Remote ID - Mavic 2 Pro Drohne

Remote ID: US-Verbände stemmen sich gegen FAA-Regelungen

Publiziert von Nils Waldmann

am

Der US-amerikanische Modellbauverband Academy of Model Aeronautics (AMA), die Aircraft Owners and Pilots Association (AOPA), die Experimental Aircraft Association (EAA) und Wing haben einen öffentlichen Brief an die FAA geschickt, indem sie die Behörde ersuchen, Abstand von den eingeschlagenen Remote ID Plänen zu nehmen.

Mit ihrem Vorstoß im Bereich der Remote Identification (was genau das ist, lest ihr hier), hatte die US-Flugsicherheitsbehörde FAA bereits Anfang des Jahres großen Unmut auf sich gezogen. In einer öffentlichen Kommentarphase kamen über 50.000 – zumeist oppositionelle – Kommentare zusammen, die die Änderung der angestrebten Regelungen forderten.

Die FAA hat unterdessen erst vor Kurzem bekanntgegeben, die Regelungen bis 2021 umzusetzen. Mit der Konsequenz, dass viele tausende Flugmodellbauer ihrem Hobby nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nachgehen könnten.

Branchenverbände stellen sich gegen die FAA

Der nun veröffentlichte Brief an den FAA-Direktor Dickson gibt einigen Modellbauern vielleicht erneut etwas Hoffnung, die den Kampf um ihren Modellflugplatz schon verloren sahen. Das auch Verbände aus der allgemeinen Luftfahrt mit an Bord sind und den Brief unterzeichneten, zeigt deutlich, dass der Flugmodellbau auch in Pilotenkreisen den entsprechenden Respekt erhält.

Remote ID - Mavic 2 Pro Drohne
Auch „Drohnen von der Stange“ sollen zukünftig mit Remote ID in den USA unterwegs sein.

In dem Brief wird im Kern kritisiert, dass die vorgeschlagenen Regelungen zur Umsetzung von Remote ID in den USA für private Modellbauer, die ihre Modelle in der Garage zusammenschrauben, unverhältnismäßig sind.

Der Brief betont, dass es für viele Bastler in der Praxis schlicht nicht möglich sein wird, das hochautomatisierte Equipment in ihren Modell zu verwenden oder die nötigen Fertigungsverfahren zu benutzen, die die FAA für die Einhaltung der neuen Remote ID Regeln fordert.

Wenig offizielle Modellflugareale

Außerdem geht der Brief auf einen weiteren wichtigen Punkt ein, der vielen Modellfliegern aktuell Kopfzerbrechen bereitet. Sobald die neuen Remote ID Regelungen in Kraft treten, ist das Fliegen nur noch auf speziellen „Identification Areas“ erlaubt. Davon sind bisher nur wenige im ganzen Land ausgeschrieben.

In dem Brief wird deshalb gefordert, dass die FAA einen einfachen Prozess bereitstellt, weitere und neue Identification Areas zu beantragen, die möglichst leicht nach einer Prüfung freigegeben werden sollen. Schulen und Modellflugverbände sollten nach Ansicht der Autoren auf ein solches Verfahren zurückgreifen dürfen.

Außerdem schlägt das Konsortium aus Modellbauern, Drohnenunternehmen und Luftfahrtbranche in dem Brief vor, dass es eine gute Idee wäre, über die aktuell angestrebte Form der Remote ID Verpflichtung noch einmal nachzudenken. Hier könnte alternativ beispielsweise ein System ähnlich dem LAANC-Verfahren zum Einsatz kommen, mit dem Drohnenpiloten bereits heute im kontrolliertem Luftraum fliegen können, sofern sie eine Freigabe via App erhalten haben. Ein solches System wird in dem Brief auch für Flugmodelle ohne Remote ID vorgeschlagen.

Der Brief geht außerdem darauf ein, dass der Flugmodellbau ein wichtiger Innovationsmotor in der US-Luftfahrt ist und vor allem junge Menschen an das Fliegen heranführt, die später vielleicht sogar ihre Berufung in diesem Bereich finden.

Was ist mit Europa?

In Europa steht uns ebenfalls ein entsprechendes Remote ID-Verfahren bevor. Die EASA hat aber bereits anklingen lassen, dass man dieses System möglichst flexibel gestallten will, sodass auch private Drohnen und Flugmodelle die Anforderungen erfüllen können (Stichwort: Broadcast Remote ID).

Außerdem soll Remote ID nur in so genannten „RFZs“ (Restricted Flight Zones) verpflichtend sein. Wie diese in Deutschland ausgestaltet werden, ist jedoch noch offen.

Was wir von Remote ID im Allgemeinen halten und wie man das Ganze umsetzen sollte, haben wir euch bereits in einem ausführlichen Kommentar dargelegt.

Quelle: AMA, AOPA, EAA and Wing Letter

Bleibt in Kontakt!

Wenn ihr über die neuesten Drohnen-News, Drohnen-Leaks, Drohnen-Gerüchte, Drohnen-Guides und Drohnen-Testberichte auf dem Laufenden bleiben möchtet, dann folgt uns gerne auf unseren Social-Media-Kanälen!

Außerdem freuen wir uns natürlich über eure Nachrichten oder Fragen in den Kommentaren!


Hinweis: Mit Sternchen (*) markierte Links sind Affiliate-Links / Partnerlinks. Mit einem Kauf über diesen Link erhalten wir als Seitenbetreiber eine Verkaufsprovision. So kannst du Drone-Zone.de ganz einfach unterstützen. Bitte beachtet, dass es sich bei Drone-Zone um eine reine Website zur Information und keinen Online-Shop handelt. Ihr könnt über unsere Seite keine Kaufverträge über die dargestellten Artikel abschließen und auch keine persönliche Beratung hierzu in Anspruch nehmen. Mehr Informationen dazu findest du hier.

Avatar-Foto

Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

Schon gesehen?

Local Data Mode Lokaler Datenmodus in Fly App aktiv

Anleitung: Local Data Mode für DJI Fly App aktivieren

DJI hat erst vor Kurzem angekündigt, seine verschiedenen Controll-Apps für zusätzliche Datensicherheit mit einem so genannten „Local Data Mode“ (LDM) auszustatten. Für die DJI Fly App ist dieser Modus nun ... jetzt lesen!

Drohnen-Verbot in Japan - Nio-mon (Kiyomizudera Temple) Kyoto

Japan will Lizenz für BVLOS-Flüge bis 2022 einführen

Die japanische Regierung arbeitet offensichtlich an einer speziellen Lizenz für BVLOS-Flüge. Damit soll die kommerzielle Verwendung von Drohnen weiter vorangetrieben werden. BVLOS kurz für Beyond Visual Line of Sight ist ... jetzt lesen!

Joby Aviation eVTOL auf der Startbahn

Joby eVTOL stürzt bei Hochgeschwindigkeitsflug ab

In den USA ist es zu einem Absturz einer Taxidrohne während eines Testfluges gekommen. Das eVTOL von Joby Aviation ging dabei glücklicherweise über unbesiedelten Gebiet zu Boden, sodass niemand zu ... jetzt lesen!

Illegale Drohnenflüge in den USA

Studie: Viele illegale Drohnenflüge in der Nähe von US-Flughafen

Eine neue Untersuchung gibt erstmals konkreten Einblick in illegale Flugaktivitäten durch Drohnen rund um einen Flughafen in den USA. Die Forscher benutzt dazu DJIs Aerosole Remote ID Empfänger. Seit knapp ... jetzt lesen!

Schreibe einen Kommentar