Amateur Archäologen haben mithilfe einer Drohne eine alte Grabstätte auf der spanischen Insel Gran Canaria entdeckt. Untersuchungen zeigen, dass das Grab mehr als 1000 Jahre unentdeckt geblieben ist.
Dass Drohnen immer häufiger zur Erforschung entlegener oder gefährlicher Gebiete eingesetzt werden, zeigt, wie flexibel sich die Technologie einsetzen lässt. Beispiele sind der Fund eines Nazi-Gefägnisses auf einer der Kanalinseln oder die Kartierung des Red Forest nahe des Chernobyl Reaktors.
Nun ist es Amateur Archäologen im Rahmen ihres Urlaubes auf der kanarischen Insel Gran Canaria gelungen, eine über 1000 Jahre bis jetzt völlig unbekannte Grabkammer zu entdecken.
Drohne entdeckt Höhlengrab auf Gran Canaria
Die Archäologen der Gruppe El Legado waren auf dem Weg durch ein Tal auf der Insel Gran Canaria, als sie ihre Drohne zur Erkundung der Felsen in der Umgebung einsetzten.
Aus der Luft wurde dabei eine Art Höhle sichtbar, die gut versteckt im Fels lag. Die Gruppe entschloss sich, den Flug in das Innere der Halböffnung fortzusetzen.
Im Inneren gelangte die Drohne an einen knapp 23 Meter hohen Vorsprung zu dessen Füßen unzählige Skelette aus der Luft sichtbar wurden.
Die Gruppe machte ihre Entdeckung dabei bereits im Juni 2019, behielten die Informationen aber für sich, um die Ruhestätte vor Grabräuber zu schützen. Stattdessen nahmen sie mit den spanischen Behörden Kontakt auf, die die Grabstätte untersuchen ließ.
Skelette von insgesamt 72 Menschen gefunden
Die daraufhin entsandten Experten wunderten sich nicht, warum die Skelette für über 1000 Jahre unentdeckt blieben. Der Weg hinunter in die Grabkammer gestaltete sich als durchaus aufwändig.
Die Untersuchungen ergaben, dass es sich bei den Skeletten um Mitglieder der sogenannten Guanche Gesellschaft handelte.
Heute weiß man, dass die Guanche wohl die Urbewohner der Insel waren, die aus Nordafrika auf die Insel auswanderten. Später wurden der Stamm durch die spanischen Siedler ethnisch und kulturell absorbiert.
Höhlengräber sind auf den kanarischen Insel unterdessen nichts Neues. Die Toten wurden dazu häufig in Grabmäntel aus Pflanzenfasern und Tierhaut zur Ruhe gesetzt. Oftmals in Grabkammern, wie der jetzt entdeckten.
Die Experten datieren die Skelette auf ein Alter zwischen 800 – 1000 nach Christus. Es handelt sich um 62 Erwachsene und 10 Neugeborene. Dass auch Kleinkinder in solche Begräbnisse mit einbezogen wurden, ist für die Forscher eine neue Erkenntnis gewesen und bisher in den bereits bekannten Grabkammern noch nicht vorgekommen.
Die Drohne ermöglichte die Entdeckung mit minimalstem Aufwand und vor allem ohne die physische Beeinträchtigung der Grabstätte.
Quelle: Archaelogy World