Auch die DJI Mini 2 Drohne zieht nun in das Kriegsgebiet in der Ukraine. Dafür sorgt eine niederländisches Aktionsgruppe, die Gelder für den Kauf von kompakten Drohnen zur Unterstützung der Bevölkerung und des Militärs in der Ukraine gesammelt hat. Die Drohnen sollen dort vor allem die Geschehnisse dokumentieren.
Nach dem Aufruf des ukrainischen Verteidigungsministeriums vor etwas mehr als einer Woche, scheinen immer neue Aktionen zivile Drohnen einzusammeln, um diese in die Ukraine zu bringen.
Erst Ende der vergangene Woche berichtete wir über drei finnische Männer, die eigenhändig insgesamt 140 Mavic Mini Drohnen an die ukrainische Grenze aus Helsinki lieferten.
DJI Mini 2 Drohnen sollen bei Dokumentation helfen
Nun kommen fast zweihundert weitere Drohnen aus den Niederlanden. Organisiert wurden die kleinen Quadcopter von der Aktionsgruppe Eyes on Ukraine. Das Ziel der Aktivisten ist es, möglichst viel von dem furchtbaren Geschehen vor Ort in dem Kampfgebieten sichtbar zu machen.
Die Drohnen sollen also nicht etwa direkt in Kampfhandlungen eingreifen, in dem sie etwa zu Waffen umfunktioniert werden, sondern rein der Aufklärung und Dokumentation dienen.
Warum dafür Drohnen und nicht etwa Smartphones zum Einsatz kommen sollen, ist für die Organisatoren von Eyes on Ukraine selbstverständlich: Drohnen können mögliche Kriegsverbrechen aus sicherer Entfernung aufzeichnen. Die vielen Smartphone-Videos von Menschen in den umkämpften Gebieten, sind hingegen nicht selten mit großen Gefahren für den Kameramann / die Kamerafrau verbunden.
Besonders sollen die Mini 2 Drohnen (zu unserem Testbericht) ein möglichst großes Gebiet rund um Kiev und andere Städte mit starkem Kampfgeschehen abdecken, um mögliche Kriegsverbrechen für immer zu dokumentieren. Darunter fallen etwa der Einsatz von Cluster-Bomben oder so genannten Vakuum-Bomben (auch als Aerosolbomben bezeichnet) gegen die Zivilbevölkerung.
Solche Angriffe sollen sich aus der Perspektive der kleinen Drohnen in 80 bis 100 Meter Höhe besonders leicht identifizieren und vor allem festhalten lassen. Mit ihrer 4K-fähigen Kamera ist die DJI Drohne ohne Frage in der Lage bei Tageslicht sehr brauchbare Aufnahmen anzufertigen.
„So lange, bis sie keine Drohnen mehr brauchen oder es keine mehr gibt“
Die Aktion ist dabei nicht auf die nun 187 Drohnen des Typs DJI Mini 2 beschränkt, die mit einem Lieferwagen von Amsterdam in die Ukraine geliefert wurden. Vielmehr sollen so lange Drohnen geliefert werden, bis entweder kein Bedarf mehr durch die Ukrain vorhanden ist oder aber es keine Drohnen mehr am Markt gibt.
Finanziert wird all dies durch Spenden. Auch die erste Lieferung wurde in kürzester Zeit durch Spendengelder realisiert.
Auf die möglichen Gefahren eines Abschusses einer der Drohnen geht die Website von Eyes on Ukraine ebenfalls kurz ein: Natürlich lassen sich die Drohnen abschießen. Durch ihre kompakte Größe seien sie aber schwere Ziele. Außerdem argumentiert man weiter: Jeder Schuss, der für eine Drohne vergeudet wird, ist ein Schuss, der nicht auf Menschen fallen kann.
Über die potenziellen Gefahren, auf die wir an anderer Stelle bereits hingewiesen haben, wenn zivile Consumer-Drohnen im militärischen Kontext oder Kampfgebieten eingesetzt werden, geht die Website nicht ein.
In jedem Fall werden aktuell weiterhin Spenden angenommen, um die nächste Fuhre an DJI Mini 2 Drohnen vorzubereiten. Unterstützen können Interessierte mit einer direkten Zahlung über den Dienst Bunq oder offenbar auch per SEPA-Überweisung.
Quelle: Eyes on Ukraine