Der Kamera- und Drohnenhersteller DJI hat soeben im Rahmen seines angekündigten „Zum Fliegen geboren“-Events die neue DJI Avata Drohne und die neue DJI Goggles 2 Videobrille vorgestellt. Die neue FPV-Drohne soll die nächste Generation an intuitiv zu bedienenden Drohnen einläuten, die aus der Ich-Perspektive gesteuert werden.
Im Vorfeld waren bereits viele Details zu der neuen DJI Avata Drohne ans Licht gekommen.
Nun bestätigt DJI diese Informationen mit der offiziellen Vorstellung des neuen Cinewhoop-Fliegers.
Die DJI Avata ist kleiner und leichter als die bekannt DJI FPV Drone (zum Testbericht) und soll mit einer besseren Kamera und höher auflösender FPV-Übertragung bestechen. Die Steuerung mit dem Motion Controller soll auch Anfänger schnell in die Welt des FPV-Fluges holen.
Tipp: Wir haben die DJI Avata bereits ausführlich für euch getestet. Hier geht es zum Testbericht der DJI Avata.
DJI Avata: Kleiner, leichter und sicherer
Unter diesen drei Schlagworten lässt sich das neue FPV-Modell von DJI zusammenfassen. Gegenüber der DJI FPV Drone ist die neue DJI Avata deutlich geschrumpft. Das überträgt sich direkt auf das Gewicht, welches nun nur noch mit 410 g angegeben wird. Somit wiegt DJIs zweite FPV-Drohne nur noch knapp die Hälfte der großen Schwester. Einen vollständigen Vergleich zwischen den beiden DJI FPV-Modellen findet ihr im Übrigen hier.
Ein weiterer Aspekt ist die Sicherheit beim Betrieb des neuen Flugmodells: Durch den integrierten Propellerguard, der fester Bestandteil des Designs und somit des Rahmens des UAVs ist, sollen ungewollte Berührungen mit den Propellern ausgeschlossen werden.
Zudem hat die Drohne wieder eine Notbremsfunktion an Bord, die den kleinen Quadcopter mit einem Tastendruck sofort abbremst, stabilisiert und auf der Stelle schweben lässt.
Voll im Fokus steht dabei die Steuerung mithilfe dem intuitiven DJI Motion Controller, welcher die Bewegungen der Hand auf die Drohne überträgt und somit auch Neulinge einfach an das Thema FPV-Flug heranführen soll. Alternativ kann die Drohne auch mit dem optional erhältlichen DJI FPV Controller V2 gesteuert werden, der in einem Gamepad-Design daherkommt.
Weiterhin verfügt die DJI Avata über Kamera- und IR-Sensoren an der Unterseite, die die sichere Positionierung in Innenräumen ohne Satellitenempfang ermöglichen und für die Ladung ungeeignete Oberflächen, wie Wasser erkennen sollen.
Außerdem ist nun AirSense mit an Bord. Das bedeutet, das bemannte Flugzeuge via ADS-B die sich in der Nähe der Avata befinden nun von der Drohne erkannt werden und der Pilot gewarnt wird.
Neue Kamera mit größerem Sensor
Auch wenn die Drohne an sich kleiner geworden ist, hat DJI der integrierten Kamera trotzdem ein Upgrade in Form eines größeren Kamerasensors verpasst. Hier kommt nun ein 1/1,7-Zoll-CMOS-Sensor mit einer nativen Auflösung von 48 MP zum Einsatz. Es handelt sich wieder um einen Fotochip mit Quad-Bayer-Coding, der jedoch im Kontext der DJI Avata nur im Pixel Binning Modus betrieben wird. Das heißt für Fotos und Videos wird der Sensor im 12-MP-Modus angesprochen, was ein bessere Rauschverhalten bedeutet.
