Das Thema Drohnenschwärme bekommt im militärischen Kontext aktuell leider weitere Aufmerksamkeit. In den Auseinandersetzungen zwischen Aserbaidschan und Armenien kommt es derzeit auch zu Angriffen mit Schwärmen aus militärischen Drohnen. Ein Experte aus dem Vereinigten Königreich sieht die britische Arme nicht auf solche Angriffe vorbereitet.
Bereits vor wenigen Tagen berichteten wir euch über ein neues Video in dem ein chinesisches Staatsunternehmen den aktuellen Fortschritt beim Einsatz von intelligenten Drohnenschwärmen für den militärischen Kampfeinsatz demonstriert hat.
Zwar nicht so hoch entwickelt, im allgemeinen Angriffsmuster aber identisch, kommen Drohnen nun auch in den kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Aserbaidschan und Armenien zum Einsatz.
Drohnenschwärme treffen mit hoher Präzision
Wie der EveningStandard berichtet, hat sich nun Professor Mike Clarke zum den aktuellen Geschehnissen geäußert und eine Einschätzung für die britische Streitkräfte abgegeben. Clarke gilt als einer der führenden Köpfe, wenn es um Strategiefragen im United Kingdom geht.
In dem Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien geht es um die territoriale Zugehörigkeit der Nagorno-Karabakh Region. Diese wurde nach dem Ende des Krieges zwischen den Jahren 1988 und 1994 von Aserbaidschan abgespalten. Zurzeit sind ist der Bergkarabachkonflikt erneut auf einer militärischen Ebene eskaliert.
Aserbaidschan hat dazu nun Ausrüstung in Form von Drohnen, Beratern und Trainern aus Israel und der Türkei zur Verfügung, die ebenfalls in das Kampfgesehen mit eingreifen.
Dazu kommen Drohnenschwärme aus vielen kleinen, günstigeren Drohnen zum Einsatz. In dem Schwarm versteckt sind größere, bewaffnete Drohnen, die mit hoher Präzision Panzer und gepanzerte Fahrzeuge auf armenischer Seite zerstören.
Dabei sind diese Art von Angriffe schwer abzuwehren oder zu vereiteln, weil die Vielzahl an Zielen am Himmel die Verteidigung im Vergleich zu „herkömmlichen“ Luftangriffen deutlich erschwert.
Überraschung über hohe Effektivität
In diesem Kontext äußert sich Clarke besorgt über die Fähigkeiten der britischen Streitkräfte mit einem solchen Angriff fertig zu werden. Die Aussagen gehen sogar soweit, dass der Experte die Angriffe mit dieser Schwarmtaktik für so effizient hält, dass in seinen Augen eine „Strike Brigade“ der British Arme keinen Nachmittag lang Stand halten würde.
Insgesamt scheint es in Militärkreise Verwunderung darüber zu geben, wie effektiv und genau der Einsatz dieser modernen Luftangriffe ist. Zwar hat auch das britische Militär angekündigt, in Zukunft weiter in Drohnentechnologie und entsprechend Ausrüstung investieren zu wollen. Die Genauigkeit mit der diese Technologie in dem aktuellen Konflikt aber bereits heute zum Einsatz kommt dürfte an vielen Stellen für Beunruhigung sorgen.
Quelle: EveningStandard