Ein Drohnenfallschirm soll im Fall eines Defektes Schlimmeres verhindern. Er hilft dabei, eine Drohne mit einem kaputten Antrieb kontrollierter zu Boden zu bringen. Die Idee ist nicht neu, dass erste Gesetzgeber eine solche Einrichtung fordern hingegen schon.
Wer einen Gegenstand aus einer großen Höhe kontrolliert(er) zu Boden befördern will, ohne dass dieser bei der Berührung mit der Oberfläche zerstört wird, greift am besten zu einem Fallschirm. Dieser bremst das fallende Objekt ab, in dem die Reibungsfläche des Gegenstandes an der Luft durch die Fallschirm vervielfacht wird und das Objekt so zu Boden gleitet.
Es ist also kein Wunder, dass Fallschirm auch für Drohnen zum Einsatz kommen können, um diese bei technischen Problemen, wie einem Antriebsausfall, trotz allem sicher zu Boden bringen zu können.
Inhalt
Wer braucht einen Drohnenfallschirm?
In Deutschland gibt es aktuell noch keinen rechtlichen Rahmen, der nach dem Einsatz eines Drohnenfallschirms verlangen würde. Auch die beschlossenen EU-Drohnenregeln, welche Mitte 2020 in Kraft treten, sehen eine solche Einrichtung nicht explizit vor.
Anders ist dies in Ländern, wie den USA oder Kanada. Hier haben die zuständigen Luftfahrtbehörden (FAA und TC) entsprechende Vorschriften erlassen, die in geltendes Recht übernommen worden sind. In den USA werden diese Fallschirm-Drohnen sogar bereits von Gesetzeshüter eingesetzt.
Diese Regelungen erlauben es Drohnenbetreibern, Menschen und Menschenansammlungen direkt zu überfliegen, sofern die Drohne mit einem entsprechenden Fallschirm ausgestattet ist.
In diesem Hintergrund ist eine Studie der ASSURE Initiative interessant, die herausgefunden hat, dass ein Treffer einer Drohne am Kopf eines Menschen weniger schlimm ist, als zunächst angenommen wurde. Natürlich sind Zusammenstöße trotzdem in jedem Fall zu vermeiden, sodass die Ergänzung eines Fallschirms eine Möglichkeit darstellen kann.
Grundlage für die Zulassung eines speziellen sUAS-Fallschirms (so der Fachausdruck) in den USA und Kanada ist im Übrigen die Richtlinie ASTM F3322-18. Dieser gibt die Szenarien vor in denen der Fallschirm unter allen Umständen auslösen muss, welche Sinkgeschwindigkeit maximal erreicht werden darf und welche Mindestflughöhen für eine effektive Fallschirmlandung gelten müssen.
Preise für Drohnenfallschirm ansehen*
Wie funktioniert ein Drohnenfallschirm?
Von seiner eigentliche Funktionsweise her, arbeitet ein Drohnenfallschirm nicht anders, als ein Fallschirm für einen Menschen. Einmal ausgelöst, spannt sich der Fallschirm in der Luft auf und trägt die Drohne dann an Seile kontrolliert zu Boden.
Das Auslösen des Fallschirmes kann in der Regel auf zwei verschiedene Weisen erfolgen. Zum einen natürlich durch eine manuelle Auslösung. Das System von ParaZero kann dafür mit jedem beliebigen RC-Empfänger ausgestattet werden und durch einen freuen Fernsteuerungskanal ausgelöst werden.
Außerdem verfügen einige System auch über eine automatische Fehlererkennung, die Abstürze zuverlässig erkennen sollen. Dazu verwendet das System verschiedene Sensoren (Lage- und Beschleunigung). Sobald es zu einem Fehlverhalten der Drohne kommt, wird der Fallschirm automatisch ausgelöst.
Manch Drohnenfallschirm kann sogar die Rotation der Propeller stoppen, sollten diese nicht bereits durch den Defekt deaktiviert worden sein.
Drohnenfallschirm auf Amazon kaufen*
Sind Fallschirme für Drohnen sicher?
Generell scheinen Drohnenfallschirme schon sehr zuverlässig zu funktionieren. Bei der Handhabung am Boden ist jedoch ein wenig Vorsicht geboten. Das Fallschirmsystem wird über eine starke Feder ausgelöst, die bei einer Fehlauslösung am Boden Verletzung verursachen kann.
Das ist auch der Grund, wieso das System nach dem Flug entweder automatisch oder manuell deaktiviert wird. So kann es nicht zu einer Fehlzündung kommen.
Natürlich kann ein Drohnenfallschirm nicht jede Art von unvorhergesehenem Antriebs- oder Steuerungsversagen einer Drohne abfangen. Einige Kriterien müssen dabei grundsätzlich erfüllt sein. Dazu zählt zum Beispiel eine vollgeladener Akkus es Fallschirmsystems und eine Mindesflughöhe der Drohne.
Diese Flughöhe ist die minimale Entfernung zum Grund, die der Fallschirm benötigt, um die Drohne effektiv abbremsen zu können, sodass diese von einem Sturz- in einen Segelflug übergehen kann.
Der Hersteller ParaZero gibt für seinen DJI Mavic 2* Fallschirm eine Mindesthöhe von 19,1 m und für seinen Phantom 4 Fallschirm von 19 m an.
Welche Drohnenfallschirme gibt es?
Der bekannteste Hersteller ist zurzeit das Unternehmen ParaZero aus Israel. Angebotene werden verschiedene Drohnenfallschirme für verschiedene Drohnentypen. Darunter befinden sich folgende Modelle aus dem DJI Portfolio:
Außerdem bietet die Firma auch Fallschirmsystem für größere Drohnen an.
Preise für Drohnenfallschirm ansehen*
Schlusswort
Wir hoffe, dir hat unser kurzer Artikel zum Thema Drohnenfallschirme und deren Funktionsweise gefallen.
Sollte dies der Fall sein, freuen wir uns darüber, wenn du den Artikel teilst. Bei Fragen oder Anregungen hinterlasse gerne jederzeit einen Kommentar. Auch freuen wir uns darüber, wenn du für den Kauf einer neuen Drohne einen unserer Partnerlinks verwendest (mit * gekennzeichnet), so erhalten wir eine kleine Provision.
Du bist von dem Inhalt begeistert und möchtest Drone-Zone.de unterstützen? Dann freuen wir uns natürlich riesig über eine kleine Zuwendung. Bei der nächsten Recherche und beim Erstellen des nächsten Artikels gibt es dann einen Becher Kaffee mehr für uns! :)
via Paypal
Werde auch gleich ein Abonnent auf Facebook und verpasse zukünftig keine News und Artikel mehr!
Hallo wo bekomme ich eine deutsche Bedienung und Einbauanleitung für den parazero Fallschirm für die Mavic 2 vielen Dank für die Antwort
Hi,
da ParaZero eine US-amerikanische Firma ist, kann es gut sein, dass es (noch) kein deutsches Handbuch gibt. Wir haben auf der Homepage leider auch nichts gefunden. Auf YouTube gibt es jedoch einige hilfreiche Videos, in denen die Montage für verschieden Fallschirmmodelle demontiert wird. Vielleicht hilft dir das ja weiter.
Viele Grüße,
Nils