Videos kann die DJI Avata mit bis zu 4K und 60 fps aufnehmen. Alternativ steht nun auch 2,7K mit bis zu 100 fps zur Verfügung. Die 1080p-Option (bis 100 fps) ist ebenfalls geblieben. Diese Werte gelten, wenn die Drohne mit der neuen DJI Goggles 2 Videobrille verwendet wird. Kommen die älteren, ebenfalls kompatiblen DJI FPV Goggles V2 zum Einsatz, beträgt die maximale Framerate sogar 120 fps.
Codiert werden die Videos mit bis zu 150 MBit/s in H.264. Die Bildübertragung zur Brille läuft über O3+ (OcuSync 3+) mit einer angebenden CE-Reichweite von bis zu 2 km. Die Auflösung bei Verwendung der DJI Goggles 2 beträgt nun erstmals 1080p.
Für mehr Flexibilität hat die DJI Avata nun direkt 20 GB internen Speicher an Bord. Natürlich kann dieser wie üblich mithilfe einer microSD-Karte (maximal 256 GB) erweitert werden. Welche Speicherkarten sich dafür eignen, erfahrt ihr hier.
DJI Goggles 2 bringen Full-HD-Videolink
Zusammen mit der DJI Avata kommen die neuen DJI Goggles 2 auf den Markt, die praktisch die Nachfolger der DJI FPV Goggles V2 sind (Vorsicht: Ähnlicher Name!).
Die neue Brille wurde ebenfalls kompakter gestaltet und wiegt nun mit 290g deutlich weniger, als die DJI FPV Goggles V2. Die tatsächliche Neuerung hat aber im Inneren stattgefunden. Erstmals können die Goggles 2 nun das FPV-Bild in Full-HD (1080p) mit bis zu 100 fps (Low Latency Modus) mit einer geringen Verzögerung von circa 30 ms übertragen. Im HQ-Modus (60 fps) soll die Latent bei etwa 40 ms liegen.
Intern setzt DJI dazu nun zwei unabhängige microOLED-Panels mit einer Diagonale von 0,49 Zoll ein – pro Auge ein Display. Diese werden über ein neues Linsensystem von Träger der Brille betrachtet und bilden so ein FOV von 51° pro Panel ab.
Des Weitern hat die neue Videobrille nun eine Sehstärkenkorrektur von -8 bis +2 Dioptrie an Bord und die Pupillendistanz lässt sich von 56 bis 72 mm verstellen.
Ebenfalls neu ist die Art und Weise, wie die neue Brille gesteuert wird. Statt einem Joystick kommt nun ein Touchfeld zum Einsatz mit dem das Menü der Brille bedient werden kann. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in unserem Testbericht.
Preise und Verfügbarkeit: Ab 579 Euro
Die DJI Avata wird in drei verschiedene Varianten angeboten, die alle ab heute über den DJI Onlinestore oder über authorisierte Fachhändler bestellt werden können.
Den Start macht die Standalone-Version der DJI Avata für 579 Euro (UVP). Dieses Set enthält die Drohnen, einen Akku und das notwendige Zubehör. Das Paket richtet sich an Besitzer der DJI FPV Drone, die bereits einen Controller und Videobrille besitzen.
Wer voll durchstarten will, der greift zum DJI Avata Pro-View Combo für 1.429 Euro (UVP). Dieses Set enthält neben der neuen Drohne auch die neuen DJI Goggles 2 und den DJI Motion Controller.
Die dritte Alternative ist das DJI Avata Fly Smart Combo zu einem Preis von 1.149 Euro (UVP). In diesem Paket wird die Avata Drohne mit den DJI FPV Goggles V2 (die größeren) und dem DJI Motion Controller kombiniert.
Zusätzlich wird wieder ein Fly More Kit mit weiteren Akkus und einer Mehrfachladestation für 249 Euro (UVP) angeboten. Eine Gegenüberstellung aller Combos findet ihr noch einmal in unserem separaten Artikel zum Fly More Kit.
Über die vorhandenen Care Refresh Optionen für die neue Drohne, werft ihr einen Blick in unseren Care Refresh Guide.
Quelle: DJI