Das Gerücht, dass DJI an einer „FPV Drone“ arbeiten soll, geistert schon seit einigen Monaten durch das Internet. Bisher ist wenig zu der neuen FPV Drohne bekannt, nun ist ein neues Foto des vermeintlichen DJI Racers aufgetaucht.
Die DJI FPV Drone ist eines der besser gehüteten Geheimnisse des chinesischen Drohnenherstellers. Erste Gerüchte zu einem solchen Produkt sind bereits mehrere Jahre alt. Schon zur Zeiten der Vorstellung des Digital FPV Systems gab es Vermutungen dazu, dass auch eine eigene FPV Drohne als eigenständiges Produkt in der Mache ist.
Im Verlaufe dieses Sommers haben sich dann die Informationen zu einer FPV Drone von DJI weiter verdichtet. Es folgt, was bisher bekannt ist.
Foto-Leak: Ist das die DJI FPV Drone?
Update: Mittlerweile hat DJI seine DJI FPV Drohne offiziell vorgestellt. Unseren ausführlichen Testbericht zur DJI FPV Drohne findet ihr direkt hier.
Bereits Anfang August tauchte ein erstes Foto der vermeintlichen DJI FPV Drone im Netz auf. Darüber haben wir euch an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet. Besonders bemerkenswert sind die dreiblättrigen Propeller und natürlich das allgemeine Design des abgebildeten Quadcopters gewesen.
Mitte August folgten dann weitere Details zu möglichen Akkukonfigurationen. Die Gerüchte hier besagten, dass DJI die neue Drohne sowohl mit einem 4S- als auch mit einem 6S-Setup auf den Markt bringen könnte. Erste Neuerungen im Code der DJI Fly App sollen außerdem auf neue „FPV-Funktionen“ hinweisen.
An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung „DJI FPV Drone“ aktuell wohl eher ein inoffizieller Titel ist, den die Community dem neuen Produkt gegeben hat. Wie DJI seinen FPV Racer / Cine-FPV-Drohne tatsächlich nennt, ist natürlich noch offen.
Das neuste Foto stammt abermals von den Twitter-Account OsitaLV, der für seine – in der Regel korrekten – DJI-Leaks bekannt ist. Das neue Foto lässt deutlich mehr von der vermeintlichen Drohne erkennen. Man muss aber auch gestehen: Die geringe Auflösung bzw. die starke, digitale Vergrößerung lässt auch viel Spielraum für Interpretationen.
3-Blatt-Propeller auch auf neuem Foto erkennbar
Das neue Foto zeigt die angebliche DJI FPV Drone am Boden stehend. Die Front der Drohne ist in die andere Richtung gerichtet. Was man hier erkennt ist also mit großer Wahrscheinlichkeit die Rückseite. Uns erinnert das Design der Drohne ein wenig an den Vorderteil der Inspire 1 Drohne – zumindest was die Form angeht, die Abmessungen dürften deutlich kleiner ausfallen.
Was hinten aus dem Frame der Drohne in schwarz hervorschaut ist wohl der Flugakku, der sich offenbar rückseitig aus der Drohne herausnehmen lässt. Ein einfacher Wechsel des Akkus ist bei FPV Quads natürlich essentiell, weil die Flugzeiten durch die hohe abgerufene Leistung deutlich unter der Betriebszeit herkömmlicher Kameradrohnen liegt.
Das gesamte Gehäuse der Drohne ist stark nach vorne angewinkelt. Das ist für FPV Racing Drohnen ganz normal, da durch eine starke Vorwärtsneigung im Flug höhere Geschwindigkeit erreichbar sind.
Apropos Neigung: Um diesen Effekt auszugleichen und im Vorwärtsflug nicht nur den Boden zu filmen, sind die Kameras auf FPV Racer daher in einem steilen Winkel (je nach Können und Vorliebe zwischen 25 und 55°) gekippt. Für die DJI FPV Drone steht an dieser Stelle ein weiters Gerücht im Raum. Ein vor geraumer Zeit veröffentlichtes DJI Patent zeigt nämlich eine Halterung für eine Kamera, die einen Neigungsausgleich erlaubt. Das wäre natürlich der perfekte Fit für eine Renndrohne von DJI.
Außerdem sind auf dem Foto erneut die dreiblättrigen Propeller zu erkennen, die bereits auf dem ersten Foto zu sehen waren, welches die neue DJI Drohne zeigen soll.
Racing oder Film-Fokus?
Nach wie vor offen ist für uns eine zentrale Frage: Steigt DJI wirklich in das Drone Racing Segment ein oder fokussieren die Chinesen mit einer FPV Drohne eher eine neue Nische im Filmgeschäft? Das man mit Racing Quads ganz besondere Aufnahme erstellen kann, hat DJI ja schon selbst in einem Kurzfilm gezeigt.
Der Einsteig in das Segment der Drohnen-Racer ist nach wie vor ein großer Schritt für DJI. Das FPV-Segment ist von Anfang an stark durch die Modellbau- und DIY-Szene geprägt. Eine Racing Drohne von DJI müsste sich also definitiv nicht nur an guter Flugperformance, sondern auch an Faktoren, wie Reparierbarkeit und einer guten Ersatzteilversorgung messen lassen.
Dass DJI dafür die Ressourcen und das Logistiknetzwerk hat, ist wohl unbestritten. Viel eher bleibt die Frage offen, ob Kunden bereit sind, ihre gecrashten Drohnen (und das passiert im FPV-Segment beinahe garantiert) teuer reparieren zu lassen. Außerdem gehört das Basteln für viele eingefleischte FPV-Piloten dazu, sodass eine FPV Drone von DJI ihre Kunden definitiv finden muss.
Quelle: OsitaLV via Twitter