Die DJI Mini 3 Pro bekommt eine kleine Schwester. So viel verrät der neuste Eintrag in der Datenbank der FCC bereits jetzt. Das neue Modell wird dabei einfach nur „DJI Mini 3“ heißen und auf den Zusatz „Pro“ verzichten.
Als die Mini 3 Pro (zum Testbericht) Anfang Mai 2022 auf den Markt kam, war die Überraschung groß, wie viele Pro-Funktionen DJI seiner neuen Ultraleichtdrohne verpasst hat. Besonders im Bereich der Kamera besitzt das Modell ziemlich deutliche Verbesserungen gegenüber der DJI Mini 2 (Testbericht).
Jetzt scheint zu gelten: Wo es eine Pro-Version gibt, ist auch Platz für eine „normale“ Mini 3 – ohne jegliche Namenszusätze.
FCC-Datenbank verrät DJI Mini 3
Update: Mittlerweile wurde die DJI Mini 3 offiziell vorgestellt. Alle Details findet ihr hier.
Wie so häufig ist es der Eintrag in der Datenbank der US-amerikanischen Behörde FCC, der neue Drohnenprodukte bereits im Vorfeld bestätigt. So ist es nun auch bei der DJI Mini 3 geschehen, die bisher nur ein loses Gerücht aus dem frühen September 2022 war (wir berichteten).
Geführt wird die Mini 3 (ohne Pro) dabei unter der offiziellen FCC-ID SS3-MT3PD22. Damit hat die neue Variante eine andere ID zugewiesen bekommen, als die Mini 3 Pro SS3-MT3M3VD, was auf größere Veränderungen zwischen den beiden Varianten schließen lässt, die eine Freigabe unter derselben Referenznummer nicht möglich gemacht haben.
Dass DJI nicht davor zurückscheut, leicht im Funktionsumfang beschnittene Varianten bereits veröffentlichter Produkte auf den Markt zu bringen, hat das Unternehmen erst vor knapp drei Wochen mit dem Launch der neuen DJI Mavic 3 Classic (zum Testbericht) wieder gezeigt. Bei der Mavic 3 Classic waren die Änderungen im Vergleich zur Mavic 3 (Testbericht) und Mavic 3 Cine (Testbericht) so gering, dass die neue Classic-Version unter derselben Registrierung bei der FCC in Rahmen eines sogenannten Class II Permissive Change durchging.
Der Modellname der neuen DJI Mini 3 wird demnach MT3PD heißen. Als Referenz: Die bekannte Mini 3 Pro wird offiziell als MT3M3VD bezeichnet.
DJI Mini 3: Welche „Einschränkungen“ erwarten uns?
In Bezug auf einen veränderten Funktionsumfang der neuen DJI Mini 3 gegenüber dem bekannten Mini 3 Pro Modell gibt es noch keine gesicherten Informationen. Auch die mit dem FCC-Eintrag zusammen veröffentlichten Prüfberichte geben darüber dieses Mal keine Auskunft.
Für uns hat DJI aber prinzipiell zwei Möglichkeiten, die neue Mini 3 Variante von der Pro-Version abzugrenzen: Entweder über Veränderungen am System zur Hinderniserkennung oder aber über Anpassungen an der Kamera.
Dass die Mini 3 vollständig auf eine Hinderniserkennung verzichten wird, halten wir derzeit für sehr unwahrscheinlich, da sich diese Funktion auch im 250g-Segment langsam zur Basisausstattung entwickelt hat. Mit einer dreiseitigen Hinderniserkennung auf Basis von Kameras ist die Mini 3 Pro gut ausgestattet, sodass prinzipiell der Wegfall der rückwärtigen Sensoren ein Differenzierungsmerkmal wäre – jedoch keines, welches wir aktuell für besonders wahrscheinlich halten.
Was die DJI Mini 3 Pro wirklich „Pro“ macht, ist ohne Frage das Kameramodul. Mit dem großen 1/1,3-Zoll-Sensor und Funktionen, wie Dual Native ISO, der Möglichkeit 10-Bit-Video mit D-Cinelike aufnehmen zu können oder der 90°-Kameradrehung (True Vertical Shooting), hat die Drohne einige besondere Funktionen zu bieten.
All das ist ordentlich Verhandlungsmasse, die zur Unterscheidung einer DJI Mini 3 genutzt werden kann, in dem entsprechende Funktionen wegfallen. Wir sind uns beispielsweise bereits jetzt relativ sicher, dass Dual Native ISO und der 10 Bit Farbraum in Zukunft der Mini 3 Pro vorbehalten sein werden. Ob die Mini 3 vielleicht einen gänzlich anderen Kamerasensor bekommt, ist damit also weiterhin offen. Die DJI Avata (Testbericht) verwendet beispielsweise einen neuen 1/1,7-Zoll-Chip, welcher der DJI Mini 3 ebenfalls stehen könnte.
Änderungen am Akkusystem erwarten wir hingegen nicht. Diese Vermutung wird auch bereits indirekt durch das bereits einsehbare FCC-Label bestätigt, welches die gleiche Betriebsspannung von 7,38 V, wie bei der Mini 3 Pro ausweist. Dass DJI an der Flugperformance und Flugdauer Einschnitte macht, wäre auch ein Novum.
Was wird die Mini 3 kosten?
Macht eine DJI Mini 3 überhaupt Sinn? Aus Sicht von DJI ganz bestimmt. Denn bisher war die DJI Mini 2 weiterhin als Alternative zur DJI Mini 3 Pro verfügbar. Die Lagerbestände der DJI Mini 2 dürften aber über den Sommer – auch dank einiger Rabattaktionen – bereits gut abverkauft worden sein, sodass nun Platz unterhalb der Mini 3 Pro im Portfolio entsteht.
Da kommt eine Mini 3 mit etwas abgemagerten Specs natürlich sehr passend daher und wird bei entsprechendem Preis auch ohne Frage ihre Käufer finden.
Apropos Preis: Auch hierzu gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Informationen. Wir können aber einen Blick in unsere Glaskugel vagen.
Mit einem Verkaufspreis der Mini 3 Pro (RC-N1 Combo) beträgt zurzeit 829 Euro (UVP). Die DJI Mini 2 wird mit derselben Fernsteuerung für 459 Euro (UVP) angeboten. Die DJI Mini 3 wird sich irgendwo dazwischen platzieren, dürfte damit aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen also über der DJI Mini 2 liegen. Da DJI prinzipiell aber dieselbe Käuferschicht ansprechen will, halten wir einen Preis bis maximal 600 Euro (je nach Combo-Ausstattung) für durchaus realistisch.
Quelle: FCC via FCCID