Die DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv in ihrem Etui im Detail fotografiert.

Test: DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv – Mehr FOV!

Publiziert von Nils Waldmann

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Wer sich für die DJI Mini 4 Pro entscheidet, bekommt eine Drohne mit einem 24-mm-Objektiv geliefert. Das ist derzeit der Defacto-Standard bei vielen Modellen und für die meisten Anwendungsfälle ein gutes Setup. Für alle, die aber noch mehr Bild einfachen wollen, gibt es das neue DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv. Wir haben den Test gemacht.

Die DJI Mini 4 Pro kommt als Nachfolgerin der DJI Mini 3 zum Zug und wurde in vielen wichtigen Punkten überarbeitet. Wie genau DJI das neue Modell verbessert hat, lest ihr in unserem detaillierten Testbericht der DJI Mini 4 Pro.

In diesem Artikel wollen wir uns mit einem Zubehörteil für die neue Drohne beschäftigen, dass in manchen Situationen den entscheidenden Unterschied machen kann, wenn es um besondere Bildkompositionen geht. Die Rede ist von dem Weitwinkelobjektiv, das DJI zusammen mit der Drohne vorgestellt hat.

Am Anfang des Artikels möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis.

Ein „Wechselobjektiv“ für die DJI Mini 4 Pro? Fast.

Die DJI Mini 4 Pro hat bekanntermaßen wieder ein fest in die Kamera integriertes Objektiv, das eine Brennweite von 24 mm und eine Blende von f/1,7 aufweist. Das neue Weitwinkelobjektiv ist also kein echtes Wechselobjektiv, wie man es beispielsweise von der Inspire 3 Kinodrohne (zu unserem Testbericht) kennt.

DJI Mini 4 Pro mit montiertem Weitwinkelobjektiv
Die Weitwinkellinse steht leicht hervor.

Am besten lässt sich die „Wide Angle Lens“ als Linse bezeichnen, die vor das eigentliche Objektiv in der Kamera gesetzt wird, um dessen Sichtweite so zu verändern, dass mehr Bild im Kasten landet.

Das Weitwinkelobjektiv wird also wie ein ND-Filter auf die Kamera der DJI Mini 4 Pro gesetzt. Deshalb lassen sich ND-Filter und Weitwinkelobjektiv auch nicht gleichzeitig verwenden.

DJI Mini 4 Pro mit der normalen Blende
Die Kamera im Normalzustand.

Über die 2,3 Gramm zusätzliches Gewicht, die die Speziallinse mit sich bringt, brauchen sich Piloten demnach keine Sorgen zu machen. Die Mini 4 Pro soll auch mit montiertem Weitwinkelobjektiv weiterhin als C0-Drohne unter 250 g durchgehen.

Keine Kompatibilität mit Mini 3 Pro

Wie auch für die Filter der Mini 3 Pro gilt auch im Bereich der Weitwinkellinse: Die bisher mit für die DJI Mini 3 Pro ausgelieferten Filter und das bisherige Weitwinkelobjektiv sind nicht mit der neuen DJI Mini 4 Pro kompatibel.

Filter für Mini 3 Pro und Mini 4 Pro im Größenvergleich - Durchmesser
Mehr Platz für den Lichteinfall (L: Mini 3 Pro, R: Mini 4 Pro)

Das lässt sich ganz einfach damit begründen, dass DJI die Kamera der Mini 4 Pro angepasst hat. Die Lichteinfallöffnung und die Linse der Mini 4 Pro sind größer als bei der DJI Mini 3 Serie. Somit wurde auch den Filtern und dem Weitwinkelobjektiv eine entsprechend größere Öffnung verpasst (mehr dazu hier).

Lieferung im kleinen Kästchen

Wer sich für das DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv entscheidet, bekommt das kleine Zubehörteil, in einem auskleideten Etui geliefert. Die Verpackung wie auch die Linse selbst machen einen hochwertigen Eindruck – passend zur Drohne.

Die DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv in ihrem Etui im Detail fotografiert.
Das Etui ist im Alltag praktisch.

Das Etui ist vor allem dadurch praktisch, dass man so stets einen Lagerort für die normale Filterblende hat, wenn das Weitwinkelobjektiv im Einsatz ist.

Preislich sind die 35 Euro (UVP), die DJI für sein neues Weitwinkelobjektiv aufruft, überschaubar.

Mehr FOV, mehr Kreativität?

Das Ziel des kleinen Linsenaufsatzes ist klar: Die Kamera der Mini 4 Pro soll mehr Bild einfangen als die Drohne es normalerweise kann. Die Brennweite der Kamera beträgt 24 mm (35-mm-Äquivalent) oder anders ausgedrückt: Sie hat ein hotizonatels FOV von 75° im Videomodus (16:9).

Wird das Objektiv aufgesetzt, erweitert sich das Video-FOV auf 100°. Das klingt im ersten Moment nach keiner riesigen Steigerung, macht sich optisch aber deutlich bemerkbar.

Übrigens: Wer Fotos im originalen Sensorseitenverhältnis von 4:3 aufnimmt, bekommt eine Verkürzung der Brennweite / Erhöhung des FOVs von 81,5° auf 114°.

