Das Drohnengeschäft ist schnelllebig, das ist eher eine Tatsache als ein Geheimnis. Da wundert es einen fast nicht, dass eine erste Quelle nun bereits die DJI Mavic 3S genannt hat und auch gleich einige Key-Features verrät. Was wir davon halten können, erfahrt ihr hier.
Nach drei Jahren hat DJI mit der Mavic 3 Serie eine Nachfolgerin für die sehr erfolgreiche Mavic 2 Familie auf den Markt gebracht. Für die Entwicklung ging mehr Zeit als üblich ins Land und trotzdem fehlen der Mavic 3 derzeit auf Software-Seite noch einige wichtige Funktionen, um ihr ganze Potenzial zu entfalten.
Auch wenn der Launch noch nicht einmal einen Monat her ist, sind nun bereits frühe Gerüchte zu einem neuen Modell unterwegs: Der DJI Mavic 3S.
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht der DJI Mavic 3 findet ihr direkt hier. Wer sich für den Testbericht der Mavic 3 Cine interessiert, liest direkt hier.
Mavic 3S soll bessere Zoom-Kamera bekommen
Okay, schauen wir uns zunächst einmal an, was die Gerüchte zu einer angeblichen Mavic 3S behaupten. Anschließend ordnen wir die Informationen für euch ein, um einen besseren Überblick über die Lage zu bekommen.
Wie der DJI-Leaker DealsDrones auf Twitter postet, wurden über ein chinesischen Social Media Netzwerk erste Informationen zu einem neuen Modell Namens „Mavic 3S“ verteilt. Demnach arbeitet DJI bereits an der Nachfolgerin der Mavic 3. Die neue Variante hat laut der unbekannten Quelle auch schon einen ungefähren Release-Zeitraum: Das erste Halbjahr 2023.
Die größten Neuerung gegenüber der brandneuen Mavic 3 sollen dabei unter anderem die Zoom-Kamera betreffen. Hier soll die Mavic 3S auf einen 1-Zoll-Sensor statt auf einen 1/2-Zoll-Sensor zurückgreifen können.
Darüber hinaus soll sich parallel das OcuSync 4.0 (O4) in Entwicklung befinden und zusammen mit der Mavic 3S auf den Markt kommen. Während man die Mavic 3 in Zukunft mit einem 4G-Dogle zur direkten Steuerung über das Internet ausstatten können soll, spricht die Quelle davon, dass 4G-Kommunikation bei der Mavic 3S angeblich standardmäßig an Bord ist.
Auf diesen Post hin gab es einige kritische Kommentare, die die Quelle nur mit „Ich habe nicht mehr zu sagen, wir sehen uns 2023“ kommentiert hat.
Fake, oder ist das was dran?
Wie immer lassen sich diese Art von Informationen nur sehr schwer verifizieren. Gerade in einem solch kurzen Abstand zu einem großen Produktlaunch, wie dem der Mavic 3, an dem viele Erwartungen hingen – sowohl von DJI, als auch von potenziellen Kunden, ist diesen Meldungen eher mit Skepsis zu begegnen.
Nichts desto trotz sind einige Punkte natürlich nicht völlig abwegig. Hier ist unsere Einschätzung dazu:
Bei einem großen Entwicklungsprojekt auf dem Level der Mavic 3, gibt es im Laufe der verschiedene Phasen der Entwicklung immer Ideen, die es nicht in das fertige Produkt schaffen. Einige von ihnen werden verworfen, weil sie schlicht unpassend sind, andere hingen schaffen es auf die Liste für zukünftige Produktfeatures. Unternehmen arbeiten in diesem Kontext stets gegen die Zeit – ganz konkret meist gegen eine Deadline des Managements.
Bei der Mavic 3 erleben wir diesen Modus gerade durch fehlende Software-Features, die erst nachgeliefert werden. Dazu will man im Januar 2022 ein entsprechendes Update bringen.
Gleiches gibt es natürlich auch auf Hardware-Ebene. Auch hier existieren ziemlich sicher ganze Listen an Ideen und Variationen, die es nicht in die Mavic 3 geschafft haben. Vollständig abwegig sind die in dem Gerücht genannten Features in keinem Fall. Ganz im Gegenteil, sie klingen sogar sehr machbar – wenn vielleicht nicht „mal eben so“. Auch gibt es sicherlich schon einen (sehr) groben Zeitplan, wann die Mavic 3 eine Nachfolgerin bekommt. Es würde uns aber wundern, wenn DJI hier tatsächlich schon einen konkreten Zeitrahmen geplant hätte.
Dafür ist derzeit zu viel zu tun: Die Mavic 3 und die Mavic 3 Cine warten auf ihre fertige Software. Außerdem erwarten wir in 2022 die DJI Mini 3 und mit etwas Glück eine neue Inspire Plattform (Inspire 3) – diese ist ebenfalls überfällig. Parallel dazu taucht immer wieder die DJI Air 3S als Begriff auf. Wobei die Air 2S (zum Testbericht) ebenfalls gerade einmal 8 Monate auf dem Markt ist. Das hat DJI aber zu letzt auch nicht aufgehalten, den Nachfolger der Mavic Air 2 (zum Testbericht) nach knapp einem Jahr auf den Markt zu bringen.
Bleibt festzuhalten: DJI ist in seinem Segment zwar Weltmarktführer, es handelt sich aber um keinen riesigen Konzern mit schier unerschöpflichen Entwicklungsressourcen. Und gerade eine potenzielle Nachfolgerin der Mavic 3, will gut vorbereitet sein. Denn wer aktuell in eine Mavic 3 (oder gar Cine) investiert, wird kaum in 1,5 Jahren erneut zuschlagen.
Unsere Einschätzung ist somit: Nach jetzigem Stand hat DJI wichtigere Projekte auf dem Tisch, als an einer Mavic 3S zu arbeiten, die die Ressourcen gut binden dürften. Außerdem sollte die neue Plattform M3 uns für einige Zeit begleiten. Ein Update nach knapp 1,5 Jahren erscheint daher wenig realistisch.
Eine weitere Variante könnten wir aber sehr wohl in diesem Zeitraum zu sehen bekommen: Die Mavic 3 Enterprise als Nachfolgerin der Mavic 2 Enterprise Advanced. Auch hierzu liegen bis dato aber keine konkreten Informationen vor.
Es gibt lediglich ein weiteres (unbestätigtes) Gerücht, dass von einer DJI Drohne spricht, die mit Laserpositionierung arbeitent und ebenfalls auf die neue Kamera der Mavic 3 setzen soll.
Schon wieder warten?
Für uns persönlich ist die Situation aktuell klar: Die Mavic 3 ist das neue Flaggschiff von DJI. Das Produkt ist da und jetzt auf dem Markt verfügbar. Sich heute darüber Gedanken zu machen, was in 2 Jahren auf dem Markt verfügbar sein könnte macht keinen Sinn.
Wären wir also in der Situation, Interesse an der Mavic 3 zu haben und nun durch angeblich Mavic 3S Gerüchte verunsichert, so ginge der Griff klar und direkt zur Mavic 3 – und zwar jetzt. Denn wie die Mavic 3 Leak- und Gerüchte-Historie gezeigt hat, kann sich so etwas auch gerne einmal 3 Jahre hinziehen – vom ersten Gerücht bis zum Launch. Diese Zeit ist besser genutzt, mit der Mavic 3 (oder einer anderen Drohne) Spaß zu haben, als stets auf „das nächste Ding“ zu warten.
Quelle: DealsDrones via Twitter