In den USA hat ein YouTuber und Drohnenpilot eine Strafe von über 182.000 US-$ von der FAA verhängt bekommen. Die Behörde wirft dem YouTuber offenbar vor US-Luftfahrtrecht missachtet und ohne entsprechende Lizenz gewerbliche Drohnenflüge unternommen zu haben.
Luftfahrtrecht und vor allem die Gesetze zur Regelung zum Betrieb von Drohnen sind international ein wichtiges Thema, das zum einen die zukünftigen Verwendbarkeit von Drohnen für neue Geschäftsfelder sicherstellen soll, zum anderen aber auch weiterhin die Sicherheit der bemannten Luftfahrt gewährleisten muss.
In den USA ist die Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA landesweit für die Kontrolle und Sanktionieren dieser Regelungen zuständig. Das bekommt nun auch ein YouTuber zu spüren, der mit mehreren Livestreams seiner Drohnenflüge auf YouTube auf sich aufmerksam gemacht hat.
182.000 US-$ Strafe für illegale Drohnenflüge
Wie DroneXL berichtet, soll der Betreiber eines YouTube-Kanals (PhillyDroneLife) gleich 123 Verstöße von der FAA vorgeworfen bekommen haben. Die Anschuldigungen inklusive verbundener Strafzahlungen erreichten den US-Amerikaner offenbar Anfang November 2020.
Darin wirft die FAA dem Drohnenpiloten vor verschiedene Rechtsverletzungen begangen zu haben. Die einzelnen Strafzahlungen sollen im Mittel 1500 US-$ betragen. Insgesamt summiert sich die Forderungen der Strafzahlungen auf knapp über 182.000 US-$.
Zu den aufgelistete Verstößen zählen laut DroneXL unter anderem das Fliegen in einer Höhe über 400 Fuß (121,92 m), rücksichtsloses Betreiben einer Drohne, fliegen bei schlechten Wetterverhältnissen (Nebel, Regen und starker Wind).
Alle diese Anschuldigungen basieren auf Videos, die PhillyDroneLife auf YouTube im Zeitraum von Dezember 2019 bis August 2020 auf seinem Kanal veröffentlichte. Das Besondere dabei: Den Verstößen liegen allesamt Livestreams über YouTube zu Grunde. Diese Art der Videos werden unmittelbar während der Aufzeichnung auf YouTube veröffentlicht und lassen sich somit nicht nachträglich bearbeiten. Andere Videos mit ähnlichen Inhalten des Kanals wurden offenbar nicht angeprangert.
Fehlende Part 107 Lizenz könnte zum Problem werden
Nach eigenen Angaben sieht sich PhillyDroneLife als „Hobbypilot“, der seine Drohne nur zu Freizeitzwecken verwendet. In dem er seine Drohnenvideos und Drohnen-Livestreams jedoch über YouTube monetisierte, könnte dem US-Amerikaner nun auch eine fehlende Part 107 Lizenz vorgeworfen werden.
Diese ist in den Vereinigten Staaten von Amerika erforderlich, wenn Drohnen zu gewerblichen Zwecken oder über bestimmte Flughöhen gesteuert werden.
Nach dem Betrachten einiger Videos auf dem besagten Kanal, finden sich schnell Beispiele, bei denen die Grenzen des legalen Drohnenfluges deutlich überschritten sein dürften. Auf den ersten Blick scheinen die Anschuldigungen der Behörde also gerechtfertigt, über die Qualität und Anzahl wollen wir jedoch keine Bewertung abgeben.
Spannend wird zu sehen, ob die Livestreams bei einem eventuellen Gerichtsverfahren als Beweise ausreichen werden.
Quelle: DroneXL