick auf Einzelbildaufnahmen gibt es keine Überraschungen. Die Drohne nimmt Bilder mit maximal 12 MP auf. Die 48-MP-Option bleibt damit Sache der DJI Mini 3 Pro. Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, die Bilder direkt in DNG-RAW abzulegen. Ein Feature, das in der Mini-Serie damals mit der DJI Mini 2 eingeführt und von vielen Anwendern sehr begrüßt wurde.
Die Möglichkeit Video in 10 Bit aufzuzeichnen, entfallen gegenüber der Pro-Variante. Hier kann sich die Mini 3 also nicht von der Mini 2 abheben. Dafür hat auch die Mini 3 einen echten Autofokus, was einen großen Mehrwert gegenüber der Vorgängerin darstellt.
Stabilisiert wird das Kameramodul weiterhin von dem 3-Achsen-Gimbal, das in seinem Aufbau exakt der DJI Mini 3 Pro entspricht. Das Besondere an dem neuen Gimbal ist jedoch, dass sich die gesamte Kamera mechanisch um 90° in das Hochformat drehen lässt. DJI nennt das Ganze „True Vertical Shooting“ und zielt damit voll auf die Verwendung der Mini 3 für Social Media Inhalte ab. Damit das funktioniert, findet sich in der Fly App über der Zoom-Funktion nun noch ein weiter Button, der die Kamera sanft zwischen Hoch- und Querformat umschaltet. Dieses Feature hat die DJI Mini 3 der DJI Mini 2 also definitiv voraus.
Name | DJI Mini 3 | DJI Mini 2 | DJI Mini 3 Pro |
---|---|---|---|
Sensorgröße | 1/1,3 Zoll | 1/2,3 Zoll | 1/1,3 Zoll |
Native Auflösung | 12 MP | 12 MP | 48 MP |
Max Videoauflösung | 4K | 4K | 4K |
Max. Framerate 4K | 30 fps | 30 fps | 60 fps 30 fps für HDR |
Max. Framerate 2,7K | 60 fps | 60 fps | 60 fps |
Max. Framerate 1080p | 60 fps | 60 fps | 120 fps |
Max Bitrate | 100 Mbit/s | 100 MBit/s | 150 Mbit/s |
Codec | H.264 | H.264 | H.264 / H.265 |
Gimbal | 3 Achsen | 3 Achsen | 3 Achsen |
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Design und Flugperformance
Von den grundlegenden Parametern in Bezug auf Größe und Gewicht sind sich die DJI Mini 2 und die DJI Mini 3 sehr ähnlich – die Mini 3 ist ein wenig höher. Das wichtigste Attribut der Mini-Generation ist ganz klar das Gewicht: Auch hier bringt die neue Mini 3 inklusive Akku, Propeller und microSD-Speicherkarte wieder unter 250 g auf die Waage.
Ansonsten hat sich DJI beim Design des Rahmens der DJI Mini 3 extrem stark am Aufbau der bereits bekannten DJI Mini 3 Pro orientiert. Bis auf die Frontpartie, sind die beiden Modelle also nahezu identisch gestaltet. Dazu zählt der neue Faltmechanismus für die Propellerarme, der Vorbau für das Gimbal und der Schacht für den Flugakku.
Insgesamt übernimmt die DJI Mini 3 somit einige Stilelemente von der Highend-Serie Mavic 3 (zum Testbericht) und wirkt somit auch gleich erwachsener als die DJI Mini 2.
Name | DJI Mini 3 | DJI Mini 2 | DJI Mini 3 Pro |
---|---|---|---|
Abmessungen | 171×245×62 mm | 245 × 289 × 56 mm | 171×245×62 mm |
Abmessungen gefaltet | 145×90×62 mm | 138 × 81 × 58 mm | 145×90×62 mm |
Diagonalabstand | 247 mm | 213 mm | 247 mm |
Gewicht | 248,9 g | 249 g | 249 g |
GNSS | GPS + GALILEO + Galileo | GPS + GLONASS + GALILEO | GPS + GALILEO + BeiDou |
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In Sachen Flugperformance machen sich die zusätzlichen Features, wie True Vertical Shooting, zum Glück nicht in einer verkürzten Flugzeit bemerkbar. Ganz im Gegenteil: Hier hat DJI sicherlich einiges an Effizienz durch einen weiter optimierten Antrieb herausgeholt und etwas Energie durch den Wegfall der Hindernissensoren gegenüber dem Pro-Modell gespart (dazu unten mehr).
Mit jeder Flugakkuladung soll die DJI Mini 3 laut Hersteller so bis zu 38 Minuten in der Luft bleiben können. Bei der DJI Mini 2 waren hier lediglich 31 Minuten angegeben. Die DJI Mini 3 Pro kommt aufgrund mehr Elektronik an Bord auf einen Wert von 34 Minuten.