Damit man sich darunter besser etwas vorstellen kann, findet ihr im Folgenden einige Aufnahmen – einmal mit und einmal ohne aufgesetzte Weitwinkellinse. Das Ganze natürlich einmal im Foto- und einmal im Videomodus.

Hinweis: Alle Bilder wurden für die Darstellung im Web komprimiert / verkleinert. Die grundsätzliche Idee sollte aber auch mit diesen Versionen transportiert werden.

Normales Objektiv (keine Filter)

Video (Framegrab 4K)

DJI Mini 4 Pro Normales Objektiv 4K Video 16-9
4K / 16:9 – Normale Brennweite

Einzelbild / Fotomodus (4:3)

DJI Mini 4 Pro Normales Objektiv 12 MP Foto 4-3
12 MP Foto / 4:3 – normale Brennweite

Einzelbild / True Vertical (3:4)

DJI Mini 4 Pro Normales Objektiv 12 MP Foto 3-4
12 MP Foto / 3:4 – normale Brennweite

Weitwinkelobjektiv

Video (Framegrab 4K)

DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv 4K Video 16-9
4K / 16:9 – Weitwinkelobjektiv

Einzelbilder / Fotomodus (4:3)

DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv 12 MP Foto 4-3
12 MP Foto / 4:3 – Weitwinkelobjektiv

Einzelbild / True Vertical (3:4)

DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv 12 MP Foto 3-4
12 MP Foto / 3:4 – Weitwinkelobjektiv

Optische Korrektur: Sichtbar, aber gut

Da der Weitwinkeleffekt über eine „Verzerrung“ des Bildes vor dem eigentlichen Objektiv der Mini 4 Pro Kamera hergestellt wird, muss die Drohne das Bild digital entzerren.

Daher ist es auch notwendig, dass mindestens die Firmware v01.00.0200 installiert ist, denn erst ab diesem Softwarestand kann die Mini 4 Pro etwas mit dem entstehenden Bild anfangen.

Die Verpackung des DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektives liegt auf einem Tisch

Auf den Beispielen oben sieht man dabei relativ gut, wie die digitale Entzerrung in die Bilder mit größerem FOV eingreift. Gerade Linien, wie in diesem Beispiel die Nadelbäume in Hintergrund, werden etwas nach innen gekrümmt. Der Effekt verstärkt sich zu den Seiten etwas. Außerdem ist bei genauer Betrachtung erkennbar, dass die Sättigung des Bildes etwas reduziert wird. Bei normaler Beleuchtung (am Tag) sind in Bezug auf die Helligkeit keine nennenswerten Einbußen sichtbar.

Im direkten Vergleich fällt die leichte Krümmung / der dezente Fish-Eye-Effekt auf. Im Normalfall hat man diesen Vergleich aber natürlich wohl eher nicht. Für interessante Abwechslung im eigenen Video eignet sich das Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv also alle mal. Es empfiehlt sich aber mitunter das Filmen in DLog-M, um die Sättigung im Nachgang präziser anpassen zu können.

Bezugsquellen

Die DJI Mini 4 Pro sowie das passende Zubehör könnt ihr unter anderem bei folgenden Partnern kaufen und uns so mit eurem Kauf unterstützen!*

Fazit: Nette Ergänzung mit mehr Durchblick?

Das DJI Mini 4 Pro Weitwinkelobjektiv ist ein insgesamt gelungenes Add-On für die vierte Mini-Drohne. Wer seinen Spaß mit ND-Filtern hat und gerne mit optischen Kompositionen spielt, wird definitiv seinen Verwendungszweck für die kleine Weitwinkellinse finden.

Die optische Qualität des Weitwinkeleffektes ist gut, die Entzerrung funktioniert zufriedenstellend. Mit einer leichten Krümmung des Bildes muss man aber zurechtkommen.

Der Zugewinn an Sichtfeld bzw. die Verkürzung der Brennweite ist definitiv merkbar und macht gerade bei Landschaftsaufnahmen mit offenen Weiten einen Unterschied.

Für einen Preis von 35 Euro (UVP) ist das Weitwinkelobjektiv gegenüber dem ND-Filterset (49 Euro) nicht günstig. Der insgesamt eher niedrige Preis macht das Addon in unseren Augen zu einem lohnenswerten Kauf für alle experimentierfreudigen Luftbildkomponisten.

Pro

  • gute Erweiterung des FOV
  • gute Verarbeitung
  • kommt im praktischen Etui
  • fairer Preis
  • optische Qualität ist zufriedenstellend

Contra

  • nicht ganz frei von Bildverzerrungen
  • kein „echtes“ Objektiv

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils. Ich bin Modellbauer seit frühen Kindertagen. Meinen ersten Multicopter habe ich bereits im Jahr 2012 gebastelt und bin FPV-Pilot der ersten Stunde. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Bereich Drohnen & UAVs berichte und teste ich auf Drone-Zone.de die neuesten Drohnen, Kameratechnologie sowie interessantes Drohnenzubehör.

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