Die DJI FPV Drohne ist ein völlig neues Produkt für den Drohnenhersteller DJI. Die Chinesen versuchen mit ihrer neuen Drohne nicht weniger, als einen neues Marktsegment zu erschließen und gleichzeitig den FPV-Flug für die breite Masse zu öffnen. Ob das gelingt, erfahrt ihr im folgenden Test.
Bereits vor der offiziellen Vorstellung sind viele (okay, die meisten Details) zu der neuen Drohne von DJI an die Öffentlichkeit geraten. Was man aber trotz der ganzen Vorabinfos nie genau sagen kann, bis man das Produkt in den Hände hält: Wie fliegt sich eine FPV-Drohne vom Weltmarktführer? Genau diese Frage wollen wir für euch klären.
Kurz vorab für alle, die mit den drei Buchstaben „FPV“ noch nichts anfangen können: FPV steht für First Person View und beschreibt das Steuern einer Drohne aus der Ich-Perspektive der Drohne. Dazu kommt in der Regel eine spezielle Videobrille (siehe FPV-Brille) zum Einsatz, die das Bild von der Drohnenkamera direkt auf die Augen projiziert. Das Ergebnis: Ein extrem intensives Flugerlebnis.
Am Anfang des Testberichtes möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis. Wir haben die DJI FPV Drohne in der Standardvariante (DJI FPV Combo) getestet.
Inhalt
DJI FPV: Was ist das genau?
Exakt diese Frage haben wir uns seit den ersten Gerüchte über eine mögliche FPV-Drohne von DJI gestellt. DJI ist für seine Drohnen bekannt, die sich vor allem im Foto- und Filmbereich zu Hause fühlen.
Sicher, auch diese Drohnen konnte man mit den DJI Goggles (RE) teilweise schon mit echtem FPV-Erlebnis fliegen. Für uns hat FPV-Flug aber auch etwas mit Geschwindigkeit zu tun. Das kommt vielleicht daher, unzählige Akkus mit selbstgebauten FPV-Racern und viele Stunden vor dem FPV-Simulator den FPV-Flug indirekt mit flottem FPV-Racing oder FPV-Freestyle verbunden haben.
Um so spannender ist nun zu sehen, für welche Weg sich DJI mit seiner neuen FPV-Drohne entschieden hat: DJI FPV ist eine Hybrid. Das Produkt soll die wohlwollenden Flugeigenschaften der bekannten Mavic-Serie mit den Eigenschaften einer Racing-Drohne verbinden. In der Regel bedeuten Hybridlösungen, Kompromisse eingehen zu müssen. Ob das auch bei der DJI FPV Drohne so ist, wollen wir für euch klären.
DJI FPV ist dabei mehr als nur eine Drohne. Es ist ein Komplettset, das den Einstieg in die FPV-Welt so einfach wie möglich gestalten soll. Deshalb sind neben der Drohne auch ein passender Controller und die Videobrille enthalten.
Design: Massiv und trotzdem „Racing“?
Die DJI FPV Drohne sieht anders aus. Sie ist auch optisch ein Hybrid aus dem Design bestehender Mavic-Drohnen mit ihren vielen Rundungen und dem Auftreten eines agilen FPV-Flitzers.
Dabei hat DJI sich nicht für einen filigranen Rahmen aus dünnen Kohlefaserplatten entschieden, sondern setzt auf relativ massiv wirkende Propellerarme aus Kunststoff. Auch das nach hinten schräg abfallende Gehäuse der Drohne ist aus hochwertigem Kunststoff gefertigt.
Die Vorderseite wird von der Kamera dominiert, die in einem lediglich neigbaren Gimbal sitzt. Außerdem sind zwei Kamerasensoren auf Höhe der Propellerarme zu erkennen.
An der Front stehen die Propellerarme auf kleinen Füßen, die fix mit dem Rahmen verbunden sind. Die Rückseite der Drohne ist mit einer Abdeckung aus Kunstoff bedeckt, die dem Frame ein schnittiges Aussehen gibt.
Auf der Unterseite befinden sich zwei weitere Kameras sowie ein IR-Sensor zur Erkennung des Bodens. Außerdem gibt es einen LED-Spot, der bei schlechte Lichtverhältnissen für genügend Beleuchtung für die automatischen Landung sorgt.Auf der Unterseite befinden sich zwei weitere Kameras sowie ein IR-Sensor zur Erkennung des Bodens. Außerdem gibt es einen LED-Spot, der bei schlechte Lichtverhältnissen für genügend Beleuchtung für die automatischen Landung sorgt.
Da die gesamten Konstruktion von vornherein mit einem leichten Winkel nach vorne gekippt ist, um im Flug höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, wird der Flugakku von hinten in die Drohne eingesetzt und ist somit leicht zugänglich.
Insgesamt ist auch die DJI FPV Drohne sehr gut verarbeitet und steht den anderen Drohnen von DJI in diesem Punkt in nichts nach. Das hätte uns aber auch gewundert, denn gerade dieses Modell wird wohl den einen oder anderen Schlag oder Absturz einstecken müssen. Damit müssen FPV-Drohnen leben.