Name | DJI Mini 3 | DJI Mini 2 | DJI Mini 3 Pro |
---|---|---|---|
Max. Geschwindigkeit | 57,6 km/h | 57,6 km/h | 57,6 km/h |
Max. Flughöhe | 4.000 m | 4.000 m | 4.000 m |
Flugzeit | bis zu 38 Min | bis zu 31 Min | bis zu 34 Min |
Flugakku | 2S Li-Ion / 18,1 Wh (2453 mAh bei 7,38 V) | 2S LiPo / 17,32 Wh (2250 mAh bei 7,7 V) | 2S Li-Ion / 18,1 Wh (2453 mAh bei 7,38 V) |
Bezugsquelle | Globe-Flight.de* Amazon.de* | Amazon.de* | Globe-Flight.de* Amazon.de* |
Autonomer Flug und Hinderniserkennung
Neben der neuen Kamera wurde die Mini 3 Pro auch in Hinblick auf ihre Wahrnehmung der Umwelt deutlich besser bestückt. In diesem Punkt war die DJI Mini 2 mit absoluter Minimalausstattung unterwegs: Bis auf eine optische Positionierung via Kamera an der Unterseite, gibt es bei dem Modell nämlich keine Hinderniserkennung.
Die neue Mini 3 macht diese Evolution wieder rückgängig. Das bedeutet, dass auch dieser Drohne – bis auf die nach unten gerichtete Kamera – keine Sensoren zur Erkennung von Hindernissen an der Front oder auf der Rückseite zur Verfügung stehen.
Damit fallen Funktionen, wie ActiveTrack 4.0 und MasterShots, die wir von der DJI Mini 3 Pro kennen, für die neue DJI Mini 3 flach. Auch in diesem Kontext bewegt sich das neue Modell also auf Augenhöhe mit der DJI Mini 2. Kurz gesagt: Quick Shots (außer Asteroid) und Panoramen werden unterstützt, der Rest ist der Pro-Variante vorbehalten.
Name | DJI Mini 3 | DJI Mini 2 | DJI Mini 3 Pro |
---|---|---|---|
Hinderniserkennung | Nein, lediglich Unterseite | Nein, lediglich Unterseite (Stereokameras) | Ja, Front, Heck, Unterseite (Stereokameras) |
ActiveTrack | Nein | Nein | ActiveTrack 4.0 |
LED-Spot Unterseite | Nein | Nein | Nein |
APAS | Nein | Nein | APAS 4.0 |
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Fernsteuerung und Funksystem
Nicht zu vernachlässigen ist natürlich, womit die neue Sub-250g-Drohne von DJI gesteuert wird. Hier haben Piloten direkt mehrere Optionen. Zum einen wird die neue Mini 3 weiterhin mit dem bekannten RC-N1 Controller (auch als RC-231 bekannt) geliefert. Das ist mittlerweile die Standardfernsteuerung bei DJI, die sich seit der Vorstellung der DJI Mavic Air 2 (zum Testbericht) bei vielen weiteren Modellen bewährt hat.
Zusätzlich wird die DJI Mini 3 wahlweise erstmals auch mit der neuen „DJI RC“ verkauft. Mit diesem Controller machte der Drohnenhersteller wohl den Traum vieler Piloten wahr, die sich auch im mittleren Consumer-Segment einen Controller mit integriertem Display und Hardware zur Ausführung der Fly App gewünscht haben.
Die DJI RC verzichtet damit, ähnlich wie der bekannt DJI Smart Controller oder die DJI RC Pro (zum Testbericht), auf die Koppelung mit einem Smartphone. Stattdessen sind alle notwendigen Komponenten zum Betrieb der Drohne direkt in die neue Fernsteuerung integriert.
Auch wenn die DJI Mini 3 und die DJI Mini 3 Pro beide mit dem RC-N1 Controller bzw. der DJI RC kompatibel sind, gibt es einen wichtigen Unterschied: Die DJI Mini 3 arbeitet wieder mit dem alten OcuSync 2.0 (O2) Protokoll – genau wie die DJI Mini 2. Nur die Mini 3 Pro kommt in den Genuss der höher auflösenden O3-Übertragung.
Konkret bedeutet das: Der Live-Videofeed von der Mini 3 ist auf 720p mit 30 fps limitiert – genau wie bei der DJI Mini 2. Die Full-HD-Erfahrung gibt es somit erst zusammen mit der DJI Mini 3 Pro.
DJI vereinfacht damit auch das Antennendesign von vier unabhängigen Antennen auf wieder zwei Antennen mit einem 1T2R-Design (1 Sender, zwei Empfänger). In Sachen Reichweite hat das unter CE-Bedingungen aber weniger Auswirkungen. Rein auf dem Papier kommt die Pro-Variante aber am weitesten.
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht des neuen DJI RC Controllers findet ihr direkt hier.
