Bisher war noch unklar, wie genau DJI seine neue Profikamera taufen würde. Jetzt verraten uns neue Bilder den offiziellen Namen: Ronin 4D. Damit ist der Kamera-Body gemeint. Als Kameramodul kommt parallel die neue Zenmuse X9 Einheit auf den Markt.
Professionelle Kameratechnologie geht mit der Drohnenbranche Hand in Hand. Ist etwas am Boden etabliert, braucht es meist nur wenige Produktgenerationen und wir finden viele Features in Drohnenmodellen wieder. Im Falle der mechanischen Gimbalstabilisierung war es sogar anders herum: Hier machten Multicopter den Einsatz einer entsprechenden Bildstabilisierung nötig, später gab es entsprechende Stabilisatoren dann auch für Kameras am Boden.
Die zu letzt vorgestellten Produkte der DJI PRO Serie waren das RS2 und das RSC2 Gimbal für die Stabilisierung von DSLR- und DSLM-Kameras. Die neue Kamera, die uns nun erwartet reaktiviert das Ronin-Brand wieder und dürfte viele Filmemacher sehr interessieren.
DJI Ronin 4D: Vier-Achsen-Stabilisierung
Wer viel mit professionellen Kameras und zusätzlich noch mit Gimbals arbeitet kennt eine Sache ganz bestimmt: Überall sind Kabel, Adapter und die ganze Angelegenheit ist doch relativ schwer. DJI scheint mit dem neuen Ronin 4D genau dieses „Problem“ lösen zu wollen.
Die neue Kamera ist eine vollintegrierte Plattform, die sämtliche technische Voraussetzungen für die typische „Run-and-Gun“-Aufnahme in einem Gehäuse vereint. Dazu gehören die Haupteinheit mit Akku, die gesamten Bedienungselemente und Schnittstellen.
Für die Stabilisierung des Bildes kommt ein 3-Achsen-Gimbal zum Einsatz, das bei DJI bekanntermaßen direkt mit der Kamera eine Einheit bildet. Die Ronin 4D verfügt selbst jedoch noch über eine Stabilisierung der Z-Achse. Dieser Arm kann dabei die typischen Auf- und Abwärtsbewegung dämpfen, die beim Gehen oder Laufen mit der Kamera entstehen. Diese Stabilisierungsachse ist in der Luft nicht nötig, am Boden können mechanischen 3-Achsen-Gimbals den Effekt alleine aber nur schlecht filtern. Das ist auch der Grund, wieso Kameraleute mit Gimbals in der Hand manchmal recht lustig umherwandern.
Zudem bekommen wir auch den neuen Videosender zu sehen, den DJI wohl als Zubehör auf den Markt bringen wird. Damit wird das ganze Konzept der Ronin 4D Plattform noch schlüssiger. So kann auch das Live-Feed offenbar direkt drahtlos an eine Monitoring-Station gesendet werden. Etliche Mounting-Points dürften aber auch die Montage eines externen Monitors direkt an der Kamera ermöglichen.
Zenmuse X9 in zwei Varianten?
Fehlt nur noch die passende Kamera zum Ronin 4D, oder? Auch dazu gibt es nun konkretere Informationen. Auf den Bildern bekommen wir eine neue Zenmuse-Payload mit dem Namen Zenmuse X9 zu sehen.
Damit löst DJI das bisherige Spitzenmodell Zenmuse X7 ab. Die Vorgängerin wurde damals zusammen mit der Inspire 2 Plattform vorgestellt. Eine Übersicht aller Zenmuse Payloads findet ihr übrigens in unserem ausführlichen Zenmuse Guide.
Glaubt man den aktuellen Vorabinformationen, so wird es zwei Versionen der neuen X9 Kamera geben. Auf den Fotos ist die Zenmuse X9 6K abgebildet. Des Weiteren soll die Ronin 4D auch mit einer 8K-Kamera kombiniert werden können. Ob es sich dabei dann um die Zenmuse X9 8K handelt oder ob es einen weiteren Neuzugang in der Zeamuse-Serie gibt, werden wir sehen.
Dass die Ronin 4D bis zu 8K mit 60 fps in RAW-Video filmen können soll, geht schon aus einem früh veröffentlichten Patentdokument hervor. Die Filmdaten werden wohl wieder auf einer SSD (oder einem ähnlich schnellen Speicher) landen.
Interessant für bisherige Nutzer der Zenmuse X7 Kamera: Die Objektive mit DL-Mount scheinen weiterhin kompatibel zu sein.
Preise und Release Date des DJI Ronin 4D
Das Datum der Veröffentlichung ist bereits bekannt: Die DJI Ronin 4D Kamera zusammen mit der Zenmuse X9 wird am 20. Oktober 2021 um 15 Uhr in einem Live-Stream vorgestellt. Das hat DJI nun bereits angekündigt.
Der Preis für die neue Kameraplattform ist hingegen noch offen. Man kann aber mit Sicherheit sagen: Das wird keine Kamera für den Endverbraucher mit der man in den Urlaub fährt. Und günstig wird’s auch nicht.
Hier einige Anhaltspunkte: Die aktuelle Zenmuse X7 Kamera ohne Objektiv kostet 2.999 Euro (UVP). Das Zenmuse X7 DL/DL-S Objektivset gibt es derzeit für 4.899 Euro UVP. Davon abgegleitet dürfte das Ronin 4D mit Zenmuse X9 und weiterem Zubehör eher in Richtung oder sogar über 10.000 Euro kosten – abhängig von der Ausstattung.
Quelle: OsitaLV via Twitter