Die Kamera: Weiterhin im Fokus
Auch wenn DJI sich nun offiziell im FPV-Segment bewegt, im Kern geht es weiterhin um das Erstellen einzigartiger und cooler Aufnahmen. Deshalb steht auch bei der neuen Drohne die Kamera ganz ohne Frage im Fokus.
In dieser Disziplin setzt die neue Drohne auf einen 1/2,3-Zoll-Sensor mit einer Auflösung von 12 MP. Damit lassen sich Standbilder in entsprechen Auflösung im JPEG-Format schießen. Die meisten Piloten dürften sich aber viel mehr für Videos interessieren.
Hier trumpft die DJI FPV Drohne mit 4K-Video mit bis zu 60 fps auf. Das Ganze sogar bei einer maximalen Bitrate von 120 MBit/s. Codiert werden die Videos in H.264 oder H.265 – also alles zeitgemäß.
Wer noch höhere Framerates braucht kann FullHD-Auflösung wählen und dann mit bis zu 120 fps aufzeichnen. Die Bildwiederholungsrate ist dabei vom gewählten FOV (Blickwinkel) abhängig. Bei 150° FOV ist bei 4K50p bzw. 1080/100p Schluss, bei 142° stehen dann die 60 bzw. 120 fps zur Verfügung. Die Umschaltung des FOV geschieht automatisch mit der Auswahl der Auflösung.
Das Objektiv hat eine Brennweite von 14,66 mm (35-mm-Äquivalent) und eine fixe Blende von f/2,86. Auch der Fokus ist bei dieser Konstruktion natürlich fix. Die Naheinstellgrenze liegt bei 60 cm.
Im Normalfall werden ISO und Belichtungszeit sowie der Weißabgleich automatisch gesteuert. Die Parameter lassen sich über das OSD aber auch manuell einstellen.
Da DJI auf ein mechanisches Gimbal verzichtet – die Winkelverstellung funktioniert anders – kommt intern das vom Osmo Action bekannte RockSteady-System zum Einsatz. Dieses stabilisiert die Videos elektronisch (EIS) und soll so Gimbal-artige Ergebnisse liefern. Kombiniert werden kann diese Funktion mit einer automatischen Verzerrungskorrektur, wenn die Weitwinkeloption genutzt wird.
Trotzdem ist die Kamera weiterhin vertikal schwenkbar. Dieses Funktion dient zum einen, um den Kamerawinkel den von Werk aus angewinkelten Propellern anzugleichen. Das ist auch nötig, um keine Propellerspitzen im Bild zu haben. In zweiter Instanz lässt sich die Kamera damit natürlich auch zumindest in einer Achse manuell verstellen.
Alle weiteren Details zur Kamera findet ihr im Kapitel mit unserer Bitrate-Analyse.
Controller: Let’s Play!
Die Steuerung der neuen Drohne erfolgt im Regelfall durch einen vollständig überarbeiteten Controller mit zwei Sticks. Im Gegensatz zu der klobigen Fernsteuerung des DJI Digital FPV Systems (hier hatte DJI sich beim Controller der P4-Serie bedient), kommt die neue DJI FPV Drone nun mit einem Controller im GamePad-Style daher.
Der Trend FPV-Controller in Form von Game-Controllern, wie an der XBOX oder PlayStation zu designen, ist in der FPV-Szene schon seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch. DJI greift diese Entwicklung auf und präsentiert mit dem neuen DJI FPV Controller V2 eine speziell auf den FPV-Betrieb angepasste Steuerung.
Der Controller ist dabei recht schlicht gehalten und kommt ohne eine eigenes Display aus. Die Ergonomie der Griffform ist sehr gut. Dasselbe gilt für die Verarbeitung: tadellos.
Auf der Oberseite finden sich die beiden Steuerknüppel sowie Power-Button und der C1-Knopf. Die Hauptmusik spielt an der Stirnseite des Controllers. Hier finden Piloten deutlich mehr Tasten als sonst üblich.
Das Ganze ist auf die blinde Bedienbarkeit der Fernsteuerung zurückzuführen. Denn wenn der Pilot die Videobrille auf dem Kopf hat, müssen alle Tasten sinnvoll und schnell erreichbar sein.
Rückseitig finden wir deshalb folgende Taster und Schalter:
- Auswahl des Flugmodi (siehe unten): 3-Positionsschalter links
- Aufnahme/Auslöser: Schultertaste rechts oben
- Panic-Button, RTH: Schultertaste links oben
- Start/Landung: Schultertaste rechts unten
- Gimbalausrichtung: Scrollrad links unten
- Auswahl des Blinkwinkels (+60°, 0°, -48°): 3-Positionsschalter rechts
Außerdem ist mittig auf der Rückseite die neue, klappbare Antenne angebracht. Die Steuerknüppel sind, wie bei den meisten DJI Drohnen, auch hier abnehmbar und können zum Transport in der Innenseite der Griffe verstaut werden.
Aufgeladen wird der integrierte Akku des Controllers über USB-C. Also alles zeitgemäß.
Tipp: Standardmäßig wird der Controller in Mode 2 ausgeliefert (Gas auf dem linken Stick). Dieser Stick zentriert sich automatisch durch eine Feder, wie bei allen anderen DJI Drohnen. Im Modellflug (dazu zählen wir auch FPV-Flug), ist der Gas-Hebel oft nicht-selbstzentrierend, sondern bleibt an der zuletzt eingestellten Position.