Name | DJI Mini 3 | DJI Mini 2 | DJI Mini 3 Pro |
---|---|---|---|
System | OcuSync 2.0 (O2) | OcuSync 2.0 | OcuSync 3.0 (O3) |
Videoqualität Downlink | 720p @ 30 fps | 720p @ 30 fps | 1080p @ 30 fps |
Max Reichweite (CE) | 6 km | 6 km | 8 km |
Latenz | 200 ms | 200 ms | 120 ms |
Maximale Bitrate | ? MBit/s | 8 Mbit/s | 18 MBit/s |
App | DJI Fly App | DJI Fly App | DJI Fly App |
Bezugsquelle | Globe-Flight.de* Amazon.de* | Amazon.de* | Globe-Flight.de* Amazon.de* |
Preise und Verfügbarkeit der neuen DJI Mini 3
Eine weitere Änderung gibt es auch bei den unterschiedlichen Paketen, in denen die DJI Mini 3 angeboten wird. Ihr könnt die Drohne nun wieder als Standard Combo und als Fly More Combo kaufen. Außerdem wird das Modell auch in einem Paket ohne Fernsteuerung verkauft.
Die Drohne selbst wird in fünf verschiedenen Paketen angeboten: DJI Mini 3 (ohne RC), DJI Mini 3 Pro (mit RC-N1) und DJI Mini 3 Pro (DJI RC). Außerdem gibt es noch das DJI Mini 3 Fly More Combo (mit RC-N1) und das DJI Mini 3 (DJI RC) Fly More Combo.
Die Basis-Version (489 Euro UVP) kommt dabei nur mit einem Flugakku und ohne Fernsteuerung und richtet sich damit an Käufer, die bereits einen kompatiblen Controller besitzen.
Das „Standard Combo“ (579 Euro UVP) wird hingehen mit dem bekannten RC-N1 Controller (ohne Display) ausgeliefert. Wer „all in“ gehen will, hat noch die Möglichkeit die DJI Mini 3 direkt zusammen mit der neuen DJI RC (mit integriertem Display) zu erwerben (749 Euro UVP).
Die beiden Fly More Combos bringen dann jeweils noch eine Umhängetasche, das Zwei-Wege-Ladegerät und zwei zusätzliche Flugakkus mit. Hier zahlt ihr 768 Euro (UVP) für das Set mit dem DJI RC-N1 Controller. Das Fly More Combo mit der DJI RC im Gepäck kostet hingegen 983 Euro (UVP).
Hinweis: Zum Verkaufsstart im Dezember 2022 sind laut DJI nur die beiden Fly More Combo Varianten verfügbar, die restlichen drei Optionen sollen Anfang 2023 folgen.
DJI Mini 3: Unsere Empfehlung für Mini 2 Piloten
Bleibt am Ende noch die Frage, die sich viele DJI Mini 2 Besitzer derzeit stellen dürften: Lohnt sich ein Upgrade auf die neue DJI Mini 3?
Dieser Frage muss man sich aus unserer Sicht erneut zweiteilig nähern. Wer ab und zu mal ein paar Videos und Fotos aufnimmt und mit der Qualität der DJI Mini 2 zufrieden ist, für den ist eine Neuanschaffung wahrscheinlich nicht extrem dringend.
Das Upgrade der Kamera ist vor allem in den Grenzbereichen (Schwachlicht) und in Sachen Standbildauflösung deutlich sichtbar. Dazu kommen HDR-Video und der neue vertikale Aufnahmemodus. Hier spielt die DJI Mini 3 ihre Stärken gegenüber der DJI Mini 2 klar aus. Ein Feature, was aus unserer Sicht nicht zu hoch bewertet werden kann, ist der echte Autofokus, den den Mini 3 gegenüber der Vorgängerin vorweisen kann.
Uns gefällt außerdem das Design und die Handhabung der DJI Mini 3 besser. Der Klappmechanismus ist intelligenter gelöst und die Drohne somit zügig einsatzbereit, was aber in jedem Fall auch ein Stück an der Gewöhnung liegt.
Das neue Mini 3 Modell ohne Pro kommt dafür aber mit einem leicht höheren Einstiegspreisen als die DJI Mini 2. Die DJI Mini 2 dürfte in naher Zukunft das Ende ihres Lebenszyklus erreichen und langsam bei DJI vom aktiven Portfolio in das Archiv verschwinden. Wer also im Bereich unter 600 Euro auf ein neues Modell umsteigen möchte, bekommt mit der DJI Mini 3 wieder eine grundsolide Drohne mit aktueller Kameratechnologie.
Die Überlegung, direkt auf die DJI Mini 3 Pro zu wechseln, liegt aber nicht völlig fern – sofern es euer Budget irgendwie zulässt.
Schlusswort
Wir hoffen, euch hat dieser detaillierte Vergleich der DJI Mini 2 und der neuen DJI Mini 3 bei eurer anstehenden Kauf- oder Upgrade-Entscheidung geholfen.
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