RC- und Drohnen-Fans haben für heute eine große Demonstration gegen die von der FAA vorgeschlagene Verordnung zur Etablierung von Remote ID für Drohnen und Flugmodelle angekündigt.
Die US-amerikanische FAA (Federal Aviation Administration) hat sich mit dem vor knapp zwei Monaten veröffentlichten Verordnungsvorschlag zum Thema Remote Identification (hier erfährst du was Remote ID ist) bereits viel und heftige Kritik eingefangen.
Am 29. Februar ist nun eine große Demonstration von Modellbaufreunden und Drohnen-Fans vor der Hauptniederlassung der FAA in Washington D.C. geplant.
„Help save our hobby“
Unter dem Titel „Help save our hobby“ ist eine Kampagne gestartet, die auf die extrem negativen Auswirkungen für das Modellflug-Hobby in den USA aufmerksam machen will, sollte die Remote ID Verordnung wie geplant umgesetzt werden.
Die FAA räumte eine 60 tägige Phase ein, um den Vorschlag zum Thema Remote Identification zu kommentieren. Seit dem haben etliche Verbände und Drohnenhersteller (darunter auch DJI) dazu aufgerufen, die FAA über den formalen Kommentarprozess zu kontaktieren und gegen das geplante Vorhaben zu argumentieren.
Die NPRM (notice of proposed rulemaking) zum Thema Remote ID kann hier eingesehen werden und beschreibt die zukünftig vorgesehenen Identifizierungsmaßnahmen für Flugmodelle und Drohnen mit einem Abfluggewicht über 250 Gramm.
Grob zusammengefasst setzt der Entwurf auf eine Network Remote ID System (Was ist das?), welches zur Identifizierung von Drohnen aus der Ferne genutzt werden soll.
Ein solches System hat für viele kommerzielle Anwendungen durchaus Vorteile, lädt privaten Anwendern und Modellbaufans aber viele zusätzliche Bürden auf – viele davon finanzieller Natur.
Folgende Dinge sind in den USA zu erwarten, sollte die aktuelle NPRM der FAA wie vorgeschlagen umgesetzt werden:
- Registrierung von Drohnen und Flugmodelle über 250 g (Gebühr pro Modell)
- Vorschrift einer Registrierungsnummer für Betrieb im allgemeinen Luftraum (Gebühr pro Modell)
- Transpondertechnologie (Kosten pro Drohne)
- Mobilfunkzugang mit Datentarif (Kosten pro Drohne)
- Erlaubnis besteht nur für Modelle die von einem FAA-Zertifizierten Hersteller kommen oder zu 100% aus Komponenten eines solchen Herstellers bestehen.
Der letzte Punkt würde indirekt das Aus für den konventionellen Modellbau in den USA bedeuten, da diese Regel den Betrieb von nahezu allen Selbstbauten im allgemeinen Luftraum untersagt. Selbst wenn eine Sonderregelung Modellflugplätze hiervon ausnehmen würde, wäre der Betrieb von Selbstbau-Drohnen / nicht zertifizierten Fertig-Drohnen fast nirgends mehr möglich. Gerade Luftbildfoto- und Videografen in den USA wären hiervon extrem betroffen. Dasselbe gilt für die Drone-Racing-Community.
Demonstration soll Kommentaren Gewicht verleihen
Für den 29. Februar 2020 hat die Initiative nun zu einer Demonstration direkt vor dem Hauptgebäude der Federal Aviation Administration in Washington D.C. aufgerufen.
Um die Kosten zu decken, die durch die Veranstaltung zwangsweise entstehen werden, wurde eine Spendenkampagne gestartet.
Um 09:00 Uhr Ortszeit beginnt die Veranstaltung, die alle Teilnehmer durch ein tagesfüllendes Programm rund um das FAA-HQ führt.
Das Modellbauliebhaber für ihr Hobby kämpfen müssen, ist leider keine Seltenheit. Auch in den Jahren 2016 und 2017 bangte die gesamte Modellbaubranche in Deutschland um die bestehenden Freiheiten, die der traditionelle Flugmodellbau in Deutschland seit Jahrzehnten besaß. Auslöser war die damals ebenfalls heiß diskutierte Drohnenverordnung (DrohnenVO).
Quelle: helpsavethehobby.com