Das geht auch bei dem neuen FPV Controller V2: Einfach die gummihafte Ummantelung auf der Rückseite lösen und die mit F1 markierte Schraube so weit drehen, bis die automatische Zentrierung deaktiviert ist. Mit der Schraube F2 lässt sich der Widerstand des Knüppels einstellen. Das Ganze funktioniert für Mode 1-Nutzer auch auf dem rechten Stick. Es versteht sich von selbst, dass diese Modifikation natürlich nicht im Flug erfolgen darf.
DJI Motion Controller: Willkommen in 2021
Neben dem Standardcontroller bietet DJI zusammen mit der neuen FPV-Drohne auch ein vollkommen neues Steuerungskonzept an. Der optionale DJI Motion Controller setzt auf Bewegungserkennung anstatt auf Steuerknüppel.
Diese Art der Steuerung kennen einige von euch vielleicht von der Nintendo Wii Konsole. Beschleunigungs- und Kreiselsensoren erkennen die Lage des neuen Motion Controllers im Raum und erlauben so, die DJI FPV Drohne mit einfachen Handbewegungen zu steuern.
Was für den erfahrenen Drohnenpiloten erst einmal komisch klingen mag, ist nichts weniger als ein genialer Schachzug von DJI. Um mit dem FPV-Flug nämlich mehr potenzielle Kunden zu erreichen, ist eine intuitiver Steuerung der Drohne essentiell. Nicht jeder Mensch kommt direkt mit der Zwei-Knüppel-Steurung zurecht. Der DJI Motion Controller wischt dieses Problem einfach weg: Einfach die Hand kippen oder drehen und die Drohne folgt sofort.
Der Motion Controller hat dabei einiges an Ähnlichkeit zu den Griffen der Osmo Mobile Smartphone-Gimbals geerbt. Er sieht im Grunde aus wie ein Osmo Mobile ohne den oberen Teil mit dem Gimbal. Auch an dieser Konstruktion hat DJI alle wichtigen Tasten angebracht, die wir am Knüppel-Controller finden.
Gas gibt man im Übrigen mit einem Pistolen-Schalter auf der Rückseite des Griffs. Insgesamt ein sehr schlüssiges Konzept, dass aus unserer Sicht großes Potenzial hat und das wir in der Zukunft auch bei anderen Drohnen sehen wiederfinden könnten.
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht des DJI Motion Controllers findet ihr hier.
In Sachen Verarbeitung und Ergonomie steht der Motion Controller dem „echten“ FPV Controller V2 im Übrigen in nichts nach.
Lieferumgang: Das bekommt ihr für euer Geld
Der Lieferumfang des neuen DJI FPV Combo ist schnell beschrieben. Dabei ist wichtig, dass ihr beim Kauf genau auf die Bezeichnung achtet. „DJI FPV Combo“ ist die Standardvarianten.
Das DJI FPV Fly More Kit ist das Erweiterungsset. Wie bei der Mavic 2 Serie, wird das Fly More Zubehör als extra Produkt und nicht mit der Drohne kombiniert angeboten.
Folgende Dinge werden mit dem DJI FPV Combo geliefert:
- DJI FPV Drohne
- DJI FPV Goggles V2 und vier Antennen
- DJI FPV Controller V2
- 1x Flugakku
- Gimbal-Cover
- Drohnen-Cover (neon-grün)
- 8x Propeller
- Kabel und Innensechkantschlüssel
- Ladegerät
- Ersatz-Steuerknüppel
Das DJI FPV Fly More Kit enthält zusätzlich:
- 2x Fluggakku
- 1x DJI Battery Charging Hub
Der neue DJI Motion Controller wird separat verkauft und ist nicht automatisch Teil des Fly More Kits.
Die Einrichtung der DJI FPV Drohne
Die Einrichtung der Drohne ist denkbar einfach. Da alle Komponenten zusammen in einer Box geliefert werden, sind Drohne, Controller und FPV-Videobrille auch bereits miteinander gekoppelt.
Zum Beginn müssen lediglich die Akkus aufgeladen werden. Dazu kommt das mitgelieferte Netzteil zum Einsatz, das gleichermaßen den Flugakku, als auch den Akku für die FPV Goggles V2 sowie den FPV Controller V2 aufladen kann. Alternativ lässt sich auch der Motion Controller verbinden.
Vor dem ersten Start (oder nach einem Crash – wir drücken die Daumen!!!) müssen die Propeller montiert werden. Das geht DJI-typisch über eine Twist-Lock-Mechanismus. Die Propeller sind außerdem entsprechend farbig mit Rot und Schwarz markiert, sodass ihr nichts verwechseln könnt.
Es empfiehlt sich natürlich außerdem in die Brille und die Drohne jeweils eine microSD-Karte einzusetzen. Beide Geräte können nun erstmals mit Kapazitäten bis zu 256 GB pro Karte umgehen. Die Speicherkarten müssen separat beschafft werden.
Der Flugakku wird rückseitig in die Drohne eingeschoben. Der Akku für die Videobrille kommt mit einem langen Kabel, sodass man sich diesen einfach in die Hosen- oder Jackentasche stecken kann. Letztendlich handelt es sich dabei um eine Art Mini-Powerbank zur Spannungsversorgung der Brille. Ein Vor- und Nachteil zugleich. Vorteil: Ihr habt das Gewicht des Akkus nicht zusätzlich am Kopf, Nachteil weil man Akku und Kabel stets dabei haben muss. Wenn wir es uns aussuchen dürften, wäre ein austauschbarer integrierter Akku die beste Lösung.
