Eine Überwachungsdrohne für die eigene vier Wände, die immer präsent ist. Nicht weniger hat Ring auf dem Amazon Event 2020 vorgestellt. Die kleine Drohne soll sich nahtlos in das Portfolio von Ring einfügen und in das Ring-Ökosystem integriert werden.
Wer an Überwachungsdrohnen denkt, denkt schnell an Science Fiction oder die Machtübernahme der Maschinen. Ganz so drastisch ist es nicht, was Amazon gestern in Form seines Tochterunternehmens Ring auf dem Amazon Event 2020 präsentierte. Es hat jedoch ohne Frage Potenzial, das eigene Leben ein kleines bisschen mehr an wie ein SciFi-Film anfühlen zu lassen.
Amazon’s Ring ist dabei nicht das erste Unternehmen, das Drohnen für die Überwachung von privaten Wohnungen und Häusern einsetzten will. Mit Sunflower Labs gibt es bereits einen Anbieter, der mit seinen Drohnen sogar Außenareale von größeren Anwesen abdeckt.
Always Home Cam: Fliegende Überwachungsdrohne
Neben einigen anderen Neuheiten, die vor allem die Überwachung des eigenen Automobils betreffen, stellt Ring ohne große Vorankündigung seine „Always Home Cam“ vor. Dabei handelt es sich im Kern um einen kleinen Quadcopter, der mit seinem viereckigen Frame ein wenig an kleinere Drohnen aus dem Spielzeugsegment erinnert.
Die Propeller und Antriebe sind dabei vollständig in der quadratischen Oberseite der Mini-Drohne eingefasst. So können sich Personen nicht daran verletzen. An der Unterseite der „Always Home Cam“ ist ein vertikales Modul angebracht, dass die Kameratechnik für die Innenraumüberwachung beherbergt.
Diese Bauweise hat einen großen Vorteil für alle Anwender, die auf Privatsphäre bedacht sind: Sobald die Drohne in der dazugehörigen Ladestation gelandet ist, wird die Kamera durch die Station blockiert. Eine Fremdaktivierung der Kamera durch Dritte wäre im angedockten Zustand also sinnlos.
Die Always Home Cam ist dabei ein essentieller, neuer Teil der Hausüberwachung im Amazon-Universum. Die Überwachung von Außengeländen und Gärten hat Amazon im Übrigen vor geraumer Zeit schon einmal als „Nebenprodukt“ seiner Amazon Prime Air Drohnen in einem Patent augezeigt.
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Ist der Ofen noch an?
Ring hat für seine neue fliegende Kamera ganz alltägliche Einsatzszenarien im Kopf. Im Grunde soll die Always Home Cam einen flexiblen Blick in die Wohnung gewähren, wenn niemand zu Hause ist. Fix montierte Kameras – die Ring ebenfalls anbietet – haben dabei natürlich den großen Nachteil, dass sie nur einen fest definierten Bereich visuell abdecken.
Die neue Überwachungsdrohne ist da deutlich flexibler. Mit ihr lässt sich beispielsweise ganz einfach feststellen, ob man den Ofen ausgeschaltet oder das Bügeleisen aus der Steckdose gezogen hat. Ganz einfach über eine zugehörige App.
Die Drohne soll dabei autonom durch die Wohnung navigieren können. Sie fliegt jedoch stets auf vorher durch den Nutzer definierten Pfaden durch den Raum.
Zusammen mit dem Ring Alarm System soll die Drohne bei der Auslösung eines Sensors außerdem fest in das bestehende Sicherheitskonzept einer Wohnung integriert werden können. Die Always Home Cam macht sich dann auf Wunsch selbstständig auf zu der Stelle, die den Alarm gemeldet hat. Außerdem wird natürlich der abwesende Bewohner des Hauses per App informiert.
Die Ring Always Home Cam soll im Laufe des Jahres 2021 auf den Markt kommen. Der US-Preis ist dabei erstaunlich niedrig: Nur US-$ 249,99 (plus Steuern) ruft Ring für seine erste Überwachungsdrohne auf. Wann und ob das Produkt in dieser Form auch auf den deutschen Markt kommt, ist hingegen aktuell noch offen.
Quelle: Ring
Genau das ist die Entwicklung vor der ich Angst habe. Vielleicht hat die Überwachung ja auch ihre Vorteile. Aber die Nachteile überwiegen so stark, dass ich nicht darüber nachdenken muss mir so etwas in die Wohnung zu holen.
Wir werden damit immer weiter an die totale Überwachung gewöhnt und bald ist es eine Selbstverständlichkei: es dient ja nur unserer Sicherheit und unserem Komfort.
Hallo Norbert,
danke für deinen Kommentar. Was du ansprichst, ist natürlich die andere Seite dieser Entwicklung. Hier auf Drone-Zone.de berichten wir ja vor allem über den technischen Aspekt solcher Produkte. Und dieser ist – ohne Frage – beachtlich. Dass das Ganze (und dafür steht dieses Ring Produkt mit Sicherheit nur stellvertretend als eines von tausenden) gesellschaftlich auch noch andere Auswirkungen haben kann, ist eine andere – ebenfalls sehr spannende – Diskussion.
Vielen Dank für deine Meinung!
Beste Grüße,
Nils
PS: Sei mir nicht böse, aber URLs werden vom System generell und automatisch aus Kommentaren entfernt.
Hallo Nils,
es ist mir klar das hier der technische Aspekt im Vordergrung steht und ich will Dein Hobby auch nicht schlecht schreiben.
Ich wollte nur auf diese „andere Seite der Entwicklung“ aufmerksam machen und aus Deiner Antwort sehe ich das Du Dir dessen auch bewußt bist.
Das Wort „Drohne“ hat bei mir eine extrem negative Assoziation (und bei Dir wohl eher eine positive). Ich denke wenn ich „Drohne“ höre immer sofort an a) bewaffnete Drohnen die fern ab vom Piloten Menschen töten und b) Drohnen die dazu da sind die Bevölkerung zu überwachen.
Ich bin bestimmt kein Technikfeind. Schaut man sich aber an was DARPA alles für Forschungprojekte am Laufen hat, kann einem schon Angst und Bange werden. Und natürlich wird alles nur zu unserer Sicherheit und zu unserem Vorteil erforscht.
Oder das Starlink Projekt von E.Musk. Technisch bestimmt aller herausragend. Aber wie werden die Folgen sein?
Aber laß Dir von mir nicht Deine Drohnenleidenschaft vermiesen (kann ich auch bestimmt nicht und will ich auch nicht). Nur sollte man immer achtsam sein.
Einen schönen Sonntag und weite viel Spaß bei Deinem Hobby.
Norbert