Das DJI an einer eigenen FPV Racing Drohne arbeiten könnte, steht schon länger als Gerücht im Raum. Nun gibt es eine interessante Konzeptzeichnung von dem stets gut über DJI-Interna informierten Twitter-Account OsitaLV.
Bereits im letzten Jahr hat DJI mit dem Launch seines Digital FPV Systems gezeigt, dass der Drone Racing Markt auch für den Marktführer weiterhin ein potenziell interessantes Geschäftsfeld ist.
Das wundert anhand der stetig steigenden Zuschauerzahlen bei professionellen Drone Racing Veranstaltungen, wie der Drone Racing League oder der Drone Champions League, natürlich wenig.
Konzeptzeichnung zeigt Quad mit 3-Zoll-Propellern
Update: Mittlerweile hat DJI seine DJI FPV Drohne offiziell vorgestellt. Unseren ausführlichen Testbericht zur DJI FPV Drohne findet ihr direkt hier.
Eine eigene FPV Racing Drohne auf den Markt zu bringen, würde für DJI aus vielerlei Hinsicht Sinn machen. Zum einen ist bereits das gesamte Know-How verfügbar, kleine Drohnen zu entwerfen, dasselbe gilt für die nötige Kameratechnik. Zum anderen würde ein entsprechendes Modell eine völlig neue Käuferschicht erreichen.
Selbst die Technologie zur Übertragung des Bildsignals aus der FPV-Kamera hat DJI letztes Jahr revolutioniert, in dem das Unternehmen erstmals ein digitales FPV-System speziell für Drone Racing auf den Markt gebracht hat.
Der Twitter-Account OsitaLV hat nun einen ersten Versucht gewagt, die Features der möglichen FPV Racing Drohne von DJI vorherzusagen.
Zu sehen ist ein Quadcopter mit Mantelpropellern oder zumindest Propellern, die durch einen dünnen Rahmen geschützt werden. Solche Konstruktionen sind vor allem bei Micro Racer beliebt, um die Rotorblätter bei Zumammenstößen und Crash vor Schlimmeren zu bewahren.
Das Konzept nutzt außerdem 3-Zoll-Propeller mit drei Rotorblättern, was ein beliebtes Setup ähnlicher Modelle ist. Die Propellerkäfige sind außerdem untereinander verbunden, um dem gesamtem Rahmen mehr Stabilität zu geben.
Auf Basis der Propellergröße kann man außerdem eine grobe Größenschätzung abgeben. Das Konzept hat damit Abmessungen von ungefähr 24 x 24 cm.
Nutzt DJI das neue Kamerapatent?
Vor wenigen Tagen berichtete wir bereits über ein Patent von DJI, das eine Kamera mit Neigungsausgleich beschreibt.
Eine solche Technik würde es erlauben, den Horizont des FPV-Bildes bei schnellen Vorwärtsflügen mit starker Neigung der Drohne Richtung Boden auszugleichen. In aktuellen Racing Drohnen wird dies über eine manuell angewinkelte FPV-Kamera realisiert.
Die Kamera soll laut des Konzeptes von OsitaLV außerdem mit bis zu 1080p bei 60 fps aufzeichnen können. Das würde dem aktuellen Durchschnitt vieler Dual-FPV-Kameras entsprechen.
Ob DJI hier wirklich keine 4K-Option anbieten wird, sehen wir aber als fraglich an. Einige Kameras der Konkurrenz (Caddx, RunCam) können das bereits. Außerdem wächst die „Cine Whoop Szene“ gerade stark. Das sind kleine Micro-Drohnen mit 4K-Fähigkeit, die ganz neue Filmemöglichkeiten bieten. DJI hat dazu selbst schon einen Kurzfilm mit einer etwas größeren Racing Drohne veröffentlicht.
In den Augen des Erstellers der Zeichnung setzt DJI bei der Bildübertragung auf ein System mit bis zu 4km Reichweite und einer Latenz von 28 ms. Das entspricht genau den technischen Daten des Digital FPV Systems im FCC-Modus bei 720p120.
Zu den sonstigen Features des Konzeptes der DJI FPV Racing Drohne zählen ein verbautes GPS (eher ungewöhnlich für Racing Drohnen) sowie verschiedene Flugmodi (ACRO, ATTI, Position / GPS).
Drone-Zones’s Meinung
Das DJI mit einer eigenen Racing Drohne auf den Markt kommt, ist bereits im letzten Jahr nach dem Launch des Digital FPV Systems sehr wahrscheinlich geworden.
Das Unternehmen wird den Markt im Drone Racing Sektor sehr genau im Auge behalten und ist nicht dafür bekannt, solche Möglichkeiten mit großen Erfolgsaussichten vorbeiziehen zu lassen.
DJI wird sich aber auch Bewusst sein, dass die Drone Racing Szene zu einem Großteil aus Modellbauern besteht, die ihre Drohne gerne selbst zusammenstellen und mindestens genau so viel Spaß am Basteln, wie am Fliegen haben.
Mit einer hochwertigen und vor allem einfach zu fliegenden Racing Drohne (daher macht auch GPS Sinn) könnte DJI aber ohne Frage großen erfolg haben. Gerade für Einsteiger ist die FPV Racing Szene durch die immense Auswahl an Modellen und Optionen schwer zu überblicken.
Auf der anderen Seite muss eine solche Drohne aber auch liefern, gerade wenn DJI seinen Namen dafür hergibt. Das bedeutet: Auch Profis müssen damit Spaß haben. Diesen Spagat zu meistern, dürfte selbst für DJI eine große Herausforderung werden.
Quelle: OsitaLV via Twitter