Anschließend können Drohne, Controller und Videobrille eingeschaltet werden. Eine App benötigt ihr nicht. Das System funktioniert alleine mit diesen drei Komponenten.
Sämtliche Einstellungen werden über das OSD der Brille getätigt. Dazu hat die Video-Brille einen kleinen Joystick an der rechten Oberseite mit dem sich der Anwender durch die Menüs klicken kann. Das Flug-OSD ist ansonsten sehr aufgeräumt. Hier lieft der Fokus klar auf der Flugerfahrung selbst.
Die Fly App: Ein optionaler Begleiter
Die DJI Fly App ist im Kontext der neuen FPV Drohne lediglich optional. Man kann ein Smartphone mit Fly App über das mitgelieferte USB-OTG-Kabel direkt an die Videobrille anschließen. So lassen sich beispielsweise Updates der Firmware aller Komponenten aufspielen.
Außerdem kann das Smartphone als zusätzlicher Bildschirm für weitere Zuschauer genutzt werden, in dem das Live-Bild von der Drohne direkt auf das Smartphone übertragen wird.
Das ist eine coole Sache, um Freunde an dem Flug teilhaben zu lassen. Insgesamt gefällt uns aber sehr gut, dass man nicht auf Smartphone und App angewiesen ist, um mit der DJI FPV Drohne seinen Spaß zu haben.
N- M, und S-Modus: Die FPV-Flugmodi im Überblick
Um das Fliegen mit der DJI FPV Drohne zu verstehen, muss man sich initial einmal kurz mit den drei neuen Flugmodi auseinandersetzen. Wer bereit an DJI Drohnen gewöhnt ist, wird die Modi aber gar nicht als so neu empfinden.
N-Modus: Der normale Flugmodus, wie wir ihn von den Drohnen der Mavic-Serie kennen. Die Drohne stabilisiert sich von selbst und schwebt dank GPS-Unterstützung stabil auf der Stelle. Die Frontsensoren sind aktiv und verringern die Geschwindigkeit, wenn Hindernisse erkannt werden.
M-Modus: Komplett manuelle Steuerung der Drohne. Das ist der Modus, den echte FPVler als Acro-Modus kennen. Die Drohne behält den zuletzt eingestellten Flugwinkel bei. Sämtliche Hinderniserkennung ist deaktiviert. Maximale Geschwindigkeit und beliebige Manöver sind möglich.
S-Modus: Ein neuer Hybrid-Modus, der die Flexibilität des M-Modus mit der Ruhe des N-Modus verbinden soll. Nicht mit dem Sport-Modus der Mavic-Reihe verwechseln! Die Hinderniserkennung ist in diesem Modus ausgeschaltet.
Für Anfänger empfiehlt sich ganz klar der N-Modus. Fortgeschrittene fliegen dann sicherlich im S-Modus. Dieser eignet sich auch super zum Cruiser und Aufnahmen erstellen. Dazu hat DJI auch einen Tempomaten integriert. Wer es richtig wissen will, der ballert im M-Modus durch die Gegend. Natürlich immer mit Rücksicht auf die Umgebung.
Motion Controller-Modus: Der Motion Controller hat einen eigenen Flugmodus. Dieser wird derzeit aktiviert, sobald der Motion Controller verwendet wird. Die Charakteristik entspricht dabei in unseren Augen dem N-Modus. Ein kleiner Kreis im Display zeigt an, wohin die Drohne fliegen soll. Mehr dazu in unserem Testbericht zum DJI Motion Controller.
Emergeny Breake / RTH: Sobald der Notfall-Button gedrückt oder RTH ausgelöst wird, wechselt die Drohne in den N-Modus und stabilisiert sich selbst. Diese Funktion ist in allen drei bzw vier Flugmodi aktiv. Das rettet einem schon einmal den Ar….! ;)
AirSense: Glaubt man den Optionen im Einstellungsmenü der Drohne, so die DJI FPV Drohne ebenfalls auf AirSense zur Erkennung von bemannten Flugzeugen in der Nähe zurückgreifen.
DJI Goggles V2 & OcuSync 3.0 (O3): Das Herzstück des neuen FPV-Systems
Auch wenn viele Piloten natürlich in erster Linie auf die Drohne schauen, die sie fliegen, sind es eigentlich die Komponenten, mit denen man als Pilot direkt in Berührung kommt, die die Flugerfahrung maßgeblich bestimmen.
Über die beiden möglichen Controller haben wir ja oben bereits gesprochen. Im Mittelpunkt stehen für uns aber ganz klar die neuen DJI FPV Goggles V2. Die neue Videobrille teilt sich relativ viele Gemeinsamkeiten mit der ersten Generation.
Neu ist jedoch, dass nun die volle horizontale Bildauflösung von 810 Pixeln genutzt werden kann. Die Bildwiederholungsrate liegt weiterhin bei maximal 144 Hz.
