Die Vorstellung des neue DJI Motion Controller ist kaum einen Tag her, schon gibt es Anzeichen, dass DJI sich in den USA in einen weiteren Patentstreit begeben könnte. Offenbar hat DJI vor einem Gericht nun eine Bestätigung angefordert, dass das neue Produkt keine bestehenden Patente anderer Firmen verletzt.
Der Motion Controller ist DJIs neustes Produkt im Segment der Fernsteuerung für Drohnen. Er ermöglicht das Fliegen der neuen DJI FPV Drohne mit nur einer Hand und bietet damit ein neuartiges Flugerlebnis, das auch Anfänger begeistern soll.
Nun gibt es Nachrichten aus den USA, dass DJI bereits vor der Produktpräsentation am gestrigen Tag bereits im US-Bundesstaat Delaware vor ein Gericht gezogen ist, um eine mögliche Patentklage in Bezug auf den neuen Motion Controller abzuwenden.
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht des DJI Motion Controllers findet ihr hier.
DJI tritt proaktiv an Gericht heran
Wie Bloomberg berichtet, soll DJI in dieser Sache nun proaktiv gehandelt haben. Demnach hat der Drohnenhersteller vor dem U.S. District Court of Delaware (Wilmington) einen Antrag eingereicht, mit dem das Gericht feststellen soll, dass der neue Motion Controller keine Patente eines US-Unternehmens namens QFO Labs mit Firmensitz in Minnesota verletzt.
Mit diesem direkten Handeln erhofft sich DJI offenbar, eine mögliche Klage von QFO Labs abzuwenden bzw. das Unternehmen daran zu hindern, erfolgreich Klage wegen einer Patentverletzung zu erheben.
Laut Angaben von Bloomberg soll in dem Antrag von DJI die Rede davon sein, dass der neue Motion Controller „Funktionen besitzt, die ähnlich zu“ dem Mimix Controller von QFO Labs oder der Parrot AR.Drone 2.0 Steuerung sein sollen.
QFO Labs hat Historien von Patentstreiten vorzuweisen
QFO hat dabei offenbar zwei Patente im Kontext der Steuerung von Drohnen mithilfe von Bewegungs-Controllern inne. Ein Patent wurde dem Unternehmen bereits im Jahr 2011 zugesprochen, das andere folgte im Sommer 2015.
Bloomberg berichtet außerdem, dass der CEO von QFO Labs selbst Patentanwalt sein soll und außerdem als Co-Erfinder der im DJI-Antrag genannten Patente sein soll.
Demnach ist QFO auch vor Gericht in Sachen Patentstreit kein unbekanntes Unternehmen und im Kontext dieser beiden Patente schon mehrfach als Kläger ins Feld gezogen.
Parrot trat beispielsweise im Jahr 2016 vor dasselbe Gericht wie nun DJI und bat um Klarstellung, dass die Parrot Produkte nicht die Patente von QFO Labs berühren würden. Dieses Verfahren steht noch aus.
Eine Klage auf Basis des Patents aus 2011 und sieben Ansprüche auf Basis des 2015er Patents wurden bereits vom US Patent Trial and Appeal Board abgewiesen.
Im August 2017 zog QFO dann Brookstone Stores von Gericht, weil diese ihre eigene „Flight Force Expedition Drone“ verkauften, die die Patente von QFO verletzt haben sollen.
Klagen gegen Best Buy, Target und Amazon folgten dann im November 2017, weil diese Parrot Produkte verkauft haben, die die ebenfalls die Patente verletzt haben sollen. Auch diese Fälle sind noch offen.
DJI scheint sich mit seinem proaktiven Handeln also entsprechend gegen eine mögliche Klage von QFO aufzustellen. In wie weit der Motion Controller tatsächlich den Patenten von QFO nahe kommt, müssen dann wohl die Gerichte klären.
Quelle: Bloomberg