Die amerikanische Flugsicherheitsbehörde FAA hat einen sogenannten RFI (Request for Information) veröffentlicht. Damit sucht die Behörde den Input von Piloten und anderen Stakeholdern zur Konzeption eines Wissenstests für Freizeit-Drohnenpiloten in den USA.
Bis vor einigen Monaten waren Drohnenpiloten zu Freizeitzwecken unter dem sogenannten Section 336 Gesetzt unterwegs und galten nicht als Luftfahrtteilnehmer im erweiterten Sinne. Stattdessen wurden Freizeit-Drohnen als Modellflugzeuge angesehen. Im Endeffekt sehr ähnlich, wie die Unterscheidung in Deutschland zwischen Flugmodell und unbemanntem Luftfahrtsystem gemacht wird.
Im Mai verloren Section 336 seine Wirkung und Freizeitpiloten galten auf einmal ebenfalls als Luftfahrtteilnehmer. In der Konsequenz ware es für viele Piloten nicht mehr möglich an ihren üblichen Orten zu starten, weil ihnen zeitgleich der Zugang zu einem System verwehrt blieb, dass zur Beantragung von Genehmigungen für Flüge in kontrolliertem Luftraum verwendet wird.
Dieses System trägt den Namen LAANC und ist seit Ende Juli nun für alle Drohnenpiloten verfügbar.
Wissenstest für Drohnenpiloten gefordert
Teil der neuen Gesetze, die Section 336 ersetzen, fordern einen Wissenstest für Drohnenpiloten. Das Ganze kann man sich ähnlich dem Kenntnisnachweis in Deutschland für Drohnen ab 2kg AUW vorstellen, nur dass in den USA noch nicht klar ist, ob es eine Gewichtsbeschränkungen geben wird, die den Test nötig macht. Mehr zum Kenntnisnachweis liest du hier.
Die FAA hat nun in einem RFI (Request for Information, zu Deutsch Anfrage nach Informationen) einen Kommunikationskanal geöffnet, bei dem jeder Betroffene seine Meinung und Ideen zu dem Wissenstest abgeben kann.
Der neue Wissenstest für Freizeitflieger soll sich dabei jedoch in Art und Umfang deutlich von der Lizenzierung kommerzieller Drohnenpiloten unterscheiden. Es soll verhindert werden, dass zu aufwändige Prüfungen vor allem junge Menschen vom Eintritt in das Drohnenhobby abhalten.
Gerade die junge Generation ist es, der häufig große Innovationskraft in Zusammenhang mit neuen Technologien (wie Drohnen) zugeschrieben wird, die dann wiederum später Jobs und neue Produkte schaffen.
Wissenstest muss einfach zugänglich sein
Der Wissenstest soll dabei möglichst breit und einfach zugänglich sein und soll unter anderem den Administrationsaufwand klein halten.
So sieht die FAA bisher vor, dass eine elektronische Version des Wissenstest durch die FAA selbst verwaltet werden wird. Auch der Kenntnisnachweis in Deutschland ist online verfügbar und in kurzer Zeit durchführbar.
Außerdem sollen Community Organisations und andere Dritte mit ins Boot geholt werden, um den Wissenstest auf anderem Wege abzulegen.
Aktuell steht das Unterfangen noch ganz am Anfang: Im ersten Schritt sucht die FAA nach Partner, die den Test designen, verwalten und testen können. Außerdem muss ein elektronischer Nachweis entwickelt werden, der erfolgreichen Testteilnehmern zur Verfügung gestellt wird.
Wer sich für den Prozess interessiert, findet alle Informationen zum RFI auf der Website der FAA (ganz unten als PDF).
Quelle: DroneLife