Hand in Hand mit der neuen Videobrille geht die Einführung von O3 (OcuSync 3.0). DJI hat sein beliebtes OcuSync-Übertragungssystem noch einmal optimiert und für FPV-Anwendungen fit gemacht. Das äußert sich in einer Latenz von nur 28 ms bei einer Übertragungsrate von 120 fps bzw. 40 ms bei 60 fps. Maximale kann OcuSync 3.0 nun erstaunliche 50 MBit/s durch die Luft transportieren.
Die Reichweite ist dabei gegenüber OcuSync 2.0 unverändert. Für den CE-Betrieb gelten 6 km Maximalreichweite bei optimalen Bedingungen. In unserem Test war bis zur Sichtweise des Spotters (in der EU gesetzlich vorgeschrieben, mehr dazu unten) eine astreine Bildqualität verfügbar. Wer das erste Mal mit einem digitalen FPV-System fliegt und zuvor nur analog unterwegs war, wird es zunächst kaum glauben wollen, was das neue DJI-Setup leistet.
Betrieben werden die FPV Goggles V2 ab sofort mit einem separaten 2S-LiPo-Akku mit einem Energiegehalt von 18 Wh. Eine alternative Spannungsquelle mit 11,1 bis 25,2 V kann aber ebenfalls verwendet werden.
Der Reptilien-Look mit den vier Antennen ist gleich geblieben. Auch die Kopfbefestigung mit dem Gummiband ist zur V1 identisch. Verbessert wurde die Auflagefläche für das Gesicht, sodass sich die Videobrille sehr bequem tragen lässt. Und das auch über längere Zeit.
Die Einstellmöglichkeiten für die Pupillendistanz sind Standard im FPV-Segment. Insgesamt ist auch diese Komponenten des neuen FPV-Systems hochwertig verarbeitet.
Übrigens: Wer mit mehreren Freunden zusammen fliegen will, kann das ohne Probleme tun. Das System mehrere Kanäle zur Verfügung, die Spaß mit bis zu sieben weiteren Piloten versprechen. Der aktuelle Kanal wird durch ein LED-Feld an der linken äußeren Seite der FPV Goggles V2 angezeigt.
Brillenträger sollten mit den Goggles klar kommen, sofern eure Gesichtsform ein relativ nahes Anliegen der Brille erlaubt. Ansonsten kann es dazu kommen, dass Licht an der Seite der Videobrille durch nicht vollständiges Aufliegen auf dem Gesicht durchscheint. Abhilfe schaffen zum Beispiel Kontaktlinsen.
EU-Drohnenregeln: Wie sieht das ganze rechtlich aus?
Disclaimer: Dies ist keine Rechtsberatung. Bei Unklarheiten sollte in jedem Fall direkt die EASA, die zuständige Luftfahrtaufsichtsbehörde oder ein Fachanwalt konsultiert werden. Wir übernehmen ausdrücklich keine Haftung und Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen. Die Recherche erfolgte nach besten Wissen und Gewissen. Die Verwendung der Informationen geschieht ausdrücklich auf eigene Gefahr.
Die neue DJI FPV Drone hat keine offizielle Cx-Klassifizierung. Das liegt ganz einfach daran, dass zum Zeitpunkt des Erscheinens der Drohne die vollständigen Vorhaben für die Hersteller von Drohnen noch nicht finalisiert waren.
Da die Drohne ein Abfluggewicht von 795 Gramm inklusive Akku und Propellern hat, fällt das neue Modell unter eine Drohne mit C3-Äquivalenz. Der Grund hierfür ist unserer Interpretation nach die Maximalgeschwindigkeit von 39 m/s (knapp 140 km/h) im M-Modus. Damit darf die Drohne lediglich in der Kategorie OPEN A3 betrieben werden. Das dürfte aber jedem vernünftigen Menschen auch einleuchten. Denn so ein Geschoss hat – ganz besonders in den Händen von Neulingen – nichts in der Nähe von bewohnten Gebieten oder im belebten Stadtpark zu suchen.
Im aktuell geltenden Übergangsszenario könnte DJI FPV wohl auch als Bestandsdrohne bis 2 kg in OPEN A2 mit erhöhter Abstandsregelung (50-m-Regel) betrieben werden. Dann ist jedoch das EU-Fernpilotenzeugnis Pflicht.
Besonders wichtig: In der EU ist der FPV-Flug lediglich in Beisein eines sogenannten „Spotters“ erlaubt. Das ist eine Person, die die Drohne von außen stets im Blick behalten und die Umgebung überwachen muss, während der Pilot die Videobrille aufgesetzt hat und die Drohne lediglich über das Kamerabild steuert. Diesen Punkt müsst ihr unbedingt beachten. Alleine FPV fliegen ist seit der neuen EU-Verordnung leider rechtlich verboten.
Performance: Racer oder Cruiser?
Kommen wir zum wohl spannendsten Teil des Testberichts: Den Erfahrungen, die wir mit der Drohne in der Luft gemacht haben. Dabei wollen wir natürlich auch auf die Frage vom Anfang des Artikels eingehen: Ist DJI der Spagat zwischen Racer und Cruiser gelungen?
Die Steuerung der Drohne fällt geübten Drohnenpiloten mit dem Standardcontroller direkt leicht. Gestartet werden die Motoren über das ziehen beider Knüppel nach innen und unten.
