Eine mit Waffen ausgestattete Matrice 210 Drohne soll durch Taliban beschlagnahmt worden sein. Die Drohne gehört dabei anscheinend zur Ausstattung der Afghan National Defence and Security Forces.
Das Drohnen aus dem Hobby- und Enterprise-Segment im Konflikt mit dem „Islamischen Staat“ schon öfter für bewaffnete Einsätze zum Töten eingesetzt worden sind, ist leider traurige Realität.
Die nun aufgetauchten Bilder einer Matrice 210 Drohne, die ursprünglich von dem Hersteller DJI stammt, zeigt mit welcher Finesse die militärischen Nachrüstungen bereits am Markt verfügbar sind.
Matrice 210 mit Granatwerfer
In einem Re-Tweet des BellingCat Reporters Nick Waters ist die Drohne samt Bewaffnung zu sehen. Die Drohne soll den Taliban dabei bei einem sogenannten „Night Raid“ (bewaffnete Razzia in der Nacht) durch die US Streitkräfte und die Afghan National Defence and Security Forces (ANDSF) in die Hände gefallen sein.
Die Drohne stammt somit angeblich aus dem Arsenal der ANDSF und nicht von den Taliban.
Ausgestattet mit einer Zenmuse Z30 Highend-Zoom-Kamera von DJI, die 30-fach optischen Zoom bei einer Auflösung von 2,13 MP liefert, ist die betroffene Matrice 210 außerdem mit einer röhrenförmigen Konstruktion auf der Unterseite ausgerichtet.
Dabei handelt es sich nach Aussage des Tweets um eine Einrichtung zum Abwurf von Granaten: „The tube underneath is usually synonymous with armed drones. If so, this could be an indicator of use of armed drones by Afghan security forces.“ – Nick Waters.
In einem weiteren Tweet ist die Drohne im Detail zu sehen. Hier scheint vor allem auf die Drohne an sich sowie das Z30 Kameragimbal eingegangen zu werden. Aufgrund der uns nicht gegebene Möglichkeit der Übersetzung bleibt das aber eine Mutmaßung.
Abwurf über dem Ziel
Die Röhren unterhalb der Drohne dienen offensichtlich der Stabilisierung der Granaten bei einem Abwurf, sollte sich die Drohne im selben Moment horizontal bewegen. Die Angriffe mit dieser Art von Waffen werden dabei wohl aus größerer Höhe ausgeführt. Die Drohne wird über dem Ziel positioniert und die Kamera zum Anvisieren und Überprüfen des „Erfolges“ nach unten gerichtet.
Anschließend wird die Granate ausgeklinkt und fällt auf den Boden oder das Ziel unter sich, wo die Munition zur Explosion kommt und verheerenden Schaden anrichtet.
Eine Datenbank von über 400 entsprechender Abwurffotos des gleichen Journalisten Nick Waters steht in einer DropBox zum Download bereit, für diejenigen, die sich dafür interessieren.
Quelle: DroneDJ