Bisher waren die Informationen zur erwarteten DJI Mini 4 Pro Drohne eher spekulativ und basierten auf einzelnen Leaks von Fotos und Videos. Jetzt wird die neue Drohne erstmals in einer offiziellen Produktdatenbank einer Behörde gelistet.
Mit dem Launch der DJI Mini 3 Pro Serie (zu unserem Testbericht) im letzten Sommer ist DJI ein großer Wurf gelungen, der die Messlatte für die Kategorie der Sub-250g-Drohnen erneut höher gelegt hat.
Mittlerweile ist die Vorstellung über ein Jahr her und erste Leaks befeuerten die Gerüchte, dass wir noch dieses Jahr eine DJI Mini 4 Pro sehen könnten.
IMDA nennt DJI Mini 4 Pro erstmals beim Namen
Bis heute war unklar, ob DJI tatsächlich an einer DJI Mini 4 Pro oder an einer DJI Mini 4 (ohne Pro) arbeitet. Die singapurische Behörde IMDA (Infocomm Media Development Authority) schafft nun Fakten und listet die neue Drohne ab sofort in ihrer Datenbank.
Die Behörde ist unter anderem für die Registrierung von Geräten mit Nutzung von Funkfrequenzen zuständig, ganz ähnlich, wie die FCC in den USA. Untypisch ist, dass das erste Zeichen eines neuen DJI-Produktes eben nicht von der FCC, sondern dieses Mal aus Singapur kommt.
Hier wird die kommende Mini-Generation als DJI Mini 4 Pro gelistet. Damit ist klar: Die DJI Mini 3 Pro bekommt offenbar in nicht allzu ferner Zukunft eine Nachfolgerin.
Viele weitere Details sind der IMDA-Datenbank leider nicht zu entnehmen. Lediglich die offizielle Modellbezeichnung wurde ebenfalls veröffentlicht. Diese lautet bei der DJI Mini 4 Pro demnach MT4MFVD.
Als Supplier wird VSMART TECHNOLOGIES PTE. LTD. genannt, dasselbe Unternehmen war offenbar auch für die Listung der DJI Osmo Action 4 (zum Testbericht). Der Leaker Quadro_News berichtete unter anderem über die neue Listung.
Weitere Details zur Mini 4 Pro noch offen
Bis auf die bisher geleakten Videos und Bilder der neuen Drohne sind derweil wenige Details zu den technischen Daten der vierten Mini-Drohne von DJI bekannt.
Es wird erwartet, dass die Hinderniserkennung weiter verbessert worden ist. Diese Annahme leitet sich von den neu gestalteten Kamerasensoren an der Front und auf der Rückseite ab, die jetzt mehr dem Design der Mavic 3 Pro (Testbericht) bzw. der DJI Air 3 (Testbericht) gleichen.
Auch eine Verbesserung der Kamera steht im Raum, wobei eine Verwendung des bekannten 1/1,3-CMOS-Sensors in Stacked-Bauweise aus unserer Sicht nicht unwahrscheinlich ist, da DJI diesen nun selbst in der Air 3 und der Osmo Action 4 Kamera zum Einsatz bringt.
Ob bei der strengen Gewichtsbegrenzung weitere Verbesserungen in Bezug auf die Flugzeit drin sind, bleibt abzuwarten. Gleiches gilt für ein mögliches Launch-Datum.
Alle unsere Erwartungen und Wünsche zur DJI Mini 4 Pro haben wir euch in einem weiteren Artikel zusammengetragen.
Update: DJI Mini 4 Pro Combos geleakt, RC2-Support
Soeben ist auch die erste Liste vermeintlicher Combos für die DJI Mini 4 Pro aufgetaucht. Der Leaker Quadro_News veröffentlichte einen entsprechenden Screenshot, der aus einem nicht näher benannten Shop stammen könnte.
Wenig überraschend scheint die neue Drohne demnach auch mit der neuen DJI RC2 (Testbericht) und der DJI RC-N2 zusammen ausgeliefert werden, die DJI mit der DJI Air 3 (Testbericht) eingeführt hat.