Im S-Modus (Hybridmodus) ist die DJI FPV Drohne schon sehr wendig unterwegs und es gelingen beinahe auf Anhieb gute Aufnahmen mit dem typischen FPV-Stil. Die auf der Vorderseite angebrachte C1-Taste erlaubt es einfach zwischen verschiebende Roll-Winkeln umzuschalten.
Der M-Modus muss zunächst im Menü aktiviert werden. Diese Vorsichtsmaßnahme hat DJI aus unserer Sicht völlig zu Recht eingebaut. Im M-Modus geht die DJI FPV Drohne dann richtig ab. Vollständiger manueller Acro-Mode, perfekt für Freestyle-Action.
Die Drohne schafft dabei eine tatsächlich gute Balance zwischen entspanntem Fliegen im N- oder S-Modus und echter FPV-Action im M-Modus. Das Gewicht von 800 g ist aber nicht wegzudiskutieren. Das merkt man schon, wenn es im M-Modus ordentlich zur Sache geht.
Beim FPV-Filming (also beim Cruiser und Aufnehmen) ist das Gewicht bei etwas Wind hingegen eher von Vorteil und stabilisiert die Drohne in der Luft.
In Sachen Flugzeit haben wir knapp 15 Minuten mit etwas Reserve und entspannter Flugweise erreicht. Wenn man im M-Modus richtig prügelt, bekommt man den 6S-Akku mit 44 Wh auch in wenigen Minuten leer. Aber so ist das eben mit großer Motorleistung.
Start und Landung sind mit der neuen Drohne im Übrigen entspannt. Die Drohne kann automatisch Abheben und Landen und schwebt dann zunächst in circa 1,2 m Höhe über dem Boden. Das macht die Handhabung vor allem für Anfänger leichter, wenn man die FPV-Brille auf dem Kopf hat. Augmented Reality Elemente im OSD, wie der eingezeichnete Home Point – markiert mit einem großen „H“ – runden die Bedienung der Drohne ab.
Übrigens: Wer sich vor dem ersten echten Flug erst einmal virtuell versuchen möchte, der kann außerdem ab sofort die neue DJI FPV Simulator App nutzen. Diese ermöglicht es euch, das Flugverhalten der Drohne vorab kennenzulernen, ohne etwas kaputt machen zu können.
Bitrates: Eine Analyse
Wie bei allen unseren Testberichten haben wir euch im Folgenden eine Übersicht unserer Analyse der verschiedenen Videomodi aufgeführt.
4K / H.265
Modus | 4K / 60p | 4K / 50p |
---|---|---|
Auflösung | 3840×2160 | 3840×2160 |
Ratio | 16:9 | 16:9 |
Avg. Framerate | 59,94 fps | 50,00 fps |
Avg. Bitrate | 123 MBit/s | 101 MBit/s |
Encoding Profile (Codec) | High@L5.1@High (H.265) | High@L5.1@High (H.265) |
Interlacing | Progressiv | Progressiv |
Farbtiefe | 8 Bit | 8 Bit |
Farbraum | Rec.709 | Rec.709 |
Sub-Sampling | 4:2:0 | 4:2:0 |
4K / H.264
Modus | 4K / 60p | 4K / 50p |
---|---|---|
Auflösung | 3840×2160 | 3840×2160 |
Ratio | 16:9 | 16:9 |
Avg. Framerate | 59,94 fps | 50,00 fps |
Avg. Bitrate | 123 MBit/s | 102 MBit/s |
Encoding Profile (Codec) | High@L5.2 (H.264) | High@L5.2 (H.264) |
Interlacing | Progressiv | Progressiv |
Farbtiefe | 8 Bit | 8 Bit |
Farbraum | Rec.709 | Rec.709 |
Sub-Sampling | 4:2:0 | 4:2:0 |
1080p / H.265
Modus | 1080p / 120p (SloMo) | 1080p / 100p (SloMo) | 1080p / 60p | 1080p / 50p |
---|---|---|---|---|
Auflösung | 1920×1080 | 1920×1080 | 1920×1080 | 1920×1080 |
Ratio | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 |
Avg. Framerate | 30 fps (4x Zeit) | 25 fps (4x Zeit) | 59,94 fps | 50,00 fps |
Avg. Bitrate | 25 MBit/s | 25 MBit/s | 71,3 MBit/s | 70,1 MBit/s |
Encoding Profile (Codec) | Main@L5.0@High (H.265) | Main@L5.0@High (H.265) | Main@L4.1@High (H.265) | Main@L4.1@High (H.265) |
Interlacing | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv |
Farbtiefe | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit |
Farbraum | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 |
Sub-Sampling | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 |
1080p / H.264
Modus | 1080p / 120p (SloMo) | 1080p / 100p (SloMo) | 1080p / 60p | 1080p / 50p |
---|---|---|---|---|
Auflösung | 1920×1080 | 1920×1080 | 1920×1080 | 1920×1080 |
Ratio | 16:9 | 16:9 | 16:9 | 16:9 |
Avg. Framerate | 30 fps (4x Zeit) | 25 fps (4x Zeit) | 59,94 fps | 50,00 fps |
Avg. Bitrate | 25,1 MBit/s | 25,1 MBit/s | 71,3 MBit/s | 70,3 MBit/s |
Encoding Profile (Codec) | High@L5.1 (H.264) | High@L5.1 (H.264) | High@L5.0 (H.264) | High@L5.0 (H.264) |
Interlacing | Progressiv | Progressiv | Progressiv | Progressiv |
Farbtiefe | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit | 8 Bit |
Farbraum | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 | Rec.709 |
Sub-Sampling | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 | 4:2:0 |
Ganz klar: Die Kamera ist für 4K mit 50 oder 60 fps ausgelegt. Die SloMo-Modi mit 1080p liefern automatisch zeitgestreckte Clips. Wenn ihr 10 Sekunden mit 120p aufzeichnet, kommt also ein Clip mit 40 Sekunden Länge und 30 fps bei raus.
