Der Kamera- und Drohnenhersteller DJI hat soeben seine neue Enterprise-Drohne der Matrice-Serie vorgestellt. Die DJI Matrice 3D kommt zusammen mit dem neuen DJI Dock 2 auf den Markt, um automatisierte Drohnenanwendungen zu beschleunigen.
Um Drohnen großflächig für Routineaufgaben verwenden zu können, müssen vor allem die manuellen Aufgaben rund um die Flugvorbereitung und -nachbereitung möglichst verschlankt und automatisiert werden. Dabei können Docking-Lösungen helfen, die beispielsweise Schutz für die Drohne am Boden bieten und Aufgaben, wie das Aufladen der Akkus vollautomatisch erledigen.
DJI hat mit dem DJI Dock in Verbindung mit der DJI Matrice 30 (M30 / M30T) bereits seit Frühjahr 2022 eine entsprechende Lösung im Angebot. Mit der neuen Matrice 3D und dem DJI Dock 2 folgt heute eine kompakte Variante – vorerst für den asiatischen Markt.
DJI Matrice 3D auf Docking-Betrieb spezialisiert
Der Kern des neuen Systems ist die spezielle Matrice 3D-Baureihe, welche als Matrice 3D und Matrice 3TD eingeführt wird. Die beiden Modelle unterscheiden sich vor allem in Bezug auf die Kameraausstattung.
Die Matrice 3D soll 1410 g auf die Waage bringen und kommt auf ein MTOM von 1610 g. Die maximale Flugzeit der Drohne gibt DJI mit bis zu 50 Minuten an, was einer theoretischen Akkureichweite von bis zu 43 km entspricht. Praktisch soll der Aktionsradius bis zu 10 km betragen. Die notwendige Energie dafür kommt aus einem 4S-Flugakku mit 115,2 Wh. Die Lebensdauer der Zellen gibt DJI mit bis zu 400 Zyklen an.
Eine neue Schnellladefunktion soll den Akku von 20 % auf 90 % in nur 32 Minuten wieder füllen können, um die Zeit am Boden zu minimieren.
Die Drohne selbst ist IP54 zertifiziert und soll damit auch bei schlechtem Wetter / Nässe ihrer Aufgabe nachgehen können. Die maximal tolerierte Windgeschwindigkeit liegt bei 12 m/s, bei der Landung im Dock dürfen es maximal 8 m/s sein.
Positioniert wir die Drohne über GNSS, wahlweise mit Unterstützung über RTK. Ein entsprechender RTK-Empfänger ist bereits an Bord und soll die Positionierungsgenauigkeit auf bis zu 10 cm erhöhen.
Triple-Kamera: Auch für Inspektionen
Bei der Kamera können Interessenten zwischen zwei verschiedenen Ausstattungen wählen. Die Matrice 3D kommt mit einem 4/3-Zoll-CMOS-Sensor mit 20 MP als Hauptkamera. Diese verfügt über einen mechanischen Verschluss für Mapping-Aufgaben und Inspektionsmissionen (Brennweite 24 mm).
Außerdem ist hier eine Telekamera mit 161 mm Brennweite und einem 1/2-Zoll-Sensor mit 12 MP an Bord.
Die Matrice 3TD setzt als 24-mm-Weitwinkelkamera auf einen 1/1,32-CMOS-Sensor mit 48 MP. Die Zoomkamera teilt sich das Modell mit der M3D. Außerdem gesellt sich hier eine Wärmebildkamera hinzu, die mit bis zu 640 × 512 Pixeln bei 30fps aufzeichnen kann. Ein „Super Score Modus“ soll nach einer Kalibrierung bis zu 1280 × 1024 bei 30 fps ermöglichen.
Obendrein verfügen beide Modell über mehrere Kameras, die die Umgebung erfassen und so für eine allseitige Hinderniserkennung sorgen.
DJI Dock 2: Geschrumpfter Unterschlupf
Zu Hause ist die Matrice 3D im neuen DJI Dock 2, welches parallel auf den Markt kommt. Die neue Basistation ist gegenüber dem DJI Dock massiv geschrumpft. Statt über 100 kg, bringt das DJI Dock 2 nun nur noch 34 kg (ohne Drohne) an Gewicht mit.
Die Abmessungen von 570 x 583 x 465 mm im geschlossenen Zustand, fallen ebenfalls viel kompakter aus (DJI Dock: 800 x 885 x 1065 mm). Trotzdem hat die neue Docking-Station alles an Bord, was es für den autonomen Betrieb braucht. Dazu gehören neben einer Einrichtung zur Messung der Windgeschwindigkeit auch eine Klimaanlage, eine Heizung sowie eine RTK-Basisstation. Auch eine Internetanbindung ist natürlich vorhanden, um das System direkt aus der Cloud bedienen zu können.
Ein integrierter Notfallakku hält außerdem die wichtigsten Funktionen für bis zu 5 Stunden aufrecht (ohne Ladung der UAV-Akkus, Klimatisierung und Heizung), sollte es am Boden zu einem Stromausfall kommen. Im Normalfall wird das DJI Dock 2 mit dem normalen Stromnetz verbunden (100 bis 240 V AC) und nimmt bis zu 1 kW auf.
Preise und Verfügbarkeit
Update 25. März 2024: DJI hat sein Dock 2 und die Matrice 3D Drohnen heute auch für den weltweiten Markt vorgestellt. Damit kommt die neue Lösung auch nach Deutschland. Informationen und Angebote lassen sich über den Fachhandel mit DJI Enterprise-Portfolio anfordern.
Sowohl die Matrice 3D als auch das DJI Dock 2 sind heute vorerst für den chinesischen Markt vorgestellt worden. Grund hierfür dürften vor allem die in der EU und USA geltenden Regelungen für den automatisch / BVLOS-Betrieb von Drohnen sein, die die Anwendung einer solchen Lösung weiterhin mit (zu) hohen Hürden belegen.
Wann bzw. ob die neue Kombination aus Drohne und Dock nach Deutschland kommt, ist damit noch vollständig offen.
Preislich müssen sich Kunden in China derzeit auf etwa 69.999 Yuan einstellen (das entspricht derzeit knapp 9000 Euro). Für das Set aus DJI Dock 2 und Matrice 3TD werden umgerechnet circa 10.000 Euro fällig (77.999 Yuan).
Quelle: DJI