In vielen Ländern rund um den Globus haben sich die Regierungen in den letzten Jahren viele Gedanken zu Gesetzen und Regeln für die Verwendung von Drohnen gemacht. In Irland wurde nun erstmals ein Drohnenpilot basierend auf den dort gültigen Gesetzen zu einer Strafe verurteilt.
Jedem Drohnenbetreiber ist bekannt, dass es in den meisten Regionen strenge Regeln für den Verwendung von Drohnen gibt. In der Europäische Union sind seit knapp 1,5 Jahren die neuen EU-Drohnengesetze aktiv, die die Spielregeln für die EU und ihre Mitgliedsstaaten vorgeben.
Dazu zählt in diesem Fall auch Irland, welches die neuen Vorgaben aus Brüssel natürlich ebenfalls anwendet und in seine lokalen Gesetze umgewandelt hat. Was es bedeutet, wenn man dagegen verstößt, hat nun ein erster UAV-Pilot zu spüren bekommen.
Drohne fliegt über Menschenmenge
Auslöser für das kürzlich abgeschlossene Gerichtsverfahren war eine Demonstration vor der ehemaligen israelischen Botschaft in Dublin, die im Mai 2021 stattfand. Eine Gruppe von Menschen hatte sich hier zu einer öffentlichen Kundgebung vor dem Regierungsgebäude zusammengefunden.
Der beschuldigte Drohnenpilot wollte diese Szene aus der Luft festhalten und ließ sein UAV aufsteigen und machte sich offenbar wenig Gedanken über die Sicherheit der Personen am Boden. So kam es, dass die Drohne zeitweise offenbar relativ dicht direkt über den Teilnehmern der Demonstration geflogen wurde.
In den EU-Drohenregelungen ist für solche Situationen klar vorgeschrieben, dass das Überfliegen von Menschenansammlungen (also dann, wenn eine einzelne Person durch eine Menge weiter Menschen so gehindert ist, nicht mehr einfach und schnell auszuweichen) generell verboten ist. Hierfür benötigt es in aller Regel immer eine besondere Freigabe unter Beachtung der möglichen Risiken.
Vor Ort schritt dann noch die Irish Aviation Authority (IAA) ein und konfiszierte das UAV und belehrte den Piloten über seinen Verstoß.
Gericht in Irland gibt Klage der IAA statt
Nun knapp ein Jahr nach dem Geschehen ist das Urteil von dem zuständigen Gericht gesprochen wurden. Der Pilot musste sich hier wegen einer „Straftat mit hohem Risiko“ verantworten.
Es handelt sich dabei interessanter Weise um einen professionellen Anwender aus der Medienbranche, der als Freelancer offenbar häufiger Jobs mit Drohnen erledigt. Trotzdem wurden offenbar die grundlegenden Sicherheitsgrundlagen (wie das Überflügen von Menschenansammlungen und die daraus resultierenden Risiken) ignoriert. Der Pilot bekannte sich vor Gericht aber direkt schuldig.
Die Strafe und das scharfe Verfolgen des Vergehens durch die IAA soll sicherlich auch Symbolwirkung für andere Drohnenpiloten in Irland haben.
Am Ende urteilten die Richter, dass der Beschuldigte sich an den Kosten für das Gerichtsverfahren die der IAA entstanden sind beteiligen muss. Außerdem besagt das Urteil, dass eine nicht benannte Summe an die Wohltätigkeitsorganisation Little Flower Penny Dinner Charity spenden muss, die sich um den Rechtsbeistand von finanziell weniger Gutgestellten in Dublin kümmert. Die Strafe wurde dabei unter dem „Probation Act“ (auf Bewährung) ausgesprochen.
Quelle: The National Law Review