Die beworbene Bitrate von 120 MBit/s erreicht die Kamera nur im 4K60p-Modus. Der Codec spielt dabei keine Rolle. Die meisten Nutzer dürften ohnehin in dieser Einstellung fliegen, um das Maximum aus ihren Aufnahmen herauszuholen.
FPV Goggles V2
Der DVR (Digital Video Recorder) der FPV-Brille zeichnet immer mit H.264 auf. Die Auflösung ist auf 1440 x 81ß Pixel fixiert. Lediglich die Bildwiederholungszahl passt sich, je nach gewählter Kameraeinstellung auf 50 oder 60 fps an. Die Bitrate der internen Aufzeichnen beträgt circa 20 MBit/s.
Insgesamt liefert die Kamera der DJI FPV Drohne super Material. Die Qualität steht den üblichen Mavic-Drohnen mit 1/2,3″-Sensor in Nichts nach. Wichtig ist außerdem, dass die Kamera ordentliches WDR unterstützt. So erkennt man auch noch etwas in der Videobrille, wenn man gerade gegen die tief stehende Sonne fliegt.
Modifikationen, Reparatur und Care Refresh
FPV-Flug entstammt ganz klar dem Modellflug und ist noch heute zum größten Teil in der Hand einer riesigen Bastler-Community. Ein ganz klein wenig hat auch DJI diesen Flair in sein neues Produkt einfließen lassen.
Zum einen kann die Federkraft und der Widerstand der Steuerknüppel des neuen FPV Controllers V2 nun individuell eingestellt werden.
Des Weiteren erlaubt DJI uns nun mit dem wechselbaren Cover der Drohne einen direkten Blick in das Innere der Drohne. Erstaunlich, wie kompakt der „Stack“ aus allen elektronischen Komponenten gebaut ist. Die ESCs befinden sich im hinteren Teil mit einem passiven Kühler. Die Drohne wird von einem kleinen Lüfter zwangsbeatmet.
Bei einem Defekt sollen sich folgende Komponenten tauschen lassen: Propeller, Landegestell, Cover und Gimbal. Für alles weitere muss die DJI FPV zum Service bei DJI.
Damit das nicht zu einem teuren Vergnügen wird, kommt auch die DJI FPV Drohne mit einem Care Refresh Angebot. Käufer haben die Wahl zwischen einem 1-Jahres- oder 2-Jahres-Plan, um die eigene Drohne vor selbstverschuldeten Defekten gegen fixe Austauschgebühren abzusichern. Auf den neuen DJI Flyaway-Schutz muss die FPV-Drohne jedoch verzichten.
Weitere Details zu DJI Care Refresh findet ihr hier.
Außerdem können im M-Modus die meisten Komponenten des Flight Controllers manuell angepasst werden. So kann jeder Pilot seine eigenen Rates einstellen. Wer nicht weiß worum es geht: Dieser manuelle Modus ist (erst einmal noch) nichts für euch.
Was die DJI FPV Drohne besser machen könnte
Wie immer wollen wir euch natürlich auch über die Dinge berichten, die die DJI FPV Drohne noch besser machen könnte.
Hardware
Gewicht: Die DJI FPV Drohne ist vollgepackt mit Technik. Viel mehr Technik als normale FPV-Drohnen mit sich umhertragen müssen. Das äußert sich in einem Gewicht von knapp 800 Gramm. Im Flug merkt man das als Laie sicherlich nicht unbedingt. Der direkte Vergleich zu einem „echten“ FPV-Racer ist aber deutlich. Darauf müssen sich erfahrene FPVler einstellen, wenn sie zur DJI FPV Drohne greifen.
Cover-Wechsel: Die Möglichkeit, das Cover der Drohne wechseln zu können ist cool. Das Ganze ist aber ziemlich fummelig und sollte mit Geduld durchgeführt werden, um keine Teile zu beschädigen. Mal schnell draußen auf dem Racing Track wechseln fällt hier aus. Dafür sind insgesamt zehn zu lösenden Schraufen einfach zu viel.
Knüppelfächer: Die Fächer zum Verstauen der Steuerknüppel des FPV Controllers V2 liegen an der Innenseite des Griffes. Je nach Halteposition stören die Fächer manchmal ein wenig. Man kann den Controller aber so greifen, dass es passt. Es wäre trotzdem schöne gewesen, wenn DJI die Fächer wieder in die Seite oder den Boden integriert hätte.
