Drohnen, allen voran modifizierte Modelle aus dem FPV-und Consumer-Bereich, nehmen in den aktuellen aktiven Konflikten rund um die Welt eine zentrale Rolle ein. Anduril hat mit der neuen Pulsar-Familie eine Reihe von Electromagnetic Warefare Einheiten (EW) vorgestellt, die Gefahren frühzeitig erkennen, abwehren und somit die RF-Hoheit in einem Gebiet sichern sollen.
Drohnenabwehrsysteme sind aufgrund der anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa und im Nahen Osten weiter im Aufschwung. Dabei hat sich die Technologie von einfachen Störsendern, wie sie noch vor einigen Jahren angeboten wurden, zu hochpräzisem Equipment entwickelt, um die eigene Technologie nicht zu beeinflussen.
Anduril Industries ergänzt sein Portfolio daher wenig überraschend mit einem passenden Electromagnetic Warefare Angebot, das durch seine AI-Unterstützung überzeugen soll.
Anduril Pulsar lernt und agiert in Echtzeit dank AI
Anduril ist als US-Verteidigungsunternehmen bereits seit 2017 am Markt. Im Drohnenbereich machte Anduril bereits im vergangenen Jahr mit der Roadrunner UAV-Serie auf sich aufmerksam, eine Drohne mit Jet-Triebwerk, die auch bewaffnet eingesetzt werden kann.
Die neuen Pulsar cUAS-Einheiten, sind mit verschiedenen Fähigkeiten ausgestattet. An Bord hat das System leistungsfähige Hardware inklusive GPU-Beschleunigung, welche maschinelles Lernen in Echtzeit erlauben.
Hierbei wird ein breites Frequenzspektrum rund um den aktuellen Standort des Pulsar-Systems analysiert und mithilfe von AI nach Mustern durchsucht. Anduril spricht in diesem Kontext von radio frequency machine learning, welches dafür sorgen soll, dass das System stets einen präzisen Überblick über die aktuelle Situation im Funkspektrum liefert.
Neben dem Mapping und Erkennen von Aktivitäten auf unterschiedlichsten Funkbändern, soll Pulsar auch in der Lage sein, selbst aktiv einzugreifen und beispielsweise Signale zu stören und somit Drohnen abzufangen. Weiter Anwendungsfälle sind das Lokalisieren von Signalquellen oder Richtungsbestimmung.
Zu Land, zu Wasser und in der Luft
Die Pulsar-Familie wird dabei in drei verschieden Geräte aufgeteilt, die im Kern auf dieselben Funktionalitäten zurückgreifen können. Die landgebundene Variante nennt sich Pulsar und verfügt über eine 360°-Überwachung ausgehend von ihrem Aufstellort.
Das Modell Pulsar-V kann mobil auf einem Fahrzeug eingesetzt werden, um das Umfeld bei mobilen Missionen stets im Blick zu behalten.
Für die Luftunterstützung lässt sich die Variante Pulsar-A direkt an unbemannten Luftfahrzeugen anbringen, um bei Aufklärungsflügen auch das RF-Spektrum zu überwachen und mögliche Infrastruktur aus der Luft zu identifizieren.
Eine der Besonderheiten an Pulsar ist, neben der AI-Erkennung, laut Hersteller, dass sich mehrere der EW-Module in einem Netzwerk zusammenschalten lassen, um die Fähigkeiten zu erweitern.
Quelle: Anduril