Der Drohnenhersteller DJI geht neue Wege. In China wurden heute zwei neue Powerstations vorgestellt – die ersten Produkte dieser Klasse für DJI. Die DJI Power 1000 und die kleinere DJI Power 500 sollen Creator und Drohnenpiloten auf Reisen stets mit genügend Energie versorgen.
Mit dem Einstieg in den Powerstation-Markt betritt DJI ein bereits heiß umkämpftes Segment, auf dem Branchengrößen, wie Anker, EcoFlow, Zendure oder Bluetti schon gut etabliert sind.
Unter einer Powerstation versteht man einen mobilen Akku, der Energie unabhängig vom Stromnetz bereitstellen kann. Im direkten Vergleich zu einer klassischen Powerbank ist die Kapazität von Powerstations um ein Vielfaches höher und es steht im Regelfall auch eine normale Steckdose mit Wechselspannung zur Verfügung.
DJI Power 1000 & DJI Power 500 Powerstation in China vorgestellt
Bei der neuen Powerstation-Serie von DJI setzt sich fort, was wir bereits zum Launch der neuen Agras T60 und der neuen DJI Matrice 3D sowie dem DJI Dock 2 gesehen haben: DJI zieht für einige Launches mittlerweile den Heimatmarkt vor und bringt die Produkte (wenn überhaupt) später in anderen Teilen der Welt heraus.
Die DJI Power 1000 hat eine Kapazität von 1024 Wh, das kleinere Modell DJI Power 500 kommt laut Datenblatt auf 512 Wh. Das macht sich natürlich direkt bei den Abmessungen und dem Gewicht bemerkbar. Die 1-kWh-Version wiegt 13 kg, das kleine Modell so knapp 7,3 kg auf die Waage bringen.
Als Akkutechnologie bringt DJI die derzeit branchenüblichen Lithium-Eisen-Phospaht-Zellen (LPF, LiFePo4) zum Einsatz, die insgesamt als sicherer und robuster gegenüber Lithium-Ionen-Akkus gelten. Bei der Lebenserwartung gibt der Hersteller 3000 Zyklen bei einer Restkapazität von 80 % an – Standard für diese Akkutechnologie.
Der integrierte Wechselrichter der Power 1000 soll maximal 2200 Watt kontinuierlich über die Wechselspannungssteckdose 220 – 240V bei 50H/60Hz abgeben können. Für die DJI Power 500 listet DJI bis zu 1000 Watt AC-Leistung.
Außerdem gibt es noch zwei USB-A-Anschlüsse (24 W pro Port) und zwei USB-C-Ports mit bis zu 100 W pro Port (Power 500) bzw. bis zu 140 W pro Port (Power 1000), wenn USB PD 3.0 bzw. USB PD 3.1 als Ladeprotokoll verwendet wird.
Geladen werden können die Powerstations über die Steckdose (AC), über ein Autonetzteil (via SDC-Port) oder über Solarmodule. Die kleine Power 500 erlaubt zudem auch das Aufladen über die beiden USB-C-Ports mit bis zu 100 W pro Port parallel.
Ultraschnell-Ladung für DJI Drohnen über SDC-Port
DJI hat sich dabei offenbar auch etwas ausgedacht, um die neuen Powerstations vom Wettbewerb abzuheben und Kunden zum Kauf der DJI-Power-Serie zu bewegen.
Das Geheimnis nennt sich „SDC“ bzw. „SDC Lite“. Dahinter verstecken sich zwei Multifunktionsanschlüsse, die Gleichspannung bereitstellen oder entgegennehmen können.
Über diese SDC-Schnittstellen lassen sich bis zu 240 W Leistung aus dem Akku der Powerstation ziehen und so beispielsweise die Flugakkus der Mavic 3 Serie (Testbericht), der DJI Air 3 (Testbericht) sowie Matrice 30 Familie und Inspire 3 (Testbericht) beschleunigt aufladen.
Für eine Ladung von 10% auf 95% sollen folgende Zeiten möglich sein:
- Mavic 3 Flugakku: 32 Minuten
- Air 3 Flugakku: 30 Minuten
- Matrice 30 TB30 Flugakku: 32 Minuten
- Inspire 3 TB51 Flugakku: 28 Minuten
Die Power 1000 hat dabei zwei dieser Ports (SDC und SDC Lite), die Power 500 kommt mit einem SDC Lite Anschluss daher.
Über diese Schnittstelle kann die Powerstation dann ebenfalls aufgeladen werden. Beispielsweise über die optional verfügbaren faltbare PV-Module mit 120 Wp pro Paneel. Die 500er-Version kann dabei bis zu 300 W Solarleistung entgegennehmen, bei der Power 1000 sollen es sogar bis zu 2 x 400 W über beide SDC-Ports sein.
Außerdem verbaut DJI eine USV-Funktion, sodass die Powerstation auch als Notstromversorgung für angeschlossene Verbraucher verwendet werden kann.
Preise und Verfügbarkeit der DJI Power 500 & DJI Power 1000
Die Powerstation von DJI wurde zunächst nur für den asiatischen / chinesischen Markt vorgestellt und kann dort ab sofort bestellt werden. Über einen Produkt-Launch in anderen Märkten gibt es derzeit noch keine Informationen. Da Powerstations sich aber auch in Deutschland derzeit zahlreich verkaufen, würde uns eine EU-Version der Power 500 und Power 1000 nicht wundern.
Preislich werden in China derzeit 3499 Yuan (etwa 455 Euro) für die DJI Power 1000 aufgerufen. Das Set mit drei Solarmodulen (3x 120 W) kostet 8395 Yuan (etwa 1090 Euro).
Für die kleinere DJI Power 500 verlangt der Drohnenhersteller 2099 Yuan (etwa 273 Euro). Mit einem Solarpanel kommen Käufer in China als Set auf 3897 Yuan (etwa 506 Euro).
Passende Kabel zum Laden von Drohnenakkus werden für jeweils 99 Yuan (etwa 13 Euro) angeboten.
Ein direkter Preisübertrag auf den EU-Markt ist dabei wenig sinnvoll, hier gesellen sich dann noch Abgaben und Steuern dazu, sodass die Powerstations – sollten sie überhaupt in Europa erscheinen – teurer werden dürften.
Technische Daten der DJI Powerstations (Power 500 / Power 1000)
Modell | DJI Power 500 | DJI Power 1000 |
---|---|---|
Kapazität | 512 Wh | 1024 Wh |
Akkutechnologie | LFP | LFP |
Gewicht | 7,3 kg | 13 kg |
Abmessungen | 305 x 207 x 177 mm | 448 x 225 x 230 mm |
USB-Ausgänge | 2x USB A (24 W) 2x USB C (100 W) | 2x USB A (24 W) 2x USB C (140 W) |
SDC-Ausgänge | SDC-Lite (240 W Output, 300 W Input) | SDC (240 W Output, 400 W Input) SDC-Lite (240 W Output, 400 W Input) |
AC-Leistung | 1000 W | 2200 W |
AC-Ladeleistung | 540 W | 1200 W |
Temperaturbereich | Ladung: 0℃ bis 45℃ Entladung: -10℃ bis 45℃ | Ladung: 0℃ bis 45℃ Entladung: -10℃ bis 45℃ |
Max. PV-Input | 300 W | 800 W |
Modellnummer | DYM500H | DYM1000H |
Quelle: DJI