Extra Akku für FPV-Videobrille: Wie schon geschrieben, das kleine Powerpack das DJI mit der neuen V2 Brille ausliefert, erlaubt eine flexible Spannungsversorgung. Trotzdem muss man das kleine Ding samt Kabel immer dabei haben. Eigentlich ist das die einzige Komponente, die der super Integration aller weiteren Komponente ein wenig entgegensteht. Ist aber für viele sicherlich Meckern auf hohem Niveau – geben wir zu!
Lautstärke: Weniger ein Kritikpunkt, als eine wichtig zu wissende Tatsache. Die Drohne ist typisch für einen FPV-Racer nicht unbedingt leise. Die starren Propeller mit ihrem 3-Blatt-Design kreischen im S- und M-Modus ordentlich durch die Luft. Was man selbst als Pilot sicher cool findet, könnte andere stören. Sollte man wissen und bedenken.
Keine Tasche / Case: Mal ehrlich, ein Set mit drei Hauptkomponenten ohne passende Tasche zu transportieren ist nervig. Warum DJI hier kein passendes Cases beilegt, ist uns nicht ganz klar – die Drohne ist immer ganz klar ein Premium-Produkt. Zumal die DJI-Taschen sonst immer perfekt auf die Produkte zugeschnitten sind. Schade, dass der Transportrucksack extra gekauft werden muss.
Tipp: In unseren Lowepro ProTactic 450 AW II Rucksack (zum Testbericht) passten alle Komponenten (und noch) mehr ziemlich gut rein.
Software
Ansicht der Bildstabilisierung: Das stabilisierte Material, welches auf der SD-Karte gespeichert wird, ist super. Hier haben wir nichts auszusetzen, RockSteady macht seine Arbeit gut. Man muss sich jedoch daran gewöhnen, dass der Pilot dieses stabilisierte Bild in der Videobrille nicht zu sehen bekommt. Um die Latenz niedrig zu halten, wird hier direkt das unstabilisierte Videobild gezeigt, obwohl die Drohne das Material mit RockSteady im selben Moment stabilisiert auf der Speicherkarte aufzeichnet.
Bezugsquellen
Anbei einige Bezugsquellen.
Fazit
Die DJI FPV Drohne ist einer ganz neuen Produktkategorie zuzuordnen. Einen einfachen Vergleich mit ähnlichen Modelle auf dem Markt zu ziehen, fällt damit also weg.
Insgesamt lässt sich die Drohne mit einem einzigen Wort gut beschreiben: WOW!
Obwohl (oder gerade weil?) wir viele Jahre mit selbstgebauten FPV-Drohnen auf dem Feld unterwegs waren, ist der Test dieses neuen Produktes besonders spannend gewesen. Seit den ersten Gerüchten über eine mögliche FPV-Drohne von DJI stand sets die Frage im Raum: Kann DJI richtiges FPV? Die Antwort ist: Ja. Und zwar in einer bisher nicht dagewesene Weise.
Das liegt zum einen an der guten Kamera, die trotz Rückgriff auf eine elektronische Bildstabilisierung super Bilder liefert. Zum andere spielt DJI sein ganzes Können bei der nahtlosen Integration von Videobrille, Controller und Drohne aus. Die Bedienung wird damit so einfach und intuitiv, wie wir es von Drohnen der Mavic-Serie gewohnt sind.
Das positive Bild setzt sich auch bei der Flugerfahrung mit erstaunlich guter Flugzeit weiter fort. Vorausgesetzt man lässt es in der Luft ruhig angehen. Wer lieber heizen will, braucht ganz einfach mehr Akkus. Die insgesamt drei Flugakkus des Fly More Kits sind da ein guter Startpunkt.
Ist die Drohne etwas für eingefleischte Racer? Schwierige Frage. Die DJI FPV Drohne KANN extrem flott und wendig im M-Modus geflogen werden. Das Gewicht von knapp 800 Gramm ist aber auch dann nicht wegzudiskutieren. Nichts desto trotzt macht die Drohne auch in diesem Modus Spaß. Der Fokus liegt aber für uns ganz klar auf dem kreativen Bereich und dem Erstellen cooler Aufnahmen mit einer FPV-Drohne als Werkzeug.
Und in diesem Punkt sucht die DJI FPV Drohne derzeit ihres Gleichen. Von uns gibt es eine ganz klare Empfehlung, wenn man als Drohnenfreund auf der Suche nach etwas völlig Neuem ist!
Preislich müsst ihr 1349 Euro (UVP) für das DJI FPV Combo einplanen. Das Fly More Kit gibt es für weitere 279 Euro (UVP). Wer den Motion Controller ausprobieren will, kann den neuen Controller optional für 149 Euro (UVP) erwerben.
Pro
- krasse Flugperformance im M-Modus
- Dank S/N-Modus auch für FPV-Anfänger geeignet
- tadellose Verarbeitung aller Komponenten
- Plug-and-Play-System, das sofort funktioniert
- gute Flugzeit bei kontrolliertem Gashebel
- hohe Qualität der Aufnahmen mit guter Stabilisierung
- geniale Steuerung durch Motion Controller
Contra
- relativ hohes Gewicht
- separates Powerpack für die Videobrille stört ein wenig
- keine passende Tasche im Lieferumfang
Wie immer freuen wir uns natürlich darüber, wenn ihr bei eurer Bestellung einen unserer Partnerlinks (*) verwendet und uns so unterstützt!