Folgende Sets soll es geben:
- DJI Mini 4 Pro Standard
- DJI Mini 4 Pro mit RC2
- DJI Mini 4 Pro Fly More Combo (DJI RC2)
- DJI Mini 4 Pro Fly More Combo Plus (DJI RC2)
Die genaue Unterscheidung des Fly More Plus-Combo bleibt zunächst offen. Auch zu Combos mit dem Smartphone-Controller RC-N2 nennt die Quelle noch keine Informationen.
Quelle: Infocomm Media Development Authority Singapur, Quadro_News via X
Hi Nils, wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, die Air 3 und Osmo Action 4 seien mit Stacked Sensoren ausgestattet? Von DJI habe ich noch nie etwas dazu gelesen, auch in den technischen Daten beider Geräte ist kein „Stacked“ Sensor aufgeführt.
Vlogger Frank aus Koblenz hatte eine offizielle Anfrage an DJI gestellt und die Antwort erhalten, dass die Sensoren der Mini 3 Pro und der Air 3 identisch sind. Lediglich die Rechenpower der Air 3 ist höher, was den Sensor zu höherer Leistung befähigt.
Ein „Stacked“ Sensor ist zudem sehr viel teurer als ein normaler CMOS. Man könnte mit dieser Bestückung weder die Action 4 noch die Air 3 zu den aktuellen Preisen anbieten.
Cheers
Uli
Hallo Uli,
ich habe die Informationen für die Air 3 aus einem Dokument von DJI – das ist aber leider nicht zum Teilen mit der Öffentlichkeit bestimmt. :(
Ob Air 3 und Action 4 denselben Sensor verwenden, ist meines Wissens nach tatsächlich nicht bestätigt.
Aufgrund der guten Bild-Performance zwischen Air 3 und Air 2S, macht auch nur ein Stacked Sensor in der Air 3 für mich Sinn. Ein „klassischer“ Backlight-Illuminated-CMOS in 1/1,3-Zoll würde wohl gegenüber dem 1-Zoll-Sensor in der Air 2S sichtbar schlechter abschneiden. Das unterstützt die mir vorliegenden Infos.
Viele Grüße,
Nils
…also wenn die wirklich „Stacked“ verwenden, hätten die das nicht bestimmt nicht diskret verschwiegen, sondern das werblich gewaltig ausgeschlachtet. Ich werde mal die Presseabteilung von DJI anschreiben
So, gerade passiert. Als Medienvertreter werde ich wohl ne ehrlich Antwort bekommen…
Sehr gut! Gib gerne Bescheid, was du herausfindest! :)
Viele Grüße,
Nils
Hi Nils,
DJI antwortet leider nicht, und ich glaube jetzt zu wissen, warum. Nach meinen Recherchen ist sowohl in der Mini Pro 3, als auch der Air 3 den „Omnivision-Sensor OV48C“ verbaut, und der ist immer „stacked“.
Einem YouTuber (Frank) wurde ja bereits von DJI mitgeteilt, dass beide Drohnen einen identischen Sensor haben. Das ist vermutlich nicht gelogen und erklärt vieles, denn wie´s scheint, hat die Mini3P bereits einen „Stacked“, nur eben mit „kastrierter“ Leistung, um sie unterhalb der Air 3 anzusiedeln.
Jetzt steht die Mini 4 Pro vor der Tür, für die öffnet DJI ganz sicher den „Turbolader“ des Sensors – genau wie bei der Air 3. Vermutlich könnte man auch bei der Mini3P via Firmware-Update die Mehrleistung mobilisieren, was aus naheliegenden Gründen aber nicht passieren wird (:-)
Wie siehst Du das?
Cheers
Uli
Hi Uli,
danke für dein Feedback. Was du schreibst, klingt für mich plausibel. Wahrscheinlich ist das volle Potenzial der Mini 3 Pro dann aber durch das verbaute SoC begrenzt, was für das Image Processing zuständig ist. Über Software wird sich das nicht lösen lassen. Ist aber auch zweitrangig, wie du ja selbst schreibst: Gibt genug Gründe aus Marketingsicht dies nicht zu tun. ;)
Über den genauen Chip habe ich leider keine Infos. Den Omnivision-Sensor muss ich mir mal genauer ansehen – danke für die Tipp!
Viele Grüße,
Nils