Ein neuer Leak verrät uns jetzt die fehlenden technischen Daten der kommenden DJI Neo Drohne. Highlights dürften das Funksystem sowie die Verwendung von GNSS in einer Drohne mit einem Gewicht von unter 150 g sein.
Bereits vor zwei Tagen hatten vorab veröffentlichte Marketing-Bilder einige neue Details vom Äußeren der DJI Neo preisgegeben.
Heute ist ein Großteil des offiziellen Datenblattes der neuen Selfie- und FPV-Drohne aufgetaucht.
DJI Neo bekommt 1/2″-Kamerasensor
Die neuen Informationen wurden einmal wieder von dem Leaker Quadro_News über X geteilt, der grundsätzlich eine hohe Trefferquote an richtigen Vorhersagen über die letzten Jahre vorweisen kann. Die Daten dürften damit also plausibel sein.
Für viele wohl am interessantesten: Die DJI Neo wird tatsächlich einen 1/2-Zoll-Bildsensor bekommen, welcher mit 12 MP auflöst. Die Brennweite des Objektives wird 14 mm betragen, die Blende ist mit f/2,8 natürlich fix.
Video soll die DJI Neo mit 4K bis zu 30 fps aufzeichnen können, für Aufnahmen in Full-HD sind 60, 50 und 30 fps möglich. Als Besonderheit stellt DJI einen 4:3-Videomodus mit leicht erhöhter vertikaler Auflösung bereit, welcher jedoch nur bei deaktivierter Bildstabilisierung (elektronisch) genutzt werden kann.
Die Videobitrate wird laut dem Datenblatt bei maximal 75 MBit/s liegen, was deutlich unter den maximalen 150 MBit/s der DJI Mini 4 Pro (Testbericht) liegt. Die Zielgruppe der DJI Neo dürfte jedoch auch nicht unbedingt der Videoqualitätsenthusiast sein.
Für Standbilder ist die Auflösung mit 12 MP (4:3) fest definiert. Fotos sollen grundsätzlich nur in JPEG geschossen werden.
Ob die DJI Neo einen erweiterbaren Speicher via microSD-Karte bekommen wird, ist noch unklar. Die bisher verfügbaren Ausschnitte des Datenblattes listen lediglich 22 GB integrierten Onboard-Speicher. Die HoverAir X1 kommt ebenfalls ohne SD-Kartenslot aus.
Große Überraschung: O4-Support & GNSS-Navigation
Die weiteren Bereiche der technischen Daten haben uns zugegebenermaßen jedoch stärker überrascht.
Demnach wird DJI offenbar einen weiteren Controller mit der Bezeichnung DJI RC-N3 auf den Markt bringen, welcher wahrscheinlich eine neue (und abgespeckte) Variante des aktuellen RC-N2 Smartphone-Controllers ist. Was das für eine zukünftige Kompatibilität mit der DJI RC 2 bedeutet, bleibt abzuwarten.
Das bedeutet jedoch auch: Die DJI Neo ist vollständig mit dem O4-Funksystem (OcuSync 4.0) kompatibel und lässt die Konkurrenz damit erwartungsgemäß weit hinter sich, wenn es um Reichweite und Stabilität geht.
Bis zu 6 km Übertragungsreichweite sollen unter CE-Bedingungen damit möglich werden.
Ebenfalls spannend: Die DJI Neo wird trotz ihres geringen Gewichtes offenbar einen GNSS-Empfänger an Bord haben und somit Satellitennavigation zur Positionierung verwenden können. Weitere Kameras (abseits der Hauptkamera) zur Objekterkennung scheint es jedoch nicht zu geben.
FPV-Kompatibilität bestätigt sich
Wer dem neuen Leak insgesamt Vertrauen schenkt, darf sich außerdem über eine breite FPV-Kompatibilität für die DJI Neo freuen.
Die Drohne soll voll mit den DJI Goggles 3 zusammenarbeiten können und einen Live-Bild von 1080p bei bis zu 60 fps unterstützen.
Das wirklich Spannende kommt aber noch: Neben dem DJI RC Motion 3 Controller, steht tatsächlich der DJI FPV Remote Controller 3 in der Liste der unterstützen Steuerungen. Damit könnte es wohl dann auch eine Art manuellen FPV-Modus geben.
Die Flugzeit pro Akku wird auch in diesem Leak erneut mit maximal 18 Minuten angegeben. Wird der Propeller-Guard genutzt, sollen es maximal 17 Minuten sein. Anders ausgedrückt: Jeder Akku soll bis zu 20 Starts und Landungen aus/auf der Hand mit angeschlossenen Aufnahmen durchhalten.
Mit dieser Liste dürften die meisten offenen Fragen zur DJI Neo wohl geklärt sein. Und ja: Auch eine C0-Klasse wird für die EU in den technischen Daten gelistet.
Weitere Bilder zeigen C0-Label (19. August 2024)
Immer mehr Marketing-Fotos kommen auch nach dem Leak der technischen Daten ans Licht. Der Leaker JasperEllens hat auf X jetzt auch ein Foto geteilt, welches das C0-Label der DJI Neo zeigt.
Das war zwar erwartbar, für zukünftige Kunden in der EU sind das in jedem Fall gute Neuigkeiten. Um eine Registrierung als Drohnenbetreiber und eine passende Versicherung kommen aber auch DJI Neo Piloten nicht herum.
Unterdessen wird der vermutete Launch am 20. August 2024 sich sehr wahrscheinlich nicht bewahrheiten. Bis jetzt fehlt weiterhin jede Spur von einem Teaser – ein Marketingschritt, den DJI sich in der Vergangenheit nur selten hat nehmen lassen.
Andere Nutzer werfen auf X unterdessen den 3. und 5. September 2024 als „echtes“ Release-Datum in den Raum. Ob sich das bestätigen wird, bleibt aber natürlich ebenso abzuwarten.
Quelle: Quadro_News via X, JasperEllens via X