Der Drohnenhersteller DJI hat soeben seine neue DJI FPV Drohne offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Mit 4K-Kamera, einem neuen Controller und dem überarbeiteten OcuSync 3.0 Übertragungssystem, soll die neue Drohne ihre Käufer begeistern.
Nach monatelange Gerüchte, Tipps und Leaks ist die DJI FPV Drohne nun offiziell da. Damit klärt sich an aller erste Stelle auch der Name des neuen Produktes. DJI nennt die neue Drohne einfach nur „DJI FPV“.
Das neue Produkt tritt dabei in einen für DJI völlig neuen Markt ein, das als Unternehmen ansonsten vor allem im Bereich der reinen Kameradrohnen unterwegs war. Mit DJI FPV betreten die Chinesen nun ein Gebiet, dass mehrheitlich immer noch in der Hoheit der Bastler und Tüftler ist.
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht der DJI FPV Drohne findet ihr hier.
4K-Kamera mit RockSteady-Stabilisierung
Lange wurde vorab gerätselt, wie DJI eine eigene FPV-Drohne positionieren könnte. Mit dem offiziellen Launch ist dies nun ziemlich deutlich. Das neue Produkt richtet sich vornehmlich an Creators und Filmemacher sowie alle Drohnenpiloten, die Spaß am schnellen und agilen Fliegen haben.
Als reinrassige Racing-Drohne ist DJI FPV nicht zu bezeichnen. Eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h im manuellen Modus (Acro-Mode) ist aber trotzdem eine Ansage.
Die DJI FPV Drohne differenziert sich aber mit einigen Features recht deutlich von herkömmlichen FPV-Racern. Als erste wäre hier die 4K-Kamera zu nennen, die auf einen Sensor mit 12 MP und 1/2,3 Zoll Bildfläche setzt.
Damit lassen sich Videos mit 4K-Auflösung und bis zu 60 Bildern pro Sekunde bei einer maximalen Bitrate von 120 MBit/s aufzeichnen. Da die Drohne ihre Kamera mit dem Gimbal lediglich vertikal bewegen kann, erfolgt die gesamte Stabilisierung des Bildmaterials elektronisch. Dieses Verfahren kennen wir bereits von der Osmo Action Kamera. Auch die neue Drohne kann also ab sofort auf RockSteady für stabilisierte Videos zurückgreifen.
Das Gimbal hilft hingegen dabei, die Kameraausrichtung an die Vorwärtsneigung der Drohne im Flug anzupassen. Außerdem lässt sich damit verhindern, dass die Propellerspitzen in den Aufnahmen auftauchen.
Angetrieben wird die Drohne von einem 6S-LiPo-Akku, der bis zu 20 Minuten Flugzeit erlauben soll. Das gilt natürlich nur bei gemächlichem Gasfinger.
Mehrere Flugmodi für Anfänger und Profis
Gesteuert wird die neue Drohne mit dem FPV Controller V2, der nun im neuen Design eines Gamepads, wie von einer Spielekonsole daher kommt. Mithilfe dieses Controllers können drei verschiedene Flugmodi gewählt werden, die die Drohne sowohl für absolute Anfänger, als auch für FPV-Profis interessant machen soll.
Im N-Modus fliegt die Drohne wie eine übliche DJI Kameradrohne (z.B. Mavic Air 2), wird durch GPS stabilisiert und kann auf eine Hinderniserkennung an der Front zurückgreifen, die mit zwei Kameras funktioniert.
Der S-Modus ist ein neuer Hybrid-Modus, der einen Spagat zwischen dem manuellen FPV-Flug und dem Komfort einer Kameradrohne versucht. Die Drohne stabilisiert sich zwar selbst, die Hinderniserkennung ist jedoch deaktiviert. Dafür ist schnelleres und agileres Fliegen möglich.
Der M-Modus (entspricht dem Acro-Modus) können erfahrene FPV-Piloten dann die gesamte Leistung der DJI FPV Drohne abrufen. Hier gibt es keine Limits mehr, dafür ist die Toleranz Fehler zu machen aber auch kleiner.
Damit im schlimmsten Fall auch im M-Modus nichts daneben geht, gibt es einen neuen „Emergency Break“-Knopf mit dem die Drohne in jedem Modus sofort abgebremst und in einen stabilen Schwebeflug gebracht werden kann.
DJI FPV: OcuSync 3.0 und vollständig Integration
Das gesamte neue FPV-System von DJI ist dabei nahtlos integriert. Die drei Komponenten Drohne, FPV-Videobrille und Controller sind mit dem neue OcuSync 3.0 System (O3) untereinander verbunden und tauschen Daten aus.
O3 sorgt für niedrigere Latenzen zwischen Drohne und Videobrille / Controller und ermöglicht höhere Bitraten für den Video-Feed. Die Reichweite des Systems soll wie bei OcuSync 2.0 bei bis zu 6 km im CE-Raum liegen.
Eine App wird zur Verwendung der neuen Drohne nicht benötigt. Alle Komponenten sind direkt bei Lieferung sofort einsatzbereit. Die gesamte Konfiguration der Drohne und der Kamera erfolgt über das OSD in der Videobrille. Dazu hat diese einen kleinen Joystick, der die Navigation in den Menüs erlaubt.
Die DJI Fly App kann jedoch optional verwendet werden, um beispielsweise Firmware-Updates durchzuführen oder dient als weiterer Monitor für Zuschauer. Dafür werden die DJI FPV Goggles V2 einfach per USB mit dem Smartphone verbunden.
Neuartige Steuerung mit dem DJI Motion Controller
Zusammen mit DJI FPV kommt außerdem der DJI Motion Controller auf den Markt. Auch über diese optionale Fernsteuerung war im Vorfeld einiges an die Öffentlichkeit gedrungen.
Im Grund handelt es sich dabei um einen neuen Controller, mit dem die Drohne durch die Bewegung der Hand gesteuert werden kann. Die gesamte Steuerung wird also mit nur noch einer Hand durchgeführt.
Der Motion Controller richtet sich dabei ganz klar an Einsteiger und soll einen intuitiven Einstieg in das FPV-Segment bieten.
Beschleunigt wird beispielsweise mit einem Pistolenschalter, der ein wenig an einen Abzug erinnert. Insgesamt erinnert der Controller vom Design her ein wenig an ein professionelles Temperaturmessgerät.
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht des DJI Motion Controllers findet ihr hier.
Preise und Verfügbarkeit
Die DJI FPV Drohne wird in der Standardversion als DJI FPV Combo angeboten. Diese Set enthält die Drohne, den Controller und die Videobrille sowie einen Flugakku. Mit diesem Set kann man also direkt loslegen.
Das DJI FPV Combo kostet 1349 Euro (UVP).
Zusätzlich bietet DJI separat ein FPV Fly More Kit an. Dieses enthält zwei weitere Akkus und ein Charhing Hub zum Aufladen von bis zu drei Akkus zu einem Preis von 279 Euro (UVP).
Auch der neue DJI Motion Controller muss separat erworben werden. Die neue Fernsteuerung für die DJI FPV Drohne schlägt mit 149 Euro (UVP) zu Buche.
Alle drei neuen Produkte sind ab sofort bestellbar.
Auch Care Refresh wird für die Drohne mit 1 Jahr oder 2 Jahren Laufzeit angeboten.
Quelle: DJI
Tipp: Hier geht’s zu unseren FAQ rund um die neue DJI FPV Drohne und den DJI Motion Controller.