Ein Schwarm Möwen vor dunklen Wolken

Video: China testet zerstörerischen Drohnenschwarm

Publiziert von Nils Waldmann

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Ein neues Video zeigt einen ersten Test eines militärischen Drohnenschwarms, der unter anderem zur direkten Zerstörung von Zielen genutzt werden kann. Entwickelt wurde der Drohnenschwarm von dem staatlichen Unternehmen China Electronics Technology Group (CETC).

Drohnenanwendungen haben ihren Ursprung ohne Frage im militärischen Bereich. Das ist auch einer der Gründe, warum zivile Drohnen in großen Teilen der Bevölkerung immer noch ein eher negatives Image haben. Dass der gesamte technologische Fortschritt in der UAV-Branche auch seine Schattenseiten hat, zeigt sich immer dann, wenn neue Waffensystem auf Basis von UAS-Technologie das Licht der Welt erblicken.

Wir erinnern uns beispielsweise an die Doomsday Drone aus Russland. Auch der nun von CETC präsentierten Drohnenschwarm für Kamikazeangriffe ist ein solches Beispiel. Dabei sind Drohnenschwärme nicht immer etwas Gefährliches oder Bedrohliches. Die meisten von uns haben diese Technologie beispielsweise bereits als beeindruckende Lichtshow erleben dürfen.

Schwarmintelligenz als Kernkompetenz

Die Informationen stammen aus einem Video (siehe unten), das einen Test der neuen Schwarmtechnologie zeigt. Die Tests wurden dabei laut Untertitel im September 2020 durchgeführt. Bereits in 2016 veröffentlichte CETC ein erstes Videos zu UAV-Schwärmen.

Ein Schwarm Möwen vor dunklen Wolken
Schwarmmuster lassen sich an vielen Stellen in der Natur beobachten.

Zu sehen sind verschiedene Phasen, die das neue Waffensystem im Einsatz zeigen. Zunächst wird der Startvorgang der Drohnen gezeigt. Dieser wird auf zwei verschieden Arten demonstriert.

Zum einen von einer Abschussvorrichtung auf einem militärischen Truck, der dem Dongfeng Humvee ähnelt. Das Fahrzeug hat dabei bis zu 48 Drohnen an Bord. Die andere Möglichkeit ist das Verschießen einer einzelnen Drohnen aus einem Helikopter. Die Drohnen werden dabei mit Druckluft in den Himmelgeschossen.

In der Luft formen die UAVs dann einen intelligenten Schwarm. Die Technologie zur Kontrolle dieses Schwarmes ist die eigentliche Kernkompetenz hinter diesem System. Demnach sollen sich die Drohnen in der Luft selbst abstimmen und so Kollisionen untereinander vermeiden. Dies wird durch die Anwendung von intelligenten Algorithmen aus der Schwarmentelligenzforschung möglich.

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Der Bediener des Systems muss sich also nicht um jede Drohne einzeln kümmern. Stattdessen bedient dieser lediglich eine Kontrollstation und entscheiden über die Auswertung des gesammelten Aufklärungsmaterials oder ggf. auch über die Auswahl und Zerstörung eines Ziels durch entsprechende Sprengköpfe an Bord der Drohnen.

Drohnenschwarm schwer abzuwehren

Das neue System stellt eine alte Kampftechnik auf ein modernes Fundament. Der Einsatz von Schwärmen an Kämpfern oder Kampfflugzeugen zur Überwältigung des Feindes ist eine Taktik, die sich in der Kriegsgeschichte immer wieder findet. Ein Drohnenschwarm macht letztendlich nichts anderes.

Durch das intelligente Verhalten der Drohnen im Schwarm wird das Abfangen aller Drohnen im Schwarm jedoch extrem schwer. Experten bezweifeln, dass konventionelle Abfangsysteme, wie Raketen oder Kugeln schnell genug sind, um einen gezielten Angriff zu verhindern.

Auch das Stören von Steuersignalen könnte bei hochentwickelten Drohnen problematisch werden. Und zwar dann, wenn es gar keinen direkten Link zwischen den einzelnen Drohnen sowie dem Schwarm und dem Operator gibt. Dies ist jedoch bei dem gezeigten System aus China (noch) nicht der Fall. Diese Drohnen sollen untereinander auf Basis dynamischer Netzwerkprotokolle kommunizieren können.

Welche Drohnen genau hier zum Einsatz kommen, ist nicht ganz klar. Das Portal The EurAsian Times berichtet jedoch, dass es sich um Poly Defense CH-901 Drohnen handeln könnte, die auch als „Suicide Drone“ bekannt sind.

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Quelle: shota sabauri

Die CH-901 wiegt knapp 9 kg und soll bis zu 120 km/h mit elektrischem Antrieb fliegen können. Die Drohne kann außerdem Sprengköpfe tragen, die leichte gepanzerte Fahrzeuge zerstören können. Statt Sprengstoff kann die Drohne aber auch mit einer Kamera zur Aufklärung ausgestattet werden. Die Einsatzreichweite beträgt 10 km.

Der einzige effektive Weg einen hochentwickelten Drohnenschwarm im Angriffsmodus effektiv zu flankieren, könnte daher ein weiterer Schwarm an Verteidigungsdrohnen sein, der die Angreifer überlistet und vor dem Erreichen ihres Ziels außer Gefecht setzt.

Quelle: The EurAsian Times

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils. Ich bin Modellbauer seit frühen Kindertagen. Meinen ersten Multicopter habe ich bereits im Jahr 2012 gebastelt und bin FPV-Pilot der ersten Stunde. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Bereich Drohnen & UAVs berichte und teste ich auf Drone-Zone.de die neuesten Drohnen, Kameratechnologie sowie interessantes Drohnenzubehör.

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