Mehrere Finnen haben aus eigenem Antrieb Geld gesammelt, um das Militär der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriff zu verteidigen. Statt jedoch „nur“ finanzielle Unterstützung zu leisten, lieferten die Männer 140 Mavic Mini Drohnen eigenhändig in das vom Krieg erfasste Land.
Bereits Anfang der Woche berichteten wir über den Aufruf des ukrainischen Verteidigungsministeriums, welcher sich an örtliche Drohnenpiloten richtete. Diese sollten entweder ihre zivilen Drohnen oder aber ihre Fähigkeiten als Drohnenpilot bereitstellen.
Seit dem gibt es einige Berichte darüber, das etliche Personen dem Anruf gefolgt zu sein scheinen und Consumer-UAVs bereitgestellt worden sind. Eine größere Lieferung kommt nun von Privatpersonen aus Finnland.
140 Mavic Mini Drohnen soll bei der Aufklärung helfen
Drei Finnen sahen sich nach einem Telefonat mit einem Bekannten mit einer speziellen an sie herangetragenen Bitte konfrontiert. Sie sollten gleich 140 leichte Drohnen des Typs DJI Mavic Mini organisieren und in die Ukraine bringen.
Ein Bekannter des Trios, welcher sich zu diesem Zeitpunkt in Polen aufhielt, kontaktierte einen seiner finnischen Freunde spät am Abend und erzählte von dem Plan. Der Mann hatte offenbar etwas über 50.000 Euro aus seinem eigenen Vermögen in eine Bestellung von 140 Mavic Mini Drohnen bei einem Händler in Finnland investiert.
Die drei Finnen machten daraufhin von der 24-h-Abholmöglichkeit des Shops Gebrauch und hielten wenig später einige Dutzend Ultraleichtdrohnen in den Händen.
Da sich die Drohnen in der Originalverpackung aber nur schlecht von Finnland an die ukrainische Grenze transportiert werden konnten, begann ein kleiner logistischer Wettlauf gegen die Zeit – denn die Drohnen sollten natürlich schnellstmöglich in die Hände des ukrainischen Militärs.
Die drei Männer packten die UAVs in kleinere Boxen, verpassten allen Flugakkus eine vollständige Ladung und sorgten dafür, dass die Mavic Minis direkt einsetzbar sind.
Anschließend ging es zu dritt mit großen Rollkoffern zum Flughafen, wo sich die Männer nur knapp eine Stunde vor Abflug einen Flug nach Warschau gebucht hatten. Erstaunlicherweise gingen die Koffer voller Drohnen und Akkus durch die Sicherheitskontrollen und kamen am Ende tatsächlich in Polen an. Dort wurden die UAVs an der Grenze an die ukrainischen Kontakte übergeben.
Eingesetzt werden kleine Drohnen, wie die Mavic Mini (zu unserem Tetstbericht) im Konflikt vor allem zur Aufklärung, für kleinere Truppen, die eine größere Fläche überblicken müssen.
Andere Quellen warnen vor großen Gefahren für Drohnenpiloten
Wie bereits in unserem ersten Bericht zu dem Thema andiskutiert, gibt es weiter warnende Stimmen, was den Einsatz von Consumer-Drohnen im militärischen Kontext angeht.
Die größten Gefahren gehen dabei für den Piloten von Remote ID Technologie aus, die die Identifizierung des Standorts des Piloten innerhalb von Sekunden ermöglicht. DJI Drohnen können dabei theoretisch sehr schnell durch das hauseigene Produkt Aeroscope identifiziert und lokalisiert werden.
Damit stehen im schlimmsten Fall sofort Koordinaten bereit, um einen Angriff auf den Standort des Drohnenpiloten zu starten.
Weiter diskutieren Nutzer darüber, dass auch ohne auf DJI-Drohnen spezialisierte Identifizierungstechnologie Angriffe auf den Drohnenpiloten leicht möglich wären. Dazu können beispielsweise Waffen zum Einsatz kommen, die ihr Ziel auf Basis von bestimmten Funksignalen suchen. Die Kommunikationsverbindung zwischen Drohne und Controller am Boden dürfte dabei wie ein Leuchtfeuer wirken.
Ein Interview mit einem der finnischen Männer, der die 140 Mavic Minis organisiert und transportier hat, findet ihr hier.
Übrigens: Die knapp 52.00 Euro für die Drohnen, die zunächst vorgestreckt wurden, waren innerhalb von wenigen Minuten über eine Crow-Funding-Plattform durch die Beteiligung verschiedenster Menschen und Firmen wieder ausgeglichen.
Quelle: @HenriLindroos via Twitter
man könnte die drohne auch offline mit den flugdaten versorgen. über programmierte waypoints, die sich schnell setzen lassen, ist keine weitere funkverbindung nötig. die drohne fliegt den programmierten pfad und kehrt dann selbständig zurück …. oder ?
Hi bobble,
das wäre mir neu, dass das mit der Mavic Mini geht. Auch Apps wie Litchi und Co brauchen meines Erachtens den RF-Link zur Drohne. Aber allgemein betrachtet, klar – technisch möglich wäre das heute natürlich.
Viele Grüße,
Nils